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Taugen virale Videos zur Markteinführung?

Produkteinführungen werden ja meistens von grossem Tamtam begleitet. Plakataktion hier, Radio- oder gar Werbespots da. Spannend darum, wie Fisherman’s Friend sein jüngstes Produkt PROfresh in der Schweiz einführt. Da setzen die Verantwortlichen für einmal voll auf Social Media bzw. virale Verbreitung und lassen die klassischen Marketingmassnahmen aussen vor. Entstanden sind dazu bisher zwei Clips, mit einem Sprühplakat und mit einer feuchten Erfrischung:

Trotzdem: Fraglich bleibt, ob es gerade im umkämpften „Zeltli-, Kaugummi- und Gummibärli-Markt“ reicht, ein Allerweltsprodukt wie Lutschbonbons nur mit viralen Massnahme zu bewerben, erst recht, wenn Konkurrenten wie TicTac auf ein Millionenbudget zurückgreifen.

Interessantes Detail am Rande: Offensichtlich ist es gar nicht so einfach, solche Videos zu drehen – zumindest, sofern man versucht, dem Gesetz Genüge zu tun, wie mir Markus Gabriel von der Agentur Angelink sagte. So musste für die Bewilligung etwa sichergestellt werden, dass der Sprühnebel des Plakats den Tramverkehr nicht beeinträchtigt (wie auch immer) oder dass eine Person mit einer orangen Weste quasi als Hilfe-Anlaufstelle für Passanten präsent ist, weil ein falscher Polizist vor Ort war. Wie wenn mir in den Sinn kommen würde, mich an die „Hilfsperson“ zu wenden, weil der Polizist falsch ist…

Medaillentraum ade!

Dass in sozialen Medien nicht immer alles ganz so klappt wie man sich das vorstellt, musste vergangene Woche auch die SonntagsZeitung merken. Auf Ihrer Facebook-Umfrage, wer denn der Schweizer Sportler, der an Olympia Social-Media-Kanäle am besten nutze, tauchte nämlich plötzlich eine andere Sportskanone auf, die sich nicht mal von Fabian Cancellara überrunden liess:

Allerdings: Mein Medaillentraum war schnell ausgeträumt, wie ein Blick in die heutige Zeitung zeigt…

Immerhin: Vielleicht sollte ich mir mal Gedanken zu einem Namens-Rebranding machen…

Der Duschvorhang für Social-Media-Addicts

Als Social-Media-Begeisterter hat man es nicht einfach. Sich an einem Ort ohne WLAN oder Datenempfang aufhalten wird da zur Qual. Unter der Dusche, wo das Wasser unsere Gadgets unbrauchbar macht, gibts jetzt zumindest etwas Entspannung – mit dem Social-Shower-Curtain…

Und ja, den Duschvorhang gibts tatsächlich für die heimische Social-Media-Zentrale. Ab Februar für knapp 22 Franken

Limmat 6 vo Zentrale. Antworte!

24 Stunden lang hat die Stadtpolizei Zürich am Freitag bis in die Morgenstunden des heutigen Samstags über ihre Einsätze getwittert. Und sich dabei viel Verständnis und Goodwill geholt, denn wer weiss schon so genau, was all die Polizisten in der Stadt den lieben langen Tag so tun. Dabei gab es zu erfahren, dass der „Freund und Helfer“ nicht nur zu Einbrüchen, Verkehrsunfällen und Schlägereien ausrückt, sondern sich zum Beispiel auch um tote Krähen, schwimmende Blumentöpfe, Laubbläser und sogar um im Wald herumliegende Tresore kümmert.

Abgedunkelt, so früh am Morgen sehen wir ja noch nicht so fit aus – Gipfeli-Übergabe

Obwohl ich am Freitagmorgen den Polizeitwitterern Gipfeli vorbeibrachte – ganz unverkrampft ist mein Verhältnis zur Polizei auch nicht. Schliesslich hat man ja meist nur mit der Polizei zu tun, wenn man sie lieber nicht sehen möchte. Zum Beispiel weil man mal (klar, völlig unbewusst) zu schnell gefahren ist. Die etwas einseitige Sicht auf die Arbeit der Polizei hat mit dem 24-stündigen Einblick in die Arbeit der Zürcher Stadtpolizei hat bei mir aber doch für viel Schmunzeln und Aha-Effekte gesorgt – und das Bild der Polizei ein bisschen korrigiert…

Alles in allem eine, wie ich finde, sehr gelungene Image-Kampagne der Stadtpolizei Zürich auf Twitter, die ihr viel Sympathie eingebracht hat. So gibts in der Zwischenzeit nicht nur einen Fanclub für den Streifenwagen Limmat 6 (ja, der mit der toten Krähe auf der Fahrbahn), sondern auch einen entsprechenden (Fake-) Twitter-Account. Und auch die Followerzahl hat sich während der 24 Stunden mehr als verdreifacht.

Swiss Social Media Community? Hier sind wir doch!

Vertreter von verschiedenen Unternehmen (u.a. Jobs.ch, Zweifel, Netbreeze und Microsoft Schweiz) und das Zentrum für Marketing Management der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften gründen die «Swiss Social Media Community». Die als Verein organisierte Community will zum Thema «Social Media» eine unabhängige Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch schaffen und zur fachlichen Weiterentwicklung von Social Media in der Schweiz beitragen.

Mit dieser Einleitung beginnt die Medienmitteilung der ZHAW zur Gründung der Swiss Social Media Community. Und mir schiessen gleich Fragen durch den Kopf: Die Schweizer Social Media Community? Die gibts doch schon! Sind wir nicht alle die Social Media Community? Leben wir den Community-Gedanken nicht bereits jetzt? Auf Twitter, Facebook oder auf Google+? An Tweetups, Twitterbier oder der Netzzunft? Wieso also brauchts jetzt eine solche zentralisierte Community?

Gut, denk ich mir, dann stecken hinter dieser Community wenigstens bekannte Köpfe aus der Social-Media-Szene? Vielleicht Patrick Meister, Präsident der Swiss Social Media Community und im richtigen Leben Group Marketing Manager für Microsofts CRM- und ERP-System Dynamics? Oder die Vorstandsmitglieder Brian Rüeger, Frank Hannich und Armin Ledergerber? Ich kenne leider keinen davon – was allerdings nicht heissen muss, dass sie deswegen unbekannt sein müssen.

Vielleicht auf Twitter? Ist ja auch Social Media. Ok, Armin Ledergerber ist da aktiv. Bei allen anderen: Fehlanzeige! Obwohl: Brian Rüeger hat einen Account. Hat aber nur am 29. November 2009 einmal getwittert. Zählt also auch nicht…

Zugegeben: Twitter ist nicht alles. Aber vom Vorstand einer Swiss Social Media Community würde ich gerade dort schon etwas Präsenz erwarten.

Aber mal sehen was uns in der Swiss Social Media Community erwartet – wenn wir denn etwas mitbekommen, denn: Die Mitgliedschaft in der Community kostet für Privatpersonen immerhin 99 Franken pro Jahr.

Was sind persönliche Empfehlungen noch wert?

Eine Diskussion heute morgen mit Christian Leu über seinen Wettbewerb zum Promoten seines Newsletters linkRiss! hat mich ins Grübeln gebracht. Was sind persönliche Empfehlungen heute noch wert?

Früher, da war alles noch so einfach. Eine Empfehlung eines Bekannten war etwas sehr persönliches. Der Bekannte empfahl das Restaurant nur, wenn er dort wirklich gut gegessen hatte. Oder er empfahl den Schreiner, weil der ihm eine Top-Wohnwand zu einem guten Preis schreinerte.

In Zeiten von Social-Media aber erwische ich mich aber immer wieder dabei, zu überlegen, ob die Empfehlung wirklich eine persönliche Empfehlung, sozusagen eine Empfehlung von Herzen, ist. Kunststück, schliesslich ist die gute alte Mund-zu-Mund-Empfehlung des Bekannten auch im Netz angekommen. Nur nennt sie sich heute Word-of-Mouth-Marketing oder Empfehlungsmarketing.

Wo ist die Motivation?
Zu oft spielen heute nämlich bei einer persönlichen Empfehlung ganz andere Faktoren mit als früher. Auf Facebook postet jeder bessere Wettbewerb eine Nachricht auf die Pinnwand des Teilnehmers oder nervt gar damit, dass die Gewinnchancen erhöht werden, wenn man seine Freunde mit einer persönlichen Nachricht zum mitspielen einlädt. Oder eben wie Christian derzeit: Er ruft dazu auf, seinen linkRiss! per Twitter, Facebook oder Mail weiterzuempfehlen. Für Ansporn sorgt ein iPad 2, der derjenige (oder eben diejenige) gewinnt, der am meisten neue Abonnenten generieren kann. Immerhin: Er greift persönlich in sein Portemonnaie, um den Wettbewerbspreis zu finanzieren.

Aber: Ist so eine Empfehlung nun eine echte Empfehlung? Eine Empfehlung die ich mache, weil ich vom Produkt begeistert bin? Eine Empfehlung aus Überzeugung also? Oder empfehle ich ein Produkt nur, oder zumindest vor allem, deshalb, weil ich damit meine Gewinnchancen erhöhe?

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Das hier ist kein Angriff auf Christian. Die Diskussion auf Twitter über die Aktion gab einfach nur den endgültigen Antrieb, mal darüber zu schreiben. Ich kann den linkRiss nämlich durchaus empfehlen. Kurz und bündig liefert der E-Mail-Newsletter am bisher Newsletter-freien Sonntag regelmässig aktuelle News, Tipps und Dinge zum Nachdenken frei Haus. Nicht wirklich sehr tiefgründig, aber doch immer wieder inspirierend. Wer abonnieren will, macht das über diesen Link.

Aber nicht vergessen: Wer hier drauf klickt, bringt mich auch einem iPad 2 näher. Und kann sich jetzt selber fragen, wie das nun ist mit der persönlichen Empfehlung…

Unstimmiges Social-Media-Ranking – Teil 3

Ein Gastbeitrag von Manuel P. Nappo

In den ersten beiden Blogposts zum Social Media Ranking in der Bilanz habe ich mich mit der Methodik der Bewertung  auseinandergesetzt. Diese ist klar mangelhaft. Das Problem liegt hier ganz klar beim Untersuchungsobjekt: Social Media entzieht sich meines Erachtens prinzipell einem Ranking.

Das jährliche Ranking der 300 Reichsten im Lande, der umsatzstärksten Unternehmen, der erfolgreichsten Fussballteams: datenmässig erfassbar, bilanzier- und nachvollziehbar; von daher keine Einwände.

Doch Firmenauftritte in Social-Media zu qualifizieren, benoten und ranken: Das macht wenig Sinn, da nicht quantifizierbar. Social Media muss man erleben, um sie zu erfassen. Es besteht eine Gemeinsamkeit mit Wein, Eiskunstlaufen und Reisen: Erkläre ich jemandem das Gefühl und den Duft des Ozeans in Venice Beach, ist das bestenfalls Stückwerk, schlimmstenfalls irreführend. Weil ich weder das Situative noch des Anderen Erfahrungswelt substituieren kann. Und genau so ist es bei Social Media. Von aussen können wir’s nicht adäquat widergeben. Wir müssen mittendrin sein: es erleben, um mitzureden.
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Unstimmiges Social-Media-Ranking – Teil 2

Ein Gastbeitrag von Manuel P. Nappo

Im ersten Blogpost zu diesem Thema habe ich mich mit der Methodik des Bilanz Rankings in den Bereichen Facebook und Twitter auseinandergesetzt. Heute möchte ich den Bereich „Community“ , die Begründungen sowie die erhebende Agentur unter die Lupe nehmen. Hier meine Gedanken:
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Unstimmiges Social-Media-Ranking – Teil 1

Ein Gastbeitrag von Manuel P. Nappo

Anfangs Mai wurde das „Erste Social-Media-Ranking der Schweiz“ in der ‚Bilanz‚ veröffentlicht. Nun – meines Erachtens entzieht sich Social Media prinzipiell einem Ranking (mehr dazu später). Trotzdem wollte ich den Autoren (der Media Agentur m&m) eine faire Chance geben (besonders, weil im Titel „Überraschungen inklusive“ und „Qualität geht im Ranking vor Quantität“ stand). Also habe ich mir die Sache etwas genauer angeschaut.

Erstes Fazit: Nicht immer ist Social Media drin, wenn Social Media drauf steht. Continue Reading