Der Twitterstream in Realtime

Dass Twitter bei der täglichen Arbeit ablenkt, wissen wir ja eigentlich alle. Und jetzt wirds noch extremer, denn nun kann der Nachrichtenstrom auch in Realtime auf den Desktop gezaubert werden. Zwar bietet Twitter die sogenannten „User Streams“ offiziell nur als Preview für eine limitierte Anzahl Nutzer an, aber offenbar wurde das Limit bereits aufgehoben. Und so kann man zum Beispiel mit der jüngsten Betaversion von Seesmic Desktop (sorry, nur Windows – eine Mac-Version sei aber in Vorbereitung) bereits den unerschöpflichen Realtime-Fluss der Twitternachrichten testen.

Twittern mit RealTime-Userstream

Allerdings: Der ständige Nachrichtenfluss lenkt nun einfach noch mehr ab als bisher. Ob ich diese „User Streams“ also wirklich gut finden soll, wird sich dann wohl in den nächsten Tagen zeigen müssen…

Google lockert AdWords-Markenrichtlinie

Google AdWords

Ab dem 14. September nimmt Google eine Änderung an der Markenrichtlinie für AdWords-Anzeigen vor, die bei Markeninhabern wohl keine Freude hervorrufen wird. Neu soll es nämlich auch für Dritte erlaubt sein, geschützte Markennamen wie beispielsweise „Lufthansa“ als Keyword für eine Anzeige zu hinterlegen, so dass die Anzeige, zum Beispiel für eine Reise- oder Hotelbuchungsseite, bei einer Suche nach „Lufthansa“ angezeigt wird. Nicht erlaubt bleibt lediglich die Nennung der Marke im Anzeigentext.

Bisher konnten Markeninhaber, wie eben die Lufthansa, eine Beschwerde bei Google einreichen um zu verhinden, dass fremde Anzeigen bei der Eingabe ihrer eigenen Marke geschaltet werden können. Nun ändert Google diese Regelung in Europa und passt sie an die bereits in vielen Ländern, wie etwa den USA, Kanada oder Grossbritannien, geltenden Regelungen an. Dort können „Marken-Keywords“ bereits länger genutzt werden. Google beruft sich dabei auf ein Gerichtsurteil des Europäischen Gerichtshofes (PDF) über die Verwendung von Markennamen im Suchmaschinenmarketing vom März dieses Jahres.

Dass damit aber alle Stolpersteine bei der Werbung mit Fremdmarken aus dem Weg geschafft wurden, glauben allerdings nicht alle Beobachter. So macht zum Beispiel die deutsche Rechtsanwältin Katja Schubert deutlich, dass mit dem Urteil die Rechtslage noch nicht eindeutig klargestellt sei. Google dürfte nach ihrer Meinung zwar mit dem Urteil aus dem Schneider sein, nicht aber zwingend die Werbekunden:

Fest steht, dass eine Markenrechtsverletzung nur dann ausgeschlossen ist, wenn durch die Nutzung der Marke als Keyword und die Gestaltung der Anzeige nicht der fälschliche Eindruck entsteht, dass die Anzeige vom Markeninhaber oder einem mit ihm verbundenen Unternehmen stammt. Auf welche Weise Werbetreibende eine hinreichende Klarstellung erreichen können, dass ihre Anzeige zu einem konkurrierenden Angebot und nicht zum Markeninhaber führen, bleibt in der Entscheidung offen.

Google will diesem Umstand mit einem Beschwerdesystem entgegenwirken:

Ist ein Markeninhaber der Auffassung, dass ein anderes Unternehmen mit einer geschalteten Anzeige die Nutzer verwirrt, kann er bei Google eine Beschwerde einreichen. Nutzer können beispielsweise durch Anzeigen verunsichert werden, die auf Webseiten führen, die fälschlicherweise den Eindruck erwecken, zum Markeninhaber zu gehören oder geschützte Markenprodukte oder -Dienstleistungen zu verkaufen. Ist dies nach Überprüfung durch Google der Fall, wird die Anzeige entfernt.

Go Twittboat, go!

Raus aus der Virtualität und rein ins richtige Leben. Die beiden #twittboats am Drachenbootrennen während des ZüriFäschts haben wieder mal gezeigt, dass Social Media nichts mit Anonymität zu tun haben (muss). Oder wie Charly Zehnder sagte: „Ich freue mich auf den Nächsten der behauptet, twittern habe nichts mit dem richtigen Leben zu tun.“

Twittboat

Und tatsächlich sind fast 60 Twitterer dem Aufruf von Dominik Haitz gefolgt und haben, ob als Paddler oder Supporter, am grössten Volksfest der Schweiz gleichzeitig das bisher wohl grösste Tweetup der Schweiz abgehalten. Auch wenn dafür alle ein bisschen mehr schwitzen mussten, als sonst an einem Treffen üblich…

Twittboat

Auch wenn ich nur als Supporter rumgeschlichen bin und es (darum?) für beide #twittboats nicht in die Halbfinals gereicht hat: Ein Super-Event (das Drachenbootrennen natürlich, wer spricht schon vom Zürifäscht oder dem Caliente), mit Super-Leuten und Super-Stimmung! Ein Dank geht an den Organisator Dominik genauso, wie an die TeilnehmerInnen und an die Sponsoren. Bin ja gespannt, ob die Herausforderung nächstes Jahr wieder angenommen wird…

Mehr Fotos gibts im twittboat-Fotopool auf Flickr

(Fotos: Flickr/x-foto.ch Video/monah.ch

Tesla Roadster – (Fast) lautlos durch Zürich

Nein, ein Bubentraum war es nicht, einmal in einem Tesla Roadster herumzufahren. Dafür gibt es Elektroautos schlicht noch zu wenig lange. Und die ersten Elektroautos auf dem Markt waren dann schlicht zu hässlich, als dass man daraus ein Verlangen hätte ableiten können.

Probefahrt im Tesla Roadster Sport

Spätestens aber seit Februar 2008, als Jason Calacanis in einem Video (das leider nicht mehr online ist) mit seiner Corvette einem Tesla Roadster etwas hoffnungslos hinterherhechelte, war klar, dass eine Probefahrt in einem Tesla ein absolutes Muss ist. Denn, so zeigte sich damals im Video, so ein Tesla ist nicht nur schnell, sondern auch noch ziemlich ansehnlich. Kein Wunder, denn der Tesla Roadster steckt in einem Blechkleid Kohlefaserkleid des britischen Sportwagenherstellers Lotus und erinnert in vielen Teilen an den Lotus Elise. Endlich Schluss also damit, dass Elektroautos mit unansehlichen Fahrzeugen gleichzusetzen sind.

Tesla Store Zürich

Als vorletzte Woche dann nach London, Monaco und München in Zürich der vierte Tesla Store in Europa eröffnet wurde, kam ich dann auch (endlich) zu meiner Probefahrt. Und die war ziemlich beeindruckend – alle meine Vorurteile gegenüber Elektroautos waren bereits an der ersten Ampel verschwunden. Und als die Ampel grün zeigte, wurde ich in den Sitz gepresst, als sässe ich in einer Dodge Viper. Der Tesla Roadster mit seinem Dreiphasen-Elektromotor und 288 PS benötigt nämlich, gleich wie der Supersportwagen mit 8,4 Liter-Benzinmotor und rund 600 PS, 3,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100 (beziehungsweise gemäss offizieller Lesart 3,7 Sekunden von 0 auf 96 km/h). Und das ist, mit Verlaub, doch ziemlich heftig – sorgt aber für ungeheueren Fahrspass.

Probefahrt im Tesla Roadster Sport - Frischluft

Auf den ersten paar Kilometern empfindet man es allerdings als ziemlich verwirrend, dass kein Motorengeräusch zu hören ist. Da macht sich kein fauchender Motor bemerkbar und dementsprechend gibts auch kein „gäselen“ am Rotlicht – etwas, was ein Kommentator bereits damals beim Calacanis-Video am Tesla bemängelte:

can’t whoop the engine at girls if the car sounds like a electric car

Und auch die Velofahrer auf der Strecke sahen manchmal eher etwas erschrocken aus, wenn man sie (fast) lautlos überholt. Und das wird wohl auch eines der Probleme sein, mit denen man sich als Elektrofahrzeug-Pilot erst mal anfreunden muss: Man wird im Verkehr nämlich je nach Situation etwas weniger wahrgenommen, was durchaus für Probleme etwa mit Fussgängern oder Velofahrern sorgen kann.

Probefahrt im Tesla Roadster Sport - Cockpit

Dem eigentlichen Fahrspass tut das aber (natürlich) keinen Abbruch und mit einer Reichweite von bis zu 400 Kilometern pro Batterieladung (immerhin fahren 6831 handelsübliche Lithium-Ionen-Batterien mit einem Gewicht von 450 Kilogramm mit) hält der auch noch ziemlich lange an. Und je länger man fährt, desto weniger möchte man den Roadster wieder aus der Hand geben. Aber leider hat jede Probefahrt ihr Ende – auch meine.

Fazit: Hätte ich grad mal irgendwo die 99’000 Euro für den Tesla Roadster Sport übrig (den etwas langsameren „normalen“ Roadster gibts ab 84’000 Euro), würd ich mir sofort einen kaufen. Die Verbindung zwischen Elektrofahrzeug und Sportwagen hat bisher selten mehr Spass gemacht. Das hat sich spätestens am Ende der Probefahrt gezeigt – dann nämlich, als ich am liebsten nicht mehr ausgestiegen wär…

Einladung: Der Arbeitsplatz der Zukunft

Wie sieht eigentlich der Arbeitsplatz der (nahen) Zukunft aus? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich durch die sich verändernde Arbeits- und Konsumwelt? Und: Wie stark wird die Informatik unser Leben in Beruf und Alltag noch verändern? Fragen, die uns alle auf die eine oder andere Art betreffen. Zeit also, den Dingen auf den Grund zu gehen. Im „Innovation Center“ (von denen es weltweit nur vier gibt) in Wallisellen zeigt Microsoft seine Sicht auf die Zukunft der Informatik im Alltag.

Microsoft Innovation Center Wallisellen

Zum 5-jährigen meines Blogs konnte ich mir so eine Vorführung für Blogger und Twitterer sichern, allerdings ist die Anzahl Teilnehmer auf 11 Personen (plus meine Wenigkeit) beschränkt. Da schnäller isch also de gschwinder!

Im zweiten Teil plaudert Primo Amrein, bei Microsoft Schweiz verantwortlich für das Marketing und Produktmanagememt für den Bereich Consumer Online, ausserdem über die neuesten Produkte im Online-Bereich, speziell zum neuen Hotmail, Messenger, Skydrive und zu den geplanten Multimedia-Produkten von Microsoft. Und wenn wir Glück haben, erfahren wir sogar noch ein paar Dinge aus dem geheimen Nähkästchen, schliesslich plant der Softwareriese in den nächsten Monaten einige Rollouts von Produkten…

Zum Abschluss spendiert Microsoft dann noch einen Apéro. Geselligkeit und Gespräche sollen schliesslich nicht zu kurz kommen.

Wann?
Dienstag, 22. Juni 2010, 17:45 Uhr

Wo?
Microsoft Solution & Innovation Center, Richtistrasse 3, 8304 Wallisellen
(Anfahrtsplan [PDF])

Ablauf?
17:45 Uhr Eintreffen
18:00 Uhr Interaktive Show im Innovation Center
19:00 Uhr Pause
19:15 Uhr Windows Live mit Primo Amrein, Microsoft Schweiz
20:15 Uhr Apéro

Anmelden?
Nachdem Du gecheckt hast, ob Du am Abend des 22. Juni wirklich Zeit hast, kannst Du Dich gerne hier anmelden… (Sorry, alle Plätze sind bereits vergeben)

Also: Wen sehe ich trotz (oder gerade wegen) der Microsoft-Lastigkeit des Events am nächsten Dienstag? Ich freu‘ mich auf euch…

AC/DCs Rock’n’Roll-Train stoppte in Bern

Vor Jahren, im zarten Alter von etwa 16 Jahren, bestand meine Plattensammlung nicht nur aus aktuellen 80er-Hits, sondern auch aus einem ganzen Stapel an AC/DC-LPs (jaja, diese schwarzen Vinyldinger, die die heutige Jugend nur noch vom hörensagen kennt). Auch wenn meine AC/DC-Dosis in der heutigen Zeit etwas abgenommen hat, war klar, dass ich die Jungs gesetzten Herren unbedingt noch live sehen muss. Man weiss ja nie, ob man die Tournee-mässig nochmal zu Gesicht bekommt.

AC/DC live im Stade de Suisse in Bern

Ticketmässig half mir @gerryreinhardt dann aus der Patsche und so pilgerte ich gestern, zusammen mit rund 40’000 anderen (und ein paar Herren, denen man offensichtlich keine Limousine spendierte) nach Bern ins Stade de Suisse, pardon, ins Wankdorf Stadion. Und wurde nicht enttäuscht. Nachdem der Rock’n’Roll-Train ins Stadion einfuhr war klar: Die Jungs sind nur äusserlich gealtert. Der Sound hammerhart und perfekt wie eh und je! Erstaunt war ich vor allem über Angus Young’s Performance. Auch mit 55 Jahren auf dem Buckel rockt der die Bühne wie eh und je. Eindrücklich.

Einen kleinen Eindruck vom „Highway to Hell“ hier noch als nicht ganz perfektes Video. Aber hey, bei dieser Lautstärke kommen nicht nur schlechte Kameras an ihre Grenzen…

Ein Hammerkonzert, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird…

(Bild: flickr/chrchr_75)