Die dramatische Notwasserung eines US-Airways-Jets gestern Nacht zeigte einmal mehr, dass in Zeiten des Internets Nachrichtenagenturen längst nicht mehr „schnell“ sind. Zum Zeitpunkt, als ich über Twitter vom im Hudson River treibenden Airbus A320 erfuhr, war davon, zumindest in der Schweiz, noch weit und breit nichts zu hören. Keine Radio- oder TV-Meldung, keine Meldungen auf Online-Newssites.

Und dann auch noch das: Janis Krums, der zufällig auf einer Hudson-Fähre unterwegs ist, die den Flugzeugpassagieren zu Hilfe eilt, schiesst ein spektakuläres Foto, und lädt es auf twitpic hoch. Kurz danach brechen die Server des Dienstes unter dem Ansturm zusammen. Kein Wunder, schliesslich hat er damit wohl eines der eindrücklichsten Fotos des Unglücks gemacht, und das lange bevor andere, „offizielle Fotos“ verfügbar waren. Andere Augenzeugen laden ihre Fotos auf flickr und zeigen damit Bilder, die keine Fotoagentur liefern kann. Und sogar noch mehr: Durch die Creative-Commons-Lizenz sind für einmal Bilder verfügbar, die auch in Blogs verwendet werden dürfen.

Heute sind die Fotos in allen Berichten der Online-Medien über das „Wunder auf dem Hudson“ zu sehen. Schade aber, dass die Medien es einmal mehr nicht schaffen, den Fotografen ihren Tribut zu zollen und diese beim Namen zu nennen. Wie zum Beispiel der Tages Anzeiger: Der zeigt zwar in einer ellenlangen Fotogallerie alle möglichen Fotos und erwähnt brav den von der Agentur Keystone verlangten Copyrighthinweis. Von den Namen der „Privat-Fotografen“ aber keine Spur. Schade…
(Fotos: Janis Krums/twitpic und grego!/flickr)
Nicht schlecht gestaunt hat ein Brite, der mal eben auf seinem neuen iPhone herumgespielt hat:
Not sure if this is or is not the ’norm‘ but I just received my brand new iPhone here in the UK and once it had been activated on iTunes I found that the home screen (the screen you can personalise with a photo) already had a photo set against it !!!!

Tatsächlich scheinen die drei Photos in einer chinesischen Fabrik entstanden zu sein, wo iPhones gefertigt werden. Die Bilder seien vermutlich von Arbeitern aufgenommen worden, die die Geräte getestet hätten, heisst es. Die nach der Zeitung „Southern Metropolitan Daily“ hübscheste Fabrikarbeiterin in China ist übrigens entgegen den Befürchtungen von Kommentatoren nicht entlassen worden, wie die Produktionsfirma mitteilte.
Wär das nicht ein neuer Marketinggag, wenn generell allen Geräten in Zukunft Fotos von den Angestellten beiliegen würden, die das persönliche Handy gefertigt haben? Personalisierung mal anders…

flickr fehlte bisher die Möglichkeit, die heraufgeladenen Bilder zu bearbeiten. Sei es ein Ausschneiden von Bildteilen, Farbkorrekturen oder das Schärfen; alles musste vor dem Upload am heimischen PC durchgeführt werden. Abhilfe verspricht nun Preloadr, ein Online-Bildbearbeitungstool, das eine grosse Fülle an Bearbeitungsmöglichkeiten bietet.
Loggt man sich via Preloadr in seinen flickr-Account ein, können neue, aber auch bereits hochgeladene Bilder bearbeitet, getaggt und auch gleich wieder auf flickr hochgeladen werden. Sehr schöne und gelungene Integration!
(via superdeluxe)
Wer wie ich immer mal wieder auf der Suche nach Bildern und Fotos fürs Web, Illustrationen etc. ist, findet im Artikel Where To Find Great Free Photographs And Visuals For Your Own Online Articles
einige interessante Quellen.
(via Spreeblick)