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Die Revision des Urheberrechts in der Schweiz

Auch in der Schweiz steht eine Revision des Urheberrechts an. Am 10. März 2006 hat der Bundesrat den den Revisionsentwurf des Urheberrechtsgesetzes an das Parlament überwiesen. Doch das Thema ist kontrovers und jede Interessensgruppe hat andere Wünsche an das neue Gesetz.

Das Institut für geistiges Eigentum (IGE) bringt nun auch Otto Normalverbraucher den Revisionsentwurf näher und informiert in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Betroffenen auf http://www.urheberrecht.ch über die laufende Revision:

Gemeinsam haben sie über Ziele, Folgen, Chancen und Gefahren der Revision diskutiert. Resultat dieser Debatte sind diese Website und die Broschüre «Urheberrecht im digitalen Zeitalter: Highway oder Sackgasse?». Mit Fakten und Erklärungen der Begriffe rund um das Urheberrecht sowie den Ansichten der Betroffenen sollen sie einen Beitrag zur Meinungsbildung leisten. Das neue Urheberrecht – Highway oder Sackgasse?

Dabei liefert die Webseite auch interessante Meinungen von Betroffenen:

Der Ausbau des urheberrechtlichen Schutzes ermöglicht uns dank DRM-Systemen, die Bedürfnisse des heutigen Konsumenten zu befriedigen – und das weltweit. Ohne Ausbau dieses Schutzes können wir im heutigen digitalen Zeitalter unseren Beruf als Musiker über kurz oder lang nicht mehr ausüben, weil sich zu viele unsere Musik gratis übers Internet beschaffen.

sagt beispielsweise die Band Gotthard, während Jaqueline Bachmann von der Stiftung für Konsumentenschutz zu bedenken gibt:

Zweifellos sollen Kulturschaffende vor Piraterie geschützt werden. Das Urheberrecht darf aber die Interessen der Nutzer nicht ausblenden und einseitig den Inhabern von Urheberrechten Vorteile verschaffen. Der Zugang zu geschützten Werken ist im Interesse der Allgemeinheit und muss den Konsumenten sowie der Forschung und Bildung auch im digitalen Bereich erhalten bleiben.

Die Revision ist und bleibt kontrovers und es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich die Gesetzesänderungen bewegen werden.

Old Media-Blogger

In der aktuellen Ausgabe des Magazins „m“ der Mediengewerkschaft Comedia ist ein Artikel über die Old Media-Blogger erschienen. Unter dem Titel „Die tägliche Ration Wahnsinn“ beschreibt Autor Daniel Bouhafs die Aufbruchstimmung in Sachen Blogs bei Verlagen und Fernsehstationen.
Die beiden bloggenden Chefredaktoren Christoph Grenacher (SonntagsBlick) und Ueli Haldimann (SF) kommen dabei eher schlecht weg:

Wobei beide Herren eine wichtige Essenz, die das Bloggen ausmacht, sträflich vermissen lassen: stets Klartext zu schreiben. Nebulöse Formulierungen wie „der Chefredaktor eines Blattes“ (Grenacher) oder „ein externer Journalist erstattete Anzeige, worauf das Bakom ein Verfahren eröffnet hat“ (Haldimann) sind für Blogger ein gefundenes Fressen.

Aber auch die Weltwoche und Mirko Marr, Medienwissenschaftler und Zitatgeber für den Kurzbericht bei DRS3 über den beendeten Hype der Blogs erhalten Seitenhiebe (was Claudio freuen dürfte, oder?):

„Foren, Auktionen, Chatrooms,Sexseiten – das wenigste hat sich tatsächlich durchgesetzt“, diktierte er ihnen [DRS3] ins Mikrofon. Offensichtlich, so muss man folgern, ist eBay nicht auf dem Radar des Forschers aufgetaucht – von sex.com ganz zu schweigen. Diese Domain wechselte für rekordverdächtige 12 Millionen Dollar den Besitzer.

Wenig Sympathie hat Daniel auch für die Blogs von Facts, „Sekten-Hugo“ Stamm, oder Nervengift. Viel eher dem blogophilen Massstab des Schreibers entspricht aber das Sportblog „Zum runden Leder„, „Zur Lage der Welt“ oder Vontobels Blog.

Alles in allem eine gelungene Übersicht über die Old Media-Blogger, wobei auch ein Kompliment an die Blogosphäre vom Medienwissenschafter Lorenz Lorenz-Meyer (jaja, schon wieder einer…) nicht fehlen darf:

Schon heute muss einem ein Journalist, der zu seinem Arbeitsgebiet die einschlägigen Weblogs nicht kennt oder der noch nie von der Möglichkeit gehört hat, sich über automatisierte und massgeschneiderte Nachrichtenfeeds auf dem Laufenden zu halten, antiquiriert erscheinen.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Journalisten auch (mehr) daran gewöhnen werden, ihre (Blog-) Quellen in den Artikeln zu nennen.

Der gesamte Artikel zum Download:
Die tägliche Ration Wahnsinn (Seite 1, Seite 2) [PDF]

Danke an den Autor Daniel Bouhafs für die Zustimmung zur Veröffentlichung der PDF’s.

Der doppelte Bandwurm

Der Doppelte Bandwurm

Nach akribischen Berechnungen belegt BloggingTom seit heute (wieder) Platz 3 in den Swiss Top 100 Blogs. Da Platz 1 und 2 englischsprachig sind, wurde mir heute morgen die Wandertrophäe der deutschsprachigen Schweizer Blogosphäre schlechthin, der Doppelte Bandwurm, vom ehemaligen Inhaber des Preises, Starfrosch, übergeben.

Die Trophäe war bereits seit dem 23. Februar 2006 im Besitz von Starfrosch, doch er sieht den Platzverlust gelassen, wie er in einem Interview mit der Zeitung „Blogopeople“ nach der Preisübergabe erklärt:

Wir freuen uns mit BloggingTom, das auch ihm diese Ehre zuteil wird. Allerdings sind wir überzeugt, die Wandertrophäe schon bald wieder auf unserem Nachttisch aufstellen zu können.

Damit dürfte der Bandwurmneid in eine neue Runde gehen. Kein Wunder, schliesslich habe ich mich für die Wandertrophäe ja richtig ins Zeug gelegt.

Disclaimer: Die Verleihung des Doppelten Bandwurms erfolgt strikt automatisiert ohne Publikums- und Fachjury. Möge der Roboter bei der Vergabe weise entscheiden.

.ch-Domains ab heute günstiger

Wie ich bereits im Januar berichtete, verzichtet die Switch ab heute auf die Verrechnung der einmaligen Registriergebühren von Fr. 40.- für .ch- und .li-Domains. Damit kostet die Neuregistrierung einer solchen Domain ab sofort „nur“ noch Fr. 35.-, auch wenn das, im internationalen Vergleich, immer noch sauteuer ist.

Übrigens, liebe Switch: Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind noch immer die alten AGB online. Zeit, diese entsprechend anzupassen, oder?

Schweres Geschütz für schweiz.ch

Die Schweiz bittet im Streit um die Domains schweiz.ch, suisse.ch und svizzera.ch die UNO um Hilfe, wie die Netzeitung schreibt:

Die Schweizer Regierung hofft auf die Hilfe der Uno, um an die wichtigste Schweizer Internet-Adresse «www.schweiz.ch» zu kommen. Dafür sei nach mehrjährigen erfolglosen Bemühungen ein Verfahren bei der UN-Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) beantragt worden, teilte die Bundeskanzlei in Bern mit.

Immerhin kann die Regierung damit erste Erfahrungen sammeln, denn die nächsten Domainkämpfe stehen ihr schon ins Haus. Die „Internet-Bemühungen“ der Eidgenossenschaft wundern mich immer wieder, denn in Bern scheint man es mit Domains nie eilig zu haben. Der Bund hat sich bis heute nämlich auch nicht darum bemüht, die entsprechenden .eu-Domains zu registrieren. So wurden für die Domains schweiz.eu, suisse.eu, svizzera.eu und switzerland.eu zwar jeweils entsprechende Anträge durch das Centre Culturel Suisse in Paris gestellt, allerdings wurde es versäumt, die nötigen Dokumente innert Frist nachzureichen. Am Drücker ist jetzt die österreichische Firma info.at Internet GmbH, welche die Domains wohl zugesprochen bekommt. Die Ausnahme bildet lediglich switzerland.eu, die an die Traffic Web Holding B.V. gehen wird.

Was tun wir denn da? Vielleicht wieder vor der WIPO klagen? Dabei könnte man sich soviel Ärger ersparen, wenn man agieren statt reagieren würde. Es wird Zeit, dass ich in Bundesbern mal meine Dienste anbiete…

(via domainblog)

Schweizer Weblog Statistik

Nach einer kurzen Beta-Phase nun auch offiziell: Auf blogug.ch gibts nun nicht nur die Top 100 der Schweizer Blogs (wo mich starfrosch-kus heute wieder überholt hat…), die Liste der Schweizer Weblogs, den Ping-Hub und den Planet (als Aggregator aller auf blogug.ch gelisteten Blogs) sondern neu auch die Statistiken zu den Schweizer Weblogs.

Patrice hat ganze Arbeit geleistet und präsentiert auf stats.blogug.ch die Entwicklung der Weblogs in der Schweiz und zeigt aktuelle und vergangene Entwicklungen auf.

Konkret gibts (derzeit) folgende Statistiken:

  • Anzahl der Weblogs (Gesamt und aktiv)
  • Anzahl der Postings (pro Tag)
  • Genutzte Software

Sehr schön, Patrice!

(via blog.ch)

Deutschland spricht Schweizerdeutsch

Das hätten sich wohl selbst die Autoren des Beitrags über Weblogs von DRS 3 nicht gedacht: Der Beitrag fördert sogar das Aufbrechen der Sprachregionen. Immerhin wird der Beitrag in Deutschland nun sogar als „Schwiizerdütsch“-Sprachkurs genutzt, und Robert hat das eigentlich spitzenmässig hingekriegt, oder?

[audio:http://bloggingtom.ch/sounds/20060216_robert_ch_lernen.mp3]

Robert, you made my day! :mrgreen:

Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Weitere Sprachschüler hier?

Super Bowl-Fieber

Super Bowl, Super Bowl, Super Bowl. Ich kanns nicht mehr hören. Was ist eigentlich passiert, dass die ganze Schweiz neuerdings von Super Bowl spricht. Nur weil da Ben Röthlisberger, Amerikaner mit Schweizer Wurzeln, als Quarterback bei den Pittsburgh Steelers, mitspielt? Ich hab‘ ja lange nichts von den Unkenrufen der Amerikanisierung gehalten, aber nach Halloween scheint sich nun auch das Football-Fieber langsam über Europa herzumachen.
Hilfe, bitte nicht… Es muss ja nicht alles, was aus den USA kommt, auch bei uns Einzug halten…

Aber wer trotzdem will, bitte sehr: Ben bloggt sogar, wie Claudio herausgefunden hat.

Welt des Biers

Interessantes für alle Biertrinker hat Philipp Corbat auf seinen Seiten zusammengestellt. Da gibt es eine nach Ländern sortierte Liste mit Bieren aus aller Welt und, speziell für die Schweiz, „Beers in Switzerland„. Darin enthalten sind nicht nur bestehende und ehemalige Brauereien der Schweiz, sondern auch Daten der verschiedenen Bier-Festivals.

Und nicht vergessen: Philipp hat durchaus Ahnung davon, denn „I don’t think you will find another guy who has drunk more swiss beers than I have …“

Prost!

(via Gastgewerbe Gedankensplitter)