BloggingTom Archive

Markenschutz contra Menschenverstand

Immer wieder stolpere ich über irrwitzige Klagen und Abmahnungen (die’s zum Glück in der Schweiz nicht gibt) wegen Markenrechtsverletzungen und ähnlichem. Immer wieder ärgere ich mich und darum muss ich das hier auch mal loswerden.

Ganz aktuell ist der Abmahnwahn der Mobilfunker O2 in Deutschland. Am 15. März 2005 stand im Newsticker von heise.de, dass O2 die Firma Weinmann GmbH + Co. KG abgemahnt habe, weil die Firma eine Markeneintrag für den Namen Venti-O2 machen wollten. Gedacht ist der Namen für ein Sauerstoffgerät zur Behandlung von Beatmungspatienten.
Interessant dabei ist u.a., dass, für alle die’s nicht wissen, O2 seit dem 19. Jahrhundert das offizielle chemische Zeichen für Sauerstoff ist.

Und hier beginnt die Sache: Wie auch immer ein Mobilfunkbetreiber dazu kommt, sich selbst Sauerstoff O2 zu nennen, was hat das Unternehmen für ein Problem damit, dass sich andere Firmen nur den chemischen Zeichen bedienen? Gibts da irgend eine Verwechslungsgefahr? Kommt dazu, dass sich die ehemalige Viag Interkom auch erst seit rund 2 Jahren selbst O2 nennt.
O2 meinte dazu gegenüber heise.de, es gehe in einer spitzfindigen juristischen Kontroverse darum, die von den Unternehmen jeweils beanspruchten Markenbereiche präzise abzugrenzen. Aus Sicht der Mobilfunker könnten die derzeit durch Weinmann beanspruchten Verwendungsarten des Begriffs O2 zu Überschneidungen mit dem Markenbereich des Mobilfunkers führen.

Heute stolpere ich während meines morgendlichen Blog-Surfens beim LawBlog dann auf einen Artikel namens Some can’t do. Hmmm, ist das nicht, in abgewandelter Form der Slogan von O2? Ja richtig, O2 can do, also weiterlesen.
Schon wieder ein Abmahnwahn von O2, diesesmal gegen das Wort Loop, welches O2 sich als Marke schützen liess, da das O2-Prepaidgeschäft unter diesem Name läuft. Nun gut, kann ich grundsätzlich nachvollziehen, aber wieso mahnt 02 dann aber LoopSession, eine Plattform für den Online-Vertrieb und Download von Sounds, Samples und Software für Musiker ab? Die Geschichte von LoopSession gibts unter LXXX-Session zu lesen.

Skifahren exklusiv – Piste mieten!

Wer träumt nicht davon? Endlich einmal kein Anstehen am Skilift, keine Miesepeter die drängeln und einem die Ski verkratzen?
Mit einem geschätzten Vermögen von 4,3 Milliarden Dollar lassen sich solche Problemchen natürlich aus dem Weg schaffen. Lee Kun-Hee, Chef von Samsung, mietete sich kurzerhand für drei Wochen drei Pisten für sich im französischen Courchevel.
Neben den 80 eigenen Leuten wie Leibwächtern und Bedienstete die mitreisen sollen, leistet sich Lee dann auch noch 6 Skilehrer. Das scheint mir denn auch angebracht, schliesslich will er nur grüne (Anfänger) und blaue (leicht) Pisten benutzen 🙂

Und ist er dann erst unten, gehts natürlich auch standesgemäss wieder nach oben oder ins Hotel: Selbstverständlich im Schneemobil! Womit er die einmalige Chance verpasst, sich mal einen menschenleeren Skilift anzusehen…

(via Tages-Anzeiger)

Liebe Lufthansa

Schon bald wirst Du also unser Home-Carrier hier in der Schweiz sein, indem Du Dir die Swiss einverleibst.
Der Widerstand gegen die Übernahme ist ja auch nicht wirklich gross, denn insgeheim sind wir Schweizer noch immer traurig, dass unsere stolze Swissair nicht mehr existiert.
Wenn dann auch die Swiss nicht mehr existiert (La Suisse n’existe pas sagten wir ja schon an der Weltausstellung in Sevilla, oder war das was anderes :-)), wird uns das nicht mehr so hart treffen. Einzig unsere 2 Milliarden (2’000’000’000) Franken Steuergelder, die wir für die Gründung der Swiss aus dem Fenster geworfen haben, dürften uns etwas sauer aufstossen.

Vielleicht, liebe Lufthansa, bist Du aber auch etwas mutiger als unsere heutige Swiss und verweigerst dem Waldshuter Landrat Bernhard Wütz und der rührigen SPD-Politikerin Karin Rehbock-Zureich in Zukunft die Besteigung eines Deiner Flugzeuge in Zürich-Kloten, denn es ziehmt sich nicht, einerseits sämtlichen Flugverkehr vom Schwarzwald verdammen zu wollen und gleichzeitig ab Zürich zu fliegen.
Ob Südanflug auf den Flughafen Kloten oder nicht, nachdem die Flugzeuge in Zürich-Schwamendingen jeden Morgen um 06.03 Uhr genau über meinen Kopf flogen, habe ich meine Konsequenzen gezogen und bin in meine Jugendheimat, das Zürcher Oberland, gezogen. Insofern bin ich auch gefeit vor einem allfälligen Mehrverkehr, den Du nach Zürich bringen wirst. Nein, dagegen habe ich nichts, dass kann unserer Region nur gut tun, zumindest was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft. Trotzdem solltest Du versuchen, den Lärm wieder so auszurichten, wie es einmal war. Denn ich glaube nicht dass es Dir gefallen würde, wenn wir nach zwanzig Jahren kommen und sagen dass wir den Swiss-Kauf mit Notrecht ausser Kraft setzen, so wie man das mit dem Raumplanungsgesetz gemacht hat, damit die Südanflüge durchgeführt werden konnten. Insofern möchtest Du doch auch, dass Du Planungssicherheit hast und Deine Investitionen geschützt sind, oder?!

Aber trotzdem, ich bin ja ein treuer Lufthansi, schliesslich fliege ich seit Jahren mit Dir. Immer wieder mit den Kranich-Fliegern nach Frankfurt oder München und dann mit Condor (die Dir ja immer noch irgendwie gehört) in die Dominikanische Republik zu meiner Tochter. Traurig nur, dass ich diese Kombination eigentlich wählte, weil man an Bord der Condor noch rauchen durfte. Aber das ist leider auch vorbei, so dass ich eigentlich nun wieder freie Wahl der Fluggesellschaft hätte 🙂

Doch zum Schluss noch ein Tipp: Bandle nie mit Tyler Brule an, den der hat schon unsere Swissair zur Swiss gemacht. Oder willst Du statt Lufthansa nur noch Luft heissen?

Nachricht oder Nicht-Nachricht?

Moe von plasticthinking.org hat eine interessante Frage aufgeworfen. Aufgeschreckt durch die rasche Verbreitung der „Meldung“ über die 16’000 Euro-Blog-Frage (auch ich hab hier darüber geschrieben) macht er sich Gedanken, wieso sich genau dieses Ding so rasant in den Blogs verbreitet und wieso dies mit anderen Themen nicht der Fall ist.

Natürlich hat Moe grundsätzlich recht wenn er sagt, dass das ganze eigentlich eine „Nicht-Nachricht“ ist. Andererseits ist es wohl so, dass Blogger wohl genau dann hellhörig werden, wenn irgendwo das Wort „Blog“ fällt. Dann wird alles liegen- und fallengelassen und die wertvollen Minuten mit „Nachrichten“ oder eben „Nicht-Nachrichten“ vertan. Blog-Themen sind nun mal einfach der einfachste gemeinsame Nenner unter uns, wenn’s dann noch weitere Gemeinsamkeiten gibt, dann ist das zwar schön, aber nicht unbedingt immer nötig. Klar, dass jeder nur dem anderen abschreibt ist wohl auch nicht der Sinn der Sache, andererseits machen Zeitungen und Online-Magazine auch nichts anderes, und auch dort wählt „irgendwer“ die Themen aus.

Ich meinerseits kann zur „Wer wird Millionär“-Geschichte nur sagen, dass ich eher zufällig heute morgen darauf gestossen bin und mich köstlich über den Gesichtsausdruck der unwissenden Dame amüsiert habe und eigentlich nur deshalb darüber geschrieben habe bzw. das Foto zeigen wollte. Aber meinetwegen hätte die Frage auch „Wie hiess der letzte 1-Million Euro-Gewinner bei Wer wird Millionär“ heissen können, denn wenn die Frau auch da so eine Grimasse geschnitten hätte, hätte ich gleichwohl darüber geschrieben.

16000 Euro-Frage: Was ist ein Blog?

Was versteht man unter einem Blog

Blogs sind in der breiten Bevölkerung (noch?) nicht wirklich bekannt, das kann man am Gesichtsausdruck der Dame sicherlich gut erkennen: Sie konnte die 16’000 Euro-Frage (gestern in Wer wird Millionär)

Was versteht man unter einem Blog

trotz eingesetztem 50:50-Joker nicht beantworten und gab auf.

Die möglichen Antworten waren übrigens

a) Internettagebuch
b) finnische Schulform
c) feindliche Übernahme
d) Heissluftfront im Winter

Feindliche Übernahme klingt nicht schlecht, aber Heissluftfront hört sich auch gut an 🙂
Eine Antwort liefert übrigens Wikipedia, nur: Irgendwie scheint mir keine der Antwortmöglichkeiten aus Wer wird Millionär wirklich richtig…

Tja..

(via thomas gigold)

nofollow aus WordPress entfernen

Im Januar 2005 kündigte Google an, zusammen mit MSN und Yahoo ein neues Attribut für die Kennzeichnung von Links einzuführen. Das neue „nofollow“-Attribut soll bewirken dass

  • die so gekennzeichneten Links von Suchmaschinen-Spidern nicht verfolgt werden
  • die verlinkten Seiten keinen zusätzlichen PR PageRank erhalten
  • Suchmaschinen den entsprechenden Alt-Text des Links nicht beachten

Die Suchmaschinenbetreiber argumentieren, dass das neue Attribut helfe mit, Spam in Kommentaren von Blogs zu minimieren, da die Suchmaschinen die gekennzeichneten Links nicht indizieren würden. Wie viele Blogger bin auch ich der Meinung, dass dies der falsche Weg ist.

Leider fügt WordPress das „nofollow“-Attribut standardmässig den Kommentatoren-Links zu und es gibt keine Möglichkeit, dieses Verhalten in der Administration ein- oder auszuschalten. Tom Raftery beschreibt in einem Artikel nun aber, welche Dateien einer WordPress-Installation geändert werden müssen, damit das „nofollow“-Attribut nicht mehr angezeigt wird.

Für alle, die sich lieber mit einer deutschen Anleitung auseinandersetzen, liefere ich hier eine Übersetzung:

In der Datei wp-includes/comment-functions.php ist Zeile 173 wie folgt zu ändern:

Ändere
rel='external nofollow'
zu
rel='external'

In der Datei wp-includes/default-filters.php lösche Zeile 173
add_filter('pre_comment_content', 'wp_rel_nofollow', 15);

und in der Datei wp-includes/functions-formatting.php lösche die Zeilen 490-494:

function wp_rel_nofollow( $text ) {
$text = preg_replace('||i', '', $text);
return $text;
}

Und zum Schluss sind, ebenfalls in der Datei wp-includes/functions-formatting.php, in den Zeilen 482-489 alle Vorkommnisse von rel='nofollow' zu löschen. Achtung: Lösche nur den Code rel='nofollow' und nicht die gesamte Zeile.

Das wars auch schon! Euer WordPress-Blog ist nun nofollow-frei!

[Update] 15.05.2005
Obige Anleitung bezieht sich auf WordPress 1.5. Wie Karsten in den Kommentaren berichtet, funktioniert die Anleitung bei WordPress 1.5.1 nicht mehr.

AnyKey? Keine Panik!

Anykey - Panic

Wieder mal die AnyKey-Taste nicht gefunden? Kein Problem, Lösungsansätze sind genügend da…

Wie wärs denn mit einem Blick in den FAQ von Compaq –> Where do I find the Any Key?

Noch nicht überzeugt? Na dann gibts die AnyKey-Taste auch zu kaufen, zum Beispiel bei getdigital.de.

Und wenn alles nix bringt, dann empfehle ich wärmstens die Panic-Taste, damit nichts mehr schiefgehen kann.

(via GadgetMania)

Gravatare in den Kommentaren

Inspiriert von Alps Artikel Besseres WordPress 1.5 Kommentarformular habe ich nun das Gravatar-Plugin integriert, so dass euer Gravatar in den Kommentaren angezeigt wird. Gravatare sind kleine Bildchen, die mit der eMail-Adresse des Kommentators „verbunden“ sind und mit dem Kommentar angezeigt werden.
Im Gegensatz zu Alps Integration zeige ich testweise auch ein Gravatar an, wenn der Kommentator kein Gravatar assoziiert hat. Je nach Lust und Laune werde ich das dann vielleicht mal noch ändern.

Noch kein Gravatar? Dann melde Dich kostenlos unter http://www.gravatar.com/signup.php an und erstelle Dir eines.