Der Streit zwischen Marcel Bartels und seinem Parteibuch sowie dem Schoggo-TV-Mann Wilhelm Entenmann schwehlt ja nun schon seit langem, aber Herr Entenmann, bzw. sein Anwalt, schafft es immer wieder, seinen Klagen neuen Elan zu geben. Früher sprach er davon, Marcel würde „eine Blogsphere verwenden, um das politische Tagesgeschehen zu kommentieren“, doch das war offenbar zu wenig stichhaltig, und so formulierte man ganz einfach die Klageschrift um. Nun geht es auf einmal nicht mehr um gravierende Persönlichkeitsrechtsverletzungen oder um rechtswidrige Namensnennung, sondern man bemüht nun das Urheberrecht.
Lawblogger Udo hat das freundlicherweise zusammengefasst:
Nach dem neuesten Schriftsatz verletzt Herr Bartels in erster Linie das Urheberrecht, indem er, bitte festhalten, auf schoggo tv verlinkt hat. Dadurch provoziert er nämlich, dass andere Internetnutzer schoggo tv aufrufen und in ihren “Arbeitsspeicher” laden. Damit werde schoggo tv unzulässig vervielfältigt.
[…]
Zu allem Überfluss macht Herr Entenmann auch noch Anleihen beim Sozialgericht Bremen, der bisherigen Speerspitze für extensive Auslegung des deutschen Namensrechts. Auch Entenmann fürchtet nämlich, dass sein schoggo tv und Marcel Bartels Seite durch die Links nicht nur verwechselt, sondern auch für ein identisches Angebot gehalten werden können.Das wäre dann in der Tat eine Beleidigung. Fragt sich nur, für wen.
Au Backe! Schon wieder fühle ich mich mitschuldig. Wer weiss schon, wieviele Seiten ich schon im Arbeitsspeicher hatte… Mann oh Mann!
Sieh’s mal so – die Idee wäre gar nicht so schlecht. Man stellt eine Internetseite ins Netz und hofft, dass irgendwelche Idioten sie verlinken. Und dann kassiert man pro Seite, auf der man verlinkt wurde, 250.000 Euro. Das ist doch eine Marktlücke!
@Jurastudentin: In der Tat eine spannende und garantiert lukrative Idee. Müsste ich mir tatsächlich mal genauer überlegen 😉
Ich kann mich nicht daran erinnern, daß mich je jemand gefragt hat, warum ich dies tue.
Definitiv als Frager kann ich jene auschließen, welche sich stets um Ihre Mitbürger bemüht und engagiert geben sowie beim leisesten Hauch einer Schmutzkampagne sofort aufschreien –
ganz im Gegenteil wurden und werden inzwischen gegen mich derartige Kampagnen gefahren, so kann man via Google u.a. erfahren, daß ich der hiesigen CDU-Mafia ein Freund wäre, was so oder so nicht stimmt.
Bemerkenswert finde ich noch, dass die renommierte Kanzlei (Wenn der Vorsitzende des Mannheimer Anwaltsvereins da drin ist, dann ist sie doch renommiert, oder?), von der der Brief kommt, Beratung und Vertretung auf dem Rechtsgebiet des Urheberrechts explizit auf der frisch erstellten Webseite stehen hat.
Also irgendwie erinnert das Schreiben und die ganze Aktion dieser Person ohne K (es heißt Schoko, nicht Schoggo!) an einen verfrühten April-Scherz. Hier in der Kölner Region ist allerdings seit dem 11.11.2005 die Karnevalszeit eröffnet und daher widme ich diesem Schwachfug in Alehnung an ein bekanntes Karnevalslied nur folgende Zeilen:
Bimmelimmelimm, bimmelimmelimm, hier kommt der Entenmann,
bimmelimmelimm, bimmelimmelimm, der kommt mit ner Abmahnung an.
Bimmelimmelimm, bimmelimmelimm, in dem Brief steht aber nur Mist,
bimmelimmelimm, bimmelimmelimm, so ist das halt, wenn man Entenmann ist…
Karnevalistische Grüße
Daniel
Für die Person die mich wegen des Postings auf dieser Seite angemailt hat:
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