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Tiefpreisgarantie [Update]

Eine Tiefpreisgarantie ist verlockend. Bei Dipl. Ing. Fust hört sich diese zum Beispiel so an:

Wenn Sie ein bei uns gekauftes Produkt bei gleicher Leistung in einem anderen Laden offiziell günstiger erhalten können, vergüten wir Ihnen bis 5 Tage nach dem Kauf die Differenz. Bringen Sie einen Nachweis des günstigeren Angebotes (z.B. Werbeprospekt, Zeitungsinserat) in eine unserer Filialen. Wenn das Angebot inklusive Dienstleistungen identisch ist, kaufen Sie bei Fust zum gleichen Preis.

Mit einem Tiefpreisgarantie-Angebot konfrontiert, geht der Kunde davon aus, dass der genannte Preis wohl der günstigste ist, da er nicht annimmt, dass die Firma es sich leisten kann/will, vielen Kunden die Preisdifferenz zurückzuzahlen. Verlockend ist eine solche Tiefpreisgarantie aber auch für die Marketingstrategen, da man den Kunden suggeriert, man sei der günstigste Anbieter.

Lukas zeigt im netto24 Blog, zwar nicht uneigennützig, aber sehr eindrücklich auf, dass eine Tiefpreisgarantie nicht immer eine Garantie für den günstigsten Preis sein muss. So preist Fust im aktuellen Prospekt [PDF] einen Philips PlasmaTV (42PF9631) für Fr. 4699.- an und verweist stolz auf die „exclusive Einführung im Fust“ und die Tiefpreisgarantie.

So exklusiv kann die „Einführung bei Fust“ aber nicht sein, denn auch Netto 24 führt denselben Fernseher im Programm. Allerdings mit dem gewichtigen Unterschied, dass dieser dort nur für Fr. 3’479.-, was einer Preisdifferenz von mehr als 20% oder stolzen Fr. 1’220.- entspricht.

Ich habe zwar keine Ahnung, wie solch‘ exorbitanten Preisunterschiede in der heutigen Zeit noch zustande kommen können, aber wenn sich das herumspricht, wird der Plasmaschirm entweder zum finanziellen Problem für Fust oder aber zum neuen Verkaufsrenner von Netto 24. Fust wird sich aber wohl mit der Klausel „Ausgeschlossen sind Anbieter, die vorwiegend Internet- oder Versandhandel betreiben.“ aus der Tiefpreisgarantie herauszuwinden versuchen. Allerdings wollte sich bis zum jetzt niemand von der Dipl. Ing. Fust AG dazu äussern.

Wie auch immer… Liebe Netto 24-Leute: Wenn nun nach diesem Werbespot tatsächlich einer einen solchen Plasmaschirm bei euch kauft, erwarte ich natürlich eine Provision 😉

[Update] 7. April 2006
Heute hat mich auch noch die Stellungnahme von Thomas Giger, Spartenleiter Multimedia der Dipl. Ing. Fust AG erreicht. Er führt im wesentlichen aus, dass Fust mit dem Schweizer Lieferanten eine exklusive Einführung des erwähnten Modells vereinbart, netto24 den PlasmaTV jedoch im Ausland eingekauft hat, weshalb die exklusive Einführung bei Fust umgangen werden konnte.

Leider erklärte Thomas Giger nicht, ob Fust den Preis des PlasmaTV nun senken wird, hingegen verweist er bezüglich des Verkaufspreises auf den Text unter „2) Umfassende Fust-Garantien„.

Interessant sind dabei sicherlich folgende Sätze:

Die Tiefpreisgarantie entfällt bei Verdacht auf Graumarktware, oder Lockvogelangeboten unter Einstandspreis. Ausgeschlossen sind Anbieter, die vorwiegend Internet- oder Versandhandel betreiben.

Das dürfte dann wohl heissen, dass ein Kunde die Preisdifferenz nicht erstattet erhält, da es sich beim genannten PlasmaTV von netto24 laut Fust um Graumarktware handelt.

Google AdWords-Empfehlungen

Nach Empfehlungen für AdSense und Firefox bietet Google’s AdSense nun auch die Möglichkeit für AdWords zu werben. Zu finden sind die Buttons in der AdSense-Administration unter „AdSense-Setup„, „Empfehlungen„.
Klickt ein potentieller Werbetreibender auf den entsprechenden Button und investiert innerhalb von 90 Tagen 100 US-Dollar in AdWords, erhält der Empfehlende 20 US$ gutgeschrieben.

Ich bin sicher, dass nun, wie bereits bei den AdSense-Referrals, die Diskussion über die 90 Tage-Frist wieder aufkommen wird. Es leuchtet mir nicht ganz ein, wieso Google hier nicht einfach eine gerade Linie fährt und auch bei den AdWords-Referrals von Anfang an eine 180 Tage-Frist einsetzt.

Ebenfalls verbesserungswürdig, auch bei AdSense- und Firefox-Referrals, sind die Buttons, welche unscharf beschriftet sind und keinerlei Möglichkeit geboten wird, die Farbe der Buttons anzupassen. Mal sehen, ob Google da in naher Zukunft endlich für Abhilfe sorgt.

Werbepost

Vor rund zwei Wochen machte, vorwiegend in Deutschland, eine (Werbe-) Postkarte an Blogger von sich reden. Das Marketing-Blog verschickte per Snail-Mail eine Karte und hoffte auf entsprechende Resonanz bei den Bloggern, die sowohl in positiver, wie auch negativer Form nicht lange auf sich warten liess.

Heute hat auch mich eine Karte erreicht, diesesmal aber von Jens vom Pottblog:

Ansichtskarte vom pottblog.de - Rebus

Auch diese Karte ging an viele Blogger (u.a. WebJunkies, Bundesliga-Blog, Gelsenkirchen Blog, MythosBayern, die ständige Reise ) und wird auch dieses mal seinen Zweck, etwas Werbung für das Pottblog zu machen, erfüllen. Also seid ihr als Leser gefragt: Welches Lösungswort verbirgt sich hinter dem Rebus?

Ansichtskarte Text

Da meine Karte zuerst den Weg vom fernen Deutschland in die Schweiz finden musste, bin ich natürlich auch etwas spät dran mit dem Posten der Karte und kann darum Jens auch noch ein kleines Schnippchen schlagen, schliesslich freut er sich diebiesch, dass niemand den Text seiner Karte gescannt hat, denn: „nachher wüßte jeder was für eine Sauklaue ich habe“. Voila, das sei hiermit auch geklärt.

Alle, die das Lösungswort bereits erraten haben und es überprüfen oder es sich einfach machen wollen, sei hier auch Jens‘ Auflösung empfohlen.

So, und nun kann ich nur hoffen, dass nicht wöchtenlich neue Ansichtskarten eintreffen, denn deren Veröffentlichung müsste ich, wie die der ständig geworfenen Stöckchen, höflich aber bestimmt ablehnen. Schliesslich ist es einmal lustig, ständige Wiederholungen fördern jedoch nur den Gähn-Effekt…

Später Erfolg

Täglich kommentiere ich Postings in anderen Blogs, heute zum Beispiel bei Thomas Gigold. Dort hiess es heute:

Und zum ersten Mal habe ich heute Abend Google sagen hören: „Wir lieben Weblogs“. Google hat das in Form von Stefan Keuchel gesagt. Seines Zeichens Pressesprecher Google Deutschland.

Keuchel? Die Hirnzellen rotierten… Na klar, da habe ich doch noch ein Posting vom letzten August in meinem Blog, wo ich mich darüber geärgert habe, dass Stefan meine Anfrage ungelesen gelöscht hat. Also hab‘ ich kurz und knapp, ohne weitere Gedanken, einen Kommentar in Thomas Blog hinterlassen:

Vielleicht liebt Google Weblogs, der Stefan Keuchel jedoch kaum. Zumindest scheint er kein grosses Interesse daran zu haben, auf die Anfrage eines Bloggers zu antworten…

Am Mittag dann die erste Überraschung: Robert schreibt „Stefan Google Keuchel liebt Weblogs?“ und meint:

Melde Dich, hier, bei Tom, bei Thomas… möchte sonst jemanden mit Stefan Keuchel, seines Zeichens Pressesprecher Google Deutschland sprechen? Der angeblich Weblogs liebt. Aus der Kiste kommste nicht mehr raus, Stefan.

Ein kleines Schmunzeln konnte ich mir natürlich nicht verkneifen, aber noch immer habe ich mir nichts dabei gedacht. Um 18:29 Uhr aber hoben sich meine Augenbrauen: Ein neuer Kommentar zu meinem damaligen Post von… ja genau, Stefan Keuchel.

Mein Ärger über die nicht beantwortete Mail ist zwar schon längst verflogen, aber trotzdem finde ich die Reaktion von Stefan Klasse. Sehr schön. Auch sehr schön zu sehen, was ein flüchtiger Kommentar in einem Blog so alles bewirken kann…

Germanwings nimmt Stellung

Wie in meinem Post „Germanwings verärgert Kunden und Affiliates“ von heute morgen angekündigt, habe ich Germanwings um eine Stellungnahme zu den im Post gemachten Vorwürfen gebeten, welche unterdessen eingetroffen ist. Nachfolgend die Antwort von Heinz Joachim Schöttes, Leiter Unternehmenskommunikation der Germanwings GmbH, in ungekürzter Form:

„Germanwings hat sich zur Umstellung des Affiliate-Programmes entschlossen, um alle Vertriebskanäle für den Verkauf von Flugtickets gleich zu behandeln.

Es ist nicht im Geschäftsmodell von Germanwings als Low Cost Airline vorgesehen, Provisionen für den Verkauf der Flugtickets zu zahlen. Reisebüros erheben einen Buchungszuschlag für ihre Tätigkeit von den Kunden, wenn sie Germanwings-Flüge buchen. Germanwings überlässt den Reisebüros die Höhe des Zuschlages für ihre Beratungstätigkeit. Reiseportale im Internet nehmen ebenfalls einen Zuschlag für die Vermittlung von Flugbuchungen. Diese Zuschläge können bis zu 30 Euro betragen.

Germanwings arbeitet seit drei Jahren mit Online-Vertriebspartnernetzwerken zusammen. Diese organisieren die Zusammenarbeit zwischen Germanwings und Privatpersonen, die auf ihren Webseiten den Kauf von Germanwings-Tickets empfehlen. Diese Leistung wurde bisher den Privatpersonen von Germanwings mit fünf Euro bei erfolgter Buchung vergütet. Die Netzwerbbetreiber erhalten bei einer solchen Buchung für ihre Netzwerkleistung eine sog. Transaction-Fee.

Diesen Vertriebsweg hat Germanwings jetzt den üblichen Vertriebskanälen angepasst. Dies bedeutet, dass nun die Privatpersonen, die weiterhin Germanwings-Flüge empfehlen und am Verkauf profitieren wollen, gehalten sind, sich diese Leistung über einen Buchungsaufschlag zu verdienen. Dieser Buchungsaufschlag in Höhe von zehn Euro wird bei der Buchung über Germanwings erhoben und zu verschiedenen Teilen an die Privatpersonen und die Partnernetzwerke zurück überwiesen. Germanwings verdient an dieser Art der Buchung nicht. Der Buchungszuschlag wird während der Buchung separat ausgewiesen. Der Kunde muss bei der Buchung diesem Zuschlag mehrfach zustimmen, bevor der Kaufvertrag abgeschlossen ist.

Mit der Umstellung wurde gleichsam der Missbrauch der Online-Vertriebspartnerprogramme durch Nicht-Privatpersonen unterbunden.

Die günstigste Art der Buchung ist und bleibt weiterhin der direkte Aufruf der Germanwings-Homepage www.germanwings.com.“

Germanwings verärgert Kunden und Affiliates

Richtig eingesetzt, lässt sich über ein Partnerprogramme der eine oder andere Franken dazuverdienen. Auch der deutsche Billigflieger Germanwings setzt auf ein solches Affiliate-Programm und zahlt Webseitenbetreiber für die Vermittlung von Kunden. Seit gestern abend bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob Germanwings noch ein wirkliches Interesse an dieser Werbeform hat, denn der Billigflieger versandte ein Mail mit „wichtigen Neuerungen zum Partnerprogramm“. Darin heisst es unter anderem:

Auf der neuen Landingpage erheben wir einen Buchungsaufschlag in Höhe von 10 ¤ pro Buchung für den Enduser, wodurch sich Ihr Verdienstpotential zukünftig erhöht bzw. finanziert. Dieser Buchungszuschlag wird gesondert zu dem angegebenen Flugpreis ausgewiesen und wird nur fällig bei der Vermittlung einer Internetbuchung durch einen Affiliate-Partner […]

Wie bitte? Das heisst, dass ein Kunde, der seinen Germanwings-Flug über einen Affiliate bucht, benachteiligt wird. Er muss einen Zuschlag von 10 Euro bezahlen, der bei der Buchung über die „normale“ Buchungsseite nicht erhoben wird. Auch der Werbepartner wird benachteiligt, sind doch die von Germanwings beworbenen Preise über den Affiliate gar nicht erhältlich.
Germanwings macht es sich hier seeehr einfach, indem die Provision, die normalerweise an den Affiliate bezahlt wird, direkt durch den Kunden finanziert wird. Doch nicht nur das: Die Billig-Airline generiert damit noch Zusatzeinnahmen:

Die Provision im Standardmodell steigt dadurch für Sie von 5 EUR auf bis zu 6,50 EUR pay per sale und im Premiummodell können Sie sogar bis zu 8 EUR pay per sale verdienen.

Heisst im Klartext, dass Germanwings mit jeder Buchung über einen Werbepartner nochmals zwischen 2 und 3.50 Euro verdient.

Damit beschreitet Germanwings nach meinem Wissen einen völlig neuen Weg im Affiliate-Marketing. Ob dieser aber von Erfolg gekrönt sein wird, wage ich zu bezweifeln, da damit nicht nur Kunden, sondern auch Affiliate-Partner unnötig verärgert werden. Ich zumindest bin verärgert, darum gibts in diesem Post noch nicht mal einen Gratislink für den Billig-Flieger.

Was Germanwings dazu meint, versuche ich derzeit gerade herauszufinden. Ich bin auf die Antwort gespannt…

[Update]
Die Antwort von Germanwings ist unterdessen eingetroffen und kann hier nachgelesen werden.

Akquise per Blogkommentar

Shopblogger Björn wird vom deutschen Bio-Grosshändler Kornkraft nicht beliefert. Zwar hatte ihm der Aussendienstmitarbeiter zugesagt, dass die Belieferung von Björns Laden kein Problem sei. Die Geschäftsleitung sieht das aber offenbar anders, wie Björn schreibt:

Gerade eben habe ich einen gar nicht so erfreulichen Anruf von der Kornkraft-Geschäftsleitung bekommen. Man kann und wird mich nicht beliefern, da ich nunmal kein „Naturkost-Fachhandel“ bin.

Darüber kann und wird in den Kommentaren bei Björn auch heftigst gestritten. Aber auch die Kornkraft-Konkurrenz liest mit und packt die Gelegenheit am Schopf:

Wir von Bio Antakya ( Naturkost u. Naturwarengroßhandel in Bremen ) hätten keine Probleme damit Sie zu beliefern. Ganz im Gegenteil, wir würden uns freuen Sie als neuen Kunden begrüßen zu dürfen!!

Kundenakquise per Blogkommentar. Soll noch mal einer sagen, Blogs seien unnütz…

Virales Virus-Marketing

Ich beobachte gerade ziemlich erstaunt, wie schnell sich der Blog.Worm in der deutschsprachigen Blogosphäre ausbreitet. Nachdem der Blog-Wurm um 11:50 Uhr beim blogshop in Erscheinung trat und mein Blog um 12:33 Uhr ebenfalls infiziert wurde, infizieren sich immer mehr Blogs:

Alle scheinen innerhalb weniger Stunden infiziert worden zu sein. Das nennt man dann wohl virales Marketing…

Allerdings gibts erste Gegenmittel gegen den Wurm: Die Bloq7 Anti-Virus Software blockt den Eindringling offenbar zuverlässig…

Apropos: Hat sich jemand bereits überlegt, was passiert, wenn der Wurm mutiert bzw. sein GIF-Aussehen verändert? Eigentlich könnte der Autor ja einfach ein paar Tage warten und dann das Bild zum Beispiel durch ein Werbebanner ersetzen 😉