
Man hätte meinen können, dass nach den Cabletom-Plakaten und der daraufhin erfolgten Reaktion von Cablecom endlich Bewegung in den unsäglichen Abo-Streit mit dem Kabelnetzbetreiber kommen würde. Tatsächlich einigte ich mich mit den Verantwortlichen im Juni darauf, die Hälfte des geforderten Rechnungsbetrages zu bezahlen. Dies darum, weil die Cablecom steif und fest behauptete, ich hätte lediglich das Digitalphone-Abo, nicht aber das Hispeed-Internet-Abo gekündigt. Mangels Gegenbeweis (mein Fehler…) zahlte ich also und hoffte auf ein Happy-End.
Bereits im September dann aber erste Zweifel am Happy-End. Irrtum Intrum Justitia mahnte irgendwelche Bearbeitungskosten aus dem Cablecom-Fall an, deren Rechtmässigkeit ich (einmal mehr) lautstark am Telefon bestritt. Worauf mir die Inkassofirma mit dem sinnigen Slogan „Fair Pay“ mitteilte, wegen so einem kleinen Betrag (Fr. 20.35) mache man „kein Büro auf“ und verzichte auf die Forderung.
Also doch alles gut? Von wegen. Ende Oktober meldet sich Irrtum Intrum Justitia erneut und will Geld für „4 Rechnungen von 6.5.2009 bis 5.8.2009“:
„Anschluss verlieren“? „… obwohl sie bereits mehrere Rechnungen von Cablecom erhalten haben“? „…nachteilig auf künftige Geschäfte wie auch Jobsuche auswirken“? Hallo?
Immerhin: Nachdem ich mich (auch via Twitter) ein Wochenende lang ziemlich aufgeregt hatte, kam die Reaktion der Cablecom am darauf folgenden Montag prompt (Twitter- und Blog-Monitoring sei Dank!). Ein Problem in der Cablecom-Buchhaltung. Man kann meine Zahlung vom Juni nicht finden. Aaaja…
Und nun hat Cablecom tatsächlich reagiert und auch mal mit Irrtum Intrum Justitia gesprochen:
Ob das nun das Happy-End ist, wird sich zeigen. Zum Beispiel am Auskunftsbegehren, dass ich noch diese Woche an Irrtum Intrum Justitia stellen werde. Oder daran, ob nun wirklich Ruhe ist und in Zukunft keine Rechnungen der Cablecom mehr eintreffen.
So gesehen ist Eric Tveter als neuer Chef der Cablecom nicht zu beneiden. Der Arme muss nicht nur mit seinem Unternehmenssprecher im Schlepptau Hausbesuche bei verärgerten Kunden machen, sondern auch eine Firma mit einem, äähm, nicht gerade berauschenden Ruf wieder auf Vordermann bringen.
Lieber Herr Tveter: Ich anerkenne Ihre Bemühungen, das Image und die Leistungen der Cablecom wieder zu verbessern. Aber ich versichere Ihnen: Bei der nächsten Rechnung, die ich von Ihrem Unternehmen oder von der Irrtum Intrum Justitia erhalten werde, stehe ich bei Ihnen zuhause in Küsnacht auf der Matte. So ein netter Hausbesuch von einem verärgerten (Ex-) Kunden nämlich. „Changing for you“ hin oder her…
Und gleich noch eine Bitte an Herrn Tveter: NIE mehr anrufen! NIE mehr Werbeunterlagen zusenden! NIE mehr an meiner Haustüre klingeln! Danke.
@Tom: Tja, und so läuft das mit tausenden Abonnenten sicher gleich. Falls die Geschichte kein Ende nimmt, mache ich ein Werbespot mit dir – gegen Cablecom.
@Ugugu: Uuh, stimmt, hab ich glatt vergessen zu erwähnen…
@dworni: So gesehen müsste ich ja jetzt fast hoffen. Eine Vorlage für den Werbespot gibts ja aktuell von Cablecom und Rocci…
Es gibt Geschichten die enden nie. Das hier ist eine wirklich leidige Sache. Toi, toi, toi.
sollte man so einen hausbesuch in küsnacht nicht vielleicht zu einem flahsmob aufpimpen?
Ich musste leider eine ganz ähnliche Geschichte mit der Cablecom erleben. Wegen eines Fehlers in der Cablecom Buchhaltung wurde ich von der Intrum Justitia betrieben, niemand konnte mir Auskunft geben, mein MyCablecom Account wurde gesperrt. Fazit: Hätte sich die Cablecom direkt bei mir gemeldet, hätte das Problem sofort gelöst werden können.
Folgende Artikel und Diskussionen haben mir weitergeholfen:
– http://www.beobachter.ch/geld-sicherheit/schulden-betreibungen/artikel/geldeintreiber_in-den-muehlen-der-justitia/
– http://www.iraff.ch/?p=1571
@bugsierer: Gute Idee! Ich bringe alle Werbebrochuren der letzten 10 Jahre mit dem Lastwagen persönlich vorbei. #Flashmob
@ ugugu: hast du denn keinen stopp-werbung kleber am briefkasten, du armer?
@Bugsier: Ok doch, aber die haben meine Adresse! 😮
„Oh“ und nicht „Ok“ wollte ich sagen – bitte einmal Tipexen.
Hr. Tveter versteht was von marketing:
– neue tv-werbung
– neue aktionen
– auftritt bei ECO
– kunden-besuche
– kundendienst verbessert (aber hallo, ist ja wohl selbstverständlich)
– ankündigung: „wir denken über digiTV CAM nach…“
etc…
alles nur oberflächlich zur image-verbesserung.
doch wie siehts im hintergrund aus ?
– brauchbare digiTV boxen ?
– digiTV boxenzwang ?
– wird die internet leistung erbracht ?
– ausbau verzögerung ?
– internet routing ?
wo ist der neue tv-info-(werbe)-kanal geblieben ?
darüber entscheidet wohl kaum Hr. Tveter sondern UPC/NL.
@bugsierer: Selbstverständlich Flashmob. Oder grad ein Blogcamp im Garten vor dem Haus. Dann kann Tveter mal so richtig Überzeugungsarbeit leisten.
@Ugugu: TippEx ist leider grad aus. „Ok“ macht sich aber auch nicht soo schlecht.
@bloggingtom: haha, ein blogcamp, sehr gut. und die swisscom liefert den wlan.
die goldene lösung!
http://www.hells-angels.com !
deine faust – dein helfer
😉
Tveters Anstrengungen in Ehren, aber leider sind das alles Symptom-Bekämpfungen.
Verkauf und Marketing kann leider nur die Services und Produkte mit dem gegebenen Qualitätslevel pushen. Und der ist mehr als fragwürdig:
– DigiPhone mit ungenügender Qualität; FiberPower Speeds nur teilweise wie versprochen
– Miese Settop-Boxen und Cablemodems
– Unglaublich unprofessioneller Netz-Betrieb, KnowHow und Motivation der Techniker fragwürdig
Da tut einem auch der zweifellos verbesserte Kundendienst leid..
Echt ein Witz über was man sich ärgern muss. Bei den einen putzen die klingen bei den anderen (kunden) wird nur frust erzeugt.
Das kenn ich doch.