Monthly Archive: Juni 2008

Happy Birthday Mobiltelefon!

Motorola DynaTAC 8000X

Vor genau 25 Jahren, am 13. Juni 1983, stellte Motorola das erste mobile Telefon der Öffentlichkeit vor. Das wohl unhandlichste Handy der Welt wog 794 Gramm, war 33 Zentimeter hoch und kostete sagenhafte 3995 US-Dollar. Dafür erhielt man das „DynaTAC 8000X“, genannt „Knochen“, mit einer Akkulaufzeit von maximal einer Stunde, einem Speicher für 30 Telefonnummer sowie einem einzigen, unveränderbaren Klingelton.

Bereits 1973 entwickelte Motorola Chefdesigner Rudy Krolopp innerhalb von nur sechs Wochen das erste Handy der Welt. Für die nötigen Bauteile plünderten die Ingenieure die Innereien von UKW-Radios und kombinierten diese mit einem Stromspeicher, dem Metall-Hydrid-Akku. Es dauerte allerdings noch ganze 10 Jahre, bis das erste Handy in den USA zu kaufen war. Grund für die lange Verzögerung hatte der schleppende Aufbau der ersten Mobilfunkantennen und die langsame Erteilung der nötigen Lizenzen.

Die damit eingeleitete, rasende Entwicklung im Mobiltelefon-Sektor gefällt dem Design-Vater des Ur-Handys allerdings nicht immer: „Wenn ich auf dem Flughafen ein Privatgespräch mithören muss, denke ich schon manchmal: Mein Gott, was haben wir da getan?“

Ach und um Diskussionen rund ums Datum gleich im Keim zu ersticken: Zwar gelangte das DynaTAC 8000X erst nach dem FCC-Approval am 21. September 1983 in den Verkauf, vorgestellt wurde es aber bereits am 13. Juni 1983, wie mir Jürgen Kuri von Heise.de die Datumsprobleme auf Anfrage erklärte…

Sicherheitslücke bei Swisscom ADSL-Modems

Swisscom ADSL Starter Kit Aradyan SMCA1T

Bei den von der Swisscom eingesetzten ADSL-Modems vom Typ Arcadyan SMCA1T -A und -B klafft offenbar eine Sicherheitslücke, die den Zugriff auf das Konfigurations-Menu zulässt. Wie Benedikt Köppel schreibt, liegt das Problem an der Konfigurations-CD von Swisscom, die keine Möglichkeit bietet, das Standardpasswort des Modems zu ändern. Damit sind die Konfigurationsseiten trotz ausgeschaltetem Fernzugriff auf Port 9000 erreichbar.

Ein Login auf der gefundenen IP mit dem Standard-Passwort führt zuerst ins Nirvana. Durch drücken auf „Zurück“ und „Reload“ im Browser gelangt man allerdings ins Konfigurations-Menu des Routers.

Dort findet man jede Menge persönlicher Daten wie zum Beispiel das Zugriffskürzel für die ADSL-Verbindung und das zugehörige Passwort. Ausserdem kann man die an den Router angeschlossenen Geräte identifizieren.

Natürlich lässt auf den Konfigurationsseiten somit das gesamte Router-Setup inkl. Administratorenpasswort ändern, was wohl nicht im Sinne des Nutzers sein dürfte. Nachprüfen konnte ich das bisher mangels Arcadyan-Modem allerdings nicht, aber vielleicht liest hier ja ein Besitzer eines solchen Modems mit?

Die Swisscom wollte sich bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht zur Sicherheitslücke äussern. Als Workaround empfiehlt es sich aber, das Administratorenpasswort des Arcadyan-Modems schnellstmöglich zu ändern. Dazu loggt man sich aus dem LAN auf 192.168.1.1 ein, wählt dann „Start“, „Expertenmodus“, „Ja. Zum Expertenmodus wechseln“, „Konfiguration“, „Router-Passwort“ und wechselt dort entsprechend das Passwort.

[Update] 15:21 Uhr
In der Zwischenzeit ist auch die Stellungnahme von Myriam Ziesack, Mediensprecherin der Swisscom eingetroffen:

Swisscom hat gestern von diesem Problem erfahren und arbeitet an einer Lösung.
Der Zugriff auf den Router, sprich Zugriff auf Login und Passwort des Routers ermöglicht es Dritten lediglich, die Internetleitung des Routerinhabers mit zu nutzen. Quasi mit grossem Aufwand gratis zu surfen.

Wir empfehlen den Kunden, das Router-Passwort zu ändern. Swisscom empfiehlt grundsätzlich, dies regelmässig zu tun. Bei den betroffenen Modems wird so schnell wie möglich eine neue Firmware-Version aufgespielt, welche das Problem behebt. Es ist nicht möglich, Zugriff auf Geräte ausserhalb des Routers zu erlangen. Kundendaten sind zu keinem Zeitpunkt einsehbar.

(via Symlink)

Besser flirten mit Twix

Wer auch nach dem Studium trockener Lektüre beim Flirten noch ins Schwitzen kommt, darf nun etwas interaktiver sein Glück versuchen. Bei Twix ist man vor allem als Blogger im Vorteil:

Twix: Ooh Blogging. I love Blogging!

Wie es scheint, hat man die Zeichen der Zeit auch bei Twix erkannt. Schliesslich höre ich die Aussage der jungen Frau auch im wirklichen Leben immer wieder: „Ooh Blogging. I love Blogging.“ Tja, Blogger muss man sein… :mrgreen:

(via ViralMarketing)

Deutsche in der Schweiz: Geliebt oder gehasst?

EM-Shirt: Ich unterstütze 2 Mannschaften

Einer Leser mit dem sinnfreien Absender gsdgdgd@gsdgdgd.com schrieb mir gestern abend:

Guten Tag. Vielleicht interessiert Sie meine Website:
http://www.hopplaschweiz.com/

Wer die Seite „Hoppla, Schweiz!“ besucht merkt ziemlich schnell, dass es sich beim Betreiber um einen in der Schweiz wohnhaften Deutschen handelt. Einer von

201.497 Deutschen, die laut BfS hier in der Schweiz leben und dafür von Euch jahrein, jahraus auf die Fresse kriegen – nicht im wortwörtlichen Sinne, sondern hinter vorgehaltener Hand und in den Medien.

Bitterböse beklagt sich der Blogger mit dem Pseudonym Alexander Deutschmann über die Schweizer, die sich alles wünschen, nur bloss keinen Sieg der deutschen Fussball-Nationalmannschaft. Und auch sonst glaube ich herauszuhören, dass sich Deutschmann alles andere als wohl fühlt unter uns Schweizern. Was natürlich unweigerlich zur Frage führt, ob es den restlichen 201’496 Deutschen hier im Land ebenso geht?

Haben wir wirklich ein Problem mit den Deutschen in der Schweiz, so wie das auch Katrin Wilde, (Ex-Moderatorin von Radio Energy) in der Sendung NACHTCAFé am letzten Freitag zum Ausdruck brachte? Ich kann das alles irgendwie nicht ganz nachvollziehen, schliesslich zähle ich viele Deutsche, ob sie nun hier oder anderswo leben, zu meinem Bekanntenkreis, mal näher, mal weniger nah. Und mir kommen die Deutschen weder arrogant noch sonstwie komisch rein. Die meisten zumindest, denn es gibt auch unter den Schweizern Arroganz und Überheblichkeit, da dürfte der Unterschied wohl kaum liegen.

Zumindest was den Fussball anbelangt, könnte es für die Rivalität aber durchaus einen Grund geben. Wir sind einfach nicht laut genug, wie auch Bruno Ziauddin in seinem Buch „Grüezi Gummihälse. Warum uns die Deutschen manchmal auf die Nerven gehen“ am Beispiel der Engländer aufzeigt:

Die Schweiz spielte gegen England (das Resultat tut hier nichts zur Sache), und in unserem Sektor sangen vielleicht achttausend Fans «Schwiizer Natzi olé, olé!». In den Sektor hatten sich auch ein paar hundert Engländer verirrt. Und die waren tatsächlich lauter als die achttausend Schweizer. Muss an unseren Kehlköpfen und Stimmbändern liegen. Einfach nicht für laute Töne gebaut. Weswegen wir für diese auch nicht empfänglich sind.

Aber mal im Ernst: Auch wenn ich mich daran störe, dass sich der Blogger hinter dem Pseudonym Deutschmann versteckt und die Domain nicht auf seinen Namen registriert ist: Gibt es tatsächlich ein Problem mit den Deutschen hier im Land oder wie seht ihr das?

eBay-Schnäppchen: Iphone für 347 Euro

Ich bin mir sicher, dass der Gewinner dieser Auktion bei eBay beim Eintreffen der Ware seine wahre Freude haben wird:

eBay-Schnäppchen: iPhone-Verpackung für 347 Euro

Aber wer nicht lesen kann, muss halt zahlen (oder so)…

Sie bieten auf die Originalverpackung vom Apple iPhone (ohne Telefon)

Aber nachdem man bei eBay ja auch schon Stock & Stein, unkaputtbare Batterien oder selbst Microsoft ersteigern konnte, floriert halt auch der Kartonhandel…

[Update] 18:40 Uhr
Ich habe bei eBay angefragt, wie man dort die Sache mit dem Anbieten von leeren Verpackungen sieht und explizit auf obige Auktion verwiesen. Infolge Ferienabwesenheit von Sabine Schneider, Leiterin Corporate Communications von eBay Schweiz, antwortete Marc Mouci von Peter Bütikofer & Company im Auftrag des Auktionshauses:

Bei der Versteigerung, die Sie erwähnen, handelt es sich wirklich nur um die Schachtel des I-Phones, aber in der Beschreibung steht dies auch ganz gross und deutlich. Ist der Käufer tatsächlich unzufrieden mit dem erworbenen Artikel, hat er immer noch die Möglichkeit die Sache direkt mit dem Verkäufer zu klären. (siehe Link oben)

Mit dieser Antwort gebe ich mich aber noch nicht zufrieden, denn immerhin versuchen solche „Schachtel-Auktionen“ wie bspw. diese ganz offensichtlich den Eindruck zu erwecken, dass es sich um ein iPhone mit der Original-Verpackung handelt. Wieso sonst sollte der Verkäufer das Telefon in der Kategorie

Handy & Organizer > Handys & Smartphones > Ohne Vertrag > Apple >iPhone 8GB

einstellen und alle möglichen Funktionen von Bluetooth über Internet bis hin zu WLAN aufzählen? Also wenn schon Schachtel, dann vielleicht eher in der Kategorie, die WasWeissIch in den Kommentaren vorgeschlagen hat. Und wenn eBay das immer noch als normale Auktion betrachtet, werde ich nächste Woche für alle hier rumliegenden Schachteln Auktionen eröffnen…

(via macfuture.net)

Schweden bald grösster Daten-Spitzel?

Am 17. Juni 2008 entscheidet das schwedische Parlament über einen äusserst brisanten Gesetzesentwurf. Wird das Gesetz abgesegnet, dann soll sämtlicher Datenverkehr, der über die schwedischen Grenzen geht, über Server des technischen Geheimdienst Schwedens (FRA) geleitet und die gesamte ins Land gehende und ans Ausland gerichtete Netzkommunikation abgehört werden können. Dazu sollen die Daten, zu denen auch Telefongespräche, Faxe und eMails zählen, in Echtzeit nach Schlüsselwörtern durchsucht werden. Wird verdächtiges gefunden, sollen diese durch Angestellte betrachtet und ausgewertet werden und danach interessierten Ministerien vorgelegt werden. Sogar grosse Unternehmen sollen „unter Umständen“ solche Suchaufträge abgeben können.

Während die drei Oppositionsparteien bereits Widerstand angekündigt haben, beruhigen die Befürworter mit dem Hinweis darauf, dass lediglich grenzüberschreitende Datenpakete erfasst würden und schwedische Bürger davon kaum betroffen seien. Internetdiensteanbieter reagieren aber bereits jetzt auf die möglichen Folgen des neuen Gesetzes. So hat die finnische Sonera bereits angekündigt, die rund 500’000 eMail-Konten ihrer Kunden von der gemeinsam mit dem schwedischen Provider Telia betriebenen TeliaSonera-Plattform abzuziehen und wieder in Finnland zu hosten. Auch Peter Fleischer, oberster Datenschützer von Google und weltweit zuständig für Schutz der Nutzerdaten, nannte das neue Gesetz „diktatorisch„:

The proposal stems from a tradition begun by Saudi Arabia and China and simply has no place in a Western democracy.

Er drohte zudem damit, dass Google im Falle der Annahme des Gesetzes keine Investitionen in Schweden mehr tätigen werde und keine Server innerhalb der schwedischen Grenzen mehr platzieren werde.

(via inside-it.ch)

Inoffizieller EM-Song: Mir sind Schwiizer

Nicht alle haben das Glück, wie Baschi und sein „Bring en hei“ zum offiziellen Schweizer EM-Song gewählt zu werden. So zum Beispiel die Sunnebuebe aus Ebnat-Kappel, die es nicht in den offiziellen Wettbewerb von Radio DRS geschafft hatten. Aber vielleicht lag das ja auch am Text 😉

Selber tanzen? Bitte sehr…

nello.tv – Alternative zu Zattoo?

Pünktlich zur EURO 08 hat der Dübendorfer Provider Netstream sein neues TV-Webportal nello gestartet. Im Gegensatz zum direkten und kostenlosen Konkurrenten Zattoo setzt nello auf kostenpflichtige Pakete, die insgesamt 86 TV- und 50 Radiosender umfassen.

Während Zattoo die Datenströme via P2P verteilt, werden die nello-Daten direkt als Live-Stream zum Zuschauer gesendet. Gemäss Michael Breitenmoser, Marketing Services Manager von Netstream, wird zudem mit einer bedeutend höheren Bandbreite gestreamt, was zusammen mit dem eingesetzten Video-Codec H.264 zu einem ruckel- und artefaktefreiem Bild führen soll.

nello.tv Web-TV

Grund genug also, die Plattform mal mit dem eigens zur Verfügung gestellten Account auf Herz- und Nieren zu testen. Die schön gestaltete Oberfläche lässt sich intuitiv bedienen, lediglich die Unterteilung des Senderauswahlfensters in „Favoriten“, „Hauptsender“, „Unterhaltung“, „Sport/Musik“, „News/Info“, „Spartensender“, „Weitere Sender“ und „Erotik“ ist etwas gewöhnungsbedürftig, lassen sich die Sender doch nicht immer sofort einer Sparte zuordnen. Alle Sender lassen sich aber unter Favoriten wie ein Bookmark legen, so dass man sich seine eigene Senderliste anlegen kann.

Hat man erst einmal den gewünschten Sender gefunden, erscheint dieser nach einer kurzen Ladezeit im Flashplayer. Diese Ladezeit fühlt sich zwar etwas länger an als bei Zattoo, das dürfte aber eher daran liegen, dass bei Zattoo trotz des Ladevorgangs noch bewegte Bilder (Werbung) zu sehen sind. Von der Bildqualität war ich dann aber äusserst positiv erstaunt. Während ich mich von der Konkurrenz an Ruckeln oder ähnliches gewohnt war, lässt sich bei nello nichts dergleichen entdecken. Im Gegenteil, das Bild ist ziemlich scharf, weist keine Artefakte auf und läuft flüssig.

nello - Electronic Program Guide EPG

Auch der elektronische Programmguide EPG kann sich sehen lassen. Er bietet mit den täglichen Programmtipps und Erinnerungsmöglichkeiten per eMail nicht nur eine sehr gute Funktionalität und Übersicht, sondern sieht auch noch gut aus.

nello - Electonic Program Guide EPG

Allerdings ist nello nicht ganz günstig. So kostet das Basis-Paket mit 50 TV-Sendern Fr. 9.90 im Monat, das sports & more-Abo mit neun zusätzlichen Sportsendern bereits Fr. 19.90 monatlich. Am teuersten ist, wen wunderts, das erotic-Abo mit monatlichen Kosten von Fr. 29.90. Etwas schade finde ich, dass das Radio-Paket mit 60 Sendern nicht im bereits im Basispaket inbegriffen ist, sondern mit Fr. 6.90 nochmals extra zu Buche schlägt. Gerade die Spartenradios von sky.fm und di.fm haben es mir nämlich derzeit angetan und laufen hier derzeit im Hintergrund.

Interessant könnte ein (technischer) Vergleich zwischen nello und Zattoo während der kommenden EURO 08 werden. Dann nämlich, wenn die Last ungleich höher sein wird. Und da mein Account ja noch für einen Monat Gültigkeit hat, werde ich das in Kürze in Angriff nehmen…

Fazit: nello überzeugt technisch wie auch in der Gestaltung. Ein Fragezeichen setze ich derzeit bei der Akzeptanz des kostenpflichtigen Web-TVs. Fairerweise muss hier aber darauf hingewiesen werden, dass nello nicht nur frei empfangbare Sender streamt, sondern auch PayTV-Angebote, was die Gebühren wieder etwas relativiert.