Sir Elton John scheint nicht viel vom Internet zu halten, denn immerhin plädiert er gegenüber der britischen Boulevardzeitung The Sun dafür, dass das Netz für fünf Jahre abgeschaltet wird:
I do think it would be an incredible experiment to shut down the whole internet for five years and see what sort of art is produced over that span.
Das Internet sorgt nach seiner Meinung nämlich dafür, dass wir vereinsamt zuhause sitzen anstatt nach draussen zu gehen, sich zu treffen und kreativ zu werden. Auch Blogger sollten auf die Strasse gehen:
Let’s get out in the streets and march and protest instead of sitting at home and blogging.
Hauptsächlich richtet sich seine Kritik aber gegen die heutige Musik, denn in „den frühen 1970ern wurden jede Woche mindestens 10 absolut fantastische Alben veröffentlicht, heute ist es schwer, zehn solcher Alben in einem Jahr zu finden, obwohl mehr veröffentlicht werden als je zuvor.“ Schuld daran ist, man ahnt es bereits, das Internet. Alleine mit ihrem PC machten heutige Künstler „Musik, die manchmal in Ordnung ist“, aber kaum die Grundlage für eine Musikkarriere bilden könne.
Vereinzelt mag die Kritik von Elton John durchaus zutreffen. Natürlich gibt es Leute, die sich hinter ihrem Computer verstecken und kontaktarm sind. Introvertiere Leute, die lieber daheim als draussen sind, gab es aber wohl schon vor dem Internet.
Für mich hat das Internet ganz neue Möglichkeiten eröffnet: Viele interessante Leute die ich heute kenne, habe ich wohl nur dank des Internets kennengelernt. So eine Abschaltung hätte aber auch in beruflicher Hinsicht Auswirkungen: Was mache ich bloss mit fünf Jahren Ferien?
Ganz ernst dürfte es Elton bei seinen Aussagen aber wohl nicht sein. Immerhin macht auch er sich das Internet nämlich zu nutze. Erst kürzlich nämlich wurde sein Konzert aus dem New Yorker Madison Square Garden live ins Internet übertragen und all seine Songs sollen in Kürze auch als Download zur Verfügung stehen. Wie das zu verstehen ist, bringt gulli treffend auf den Punkt:
Wahrscheinlich um einen weiteren Grund für einen längeren Abschuß des Internets zu liefern, will Elton John demnächst ganz konsequent sein gesamtes musikalisches Schaffen digital vermarkten (lassen), was das Medium zweifellos attraktiver machen wird – mit indes schlimmen Folgen.
Vereinsamen? Im Gegenteil, als Blogger lerne ich interessante Leute kennen (auch im Real Life), die ich sonst niemals kennen gelernt hätte. Oder sehen so hinter dem PC vereinsamte Menschen aus? LOL
Ich denke schon das viele Leute kein richtiges Leben mehr haben. Man hat zwar Kontakt zu nasenbär138, susi32 (ihr versteht) aber die kennt man ja nicht wirklich und wird sie wohl auch nie im richtigen Leben kennen lernen.
Wenn ich mir dann mal überlege 5 Jahre ohne Inet zu leben hmmm ok die erste Zeit wirds sicher schwer da einem die täglichen Informationen fehlen aber nach ner Zeit gehts sicher.
„Let?s get out in the streets and march and protest…“
Ein Satz, der einzig und allein nur deshalb herumgereicht wird, weil er von Elton John stammt. Würde das einer von uns (ver)öffentlichen, würde es heissen: Jetzt ist er genau dort gelandet, wo er immer schon hingehörte – aufm Misthaufen.
Für mich hört sich das ehrlich gesagt ein wenig so an wie: „Wegen der Killerspiele gibt’s die ganzen Amokläufer“.
Und zu:
“den frühen 1970ern wurden jede Woche mindestens 10 absolut fantastische Alben veröffentlicht, heute ist es schwer, zehn solcher Alben in einem Jahr zu finden, obwohl mehr veröffentlicht werden als je zuvor.” Schuld daran ist, man ahnt es bereits, das Internet. Alleine mit ihrem PC machten heutige Künstler “Musik, die manchmal in Ordnung ist”
Was soll das mit dem Internet zu tun haben?! Es sind ja nicht 100% der Weltbevölkerung online. Selbst wenn 70 % aller Menschen im Internet unterwegs wären, müssten ja noch 3 „absolut fantastische Alben“ pro Woche veröffentlicht werden. Für mich absoluter Schwachsinn, was uns da Mr. Elton John erzählen will.
was habt ihr gegen diese idee? bin auch dafür, dass wir blogger wieder mehr nach draussen gehen. wir können ja den schlepptop mitnehmen.
Es stimmt natürlich schon, dass sich auch u.a. durch das Internet, die Hörgewohnheiten geändert haben. Alben sind gegenüber den einzelnen Liedern gewaltig ins Hintertreffen geraten.
@ Lupe:
Gegen das ’nach Draußen gehen‘ hab ich nix – aber dafür muss man ja nicht 5 Jahre auf’s Internet verzichten…
Daniel, es gibt Menschen, die können nur EINES zugleich. Auch sie sollten in unserer Gemeinschaft willkommen sein und einen Platz einnehmen dürfen. Soll er doch nach draussen gehen und sich freuen dürfen.
Interessanter Ansatz, fünf Jahre ohne Internet. Allerdings könnte das dazu führen, dass überschüssige Kräfte nicht mehr durch Bloggen, Videos schauen oder Extrem-Srufen abgebaut werden, sondern durch Hooligan-Attacken, Randale oder noch mehr studivz-Sinnlosvideos.
Also, vielleicht doch besser Internet beibehalten…
Wo er Recht hatt‘, hatt‘ er Recht…
Weil wenn ich mich in der heutigen Gesellschaft so umschaue,
sehe ich nur noch Leute, die den Abend mit dem Internet verbringen,
statt mit ihrem Partner…
Man sieht immer mehr Leute, wie sie immer mehr verblöden,
nur noch am PC hängen und kaum raus an die frische Luft kommen
um ihre Synapsen mal wiederzubeleben um neue Kontakte
persönlich knüfen, statt wie nur Internetbekanntschaften zu schließen…
Bestes Beispiel: Lokalisten.de
Anstatt das sich die Leute zum Cafe oder zum geselligen Abend verabreden, nein sie verabreden sich nur zum Chatten oder zum
Internettreff… Was stimmt denn bitte in dieser Welt nicht?!?!?
Ich persönlich gehe vielleicht mal 2 Stunden die Woche ins Netz…
Und? Es reicht mir aus!!! Von vielen werd‘ ich gefragt, wie ich das mit
so wenig Internet aushalte… Tja da sieht man mal wie weit die Menschen
gesunken sind, weil sie ja ohne Internet nicht mehr Leben könnten…
Sowas beklopptes… Gut fünf Jahre halte ich für überzogen, aber man
müsste es mal wirklich für einen oder zwei Monate lahm legen,
das mal wieder bissl Leben auf die Straßen kommt…
Hört sich zwar blöd an, aber da lobe ich mir doch Afrika oder Indien,
wo’s so gut wie kein Internet gibt… Und? Die leben auch weiter…
Naja was soll’s, schönen Tag noch… Mikkey
@Mikkey Dee:
Nun wie ich gehört habe, sind die Afrikaner und Inder uns in Sachen Internet meilenweit voraus. Meines Wissens findet man dort praktisch in jedem Kaff ein Internet Café.. das zwingt die Leute von zu Hause in das Café zu gehen, somit wäre der Wunsch unseres achso lieben Elton erfüllt.
und leider (was viele Ewiggestrigen einfach nicht einsehen wollen) hat das Internet unsere Welt revolutioniert. Praktisch geht heute ohne Internet/Mail fast nichts mehr.. Man denke nur an die vielen Firmen, ob KMU oder Grosskozern, alle sind irgendwie abhängig davon. Und wenn man einfach den „Saft“ abdrehen würde (was angesichts der täglich steigenden Zahl der Internet User sowie fast unmöglich ist), dann wäre das wie ein Rückschritt in die Steinzeit finde ich.
Wie siehts denn z.B. mit Ferien buchen aus oder online shoppen, das Ganze ist wesentlich einfacher, als z.B. in das Reisebüro zu latschen und dort zu warten, bis man dran kommt und bedient wird etc…
–> 90 % (und dazu zähle ich mich auch) benutzen das Internet nicht nur privat sondern auch geschäftlich und das wäre dann ein Jobkiller sondergleichen. Windows Updates müssten dann weltweit per CD verschickt werden, was das kostet das möchte ich gar nicht wissen
Sir Elton John scheint nicht wirklich viel auf das Internet zu geben, aber sein Wunsch ist absolut irrealistisch und technisch nur sehr schwer umzusetzen.
Ok als Musiker ist er aber absolut brilliant. Wie auch immer:
wie sagt man so schön: Er stinkt beim Sch… genauso wie Otto Normalverbraucher, somit ist er für mich auch nur ein Mensch 🙂
der vielleicht ein bisschen zu warm gebadet hat, wer weiss 🙂
Elton John = Kokainsucht und Bulimie. Das ist alles belegt.
Ein Grossscheisser, der wieder mal Schlagzeilen braucht. Oder wie die Krauts schreiben: ein Großscheißer. So pervers!
olaf12, gleicher Meinung wie du zu seiner Musik und auch sonst.
Man wird ja von den anderen aggressiv, die Wasser predigen („Internet zumachen“) und trotzdem hier dauernd kommentieren. Das sind die WIRKLICHEN Internet-Junkies – die wollen einen ins Freie schicken, um das Internet ganz für sich allein zu haben. 😯