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Pixelfreund und BloggingTom als Könige der Lüfte

Nachdem ich kürzlich ja drüben beim Travelblogger schon von der Erstlandung eines Airbus A380 und der Aufnahme der Linienflüge mit einem A380 durch Singapore Airlines in Zürich mit vielen Fotos berichtete, wurde es höchste Zeit, auch mal selber Hand an den Steuerknüppel zu legen. Zwar nicht grad in einem A380, aber immerhin in einem 45 Millionen Franken teuren Full Flight Simulator für Flugzeuge des Typs MD-83.

Im MD-83-Flugsimulator von Swiss Aviation Training

Im Swiss Aviation Center am Zürcher Flughafen gabs dazu erst mal ein Briefing. Da wurde „Mitpilot“ Pixelfreund und mir erst mal im Schnelldurchlauf erklärt, was es mit dem Instrumenten auf sich hat und wie man so ein Flugzeug überhaupt fliegt. Nach der Wahl unseres Wunschflughafens, den alten Honkonger Stadtflughafen Kai Tak, ging es dann auch gleich los um je 2 Flüge nach IFR (Instrument Flight Rules) mit Start und Landung zu absolvieren.

Im Cockpit des MD-83-Flugsimulators

Kaum auf dem Sitz rechts im Cockpit Platz genommen, hiess es dann volle Konzentration. Start auf Piste 31 des Hongkonger Flughafens und beim Erreichen vonn 140 Knoten Startgeschwindigkeit hiess es dann, den Flieger mit sanftem und doch bestimmtem Ziehen am Steuerknüppel nach oben zu bringen, das Fahrgestell einzuziehen und dabei auch immer den künstlichen Horizont (den „Flight Director“) und den Höhenmesser im Auge zu behalten. Wie sich herausstellen sollte, war das, erst recht auch beim Landeanflug, nicht immer ganz einfach…

Ziemlich erstaunlich, wie filigran so ein Flugzeug zu steuern ist, auch wenn das bei einer MD-83 noch einen gewissen Kraftaufwand braucht. Denn bei der MD-83 wird nichts hydraulisch, sondern alles per Seilzug bedient. Heutzutage schon fast nostalgisch. Aber am Ende haben wir das mit Bravour hingekriegt, wie Flugexperten an der Grafik unten erkennen können (auch wenn der Pixelfreund behauptet, ich wär fast im Kartoffelacker Reisfeld gelandet).

Mehr Bilder zum Erstflug von Pixelfreund und mir gibts (wie immer) bei Flickr

Liebe Lufthansa

Schon bald wirst Du also unser Home-Carrier hier in der Schweiz sein, indem Du Dir die Swiss einverleibst.
Der Widerstand gegen die Übernahme ist ja auch nicht wirklich gross, denn insgeheim sind wir Schweizer noch immer traurig, dass unsere stolze Swissair nicht mehr existiert.
Wenn dann auch die Swiss nicht mehr existiert (La Suisse n’existe pas sagten wir ja schon an der Weltausstellung in Sevilla, oder war das was anderes :-)), wird uns das nicht mehr so hart treffen. Einzig unsere 2 Milliarden (2’000’000’000) Franken Steuergelder, die wir für die Gründung der Swiss aus dem Fenster geworfen haben, dürften uns etwas sauer aufstossen.

Vielleicht, liebe Lufthansa, bist Du aber auch etwas mutiger als unsere heutige Swiss und verweigerst dem Waldshuter Landrat Bernhard Wütz und der rührigen SPD-Politikerin Karin Rehbock-Zureich in Zukunft die Besteigung eines Deiner Flugzeuge in Zürich-Kloten, denn es ziehmt sich nicht, einerseits sämtlichen Flugverkehr vom Schwarzwald verdammen zu wollen und gleichzeitig ab Zürich zu fliegen.
Ob Südanflug auf den Flughafen Kloten oder nicht, nachdem die Flugzeuge in Zürich-Schwamendingen jeden Morgen um 06.03 Uhr genau über meinen Kopf flogen, habe ich meine Konsequenzen gezogen und bin in meine Jugendheimat, das Zürcher Oberland, gezogen. Insofern bin ich auch gefeit vor einem allfälligen Mehrverkehr, den Du nach Zürich bringen wirst. Nein, dagegen habe ich nichts, dass kann unserer Region nur gut tun, zumindest was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft. Trotzdem solltest Du versuchen, den Lärm wieder so auszurichten, wie es einmal war. Denn ich glaube nicht dass es Dir gefallen würde, wenn wir nach zwanzig Jahren kommen und sagen dass wir den Swiss-Kauf mit Notrecht ausser Kraft setzen, so wie man das mit dem Raumplanungsgesetz gemacht hat, damit die Südanflüge durchgeführt werden konnten. Insofern möchtest Du doch auch, dass Du Planungssicherheit hast und Deine Investitionen geschützt sind, oder?!

Aber trotzdem, ich bin ja ein treuer Lufthansi, schliesslich fliege ich seit Jahren mit Dir. Immer wieder mit den Kranich-Fliegern nach Frankfurt oder München und dann mit Condor (die Dir ja immer noch irgendwie gehört) in die Dominikanische Republik zu meiner Tochter. Traurig nur, dass ich diese Kombination eigentlich wählte, weil man an Bord der Condor noch rauchen durfte. Aber das ist leider auch vorbei, so dass ich eigentlich nun wieder freie Wahl der Fluggesellschaft hätte 🙂

Doch zum Schluss noch ein Tipp: Bandle nie mit Tyler Brule an, den der hat schon unsere Swissair zur Swiss gemacht. Oder willst Du statt Lufthansa nur noch Luft heissen?