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Taugen virale Videos zur Markteinführung?

Produkteinführungen werden ja meistens von grossem Tamtam begleitet. Plakataktion hier, Radio- oder gar Werbespots da. Spannend darum, wie Fisherman’s Friend sein jüngstes Produkt PROfresh in der Schweiz einführt. Da setzen die Verantwortlichen für einmal voll auf Social Media bzw. virale Verbreitung und lassen die klassischen Marketingmassnahmen aussen vor. Entstanden sind dazu bisher zwei Clips, mit einem Sprühplakat und mit einer feuchten Erfrischung:

Trotzdem: Fraglich bleibt, ob es gerade im umkämpften „Zeltli-, Kaugummi- und Gummibärli-Markt“ reicht, ein Allerweltsprodukt wie Lutschbonbons nur mit viralen Massnahme zu bewerben, erst recht, wenn Konkurrenten wie TicTac auf ein Millionenbudget zurückgreifen.

Interessantes Detail am Rande: Offensichtlich ist es gar nicht so einfach, solche Videos zu drehen – zumindest, sofern man versucht, dem Gesetz Genüge zu tun, wie mir Markus Gabriel von der Agentur Angelink sagte. So musste für die Bewilligung etwa sichergestellt werden, dass der Sprühnebel des Plakats den Tramverkehr nicht beeinträchtigt (wie auch immer) oder dass eine Person mit einer orangen Weste quasi als Hilfe-Anlaufstelle für Passanten präsent ist, weil ein falscher Polizist vor Ort war. Wie wenn mir in den Sinn kommen würde, mich an die „Hilfsperson“ zu wenden, weil der Polizist falsch ist…

Skypes Mann in der Wildnis

Eigentlich muss man ja ziemlich einen an der Waffel haben um in der Wildnis Südspaniens neben einer Telefonzelle zu campieren und den ganzen langen Tag zu telefonieren. Andere finden das wiederum durchaus erstrebenswert. So wie etwa der 28-jährige Rob Cavazos, der seit heute genau das tut.

Mit der viralen Aktion „Phone Box Experiment“ versucht Skype offenbar, den Leuten den VoIP-Dienst näher zu bringen und aufzuzeigen, dass man gerade bei internationalen Anrufen ein klein bisschen sparen kann.

10 Tage lang soll Rob nun also neben seinem Telefon in der Wildnis Spaniens campieren. Bleibt zu hoffen, dass da in den nächsten Tagen noch etwas mehr passiert, als einfach nur „telefonieren“. Andre Vatter von Basic Thinking zumindest will erfahren haben, dass in den nächsten Tagen noch einige Prüfungen auf unseren Skype-Telefonisten zukommen werden. Dann bin ich ja mal gespannt…

Ein klein bisschen beleidigt bin ich aber schon, dass man sich für das Phone Box Experiment ausgerechnet die Pampa Spaniens ausgesucht hat. Man hätte schliesslich genau so gut meiner Telefonzelle die Ehre erweisen können. Darin hätten sogar noch ein paar Freunde Robs Platz gehabt…

(via Basic Thinking)

Der Herdentrieb der YouTube-Nutzer

Mit mathematischen Methoden haben die ETH-Forscher Riley Crane und Didier Sornette beschrieben, wieso ein YouTube-Video erfolgreich wird. Mit selbst programmierten Programmen hat Crane dafür während zwei Jahren die Zuschauerzahl von fünf Millionen Videos auf YouTube ausgewertet. Interessant waren für die Studie allerdings nur Filme, die mindestens 100 Mal pro Tag angesehen wurden.

Nach den Wissenschaftlern lassen sich die Videos in drei Kategorien unterteilen:

  • „Junk“-Videos, die in kurzer Zeit unverhofft sehr viel Aufmerksamkeit generieren. Sie sind gemäss den Forschern aber uninteressant, dass sie keine „selbstorganisierte Entwicklung, keinen Herdentrieb“ innerhalb der YouTube-Gemeinschaft auslösen.
  • „Virale“ Videos, welche sich fast epidemieartig über soziale Netzwerke verbreiten. Als Beispiel wird hier ein Werbevideo für einen Harry Potter-Kinofilm genannt, der vor allem durch Mund-zu-Mund-Werbung im Internet zu enormer Aufmerksamkeit kam.
  • „Qualitäts“-Videos, die den viralen sehr ähnlich sind. Darunter verstehen die Forscher beispielsweise Videos zum Tsunami in Südostasien. Deren Popularität steigt nicht langsam, sondern verursachen einen „plötzlichen Knall an Aufmerksamkeit“.

Mit diversen Berechnungen betreffend der Zuschauerzahlen von „Qualität“- und „viralen“ Videos, konnten Diagramme erstellt werden, aus denen eine Charakteristik herausgelesen werden kann. „Die Kapazität eines Videos zu einem Massenphänomen innerhalb der YouTube-Community zu werden, kann somit an der Form der Kurve abgelesen werden“, wird Riley Crane zitiert.

Dass die Ergebnisse für Marketingzwecke interessant ist, zeigt nur schon die Tatsache, dass die beiden Forscher bereits in Kontakt mit Amazon stehen, um das System für die Überwachung von Online-Buchverkäufen zu nutzen. Durch den Datenvergleich könnte nämlich frühzeitig erkannt werden, welches Buch ein „Blockbuster“ werden könnte. Mit Werbemassnahmen könnte der „Tipping Point“, an welchem ein viraler Effekt einsetzt, danach bewusst provoziert werden.

Links zum Thema:

Das Sun Microsystems Kochstudio

Heute im Kochstudio: Starkoch Ingo Frobenius aus der Cuisine Creative du Product Marketing Midrange & Enterprise Server bei Sun Microsystems, erklärt anhand eines einfachen Kochrezeptes wie Chip Multithreading (CMT) funktioniert.

Mutig, mutig, was Sun da gerade zeigt. Endlich mal eine Erklärung von Fachchinesisch, die auch ein Laie versteht…

(via Indiskretion Ehrensache)

Virales Virus-Marketing

Ich beobachte gerade ziemlich erstaunt, wie schnell sich der Blog.Worm in der deutschsprachigen Blogosphäre ausbreitet. Nachdem der Blog-Wurm um 11:50 Uhr beim blogshop in Erscheinung trat und mein Blog um 12:33 Uhr ebenfalls infiziert wurde, infizieren sich immer mehr Blogs:

Alle scheinen innerhalb weniger Stunden infiziert worden zu sein. Das nennt man dann wohl virales Marketing…

Allerdings gibts erste Gegenmittel gegen den Wurm: Die Bloq7 Anti-Virus Software blockt den Eindringling offenbar zuverlässig…

Apropos: Hat sich jemand bereits überlegt, was passiert, wenn der Wurm mutiert bzw. sein GIF-Aussehen verändert? Eigentlich könnte der Autor ja einfach ein paar Tage warten und dann das Bild zum Beispiel durch ein Werbebanner ersetzen 😉