Der Grossverteiler Migros verkaufte offenbar zwischen Januar und August 2006 Fälschungen des Eau de Toilette Davidoff Cool Water und schrieb darüber auch klein und versteckt im Migros Magazin. Für mich Grund genug, einmal bei der Migros nachzufragen und folgende Fragen zu stellen:
- Wie konnte es geschehen, dass die Migros Fälschungen verkauft
- Ist es denkbar, dass noch weitere Fälschungen (auch in anderen Sortimentsrayons) auftauchen bzw. verkauft werden?
- Was tut die Migros, um den Verkauf von Fälschungen in Zukunft zu verhindern?
Aber offenbar will man sich gar nicht wirklich öffentlich dazu äussern. Zumindest interpretiere ich die Antwort von Migros-Mediensprecherin Monika Weibel in etwa so:
Tut uns leid, aber wir äussern uns nicht zu Anfragen von privaten Web Sites.
Wie heisst es so schön auf der Medienseite der Migros?
„Allseits und überall unbehindert Zutritt dem Licht der Öffentlichkeit“ – These Nr. 6 von Gottlieb und Adele Duttweiler, 1950
Vor diesem Hintergrund ist der Migros eine offene, ehrliche und transparente Kommunikation sowohl Auftrag wie Bedürfnis. Als Grundlage für Ihre Arbeit finden Sie als Medienschaffende hier alle Informationen rund um die Migros.
Sooo offen ist diese Art der Kommunikation nun doch wieder nicht. Zumindest scheint man bei der Migros anderen Firmen wie der Swisscom, Sunrise, Gillette und vielen anderen in Sachen Kommunikation hoffnungslos hinterherzuhinken. Das passt doch wunderbar zum aktuellen Artikel „Blick in die USA: Blogger an Pressekonferenzen“ von Marcel Bernet.
aha, du betreibst also eine private website. hmm. man könnte ja auch sagen «wir beantworten keine fragen von kleinen zeitungen». aber wahrscheinlich ist dein blog grösser als eine kleine zeitung?
die reaktion der migros zeigt aber auch, dass es für kommunikationsabteilungen extrem schwierig ist, die blogosphäre richtig einzuschätzen.
und gleichzeitig finde ich: wenn jemand auch ganz privat diese frage stellt – wieso kann man sie nicht beantworten? «wir beantworten keine fragen von privaten personen»?
ich bin überzeugt, dass die migros pressestelle deine frage gerne beantwortet hätte, aber dass da grad irgendwie ein hyperstress oder ein anderer grund dahinter steht.
ich glaub, ich muss sofort eine neue umfrage auf unsere webpage machen: wer beantwortet anfragen von bloggern?
Hättest halt mal dezent auf deine (als Ex-Blogstettler) guten Verbindungen zur Blick-Redaktion anspielen müssen.
also mir hat die Migros am 9. Mai 2006 noch auf die Anfrage geantwortet (Migros Antwort). Entweder ist mein Blog nicht privat, was ich sehr komisch finden würde oder die Migros möchte einfach nur den unangenehmen Fragen aus dem Weg gehen…
Diese merkwürdige Migros-Geschichte sowie die obige Bemerkung von Marcel Bernet (wer beantwortet anfragen von bloggern?) hat uns zu einem ausführlichen Exkurs in Sachen Wahrnehmung von Blogs inspiriert.
Nun, gut dass du über solche Fälle berichtest. Ich denke der zukünftige Konsument sollte swieso in verschiedensten Bereichen seine Augen offen halten.
Lustig, du bist im Besitze der ersten privaten Website, die einfach so, mir nichts dir nichts, Anfragen an Migros richten kann …
Aber Anfragen von Websites werden ja nicht beantwortet. Puh.
Anfragen kann ja jeder mal an ein Unternehmen richten. Die Frage dabei ist nur, ob diese dann auch beantwortet werden. Zumindest private Webseiten haben da schlechte Chancen, auch wenn z.B. Zeitungen oder Internetprotale öfters auch privat sind (und trotzdem Auskunft erhalten).