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Cabletom trifft Cablecom-CEO Eric Tveter

Am vergangenen Mittwoch war es soweit: Anstatt dass ich Cablecom-Chef Eric Tveter an seinem Wohnort besuchte, um ihm meine Cablecom-Saga zu erzählen, lud er mich kurzerhand zu einem Gespräch an den Zürcher Hauptsitz des Kabelnetzbetreibers ein.

Cabletom trifft Cablecom-CEO Eric Tveter

Bereits am Vortag traf auch eine „Abschlussbestätigung“ der Irrtum Intrum Justitia ein, in der man mich informierte, dass der Kunde den Fall zurückgezogen habe, man die entstandenen Unannehmlichkeiten ausserordentlich bedauere und (erneut) bestätigte, dass „sämtliche Einträge zu diesem Fall [..] in unserer Bonitätsdatenbank gelöscht wurden“. Ein gutes Vorzeichen für das Gespräch also?

Tatsächlich ist Eric Tveter ein durchaus angenehmer Gesprächspartner, der aber, auch das merkte man, ziemlich gut gebrieft wurde. Und so diskutierten wir fast eineinhalb Stunden lang. Über die Probleme mit den ungerechtfertigten Cablecom-Rechnungen und über die Methoden der Irrtum Intrum Justitia genauso wie über die Zukunft im Telekommunikations- und KabelTV-Markt. Und so erfuhr ich zum Beispiel auch, dass es in wenigen Wochen neue (günstigere) Cablecom-Angebote geben wird. Doch dazu an anderer Stelle mehr.

Der Cabletom-Fall schien den Beteiligten dann aber doch ziemlich unangenehm. Sicher wohl auch darum, weil man offenbar bei der Cablecom selbst nicht ganz genau weiss, warum immer wieder Inkassoaufträge an die Intrum weitergeleitet werden. Obwohl ich im System als „inaktiver Kunde“ (oder so ähnlich) gelistet werde, kommt es alle paar Monate wieder zu einem solchen Auftrag. Eric Tveter versicherte mir aber, dass das in Zukunft ausbleiben werde.

Nun denn, ich bin gespannt, was die nächsten Monate bringen werden, oder ob ich als nächstes bei UPC in Amsterdam oder gar bei der Konzernmutter Liberty Global im amerikanischen Colorado meine Probleme klagen muss 😉

[Update] 1. Mai 2010
Zu meinem Besuch bei Eric Tveter habe ich Gerry vom Radio Zürisee dann auch noch ein kurzes Interview gegeben:

[audio:20100430-cabletom.mp3]

Cabletom jetzt auch bei Giacobbo/Müller

Gestern noch nichts ahnend meinen neusten Beitrag zur Odyssee mit der Cablecom geschrieben, liege ich danach entspannt auf dem Sofa und schaue Fernsehen. Bis, ja bis ich auf einmal in einem Beitrag bei Giacobbo/Müller auf SF1 erscheine. Bei 25:10 gehts los:

Ganz schön komisches, aber dafür um so lustigeres Gefühl, wenn man sich nichtsahnend auf einmal im Fernsehen sieht…

[Update] 18:14 Uhr
Bugsierer, Sprain und Matthias hatten mit ihren Kommentaren recht, wie auch Viktor Giacobbo (Identität nachgeprüft) in den Kommentaren schreibt: Die Satiriker sind auf die Cabletom-Satire reingefallen… Immerhin: Sie stehen dazu – auch bei Facebook

Jetzt reichts, Cablecom!

Cablecom - Auch ohne Kunde zu sein: Die Rechnung trifft pünktlich ein.

Nachdem seit November letzten Jahres endlich Ruhe im Streit mit der Cablecom herrschte und mich das Unternehmen vor zwei Wochen sogar noch persönlich zu einer 3D-Fernseh-Demonstration eingeladen hatte, hätte man meinen können, die Auseinandersetzungen zwischen dem grössten Kabelnetzbetreiber der Schweiz und mir hätten endlich ein Ende. Aber offensichtlich habe ich mich zu früh gefreut.

Denn just während meiner Reise an die re:publica 10 nach Berlin (dazu später mehr) erreichte einmal mehr ein Drohbrief des für seine Methoden nicht ganz unbekannten Inkassounternehmens Irrtum Intrum Justitia meinen Briefkasten. Es seien zwei Rechnungen, eine vom 3. Dezember 2009 und eine vom 3. Februar 2010 der Cablecom ausstehend. Und es wird wieder munter drauflos gedroht, dass bei Nichtbezahlung „steigende Kosten sowie Einträge in Bonitätsdatenbanken sich nachteilig auf künftige Geschäfte wie auch auf Job- oder Wohnungssuche auswirken“ können.

Alte Geschichte, neue Rechnungen
Stammleser wissen, dass ich bereits seit August 2008 in einer Liegenschaft wohne, die von der Cablecom nicht erschlossen ist und darum auch der Vertrag gekündigt wurde. Doch auch die Einigung auf eine (beidseitige) Kulanzlösung brachte, entgegen aller Annahmen, keine Ruhe. Schon bald nämlich rief Cablecom erneut die mit „Fair Pay“ werbende Intrum Justitia auf den Plan. Zuerst meldete sich die Intrum, um irgend eine Bearbeitungsgebühr einzutreiben und kurz darauf waren wieder zwei Rechnungen von der Cablecom zum Inkasso fällig. Am Ende musste Cablecom die Forderungen wieder zurückziehen und vermeldete ein Problem in ihrer Buchhaltung.

Cablecom-Buchhaltung: Ein einziger grosser Fehler?
So langsam aber beschleicht mich das Gefühl, dass die Cablecom-Buchhaltung insgesamt ein einziger grosser Fehler ist. Oder wie sonst ist es zu erklären, dass Intrum Justitia nun erneut zwei Rechnungen eintreiben will, die ich im übrigen gar nie erhalten habe? Rechnungen für Dienstleistungen, die ich gar nie bezogen habe? Rechnungen für einen Ex-Kunden, bei welchem im CRM erst mal alle Alarmglocken schrillen sollten? Rechnungen, welche gar nicht im System auftauchen dürften?

Erneute Inkassoforderung der Intrum Justitia von Cablecom

Antworten darauf habe ich mir vergangene Woche erhofft, denn die Cablecom hat auf meine Tweets zum Thema ziemlich rasch reagiert und mir am Donnerstag ein klärendes Telefon versprochen. Leider war ich, als der Anruf eintraf, aber gerade ziemlich beschäftigt, so dass ich den Anruf nicht entgegennehmen konnte. Dafür wurde mir per Combox mitgeteilt, dass es sich bei der Rechnung erneut um einen Fehler handeln dürfte und ich am Freitag ein Telefon von einer mir bereits aus den früheren Fällen bekannten Dame der Cablecom erwarten dürfe. Passiert, beziehungsweise geklingelt, hats dann aber leider am ganzen Freitag nicht. Schade…

Hausbesuch bei Cablecom-CEO Eric Tveter
Es ist also nun an der Zeit, mein Versprechen vom letzten Mal in die Tat umzusetzen. Denn da schrieb ich Eriv Tveter:

Bei der nächsten Rechnung, die ich von Ihrem Unternehmen oder von der Irrtum Intrum Justitia erhalten werde, stehe ich bei Ihnen zuhause in Küsnacht auf der Matte. So ein netter Hausbesuch von einem verärgerten (Ex-) Kunden nämlich.

Und da brauch‘ ich eure Unterstützung: Sachdienliche Hinweise über den genauen Wohnort von Eric Tveter, der vor einigen Monaten ja selbst noch unzufriedene Kunden zu Hause besuchte (nur nicht mich, denn ich bin ja Ex-Kunde), nehme ich gerne in den Kommentaren oder per Mail (wo-wohnt-eric-tveter@bloggingtom.ch) entgegen.

Alternativ schlage ich dem Cablecom-Management ein Treffen zwischen Eric Tveter und mir am Hauptsitz des Kabelnetzkonzerns in Zürich vor. Mal sehen, wer schneller ist: Die Leser mit ihren Tipps oder das Monitoring (und die Entscheidungsfreudigkeit) der Cablecom.

Mit Genugtuung stelle ich immerhin fest, dass die Cablecom bereits gehandelt hat, denn der jüngste Fall ist bei Intrum Justitia in ihrem „Justitia-Web“, einem für „Kunden“ zugänglichen Onlineportal bereits als „abgeschlossen“ gelistet. Das, liebe Cablecom, reicht aber noch lange nicht. Denn die „Fälle“ müssen aus der Datenbank des Geldeintreibers gelöscht werden. Dass das nicht ganz einfach ist, zeigt sich aber nur schon daran, dass Intrum dies bereits beim vorherigen Fall schriftlich versprach, die Löschung aber offensichtlich nie vorgenommen hat. Dies zeigt auch der folgende Screenshot aus dem „Justitia Web“:

Justitia-Web: Abgeschlossen anstatt gelöscht.

Intrum Justitia verspricht: Daten wurden gelöscht. Sind sie aber nicht...

Es bleibt also noch viel zu tun!

[Update] 19. April 2010
Die Cablecom hat reagiert und lädt mich zum persönlichen Gespräch mit CEO Eric Tveter an den Hauptsitz nach Zürich ein. Da bin ich jetzt aber richtig gespannt! Mehr dazu in Kürze auf diesem Kanal…

Cablecom: Changing for you! – Hoffentlich…

Cabletom - Auch ohne Kunde zu sein: Die Rechnung trifft pünktlich ein.

Man hätte meinen können, dass nach den Cabletom-Plakaten und der daraufhin erfolgten Reaktion von Cablecom endlich Bewegung in den unsäglichen Abo-Streit mit dem Kabelnetzbetreiber kommen würde. Tatsächlich einigte ich mich mit den Verantwortlichen im Juni darauf, die Hälfte des geforderten Rechnungsbetrages zu bezahlen. Dies darum, weil die Cablecom steif und fest behauptete, ich hätte lediglich das Digitalphone-Abo, nicht aber das Hispeed-Internet-Abo gekündigt. Mangels Gegenbeweis (mein Fehler…) zahlte ich also und hoffte auf ein Happy-End.

Bereits im September dann aber erste Zweifel am Happy-End. Irrtum Intrum Justitia mahnte irgendwelche Bearbeitungskosten aus dem Cablecom-Fall an, deren Rechtmässigkeit ich (einmal mehr) lautstark am Telefon bestritt. Worauf mir die Inkassofirma mit dem sinnigen Slogan „Fair Pay“ mitteilte, wegen so einem kleinen Betrag (Fr. 20.35) mache man „kein Büro auf“ und verzichte auf die Forderung.

Also doch alles gut? Von wegen. Ende Oktober meldet sich Irrtum Intrum Justitia erneut und will Geld für „4 Rechnungen von 6.5.2009 bis 5.8.2009“:

Cablecom - Neue Rechnung von Intrum Justitia - Cabletom

„Anschluss verlieren“? „… obwohl sie bereits mehrere Rechnungen von Cablecom erhalten haben“? „…nachteilig auf künftige Geschäfte wie auch Jobsuche auswirken“? Hallo?

Immerhin: Nachdem ich mich (auch via Twitter) ein Wochenende lang ziemlich aufgeregt hatte, kam die Reaktion der Cablecom am darauf folgenden Montag prompt (Twitter- und Blog-Monitoring sei Dank!). Ein Problem in der Cablecom-Buchhaltung. Man kann meine Zahlung vom Juni nicht finden. Aaaja…

Und nun hat Cablecom tatsächlich reagiert und auch mal mit Irrtum Intrum Justitia gesprochen:

Cablecom - Abschlussbestätigung von Intrum Justitia - Cabletom

Ob das nun das Happy-End ist, wird sich zeigen. Zum Beispiel am Auskunftsbegehren, dass ich noch diese Woche an Irrtum Intrum Justitia stellen werde. Oder daran, ob nun wirklich Ruhe ist und in Zukunft keine Rechnungen der Cablecom mehr eintreffen.

So gesehen ist Eric Tveter als neuer Chef der Cablecom nicht zu beneiden. Der Arme muss nicht nur mit seinem Unternehmenssprecher im Schlepptau Hausbesuche bei verärgerten Kunden machen, sondern auch eine Firma mit einem, äähm, nicht gerade berauschenden Ruf wieder auf Vordermann bringen.

Lieber Herr Tveter: Ich anerkenne Ihre Bemühungen, das Image und die Leistungen der Cablecom wieder zu verbessern. Aber ich versichere Ihnen: Bei der nächsten Rechnung, die ich von Ihrem Unternehmen oder von der Irrtum Intrum Justitia erhalten werde, stehe ich bei Ihnen zuhause in Küsnacht auf der Matte. So ein netter Hausbesuch von einem verärgerten (Ex-) Kunden nämlich. „Changing for you“ hin oder her…

Gibts nach den Cabletom-Plakaten ein Happy End?

Als persoenlich.com am 2. Juni 2009 über die neue Cablecom-Plakatkampagne berichtete, waren nur wenige Tage seit meinem lautstarken Telefongespräch mit Irrtum Intrum Justitia vergangen. Der Ärger über die stetig eintreffenden Drohungen der Inkassofirma im Auftrag der Cablecom führte denn auch ziemlich schnell zur Idee, Plakate mit einem anderen Wahrheitsgehalt zu kreieren. Zwei Tage später waren die Plakate unter tatkräftiger Mithilfe von @dworni von der Designagentur Früjahr dann auch geboren und online vorgestellt.

Damit war die Sache für mich eigentlich im Sinne eines Frustabbaus erledigt. Ich wusste zwar, dass die Cablecom über ein ziemlich gut funktionierendes Blog-Monitoring verfügt, doch es kam, wie erwartet, zu keiner Reaktion (mit Ausnahme der Kontaktaufnahme eines Cablcom-Mitarbeiters via Twitter, die jedoch im Sande verlief). Bis dann gut eine Woche später ziemlich unerwartet persoenlich.com die Geschichte aufnahm und sowohl einen Artikel über meine Fake-Kampagne als auch ein Interview über die Beweggründe zur Plakataktion mit mir veröffentlichte. Und auch in der heutigen SonntagsZeitung lässt sich ein kleiner Artikel dazu finden.

Beitrag in der SonntasZeitung: Cablecom-Werbung inklusive

Nun zeigte sich plötzlich auch die Cablecom wieder an einer Lösung interessiert. Zwar besteht man nach wie vor darauf, dass wir im vergangenen August lediglich das Digitalphone-Abo, nicht aber das Hispeed-Internet-Abo gekündigt hätten. Trotzdem will man nun zu einer „Kulanz-Lösung“ Hand bieten. Zumindest wenn ich nachweisen kann, dass die Liegenschaft, in der wir nun wohnen, nicht von der Cablecom erschlossen ist. Etwas, was selbst via Cablecom-eigenen Tools wie dem Verfügbarkeitstest problemlos möglich ist. Dort heisst es nämlich nach der Eingabe meiner Adresse:

An Ihrem Standort sind hispeed internet, digital phone und digital tv leider nicht verfügbar. Bitte wenden Sie sich für eine kompetente Beratung an Ihren zuständigen Kabelnetzbetreiber

Am Dienstag also soll erneut telefoniert werden. Und dann wird sich zeigen, wie „kulant“ die Cablecom sein wird, denn: Man legte mir nahe, zu überlegen, wie auch ich der Cablecom etwas entgegenkommen könne. Schliesslich seien noch Fr. 238.50 offen…

Afghanen gesucht

Tippspiele zur EURO 08 haben derzeit Hochkonjunktur. Auch die Cablecom hat die Zeichen der Zeit erkannt und lancierte mit tipponline.ch eine eigene Tippspielcommunity. Warum die Cablecomer aber neben Teilnehmern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz nur noch Afghanen teilnehmen lassen wollen, entzieht sich meiner Kenntnis:

tipponline.ch - Afghanistan, Österreich, Deutschland, Schweiz

Totalausfall beim Hoster mhs

Der Webhoster mhs@internet kämpfte seit gestern Abend bis kurz vor heute 14 Uhr mit einem Ausfall seiner gesamten Infrastruktur. Dadurch waren die Firmenwebseite sowie Hunderte von Kunden-Websites nicht mehr erreichbar. Gemäss InfoWeek soll der Komplettausfall an einer Störung in der „Hauptverbindung zwischen Cablecom und Swisscom im Raum St. Gallen“ gelegen haben.
In einer ersten Stellungnahme erklärt mhs-Geschäftsführer Matthias Hertzog den GAU wie folgt:

Der Grund liegt in einer defekten Swisscom Backbone-Leitung zwischen St. Gallen und Zürich. Die mhs @ internet AG ist über 5 getrennte, redundante Leitungen mit dem Backbone verbunden, leider war aber seitens Swisscom der komplette Backbone offline.
[…]
Alle bei der mhs@internet AG getroffenen Vorsichtsmassnahmen sind bei dieser Grossstörung seitens Cablecom/Swisscom „ausgehebelt“ worden.

Die mhs@internet AG ist stets bemüht, hochverfügbare Services anzubieten. Uns wurde heute Morgen schmerzlich vor Augen geführt, dass eine 5-fache Leitungsredundanz in der heutigen Zeit nicht mehr ausreicht. Aus diesem Grund werden wir die notwendigen Schritte einleiten, um eine noch höhere Unabhängigkeit von Swisscom zu erreichen und damit solche Fälle besser abfedern zu können.

Genau die Frage nach der Redundanz stellt sich auch mir, denn mhs preist Ihre Hosting-Angebote unter andem mit „Redundante Internet-Anbindung über mehrere Carrier“ an und erklärt das ganze beim Housing-Angebot noch genauer:

Der Anschluss ans Internet erfolgt über alle bei mhs@internet verfügbaren Carriern mittels BGP4-Routing und zielorientiertem Load-Balancing. Der Ausfall einer Leitung hat im Extremfall lediglich Geschwindigkeitseinbussen zur Folge, das System bleibt aber erreichbar.

Offenbar besteht die Redundanz bei mhs aber „nur“ darin, fünf unabhängige Verbindungen zum eigentlichen Backbone zu betreiben, nicht aber, eine unabhängige Verbindung zu einem zweiten Internet-Backbone zu haben. Redundanz habe ich aber bisher so verstanden, dass ein Backbone Carrier komplett ausfallen kann und die Connectivity trotzdem gewährleistet bleibt. Seh‘ ich das falsch? Irgendwelche Profis hier, die das beantworten können?

Eine Stellungnahme von Swisscom zur Ursache des Backbone-Unterbruchs wurde mir auf den späten Nachmittag versprochen. Sobald diese eintrifft, werde ich diese als Update in diesem Post publizieren.

Weitere Blogs zum Thema:

[Update] 17:36 Uhr
Gemäss Auskunft von Herrn Frei von Swisscom Media Relations bestand tatsächlich ein Problem mit einer 34 Mbit-Leitung im Raum St. Gallen. Die Leitung habe einen ungenügenden Durchsatz gezeigt, ist also nicht vollständig unterbrochen worden. Man legt aber Wert auf die Tatsache, dass die Leitung zwar der Swisscom gehört, jedoch von Cablecom gemietet ist. Demzufolge habe man auch nur beschränkte Eingriffsmöglichkeiten, da jegliche weitere Geräte, die für die Störung in Frage kämen, nicht zur Swisscom gehören, sondern von Cablecom gestellt werden. Ebenfalls sei man bei der Störungssuche von der Cablecom etwas zurückgebunden worden, wohl um einem Totalausfall vorzubeugen. Die Leitung funktioniere nun zwar wieder einwandfrei, eine Ursache konnte bis jetzt jedoch auf Seiten der Swisscom nicht gefunden werden. Im Rahmen eines normalen „Wartungsfensters“ werde man die Leitung dann nochmals genau ausmessen um der Störung allenfalls auf die Spur zu kommen.

Telefonspam

Nicht genug, dass mir immer mal wieder irgendwelche sexhungrigen Frauen SMS-Nachrichten schreiben und auf einer kostenpflichtigen Nummer angerufen werden wollen oder dass mich Sunrise alle paar Monate mit ihren SMS- und MMS-Newslettern nervt (obwohl, hab‘ ich da nicht schon mal angerufen und diese abbestellt?), nein. Nun nimmt auch der Voice-Spam am Telefon langsam Masse an, die ich nicht mehr tolerieren kann. Zwar nehme ich Anrufe mit unterdrückter Nummer oft nicht an, trotzdem obsiegt manchmal die Neugier und ich gehe trotzdem ran. Innerhalb von 24 Stunden musste ich nun gleich zweimal Telefonspam über mich ergehen lassen.
Da war zuerst mal das Nachrichtenmagazin Facts, das mir ein Abonnement verkaufen wollte, selbstverständlich zu einem „Super-Preis“, schliesslich sei ich ja schon Kunde der tamedia. Nein, nein, danke, lasst mal gut sein.
Danach dann die Cablecom, die mir digital tv schmackhaft machen wollte. Schliesslich sei ich ja schon Kunde der Cablecom und man wolle mir ein „Super-Angebot“ unterbreiten. Ich müsse schliesslich für die Zukunft gerüstet sein, denn immer mehr TV-Sender würden bald nur noch digital senden, so dass ich in Kürze keine Programme mehr auf meinem analogen Anschluss empfangen könne. Auf meine Nachfrage, was die Cablecom denn auf ihrem analogen Kabelnetz noch übertragen würde, hiess es dann, dass in Kürze damit Schluss sei und dann einfach nichts mehr zu empfangen sei. Haha, ja genau, wir stellen 1,5 Millionen Kunden einfach mal den Saft ab. Gerade deshalb sei das „Super-Angebot“ doch jetzt ein guter Einstieg in die digitale TV- und Radiowelt. Aaaja…

Aber ok, wenn das Fernsehen in Kürze mangels Analog-Signal ausfällt, gibts wieder Zeit, was anderes zu tun, schliesslich hält sich mein Fernsehkonsum schon heute in Grenzen. Ich seh‘ zumindest derzeit nicht ein, wieso ich Fr. 25.- bzw. Fr. 35.- pro Monat für einen Digitalreceiver zahlen soll, der mir ein paar TV- und Radiosender mehr bringt. Noch weniger versteh‘ ich allerdings, wieso solch‘ hanebüchenen Begründungen immer wieder herangezogen werden, um potentielle Kunden zu ködern. Und noch was, liebe Cablecom: Das spezielle Angebot, dass man mir die Fr. 95.- Eintrittsgebühr schenken würde, ist doch gar nicht speziell, schliesslich kriegt das jedermann der sich über eure Internetseite anmeldet. Aber was erzähl‘ ich da, das wisst ihr natürlich selbst.
Auf den direkten Human-Spam morgen im Carrefour, wo ich seit Monaten jeden Samstag vom Cablecom-Verkäufer angesprochen werde (hat der Arme eigentlich eine festen Arbeitsplatz im Carrefour?) bin ich ja schon gespannt. Dieses Mal werd‘ ich mir das mit dem Abstellen des Analog-Signals doch nochmals genauer erklären lassen 😉

Ob ich mir das Telemarketing Gegenwehrskript mal wieder neben das Telefon legen sollte?

Neuer Schweizer TV-Sender heisst 3+

Logo 3+

Seit heute haben die Gerüchte ein Ende. Der unter dem Projektnamen „Elevator TV“ geplante neue Schweizer TV-Sender wird 3+ („drei plus“) heissen und im September 2006 starten. Um in der Publikumsgunst gleich von Anfang an gut dazustehen, schöpft man aus den Vollen. So werden zum Sendestart von 3+ gleich zwei grosse Eigenproduktionen gestartet, die man bereits aus dem Ausland kennt: „Superstar“ und „Switzerland’s next Supermodel“ sollen als Schweizer Pendants zu den deutschen Castingshows aufgebaut werden.
Auch filmmässig will man sich mit „den Grossen“ messen und zeigt beispielsweise Spiderman II in der Erstausstrahlung oder Filme wie Basic Instinct II oder XXX: State of the Union.

Genervt hat mich dafür als Endkunde einmal mehr die Verlautbarung über die Einspeisung des Senders ins Kabelnetz der Cablecom:

Dazu Leandro Boschelle, Leiter TV Product Management bei cablecom: „Wir freuen uns, das neue Schweizer Programm 3+ vom Start weg analog und digital in der Schweiz zu verbreiten und damit die Programmvielfalt von cablecom weiter auszubauen.“ 3+ wird auf dem heutigen Sendeplatz von ORF 2 empfangbar sein. ORF 2 wird ein neuer Sendeplatz zugewiesen.

Aus Sicht von 3+ mag das praktisch sein, da man so auf einen Schlag Hunderttausende von potentiellen Zuschauern hat. (die Pressemitteilung spricht denn auch von einer technischen Reichweite von 75%, bzw. rund 1,5 Millionen Haushalte via Cablecom). Aus Endkundensicht beginnt aber damit einmal mehr das Umprogrammieren der Sender und beschert so manch einem technisch unversierten wieder einmal ein Besuch des Fernsehtechnikers, der die Programmplätze umprogrammieren soll.

Trotzdem: 3+ scheint ein ziemlich ambitiöses Projekt zu sein, dass sich wohl nicht mit dem früheren „TV-Versuch“ TV3 vergleichen lässt. Mal sehen, was der neue Sender ab September 2006 wirklich bietet…