Nachdem Google in China mit einer zensurierten Version seiner Suchmaschine gestartet ist, gehen die Wogen hoch. Nun hat das Blogger News Network (BNN) aus Protest sogar beschlossen, in Zukunft auf AdSense-Anzeigen zu verzichten und zwar so lange, bis Google die Suchergebnisse nicht mehr filtert:
In response to the decision of Google to gain access to the Chinese market by censoring its search content, Blogger News Network has reached the difficult decision to discontinue running Google’s ads on our service. As a news organization with aspirations to earning public trust, BNN must act ethically in its financial dealings. Accepting money from a company which is putting profit above its ethical obligations to stakeholders would represent a lapse in that ethical stance.
Meine Sicht der Dinge ist zwiespältig: Einerseits ist es sicher zutreffend, dass in China in Sachen Menschenrechte etc. nicht alles zum Besten steht. Allerdings kann mit reinem Abseitsstehen auch nichts erreicht werden. Wenn sich Google von China abgewandt hätte, hätte das etwas an der Situation geändert? Der chinesischen Regierung ginge das so ziemlich am Ar… vorbei und die Bevölkerung wüsste auch von nichts. Kommt dazu, dass Google eine gewinnorientierte Firma ist, deren Konkurrenten Yahoo und MSN Search bereits auf dem chinesischen Markt präsent sind (und ihre Ergebnisse ebenfalls filtern).
Ist es denn so falsch, erst mal Position zu beziehen und sich dann nach und nach um eine freie Meinungsäusserung zu bemühen? Staaten wie die Schweiz brechen ihre Beziehungen zu China ja auch nicht einfach ab, weil man sich in Sachen Menschenrechte nicht einig ist. Ich erinnere mich noch gut an den Besuch einer hochrangigen chinesischen Delegation in der Schweiz, welche mit lautstarken Protesten empfangen wurde. Ich denke, das ist der bessere Weg, als sich dem Kontakt grundsätzlich zu verschliessen.
Und was ist nun mit dem Protest von BNN? Diese werden wohl früher oder später ins Grübeln kommen, denn die der Verzicht auf AdSense-Ads aus ethischen Gründen bedeutet gleichzeitig den Verzicht auf YahooAds oder den geplanten Werbedienst von Microsoft, sowie alle Dienste anderer Unternehmen, die planen, in China aktiv zu werden. Und ob das wirklich die Idee von BNN war, wird sich zeigen…
Apropos Zensur: Nicht vergessen, dass zum Beispiel auch in Deutschland oder Frankreich Suchresultate gefiltert werden…
Weitere Infos zum Thema:
Wegen den paar zensierten Internetseiten in China kann doch nicht so ein Theater ausbrechen.
Ich denke, dass gerade wir Schweizer unterschätzen, was eine Chinesische Regierung für eine schwierige Aufgabe haben, das ganze Land zusammen zu halten und stabil zu halten. Das ist aber durchaus auch im Interesse der Europäer, dass das so ist.
Natürlich ist Zensur etwas Schlechtes und ich bin von Google entäuscht. Aber gar keine Suchmaschinen wäre noch schlimmer. So „steckt“ man die Chinesen mit frei verfügbaren Informationen an und sie versuchen automatisch auch an zensierte Daten zu kommen.
So etwas ist ein langsamer und zersetzender EInfluss aber auch ein zensiertes Google zeigt, daß es in anderen Ländern freie Informationen gibt. So ähnlich wie das Westfernsehen die DDR langsam moralisch zersetzt hat, weil die Menschen einfach die Wahrheit gesehen haben.
Ja google und China ist ein echtes Problem aber ich denke google wird seine Gründe haben .Auch bin ich sicher,das es für jedes Problem eine Lösung gibt ..ein Türchen in die Freiheit !!! Alles kann man nicht kontrollieren !!! und mit etwas Glück brechen die Chinesen die Tür selber auf und finden ihren eignen Weg.
Gruss Andi