Posts Tagged‘zeitung’

Byebye Blogstetten

Vier Monate nach dem Start der Blick-Blogs Blogalisierung und Blogstetten ist auch schon wieder Schluss: Blogalisierung wurde bereits Mitte August eingestellt, Blogstetten folgt Ende Monat.

Dass die Zugriffszahlen „weit unter den Erwartungen liegen“, vermuteten wir Blogstetten-Blogger schon länger und dies ist nun auch der offizielle Grund für die Einstellung der Blogs.
Auch ich muss mich diesbezüglich an der Nase nehmen, lag meine Postingfrequenz doch seit Ende Juni bei Null. Die Gründe dafür waren vielfältig: Grössere berufliche Auslastung, Unsicherheiten über die Ausrichtung der Blogs (bzw. deren Inhalte) aber auch mangelnde Rückmeldung (Kommentare) der Leser. Schaut man sich nämlich die Kommentierenden an, stellt man schnell fest, dass es sich dabei meist um andere Blogger handelt. Das ist per se ja nichts schlechtes, aber man hätte sich doch etwas Feedback der Blick-Leser gewünscht.

Ich für meinen Teil hatte stets das Gefühl, dass die Blick-Leser anstelle unserer (meist) belanglosen Texte „richtige“ News erwartet haben. Aktuelle Tagesnews also, die wir als normale Blogger gar nicht bringen konnten, weil uns der Zugriff auf die entsprechenden Nachrichtenquellen und -agenturen fehlt.

Festgehalten wird beim Blick jedoch am Konzept der themenspezifischen Blogs zu bestimmten Ereignissen. Das Brasilblog des Blick zur Fussball WM erfreute sich nämlich hoher Zugriffszahlen und gleichzeitig zahlreichen Kommentaren. Allerdings ist das für mich auch nicht weiter verwunderlich, ist doch gerade die Sportberichterstattung einer der Trümpfe des Blicks und damit finden sich auch viele interessierte Leser und Kommentatoren.

Wie auch immer: Es war eine spannende Erfahrung für mich und ich habe interessante Leute kennengelernt. Nur schon deshalb hat es sich gelohnt, am „Experiment“ Blogstetten mitzumachen. Herzlichen Dank an Alle, die das möglich gemacht haben!

Schluss mit 20min.ch

… zumindest für diejenigen Leser, die via Link vom Pendlerblog auf den Seiten der Gratiszeitung 20 Minuten lesen wollen. Dass man bei 20 Minuten nicht wirklich kritikfähig ist, weiss der geneigte Leser ja bereits seit längerem. Nun hat man offenbar genug und verweigert Pendlerblog-Lesern das Lesen der 20min-Webseite, denn sämtliche Link-Klicks via Pendlerblog werden neuerdings auf den Artikel „Die bestochenen Unbestechlichen“ der Süddeutschen Zeitung umgeleitet.

Was will uns 20 Minuten damit sagen? Vielleicht dass das Pendlerblog durch „mies-schleimige, heimlifeisse Schleichwerbegeldempfänger“ betrieben wird? Wer weiss, wer weiss…

Citizen Journalism bei der Netzeitung

Citizen Journalism, das Generieren von Content durch „normale“ Bürger scheint im Trend zu sein. So sucht zum Beispiel die Netzeitung derzeit etwas überschwänglich 20 Millionen Redakteure für ihr neues Projekt Readers Edition, welches in Kürze starten soll.

Screenshot der Readers Edition

Das Grundprinzip ist einfach:

Dort werden nicht Redakteure die Artikel schreiben, sondern die Menschen „da draußen“. Hoffentlich mit völlig neuen Themen, und vielleicht auch neuen Textformen. Sortiert wird die Titelseite und die Ressorts dieser „offenen Zeitung“ nach Bewertungsranking […]

Um die Qualität der Artikel sicherzustellen und Trolle fernzuhalten, plant man, die Artikel von Moderatoren (welche ebenfalls Autoren sein können) gegenlesen zu lassen und erst dann zur Publikation freizugeben. Soweit so gut. Bei solchen Projekten stellt sich mir aber auch immer wieder die Frage nach der Bezahlung. Peter Schink von der Netzeitung meint dazu:

Bislang ist angedacht, den Autoren der „besten Artikel“ anzubieten, ihre Artikel gegen Bezahlung in die Netzeitung zu heben.

Immerhin ist das ein Fortschritt gegenüber Blogstetten und Blogalisierung, den Blogprojekten des Blick. Bei der Netzeitung hat man sich wenigstens schon Gedanken zum Thema gemacht, während man damals beim Blick eher händeringend nach Ausflüchten suchte und auf das fehlende Budget hinwies.
Nicht falsch verstehen, hier geht es nicht darum, reich zu werden. Es ist vielmehr die Frage, wieso irgend jemand einem Verlag seine Zeit, Energie und sein Wissen kostenlos zur Verfügung stellen soll, denn der Verlag will ja nur eines: Leser gewinnen und so teuren Werbeplatz verkaufen. Natürlich gibt es Gründe, so etwas (zumindest für eine bestimmte Zeit) zu machen, als Beispiel seien hier der Bekanntheitsgrad oder die Möglichkeit für neue Kontakte genannt. Auf Dauer wird das Modell des Citizen-Journalism aber nur eine Chance haben, wenn die Verlage über eine wie auch immer geartete Entlöhnung der Autoren nachdenken.

Trotzdem oder gerade deshalb: Ich bin gespannt, wie sich die Readers Edition der Netzeitung entwickeln wird…

Strahlende heute-Girls

So sollte es immer funktionieren: Ein kurzer, flapsiger Kommentar im Blog von heute-Chefredaktor Bernhard Weissberg und kurz darauf wurde ich von den heute-Girls eingeladen. Da konnte ich, wer wills mir verübeln, natürlich nicht widerstehen:

Strahlende heute-Girls

Schön wie die beiden um die Wette strahlen, nur weil ich auf der Redaktion erscheine. Oder liegts vielleicht doch eher an der mitgebrachten süssen Überraschung?

Spannende Einblicke hinter die Kulissen von heute lieferte mir zudem unser allseits bekannter Benjamin alias bytezh, welcher für die technischen Belange des Online-Auftritts verantwortlich ist. Dazu endlich mal Benkö kennengelernt und überraschend festgestellt, dass auch Salvi Atasoy (Virus-Moderator und Swiss Blog Awards-Moderator) Presseluft schnuppert.

Nur etwas ist mir aufgefallen, liebe heute-Redaktion: Erstaunlich, wie viele Exemplare des Konkurrenzblattes 20 Minuten bei euch rumliegen 😉

Jetzt gibts „heute“

Heute - Titelseite

Seit rund einer Stunde gibts die erste Ausgabe von „heute“ in den Zeitungskästen von Zürich, Basel und Bern sowie online als ePaper. In den letzten 13 Tagen haben die Zeitungsmacher bereits mit einem Blog Sympathien bei Bloggern gesammelt und auch die Tatsache, dass die Blogger benkö und bytezh bei „heute“ arbeiten, hat für einige Bekanntheit innerhalb von Bloggersdorf beigetragen.

Heute nun präsentiert sich „heute“ zum ersten Mal der breiten Öffentlichkeit. Auf 32 Seiten im Tabloidformat will das Blatt ein „junges, urbanes Publikum“ ansprechen und der „positiven Feierabendstimmung der Pendlerinnen und Pendler Rechnung tragen“. Und der erste Eindruck beim Durchblättern des ePapers gefällt. News vom Tage gemischt mit dem Neusten aus Entertainment und Lifestyle, und auch die Servelat-Prominenz hat ihren Platz in der Zeitung gefunden.

Wer übrigens das Blog von Chefredaktor Bernhard Weissberg lesenswert fand, kann aufatmen, denn entgegen früheren Statements wird das Blog nun doch weitergeführt. Allerdings nicht unter der der URL http://www.heute-online.ch, sondern unter http://www.heuteblog.ch. Da heisst es also Bookmarks und RSS-Feeds aktualisieren. Wieso das Blog in den letzten Tagen allerdings zuerst auf http://www.heute-online.ch/heuteblog/ umgezogen ist und dann doch eine eigene Domain erhalten hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Angebracht wäre es aber sicher, auf der alten URL einen entsprechenden Hinweis anzubringen, anstatt eine Fehlermeldung anzuzeigen.
Apropos Fehlermeldung, lieber Bytezh: Bitte noch die Verweise auf Blick Online („Ihr Blick Online Team“ etc.) entfernen 😉

Die Einladung von Martina, eines der „heute“-Girls konnte ich natürlich nicht ausschlagen, und so wirds in Kürze hier noch einige Infos mehr zur neuen „Feierabendzeitung“ geben.

[Update]
Kaum geboren, hat „heute“ auch bereits sein Watchblog (via Pendlerblog).

Blick Online sucht Blogger

Der Blick baut offenbar seine Online-Präsenz aus: Wie bei Bö zu lesen ist, sucht der Blick Blogger:

Ob Landei oder Zürischnure. Ob Basler, Berner oder Bieler. Von Aarau bis Andermatt. BLICK Online sucht Dich!

In Deiner Stadt bist Du der King. Im Dorf bist Du der Chef. Du weisst, was abgeht. Du weisst, was die Leute bewegt. Und vor allem: Du weisst, warum Deine Stadt besser ist, als die andere.

Für den neuen Cityblog sucht BLICK Online ca. 5 Blogger, die den (Städte-)Kampf mit harten Bandagen nicht scheuen – natürlich zivilisiert über Buchstaben: The Blog is mightier than the Sword.

Neben Rum Ruhm & Ehre gibts offenbar auch „eine Handvoll Dollar und eine Überraschung.“ Na wer fühlt sich denn da angesprochen? Die vollständigen Infos dazu gibts direkt bei Bö.

Kleiner Tipp am Rande: Vielleicht sollte man beim Blick nochmals über den Titel „Cityblog“ nachdenken, immerhin betreibt der Tages-Anzeiger bereits ein Blog namens Cityblog Zürich.

Old Media-Blogger

In der aktuellen Ausgabe des Magazins „m“ der Mediengewerkschaft Comedia ist ein Artikel über die Old Media-Blogger erschienen. Unter dem Titel „Die tägliche Ration Wahnsinn“ beschreibt Autor Daniel Bouhafs die Aufbruchstimmung in Sachen Blogs bei Verlagen und Fernsehstationen.
Die beiden bloggenden Chefredaktoren Christoph Grenacher (SonntagsBlick) und Ueli Haldimann (SF) kommen dabei eher schlecht weg:

Wobei beide Herren eine wichtige Essenz, die das Bloggen ausmacht, sträflich vermissen lassen: stets Klartext zu schreiben. Nebulöse Formulierungen wie „der Chefredaktor eines Blattes“ (Grenacher) oder „ein externer Journalist erstattete Anzeige, worauf das Bakom ein Verfahren eröffnet hat“ (Haldimann) sind für Blogger ein gefundenes Fressen.

Aber auch die Weltwoche und Mirko Marr, Medienwissenschaftler und Zitatgeber für den Kurzbericht bei DRS3 über den beendeten Hype der Blogs erhalten Seitenhiebe (was Claudio freuen dürfte, oder?):

„Foren, Auktionen, Chatrooms,Sexseiten – das wenigste hat sich tatsächlich durchgesetzt“, diktierte er ihnen [DRS3] ins Mikrofon. Offensichtlich, so muss man folgern, ist eBay nicht auf dem Radar des Forschers aufgetaucht – von sex.com ganz zu schweigen. Diese Domain wechselte für rekordverdächtige 12 Millionen Dollar den Besitzer.

Wenig Sympathie hat Daniel auch für die Blogs von Facts, „Sekten-Hugo“ Stamm, oder Nervengift. Viel eher dem blogophilen Massstab des Schreibers entspricht aber das Sportblog „Zum runden Leder„, „Zur Lage der Welt“ oder Vontobels Blog.

Alles in allem eine gelungene Übersicht über die Old Media-Blogger, wobei auch ein Kompliment an die Blogosphäre vom Medienwissenschafter Lorenz Lorenz-Meyer (jaja, schon wieder einer…) nicht fehlen darf:

Schon heute muss einem ein Journalist, der zu seinem Arbeitsgebiet die einschlägigen Weblogs nicht kennt oder der noch nie von der Möglichkeit gehört hat, sich über automatisierte und massgeschneiderte Nachrichtenfeeds auf dem Laufenden zu halten, antiquiriert erscheinen.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Journalisten auch (mehr) daran gewöhnen werden, ihre (Blog-) Quellen in den Artikeln zu nennen.

Der gesamte Artikel zum Download:
Die tägliche Ration Wahnsinn (Seite 1, Seite 2) [PDF]

Danke an den Autor Daniel Bouhafs für die Zustimmung zur Veröffentlichung der PDF’s.

Berner Zeitung: Das öffentliche Tagebuch

Zwar habe ich es erst heute abend bemerkt, aber immerhin: Ich war mal wieder in der Zeitung. Genauer in der Berner Zeitung. Mathias Born schreibt über „Das öffentliche Tagebuch“ [PDF] und bringt das Bloggen der Allgemeinheit etwas näher:

Nie war es einfacher und günstiger, Texte, Bilder und Töne einem grossen Publikum zugänglich zu machen. Der Blogger schreibt den Text einfach in ein Online-Formular. Ein Klick – und schon steht er im Netz.

(via blog.ch und pieceofplastic)

Durch-Blick

Thomas Benkö hat wieder zugeschlagen: Heute gibts auf Blick Online „23 Sachen, die man im Netz findet„:

Das Internet ist die grösste Gerümpelkammer des Universums. Wer aber richtig sucht, fördert einige Trouvaillen zu Tage.

Darunter ist…. auch mein Blog. Und um mich auch artig bei Thomas zu bedanken, möchte ich den Blick-Lesern gleich sein Blog ans Herz legen: benkösblog.

Danke Thomas!

Ist die Blog-Zukunft weiblich?

fragt der Blick heute in der Rubrik Multimedia und verweist dabei auf die Studie „Wie ich blogge?!“ der Uni Bamberg, die zum Schluss kommt, dass vor allem unter Teenagern mehr Bloggerinnen als Blogger gibt.
Thomas Benkö, Autor des Blick-Artikels und selbst fleissiger Blogger, vergleicht die Ergebnisse der Studie zudem mit den Schweizer Verhältnissen und kommt beispielsweise bezüglich der Regelmässigkeit von Postings zum Schluss:

Trotzdem sind Blogger recht fleissig. Wenn man den Angaben glauben will, schreiben über 70% mehrere Einträge pro Woche. Die meisten nutzen dazu den Computer, nur 7% veröffentlichen Einträge via Handy (Moblogging).
In der Schweiz ist diese Disziplin leider noch nicht überall vorhanden (nichts ist langweiliger, als ein selten bewirtschafteter Blog!). Leider auch bei Verlagshäusern, die Journalisten fürs Schreiben eigentlich bezahlen – allerdings kaum fürs Bloggen (selbst wenn der Blog offiziell zum Medium gehört).

Eine gute Mischung hat Thomas meiner Meinung nach bei den Links gefunden, neben einer Auswahl an „Schweizer Blog-Beispielen“ fehlen auch Links zu Aggregatoren und Anbietern von Bloghostings nichts.
Einige der genannten Blogs freuen sich schon über den Zusatztraffic, während ich schon wieder leer ausgegangen bin… Aber damit geht die Welt nicht unter 😉