Mit Google Adsense kann so ziemlich jeder Webmaster ein wenig Geld mit seiner Website verdienen. Anders als bei Affiliate-Programmen wie Probenking, Shortwin, Zanox oder Affili.net mit festen (prozentualen) Provisionen, richtet sich die Provision bei Adsense jedoch nach dem Betrag, welchen Werbetreibende für ein bestimmtes Keyword bezahlen.
Natürlich existiert keine offizielle öffentliche Liste dieser „Keyword-Hitparade“. Im englischsprachigen Raum sind aber Wörter wie „mesothelioma“, „asbestos cancer“ oder „asbestos lawyer“ sehr beliebt, da diese Keywords nach Gerüchten bis zu 50 Dollar/Klick generieren können. Dies ist vor allem (amerikanischen) Anwaltskanzleien zu „verdanken“, die so versuchen, möglichst viele Klienten für Ihre Asbestklagen zu finden.
Die Dynamik hinter den Keyword-Preisen ist leicht erklärt: Ist das Keyword selten und nur auf wenigen Websites vorhanden, haben die Werbetreibenden nur wenig Auswahl, was den Preis steigen lässt. Je mehr Websites zum entsprechenden Thema entstehen, desto mehr sinkt der Preis des Keywords, da alle Werbetreibenden mehr Klicks aus den Anzeigen erhalten.
Das bedeutet somit auch, dass Keywords, die heute eine hohe Provision abwerfen schon morgen zu den Low-Price Keywords gehören können.
Keyword-Listen gibts bspw. bei Keywordsense und 7Search für den englischsprachigen Raum und beim Suchmaschinen-Preisindex für die deutsche Sprache. Diese Listen beziehen sich zwar nicht explizit auf Google, doch daraus lassen sich zumindest erste Rückschlüsse ziehen, welche Keywords auch bei Google zu den eher hochpreisigen Ads zählen.
Trotz der Aussicht, vielleicht einige hochpreisige AdSense-Anzeigen auf die eigene Website zu bekommen, sollte nicht vergessen werden, für wen die Webseiten gedacht sind: Für den Leser! Eine Seite, die nur darauf bedacht ist, potentiell hochpreisige Keywords einzusetzen, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit am Leser „vorbeischreiben“, was dieser damit quittiert, dass er so schnell nicht mehr auf die Website zurückkommt.
Deshalb mein persönlicher Tipp: Sich nicht von Keywords beeindrucken lassen, sondern weitermachen wie bisher. Dies bringt mehr Besucher und damit auch mehr potentiell Interessierte an der eingeblendeten Werbung. Aus langfristiger Sicht allemal besser als ein kurzfristiges Ansteigen der AdSense-Einnahmen.
Irgendwie ist mir das Angebot von Eypocard gar nie richtig aufgefallen, denn sog. Debit-Kreditkarten (quasi Prepaid-Kreditkarten) gibts ja in den USA wie Sand am Meer. Der Unterschied ist nur, dass sich Eypocard auf Deutschland, Österreich und die Schweiz konzentriert und ein Affiliate-Programm via affili.net betreibt und ich dort angemeldet bin.
Nein, wirklich aufgefallen ist mir die Firma erst, als in einem Informationsmail der „Affiliatebetreuung der Eypo AG“, der Webcom media consult GmbH, darüber sinniert wurde, wieso viele Interessenten schlussendlich doch keine Karte bestellen würden. Antwort: „Da sie im Glauben sind, es würde die Kartenprodukte gar nicht geben“.
Um die Seriosität des Angebotes zu unterstreichen, wies die Firma Webcom dann darauf hin, dass die Eypo AG „lizenzierter und designierter Visa & MasterCard-Agent von 6 internationalen Banken“ und „durch die Schweizerische Bankenkommission und die Finanzkontrollbehörde zur Ausführung ihres Geschäfts berechtigt“ sei.
Genau diese Aussagen brachten mich dazu, mich etwas genauer mit der Firma und deren Angebot zu befassen. Also schrieb‘ ich am 20. März 2005 ein Mail und bat sowohl die Webcom GmbH wie auch die Eypo AG, doch mal genauer zu erläutern wie sie zu einer Bewilligung der Schweizerischen Bankenkommission gekommen sei, denn die Eypo AG ist nicht in den Listen der bewilligten Institute zu finden. Zudem braucht die Eypo AG gar keine solche Bewilligung, da sie gemäss ihren eigenen AGB kein Gewerbe im Sinne einer Bank ausübt:
EYPO AG und ihre Vertreter sind keine Bank, Kreditorganisation, kreditgewährendes Unternehmen oder ähnliches. Sie wickeln auch keine Geldgeschäfte ab und üben kein Gewerbe im Sinne eines Bankwesengesetzes, Kreditwesengesetzes oder EU Geld-Gesetzes aus. Die Aktivitäten der EYPO AG sowie ihrer bevollmächtigten Vertreter stellen reine Vermittlungstätigkeiten für eine Plastikkarte mit Datenträger da, oder für Vermittlung von Kontoeröffnungsunterlagen, über die eine Kreditkarte/Debitkarte zurVerfügung gestellt wird. Der Vertrieb der Kontovertragsunterlagen incl. der Kreditkarte/Debitkarte erfolgt ausschliesslich als Dienstleistung bzw. Vermittlungstätigkeit für die kartenausgebende Bank. EYPO AG leitet lediglich die Kontoeröffnungsunterlagen der Kunden an die dafür berechtigten Stellen weiter und ist Vermittler zwischen Käufern und lizenzierten Ausgabestellen sowie Inkassostelle für die Beitreibung der Kartenkaufpreise.
Seit meiner eMail-Anfrage aber herrscht Funkstille. Wie soll ich das verstehen? Keine Erklärungen parat? Sind Fragesteller unangenehm? Mail nicht erhalten? Kann nicht sein, denn das Mail ging sowohl an die Eypo AG selbst, als auch an die Webcom, welche die Newsletter als „Affiliatebetreuung der Eypo AG“ verschickt. Wenn das Angebot doch soo seriös ist, dann sollte ich doch innerhalb von 20 Tagen eine Antwort auf eine Mail-Anfrage erwarten dürfen…
Die auf Antragsformularen, Banner etc. publizierte und verlinkte Website http://www.eypocard.ch ist neuerdings auch ausser Betrieb, nur http://www.eypo-card.ch funktioniert. Kann ein Fehler des Webmasters sein, kann aber auch ein erstes Anzeichen einer angespannten Situation rund um die Eypocard sein. All dies trägt nicht gerade dazu bei, mein Vertrauen in die Firma und deren Angebote zu stärken.
Vielleicht bringen aber meine heute gestarteten Anfragen bei der Schweizerischen Bankenkommission, einigen Schweizer Kartenherausgebern und MasterCard International etwas mehr Licht in die Sache. Wünschenswert wär’s ja…
Was mich interessieren würde:
Fortsetzung folgt!
[Update]
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