Wie sich die Schaltung von schädlichen Flash-Bannern verhindern lässt, dürfte wohl eine der zentralen Fragen sein, die nach den Vorkommnissen bei blick.ch nun auch in Schweizer Werbeunternehmen und von Website-Betreibern diskutiert wird. Die Professionalität der Betrüger macht die Überprüfungen nämlich nicht ganz einfach.
Allerdings hätte es im aktuellen Fall durchaus Hinweise darauf gegeben, dass es sich bei der Proximo Group, welche die fraglichen Bannerschaltungen in Auftrag gegeben hat, zumindest um eine suspekte Firma handeln muss. So wird auf der Webseite der Proximo Group keine Adresse genannt und die genannten Telefon- und Faxnummern führen lediglich zu einer Mailbox. Auch die unterschiedlichen „Areacodes“ der Nummern machen stutzig: Gemäss canada411.ca gehört der „Areacode“ der Telefonnummer nämlich zu Hamilton/Ontario, während die Faxnummer nach Toronto zeigt. Welche Firma hat schon sein Telefon an einem anderen Ort als sein Faxgerät…
Wer sich die Whois-Daten der Domain ansieht, sieht sich im Misstrauen bestätigt. Gemäss diesen lautet die Domain nämlich auf
Name: Gloria H. Draper
Address: Dunajska 34 Stahovica
Zipcode: Sl1242
Nation: SI
Tel: 1565565654
Blöd nur, dass es in Stahovica an der Dunajska kein Haus mit der Nummer 34 gibt und in ganz Slowenien keine Gloria H. Draper existiert, wie had freundlicherweise für mich recherchiert hat.
Welche Prüfungen Ringier jeweils vornimmt, wollte mir Marco Castellanetta auf meine erneute Anfrage nicht verraten, es werde aber
in jedem Fall die Identität und die Authentizität des Auftraggebers sowie die Bonität der Firma geprüft
und dies sei auch bei der Proximo Group geprüft worden. Inwiefern die Identität und Authentizität hier zusammenpassen, bleibt mir bislang aber schleierhaft. Vorstellen könnte ich mir hingegen, dass via Proximo Group ein gefälschter Überweisungsbeleg an Ringier übermittelt wurde (und damit die zahlung der Kampagne vorgetäuscht wurde), und die Bannerwerbung deshalb freigegeben wurde.
Dass das Problem solcher gefakter Bannerwerbung derzeit massiv verbreitet ist, zeigt auch ein weiteres Beispiel, das heute bekannt geworden ist. So berichtet heise online in einem Newsartikel davon, am letzten Freitag ebenfalls Opfer einer solchen Attacke gewesen zu sein. Ob es sich dabei um die gleichen Täter handelt ist derzeit noch offen, aufgrund der sich ähnelnden Vorgehensweise dürfte dies aber naheliegend sein.
Weitere Beiträge zum Thema:
– Malware-Banner beim «Blick»
– Hintergründe zum Malware-Banner beim «Blick»
Bis letzten Dienstag ging ich davon aus, dass Werbebanner, die den User auf eine gefährliche Seite umleiten und ihm Schadsoftware, Trojaner oder ähnliches unterjubeln wollen, ein nicht sehr verbreitetes Phänomen sind. Doch da habe ich mich gründlich getäuscht, wie ich gestern lernen durfte. Nicht nur Sandi Hardmeier, die den Fall mit dem schädlichen Flashbanner bei blick.ch bekanntgemacht hat, auch der Vermarkter web2com weist darauf hin, dass dies vor allem in Amerika eine ziemlich verbreitete Angriffsart auf Computer ist. Dabei gehen die Täter äusserst professionell vor, wie auch am aktuellen Fall zu sehen ist.
Das fängt bereits bei der Programmierung des entsprechenden Flashbanners an. Nicht nur wird Geotargeting verwendet, um speziell die Computer aus bestimmten Ländern oder Regionen zu infizieren. Zusätzlich greift auch eine IP-Sperre, so dass bekannte „Jäger“ die Umleitung auf die Malware-Seite gar nicht zu Gesicht bekommen und, wie andere Nutzer ausserhalb der definierten Geozonen, ganz normal auf die beworbene Webseite geleitet werden. Das Ganze wird dann meist auch noch verschlüsselt in Flash gespeichert, was aber weiter kein Aufsehen erregt, wie auch Pierre Bohren von web2com hier in den Kommentaren erklärt:
Da Redirects als solches in der Online-Werbung von Kunden oft zum Mittracken verwendet werden, ist es rein technisch sehr schwierig die Spreu vom Weizen zu trennen.
Im aktuellen Fall geht web2com zwar davon aus, dass der Redirect auf die Malware-Site nur für nordamerikanische Nutzer gegriffen hat. Laut Sandi Hardmeier, ist das aber nicht zutreffend, da sie den Redirect auch in Australien zu Gesicht bekommen hat. Kommt dazu, dass es wohl kaum Sinn machen würde, die Werbung auf einer Schweizer Website zu platzieren, wenn man es lediglich auf Nordamerika abgesehen hätte.
Der Weg zu blick.ch
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Vier Monate nach dem Start der Blick-Blogs Blogalisierung und Blogstetten ist auch schon wieder Schluss: Blogalisierung wurde bereits Mitte August eingestellt, Blogstetten folgt Ende Monat.
Dass die Zugriffszahlen „weit unter den Erwartungen liegen“, vermuteten wir Blogstetten-Blogger schon länger und dies ist nun auch der offizielle Grund für die Einstellung der Blogs.
Auch ich muss mich diesbezüglich an der Nase nehmen, lag meine Postingfrequenz doch seit Ende Juni bei Null. Die Gründe dafür waren vielfältig: Grössere berufliche Auslastung, Unsicherheiten über die Ausrichtung der Blogs (bzw. deren Inhalte) aber auch mangelnde Rückmeldung (Kommentare) der Leser. Schaut man sich nämlich die Kommentierenden an, stellt man schnell fest, dass es sich dabei meist um andere Blogger handelt. Das ist per se ja nichts schlechtes, aber man hätte sich doch etwas Feedback der Blick-Leser gewünscht.
Ich für meinen Teil hatte stets das Gefühl, dass die Blick-Leser anstelle unserer (meist) belanglosen Texte „richtige“ News erwartet haben. Aktuelle Tagesnews also, die wir als normale Blogger gar nicht bringen konnten, weil uns der Zugriff auf die entsprechenden Nachrichtenquellen und -agenturen fehlt.
Festgehalten wird beim Blick jedoch am Konzept der themenspezifischen Blogs zu bestimmten Ereignissen. Das Brasilblog des Blick zur Fussball WM erfreute sich nämlich hoher Zugriffszahlen und gleichzeitig zahlreichen Kommentaren. Allerdings ist das für mich auch nicht weiter verwunderlich, ist doch gerade die Sportberichterstattung einer der Trümpfe des Blicks und damit finden sich auch viele interessierte Leser und Kommentatoren.
Wie auch immer: Es war eine spannende Erfahrung für mich und ich habe interessante Leute kennengelernt. Nur schon deshalb hat es sich gelohnt, am „Experiment“ Blogstetten mitzumachen. Herzlichen Dank an Alle, die das möglich gemacht haben!
Schonungslose Worte über Eigenwerbung, Fanclubs, Freundinnen und mehr. 3 5/6 + 1 Blick-Blogger im Interview.
Manchmal ist weniger eben doch mehr oder wie war das? Ich sollte mal Interview-Technik, Rhetorik oder so üben…
Citizen Journalism, das Generieren von Content durch „normale“ Bürger scheint im Trend zu sein. So sucht zum Beispiel die Netzeitung derzeit etwas überschwänglich 20 Millionen Redakteure für ihr neues Projekt Readers Edition, welches in Kürze starten soll.
Das Grundprinzip ist einfach:
Dort werden nicht Redakteure die Artikel schreiben, sondern die Menschen „da draußen“. Hoffentlich mit völlig neuen Themen, und vielleicht auch neuen Textformen. Sortiert wird die Titelseite und die Ressorts dieser „offenen Zeitung“ nach Bewertungsranking […]
Um die Qualität der Artikel sicherzustellen und Trolle fernzuhalten, plant man, die Artikel von Moderatoren (welche ebenfalls Autoren sein können) gegenlesen zu lassen und erst dann zur Publikation freizugeben. Soweit so gut. Bei solchen Projekten stellt sich mir aber auch immer wieder die Frage nach der Bezahlung. Peter Schink von der Netzeitung meint dazu:
Bislang ist angedacht, den Autoren der „besten Artikel“ anzubieten, ihre Artikel gegen Bezahlung in die Netzeitung zu heben.
Immerhin ist das ein Fortschritt gegenüber Blogstetten und Blogalisierung, den Blogprojekten des Blick. Bei der Netzeitung hat man sich wenigstens schon Gedanken zum Thema gemacht, während man damals beim Blick eher händeringend nach Ausflüchten suchte und auf das fehlende Budget hinwies.
Nicht falsch verstehen, hier geht es nicht darum, reich zu werden. Es ist vielmehr die Frage, wieso irgend jemand einem Verlag seine Zeit, Energie und sein Wissen kostenlos zur Verfügung stellen soll, denn der Verlag will ja nur eines: Leser gewinnen und so teuren Werbeplatz verkaufen. Natürlich gibt es Gründe, so etwas (zumindest für eine bestimmte Zeit) zu machen, als Beispiel seien hier der Bekanntheitsgrad oder die Möglichkeit für neue Kontakte genannt. Auf Dauer wird das Modell des Citizen-Journalism aber nur eine Chance haben, wenn die Verlage über eine wie auch immer geartete Entlöhnung der Autoren nachdenken.
Trotzdem oder gerade deshalb: Ich bin gespannt, wie sich die Readers Edition der Netzeitung entwickeln wird…
…oder wie soll ich das verstehen?
Blick Online ruft seine Leser auf, dem Super-Bowl-Star mit Schweizer Wurzeln, Ben Roethlisberger, die Schweiz zu beschreiben. Leser L. Livers aus Teufen gibt ihm einen Vorgeschmack, was ihn bei seinem Besuch erwarten wird:
Hi Ben! Welcome to Switzerland – aber nur zu Ferienzwecken, denn Du wirst mit Schrecken feststellen, dass die echte Schweiz – mehrheitlich – zerschlagen wurde: Die Kinder verwahrlost, die Eltern verblödet, die Grosseltern hilflos, die Regierung korrupt wie noch nie, die Wirtschaftsbosse kriminell; die Städte heruntergekommen, der Staatshaushalt dank Milliardenausgaben für Wirtschaftsflüchtlinge aus 120 Staaten vor dem Bankrott. Was nun? Alles wie beim Welthalunken Bush-USA. Komm und besuch die Menschen in den entferntesten Tälern – und sieh Dir die zubetonierte Landschaft an.
L. Livers, Teufen
Wirklich schon so schlimm? Na dann bleibt Ben ja wohl besser zuhause, nicht dass hierzulande das Super Bowl-Fieber wieder ausbricht…
Die Spatzen pfeifen es bereits länger von den Dächern und nun ist es soweit: Ab sofort werde ich auch in Blogstetten, den neuen Blogs des Blick bloggen. Christian Leu, Mono, Gebsn, Morphi, Roger und meine Wenigkeit liefern ab sofort Ein- und Aussichten aus Basel, Bern, Luzern, Schaffhausen, Winterthur und Zürich.
Neben Blogstetten startet gleichzeitig auch Blogalisierung, das Blog der Auslandschweizer, mit Sandra (Berlin), Don Ursulo (San José), Monica (Santiago de Chile) und Florin (Wien).
Jaja, ich hör euch schon, jetzt bloggt er ausgerechnet beim Blick. Gegenfrage: Wieso auch nicht? Für mich ist es ein spannender Ausflug in die Welt der Printmedien und gleichzeitig ein Versuch, wie Blogs beim Blick-Publikum überhaupt ankommen. Darum: Probieren geht über studieren!
Ich freu‘ mich, euch auch in Blogstetten als Leser begrüssen zu dürfen!
Der Blick baut offenbar seine Online-Präsenz aus: Wie bei Bö zu lesen ist, sucht der Blick Blogger:
Ob Landei oder Zürischnure. Ob Basler, Berner oder Bieler. Von Aarau bis Andermatt. BLICK Online sucht Dich!
In Deiner Stadt bist Du der King. Im Dorf bist Du der Chef. Du weisst, was abgeht. Du weisst, was die Leute bewegt. Und vor allem: Du weisst, warum Deine Stadt besser ist, als die andere.
Für den neuen Cityblog sucht BLICK Online ca. 5 Blogger, die den (Städte-)Kampf mit harten Bandagen nicht scheuen – natürlich zivilisiert über Buchstaben: The Blog is mightier than the Sword.
Neben Rum Ruhm & Ehre gibts offenbar auch „eine Handvoll Dollar und eine Überraschung.“ Na wer fühlt sich denn da angesprochen? Die vollständigen Infos dazu gibts direkt bei Bö.
Kleiner Tipp am Rande: Vielleicht sollte man beim Blick nochmals über den Titel „Cityblog“ nachdenken, immerhin betreibt der Tages-Anzeiger bereits ein Blog namens Cityblog Zürich.
Der Herr Hack ist weg, zumindest im Moment:
Am schönsten ist aber die Bitte, den Server-Administrator zu informieren:
Please contact the server administrator, [no address given], and inform them […]
Soll ich wirklich ein mail an [no address given] schreiben? Tja…
[Update] 17:42 Uhr
Und schon isser wieder da 😉