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Vier Dinge in meinem Leben

Vor nicht allzu langer Zeit war Stöcken-Werfen ein Hobby vieler Blogger. Danach geriet es (zum Glück!) etwas in Vergessenheit, aber mit dem neuen Jahr scheinen auch alte Gewohnheiten wieder an Bedeutung zu gewinnen. Und so bewirft mich Kuschti auch schon mit dem ersten 2006er Stöckchen.

Na gut, dann schaun‘ wer mal. Aber nicht, dass ihr mich nun jede Woche mit einem Stöckchen bewerft, ja!?

Vier Jobs in meinem Leben:

  • Kaufmännisch Angestellter
  • Informatiker
  • … und Schluss

Vier Filme, die ich immer wieder sehen kann:

  • Es gibt keine Filme, die ich mir immer wieder ansehen könnte. Spätestens beim vierten Mal bin ich ziemlich genervt…

Vier Orte, an denen ich gelebt habe:

Vier TV-Serien, die ich sehr gern sehe:

Vier Orte an denen ich Urlaub gemacht habe:

Vier meiner Lieblingsgerichte:

Vier Webseiten, die ich täglich besuche:

Vier Orte, wo ich jetzt lieber wäre:

  • siehe Orte wo ich Urlaub gemacht habe

Vier Blogger, die das mitmachen sollen:
Oh Gott, ich seh‘ schon wie alle mit dem Stöckchen auf mich einschlagen werden, aber ich versuch‘ mal folgende Blogger zu motivieren:

Good old BBS

Mehr als 12 Jahre ist es her, seit ich das erste Mal Kontakt mit einer Art Vorläufer des Internets hatte. Heute schütteln viele nur ungläubig den Kopf, mit welchen Mitteln man früher (fast) grenzenlos kommuniziert hat, aber hey, das war zur damaligen Zeit „State-of-the-Art“ 😉

Damals surrten zwei 486er PCs 24 Stunden unter meinem Pult und mehrere Modems blinkten unaufhörlich. Grund dafür war mein BBS, im deutschen auch „Mailbox“ genannt, welche mir den ersten Kontakt mit Leuten im In- und Ausland ermöglichte. Aufgebaut auf der DOS-Software Ezycom und später PCBoard (Screenshot) konnten mittels des BBS Files getauscht und Nachrichten ausgetauscht werden. Insbesondere der Anschluss ans FidoNet und ein mein erster Vertrag mit Switch für den Austausch von eMails via UUCP brachten dann endgültig den internationalen Kontakt.

Irgendwie schon komisch, wenn ich daran denke, dass ich vor mehr als 12 Jahren schon online war, vor allem verglichen mit den heutigen Möglichkeiten. Heute bin ich online, wenn es mir gerade passt, früher wurden Mails und neue Usenet-Artikel nur in bestimmten Intervallen abgeholt und ich musste jede Verbindung (weil über die Telefonleitung abgewickelt) und die Schnittstelle bei Switch teuer bezahlen. Und je nach Menge der neuen Nachrichten konnte das auch ganz schön ins Geld gehen, schliesslich war man damals technisch noch ziemlich limitiert und mit 19’200 bps, später mit 28’800 bps noch einiges langsamer unterwegs als heute.

Trotzdem war es eine spannende Zeit. Spannend weil man jedesmal vom Sofa aufgesprungen ist, wenn sich jemand in die Mailbox eingeloggt hat und ich unbedingt wissen wollte, wer sich nun wieder auf meine Mailbox „verirrt“ hat. Jeder Besucher löste eine Art Glücksgefühl aus, schliesslich war die Anzahl der Besucher damals noch ziemlich begrenzt, vor allem wegen den horrenden Verbindungspreise unserer damaligen Monopolisten Swisscom. Und noch heute habe ich Freunde, die ich ohne meine Mailbox damals nie kennengelernt hätte.

Und wer nun noch etwas mehr über das inzwischen ziemlich „old-fashioned“ Hobby wissen will oder sogar in Erinnerungen schwelgen will, findet unter den Links vielleicht das eine oder andere Schmankerl…:

Proteste wegen Google’s China-Einstieg

Nachdem Google in China mit einer zensurierten Version seiner Suchmaschine gestartet ist, gehen die Wogen hoch. Nun hat das Blogger News Network (BNN) aus Protest sogar beschlossen, in Zukunft auf AdSense-Anzeigen zu verzichten und zwar so lange, bis Google die Suchergebnisse nicht mehr filtert:

In response to the decision of Google to gain access to the Chinese market by censoring its search content, Blogger News Network has reached the difficult decision to discontinue running Google’s ads on our service. As a news organization with aspirations to earning public trust, BNN must act ethically in its financial dealings. Accepting money from a company which is putting profit above its ethical obligations to stakeholders would represent a lapse in that ethical stance.

Meine Sicht der Dinge ist zwiespältig: Einerseits ist es sicher zutreffend, dass in China in Sachen Menschenrechte etc. nicht alles zum Besten steht. Allerdings kann mit reinem Abseitsstehen auch nichts erreicht werden. Wenn sich Google von China abgewandt hätte, hätte das etwas an der Situation geändert? Der chinesischen Regierung ginge das so ziemlich am Ar… vorbei und die Bevölkerung wüsste auch von nichts. Kommt dazu, dass Google eine gewinnorientierte Firma ist, deren Konkurrenten Yahoo und MSN Search bereits auf dem chinesischen Markt präsent sind (und ihre Ergebnisse ebenfalls filtern).

Ist es denn so falsch, erst mal Position zu beziehen und sich dann nach und nach um eine freie Meinungsäusserung zu bemühen? Staaten wie die Schweiz brechen ihre Beziehungen zu China ja auch nicht einfach ab, weil man sich in Sachen Menschenrechte nicht einig ist. Ich erinnere mich noch gut an den Besuch einer hochrangigen chinesischen Delegation in der Schweiz, welche mit lautstarken Protesten empfangen wurde. Ich denke, das ist der bessere Weg, als sich dem Kontakt grundsätzlich zu verschliessen.

Und was ist nun mit dem Protest von BNN? Diese werden wohl früher oder später ins Grübeln kommen, denn die der Verzicht auf AdSense-Ads aus ethischen Gründen bedeutet gleichzeitig den Verzicht auf YahooAds oder den geplanten Werbedienst von Microsoft, sowie alle Dienste anderer Unternehmen, die planen, in China aktiv zu werden. Und ob das wirklich die Idee von BNN war, wird sich zeigen…

Apropos Zensur: Nicht vergessen, dass zum Beispiel auch in Deutschland oder Frankreich Suchresultate gefiltert werden

Weitere Infos zum Thema:

Hacks, Hacks, Hacks…

Nichts als Hacks für …

Access | Amazon | Apache | Astronomy | BlackBerry | Blogging | BSD | Car PC | Digital Photography | Digital Video | eBay | Email | Excel | Firefox | Flash | Gaming | Google | Greasemonkey | Halo 2 | Home Theater | iPod and iTunes | IRC | Java | Knoppix | Linux Desktop | Linux Multimedia | Linux Server | Mac OS X | Mac OS X Panther | Mind | Network Security | Networking | Nokia Smartphone | Online Investing | Palm and Treo | Paypal | PC | PDF | Podcasting | Retro Gaming | Robotics | Smart Home | Spidering | Swing | Telecommunications | TiVo | Visual Studio | Web Site Measurement | Webmaster | Windows | Windows Server | Windows XP | Wireless | Word | XML | Yahoo!

Und das alles bei O’Reilly

Grossrazzia mit Folgen

Heute vormittag um 10 Uhr führten laut einer Meldung von Heise Polizeibeamte „an mehr als 200 Orten in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Polen und Tschechien“ gleichzeitig Hausdurchsuchungen durch. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ellwangen sowie des Landeskriminalamts Baden-Württemberg richtet sich gegen Raubkopierer.

Die Videowoche berichtet, dass über 20 Server beschlagnahmt und 30 Hauptverdächtige identifiziert wurden:

So seien sowohl die vermutlich größte deutschsprachige Movie-Paybox „Klapsmühle“ bzw. „Paradise Beach“ vom Netz genommen worden als auch die Zentralserver der derzeit bedeutendsten Releasegroups (GTR, ECP, TRCD, AOS, MRM, SITH, GWL, Cine-VCD, AHE, Cinemaniacs).

Interessant an der Meldung ist für mich vor allem, dass auch bei der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU), „auf deren Ermittlungen sich die konzertierte Aktion namens „Boxenstop“ stützte“, eine Hausdurchsuchung durchgeführt wurde. Doch die GVU wiegelt ab:

Wie die Antipiraterieorganisation in einem Statement mitteilt, liege der Grund „aller Voraussicht nach darin, die Informationen, die die GVU an die Behörden übergeben hat, zu verifizieren“.

Aha. So unklar die Situation derzeit auch sein mag, so unklar und unschlüssig ist auch die Aussage der GVU. Wenn die Informationen den Behörden übergeben worden sind, wird diese kaum eine Hausdurchsuchung durchführen.

Aber wer weiss…

[Update] 15:14 Uhr
So wie es aussieht, steckt da wirklich mehr dahinter, denn Heise berichtet:

Nach gemeinsamen Recherchen des Computermagazins c’t und des News-Portals onlinekosten.de weisen Indizien darauf hin, dass die GVU bei ihren Ermittlungen gegen Raubkopierer die Grenzen des Erlaubten überschritten hat. Die Redaktionen erhielten bereits vor geraumer Zeit Hinweise eines GVU-nahen Informanten, die mittlerweile von einer zweiten Quelle bestätigt wurden. Danach soll die GVU mindestens einen Administrator eines zentralen Austausch-Servers der Warez-Szene regelmäßig bezahlt haben. Auf diese Weise sei sie an Log-Dateien und damit an Zugriffs-IP-Adressen dieser so genannten „Box“ gekommen. Zudem soll sie Hardware zur Ausrüstung der Plattform beigesteuert haben.

Zum gesamten Artikel „GVU soll Raubkopierer gesponsert haben„.

Providersterben

Wird es in Zukunft schon bald keine Hosting-Provider mehr geben? Nokia experimentiert derzeit mit einem Webserver auf Apache-Basis, der direkt im Handy integriert ist. Jeder trägt also seinen eigenen Webserver in der Jackentasche mit. Wieso soll es da noch Hosting-Provider brauchen?

Dumm nur, wenn man sich in einer Abdeckungslücke befindet, der Akku schlapp macht oder das Gerät in die Reparatur muss 😉

(via digg.com)

Cablecom bremst Poweruser

Die Cablecom hat in ihren besonderen Bestimmungen zum Hispeed-Internetzugang einen spannenden neuen Absatz (Kapitel 6, Fair Use) eingebaut:

Der Kunde darf durch die Nutzung seiner Internetanknüpfung andere Nutzer nicht beeinträchtigen, hindern oder einschränken. Insbesondere während den Spitzenzeiten zwischen 16 und 24 Uhr darf der Kunde das IP-Netz durch das andauernde Ausschöpfen seiner maximalen Übertragungskapazität (excessive usage) für die Peer-to-Peer Nutzung, das Betreiben von Gameservern, den Download von Foren usw. nicht in einer Weise belasten, welche die Performance anderer Kunden beeinträchtigen würde.

Und weiter:

Cablecom behält sich vor, bei Vorliegen einer Gefährdung des störungsfreien Betriebs des Zugangsnetzes eine vorübergehende Reduktion der jeweils vertraglich festgelegten Werte für den Up- und/oder Downstream zu veranlassen. Eine solche Reduktion kann unabhängig davon vorgenommen werden, ob der Kunde die Gefährdung absichtlich oder unabsichtlich herbeigeführt hat. Ausserdem kann der Internetzugang gemäss Ziffer 5 dieser Bestimmungen vorübergehend gesperrt werden.

Dieser „Fair Use-Artikel“ kann natürlich durchaus zu Spekulationen Anlass geben. Beispielsweise ob die Cablecom trotz „dickerer Kabel“ langsam ein Qualitäts- und/oder ein Geschwindigkeitsproblem bekommt. Oder die angedrohte Drosselung wurde im Hinblick auf höhere Geschwindigkeiten eingeführt, obwohl Cablecom ja keinen Handlungsbedarf sieht.

Andererseits könnte das ja auch ein einfacher Marketingtrick sein: Wer seinen Up- oder Downstream dauernd ausnutzt, soll doch zu einem schnelleren (und damit teurerem) Angebot wechseln, so dass die Leistung nicht voll ausgenutzt wird…

(via infamy und Pesches Schlauch)

Cablecom zum ADSL Upgrade

Swisscom Fixnet Wholesale teilte heute mit, dass man die verfügbaren Geschwindigkeiten der ADSL-Anschlüsse ab Mitte März 2006 massiv erhöhen will. Fredy Künzler von Init7 schreibt in seinem Blog dazu:

Damit ist die derzeitige ADSL Technologie von Swisscom ausgereizt. VDSL mit noch höheren Bandbreiten ist zwar in Planung, mit einem Rollout ist jedoch kaum vor Herbst 2006 zu rechnen. Die konkurrierende Cable-Technologie erlaubt theoretisch viel höhere Bandbreiten, ob die Cablecom und andere Cable-Provider dafür bereit sind, kann man bezweifeln.

Als Cablecom-Kunde wollte ich natürlich genauer wissen, ob diese „bereit ist“, den Angriff der Swisscom zu kontern. Ariuscha Davatz von Cablecom antwortete mir dazu kurz und knapp:

Zum heutigen Zeitpunkt sehen wir keinen Handlungsbedarf. Derzeit hat die ehemalige Monopolistin Swisscom lediglich ein Angebot angekündigt. Punkto Schnelligkeit sind wir nach wie vor Marktführer und wollen dies auch bleiben.

Das kann man nun aber verstehen, wie man will. Entweder ist die Cablecom, wie Fredy meint, tatsächlich nicht bereit oder man wurde vom Angebot genauso überrascht, wie dies sogar die Wholesale-Partner von Swisscom waren. Immerhin: Der Hinweis, dass man in Punkto Schnelligkeit Marktführer bleiben wolle, lässt (mich) hoffen…

anthrazit über das Tagebuch im Internet

Das Schweizer Magazin „anthrazit“ berichtet in seiner neusten Ausgabe über Weblogs und gibt seinen Lesern im Artikel „Tagebuch im Internet – so gehts“ [PDF] die Blogosphäre etwas näher.
Neben dem (fast schon obligaten) Schockwellenreiter werden auch eDemokratie.ch, Bloggerli, blog.ch, die Weltwoche Blogs und meine Wenigkeit erwähnt.

Darum auch von meiner Seite ein herzliches Dankeschööön!

(via eDemokratie.ch)