Blogging Archive

Faxen mit Klum

Unzählige unzählige Blogs, Zeitungen und Online-Medien berichteten über den Fall Klum vs. Werbeblogger, der eigentlich gar kein Fall war und auch keiner werden wird. Günther Klum, Vater der berühmten Heidi Klum, scheint aber nicht locker lassen zu wollen und bleibt lieber in den Schlagzeilen von Blogs Medien. Kunststück, soviel kostenlose Werbung gab’s schon lange nicht mehr. Nur; ob er soviel negative Werbung will?

Nachdem Günther Klum nun also aus seinen Ferien zurück ist, beschwerte er sich per Fax beim Chefredaktor des Handelsblatt, weil er sich mit dem

Artikel einer Ihrer Aushilfen, des sehr geehrten Herrn Thomas Knüwer (den Namen hab ich im Impressum nicht gefunden)

nicht abfinden konnte. Und bei dieser Gelegenheit beschwert er sich auch gleich über die einseitige Werbung für den Werbeblogger:

Ob die Belange des Internet-, Namens- bzw. Markenrechts richtig gewichtet wurden, bleibt abzuwarten. Festzustellen ist, daß Sie einseitig Werbung für eine Internetseite betreiben, ohne die Rechte der anderen entsprechend zu berücksichtigen.

Ich frage mich langsam, ob es nicht Herr Klum ist, der einseitig Werbung für den Werbeblogger macht. Offenbar ist sich Vater Klum nach wie vor nicht bewusst, welche medialen Wellen er hier verursacht. Und eigentlich wollte er dies doch gar nicht. Oder etwa doch? Verwirrend…

Blogscout Counter

Seit einigen Monaten habe ich das Statistiktool Measure Map auf diesem Blog getestet. Allerdings ist mir dabei aufgefallen, dass der Counter öfters Ausfälle verzeichnet, was sich in hässlichen Javascript-Errors äusserte und auch die Anzeige der Statistikdaten hat mich mit der Zeit eher genervt. Zwar sind die Daten nicht weniger aussagekräftig als anderswo, allerdings sind die Seiten reichlich mit Ajax-Funktionen ausgerüstet, was aber immer mehr zu langen Wartezeiten beim Seitenaufbau führte.

Sowohl hier wie auch beim Travelblogger habe ich nun neu den Counter von Blogscout und die ersten Einblicke in die Statistikaufbereitung gefallen. Kein übermässiger Schnickschnack, sondern Daten, wie man sie braucht. In Verbindung mit dem BS-Counter Plugin macht das Ganze sogar noch mehr Spass, denn das Plugin bindet nicht nur den nötigen Code in die Seiten ein, sondern erlaubt auch einen Zugriff auf die Statistikdaten via Administrationspanel.

Von Gastgebern für WM-Gäste

„Die Welt zu Gast bei Freunden“ heisst es ab dem 9. Juni 2006, dann nämlich startet die Fussball-WM in Deutschland. Robert hat sich dazu zusammen mit Gerald Steffens ein interessantes Projekt ausgedacht, da ihm aufgefallen ist,

daß es mE kaum oder keine Aktivitäten seitens der Webnutzer gibt, weder über ein Blog noch über andere Webformen, sich als Gastgeber zu präsentieren. Denn die WM Gäste – es werden über eine Million Gäste erwartet – interessieren sich natürlich primär für ihre Nationalmannschaftsspiele. Aber viele würden sich sicherlich auch freuen, mehr über Deutschland zu erfahren. Immerhin gibt es 16 WM Städte und in und um diese Städte herum steht dem Gast ein geballtes Spektrum an Möglichkeiten zur Verfügung, als Tourist seinen Interessen zu frönen (kulturell, gastronomisch, etc…). Sich möglicherweise sogar mit Deutschen zu treffen und auszutauschen. Genau das möchte ich versuchen über einen Mix aus einem Blog + einem Wiki abzudecken.

Kurz gesagt besteht das Projekt aus drei Teilen: Als Erstes das Wiki zur Koordination und möglichen Bloggermeetings, als Zweites das Blog selbst, wo Gastgeber ebenso wie Gäste ihr Land, ihre Region präsentieren können und Drittens eine Trikotversteigerung zugunsten von UNICEF unter Mithilfe von Bloggern.

Gerade (aber nicht nur) für die Idee der Trikotversteigerung ist Robert aber auf eure Mithilfe angewiesen. Versucht wird, von möglichst vielen Nationalmannschaften signierte Trikots zu erhalten um diese dann auf eBay zu versteigern und den gesamten(!) Erlös an das Kinderhilfswerk UNICEF zu überweisen.

Wäre absolut spitzenklasse, wenn wir dabei Zidane, Beckham, Ronaldinho etc gewinnen könnten, die ihr Trikot zur Verfügung stellen. Das geht natürlich nicht, wenn ich da anrufe. Sondern? Ich werde versuchen, über das 6-Degree-Prinzip die internationalen Blogger der teilnehmenden Länder zu gewinnen, ihre Kontakte spielen zu lassen, um an die Triktos heranzukommen (erste Gespräche mit schweizer Bloggern haben schon Mut gemacht, es sind durchaus Chancen da).

Bin ich da gemeint? Wie auch immer, ich habe nach dem Telefonat letzter Woche mit Robert bereits den Kontakt mit dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) sowie dem Nationalspieler Benjamin Huggel gesucht, warte da allerdings noch auf Antwort. Allenfalls hat aber jemand von euch Kontakte zu Spielern, Clubs oder Verbänden, die ebenfalls weiterhelfen könnten. Wenn ja, solltet ihr euch bei Robert oder mir melden, damit wir das Ganze weiter vorantreiben könnten.

Weitere, ausführlichere Informationen gibts bei Robert im Post „WM-Blog Projekt: Von Gastgebern für WM Gäste„.

Ich bin ja mal gespannt, ob wir das auf die Reihe kriegen… Ich würd‘ mich freuen!

Markenblogs

Nach den Vorkommnissen rund um Heidi Klum, dem Sozialgericht Bremen und Vakona dreht sich die Diskussion nun plötzlich in die entgegengesetzte Richtung.
Mit dem heutigen „Outing“ von Udo Vetter, dass er sich den Namen seines Blogs, „law blog“, als Marke habe schützen lassen, zieht er offenbar den Zorn auf sich, der sich nicht nur in den Kommentaren manifestiert, sondern bereits auch in Postings auf anderen Blogs, wie bspw. bei Robert, „Marken und Blogs„, oder „Selbst schuld“ von Silkester.

Das Thema ist aber wahrscheinlich komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint. Vor allem aber scheinen mir die Argumentationen zu sehr auf einen einzigen Blickwinkel beschränkt.

Ich finde Deinen Schachzug, einen in der Blogosphere quasi allgemeingültigen Gattungsbegriff “Lawblog” (synoynm mit “Blawg”) zu markieren, nicht im Sinne der freien Entwicklung von Blogs

argumentiert bspw. Robert in einem Kommentar und Silkester doppelt in ihrem Post nach:

Wir werden eines schönen Tages alle sprachlos sein, weil unser Sprachraum mit Markenrechts-Tretminen gepflastert ist.

Beide Aussagen kann ich grundsätzlich nachvollziehen und auch bejahen, doch dabei geht vergessen, dass es zumindest in geschäftlicher Hinsicht schon fast „Pflicht“ ist, sich für genutzte Begriffe die entsprechenden Namensrechte zu sichern. Dabei geht es sicherlich um ein Abstecken des eigenen „Claims“, aber ohne diesen Schutz hätten wir in unserer Welt wohl schlicht und einfach ein Chaos. Dass dabei aber manchmal ziemlich übers Ziel hinausgeschossen wird, ist selbstverständlich ebenso klar.

Nun mag man sicherlich darüber diskutieren, ob das Registrieren einer Wortmarke in der Blogosphäre nötig ist und/oder sich überhaupt ziemt. Aus rein ideeller Sicht muss ich Robert dabei sicherlich recht geben, Namens- bzw. Markenrechte sind nicht im Sinne der freien Entwicklung von Blogs. Aber: Erleben wir nicht alle, wie langsam aber sicher immer mehr Konzerne auf den „Blog-Zug“ aufspringen und versuchen, sich auch mittels Blogs zu positionieren? Insofern wird die Entwicklung von Blogs wohl bald nicht mehr so „frei“ sein, wie wir uns das alle, auch ich, wünschen. Hier von einer „freien Blogwelt“ zu träumen, scheint mir doch ziemlich ideel, wenn nicht sogar blauäugig. Meiner Ansicht nach versucht Udo da schlicht und einfach, sich ein bisschen abzusichern, und das muss ja nicht per se etwas schlechtes bedeuten.

Das ist auch der Grund dafür, dass ich die Kritik an Udos Markenregistrierung nicht ganz nachvollziehen kann. Würde Udo gleich mit dem Hammer losschlagen und bspw. Abmahnungen verschicken, müsste ich meine Meinung zwar revidieren, aber seine Aussage

Glücklicherweise lässt der Testosteronschauer schnell nach. Ich schicke keine E-Mail. Erst recht keine Abmahnung. Ich rufe den Kollegen an.

lässt mich ahnen, dass Udo das (auch für allenfalls folgende Fälle) gar nicht vor hat. Und noch eine Aussage Udos scheint mir wichtig:

Hier geht es, das musst du verstehen, liebe Blogosphäre, nicht nur um ein Zitat des Namens. Sondern um den Namen selbst…

Und genau das macht den Unterschied zum Sozialgericht Bremen, der Heidi Klum oder eben auch Vakona aus: Es geht nicht darum, ob jemand law blog schreibt, sondern darum, dass sich niemand anders law blog nennt. Und das sollte (auch wenn man vielleicht unterstellen könnte, dass „law blog“ ein Gattungsbegriff sein kann) eigentlich jeder nachvollziehen können. Wen würde es schon freuen, wenn ich einem neuen Blogprojekt einfach den Namen eines bestehenden Blogs geben würde…

Slug ist wieder da…

Nachdem der Aggregator Slug vom ehemaligen Provider Hostpoint „ins Nirvana“ geschickt wurde, gibts nun einen Neustart mit neuem Provider und einem neuen Feature:

Bei jedem Eintrag gibts neu einen Button, welcher den SLUG-Reader öffnet. Statt alle Beiträge einzeln in der Liste anzuklicken kannst du mit dem SLUG-Reader bequem alle Einträge durchklicken.

Ich wünsche einen guten Neustart und hoffe, dass der neue Slug-Hoster nine.ch mehr Flexibilität in Sachen Serverlast zeigt.

(via bytezh)

Stille im CR-Weblog

Seit 16 Tagen herrscht im Chefredaktor-Blog des Schweizer Fernsehens bzw. von SF Tagesschau Stille. Liegt das junge Weblog etwa nach nur 19 Tagen Blogging schon im Sterben?
Dabei steht dort doch so schön geschrieben:

Im CR-Weblog wollen wir einen Dialog mit Ihnen, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer führen. Ich werde mich jede Woche zu mindestens zwei Themen äussern.

Zugegeben, der letzte Post „Christliche Fundamentalisten gegen Darwin“ hat zwar einige teils harsche Kommentare hervorgerufen, aber ich hoffe doch, dass man das beim Schweizer Fernsehen verdauen kann?!

Na denn: Ueli Haldimann, bitte übernehmen Sie!

Losgetretene Lawine

Meist geht es nicht lange, bis die Trittbrettfahrer auf den fahrenden Zug aufspringen und kaum kommt der ICE in Sachen Shopblogger vs. Sozialgericht Bremen bzw. Werbeblogger vs. Vater Klum so richtig in Fahrt, ist der erste auch bereits bei Udo Vetter aufgetaucht:

Vakona ist mein Wort, das dürfen Sie ohne mein Einverständnis nicht verwenden.

Wenn der Begriff aus dem law blog nicht verschwindet, will er zu seinem Anwalt gehen und mich abmahnen lassen.

Hmm, wer kommt als nächstes?

Ich seh‘ schon, nach meiner (hier erwähnten) Geschäftsidee zum Geldverdienen mit Leuten, die den Namen „BloggingTom“ in ihrer URL nutzen, sollte ich mir noch ein paar weitere Worte zusammensuchen…

(via Basic Thinking)

Verbockt…

Die vergangenen Feiertage hatten es in sich: Für den Shopblogger, dem das Sozialgericht Bremen Namensanmassung vorwirft, und für den Werbeblogger, der vom Vater von Heidi Klum aufgefordert wird, den „gesetzlich geschützten Namen Heidi Klum“ aus der URL eines Posts zu entfernen.
Doch auch die beiden „Angreifer“ reiben sich wohl die Augen: Denn beide haben mit ihren (meiner Meinung nach unberechtigten) Forderungen nun so ziemlich das Gegenteil von ihrem ursprünglichen Willen erreicht. Auf einmal tummeln sich dutzende neuer Suchergebnisse auf Google zu den Themen. Robert hat dazu bereits erste Analysen gemacht, und zeigt seine Ergebnisse unter „Kopf-an-Kopf Rennen beim Keyword “Sozialgericht Bremen”“ sowie „Einsamer Spitzenreiter: “Heidi Klum” + Werbeblogger“ auf. Allerdings ändern sich die Ergebnisse ständig und es kommen immer mehr Einträge dazu.

Die beiden Fälle zeigen einmal mehr auf, dass viele Leute das Internet und/oder die Blogosphäre noch nicht wirklich verstanden haben. Solange kein klarer Rechtsverstoss erkennbar ist, wird das immer ein Echo nach sich ziehen, dass in den meisten Fällen in dieser Form nicht gewünscht war, und ein Image eher beschädigen als verbessern kann. Da gerade Blogs von Google mit ihren ständig aktualisierten Seiten nach wie vor ein wenig „bevorzugt“ behandelt werden, dauert es jeweils nicht lange, bis die Blogs auf Topplätzen in den Suchresultaten gelistet sind. Mit der zunehmenden Verbreitung erreichen die Fälle auch die „Mainstreammedien“ wie Golem oder werden in einem Eintrag bei Wikipedia vermerkt.

Und das war wohl kaum das Ziel des Sozialgerichts oder des Heidi Klum-Papa’s. Ein Schuss, der wohl nach hinten losging. Wie schreibt Plus Eins so schön: „Wie in jedem Großkonzern üblich laufen nun auch bei Blogger Inc. Deutschland Sofortmassnahmen an. Die Meldung über das Eintreffen dieses VIP-Mails verbreitet sich unter den Kollegen wie ein unkontrolliertes Lauffeuer.

Und auch die rechtlichen Ansichten zum Thema kommen nicht zu kurz:

Beschäftigungstherapie

Rund um Weihnachten scheint es einigen Leuten an Beschäftigung zu mangeln und so widmet man sich in der sinnfreien Zeit einfach etwas intensiver dem Internet. Dass dabei nicht immer viel schlaues herauskommt, zeigte sich bereits beim Shopblogger, dem das Sozialgericht Bremen Namensanmassung vorwirft.
Doch damit nicht genug. Scheinbar hat auch der Vater von Heidi Klum ein bisschen zuviel Freizeit und dafür nicht sehr viel Ahnung vom Internet. Wie sonst ist es zu erklären, dass er den Werbeblogger auffordert, den Namen Heidi Klum aus der URL eines Posts zu entfernen, da dieser gesetzlich geschützt sei.

Oh Du schöne, schöne Weihnachtszeit…

(via Peter, aus einem Kommentar)

Der Shopblogger im Behördenclinch

Behörden sind eifrig, manchmal auch etwas übereifrig. Aber vielfach sind sie in Gebieten eifrig, die gar nicht zum eigentlichen Aufgabenbereich der Behörde gehören. So darf sich Björn, alias der Shopblogger, neuerdings mit dem Sozialgericht Bremen herumschlagen, die ihm den Tatbestand der Namensanmassung vorwerfen.

Und das alles nur, weil er am 27. Mai 2005 einen Post mit dem Titel „Sozialgericht Bremen“ schrieb (den Titel des Posts hat er unterdessen in „Volle Ladung“ geändert). Das Sozialgericht hat ihm nun einen Schreiben zukommen lassen und ihn mit folgender Begründung aufgefordert, die Namensanmassung zu unterlassen:

Eine Namensanmaßung im Sinne von § 12 BGB liegt vor, wenn der Verletzer diesen Namen unbefugt gebraucht und dadurch schutzwürdige Interessen des Berechtigten verletzt.
Eine Verletzung solcher schutzwürdigen Interessen ist gegeben, wenn durch die unbefugte Namensverwendung eine Zuordnungsverwirrung entsteht (vgl. Urteil des LGH Hannover vom 12.09.2001 – 7 O 349/01). Eine solche Zuordnungsverltzung liegt vor, da, wenn man unter Google den Namen „Sozialgericht Bremen“ eingibt, Ihre Internetadresse unter den ersten zehn Treffern erscheint. Es wird suggeriert, dass es sich um eine offizielle Seite des Sozialgericht Bremen handelt. Da erst die Überschrift erscheint und dann die Seite aufgebaut wird, bleibt dieser Eindruck zunächst bestehen.

Noch lustiger wird die Sache, wenn man weiss, dass es im zitierten Urteil des LGH Hannovers darum ging, „dass eine Privatperson sich die Domain eines Ministeriums reserviert und benutzt hat, dazu noch ohne konkret die möglichen Besucher der Site darauf hinzuweisen, das sie nicht beim entsprechenden Ministerium gelandet sind.“
Was nun aber das Vergehen von Björn mit dem genannten Urteil zu tun hat, bleibt mehr als schleierhaft.

Das wär ja noch schöner, wenn man einfach jeden verklagen kann, der in den ersten zehn Suchresultaten in Google auftaucht. Da hätte auch ich auf einmal einiges an Arbeit und Daniel Boos, Tempa, der Amtsleiter und viele mehr hätten auf einmal mit Post von meinem Anwalt zu rechnen. Namensanmassung, jawoll! 😉