
Das ständige Eintippen von Passwörtern beim Login am Computer ist nicht nur mühsam, sondern auch fehleranfällig. Wäre es nicht einfacher, wenn der Computer den Menschen davor selbständig erkennen und einloggen würde? Das Walliser Startup KeyLemon versucht genau das mit der gleichnamigen Software umzusetzen.
KeyLemon, das aus den zwei Komponenten LemonLogin und LemonScreen besteht, nutzt zur Verifizierung der berechtigten User eine biometrische Gesichtserkennung via Webcam. Während LemonLogin für das Erkennen des User beim Computerstart und das automatische Login verantwortlich ist, überwacht LemonScreen den Nutzer auch im laufenden Betrieb. Entfernt sich der User von der Webcam, wird der Computer automatisch gesperrt. Kehrt er zurück, wird der PC wieder entriegelt. In meinem Test funktionierte das auch sehr gut und schnell – vorausgesetzt, man hat die richtige Position vor der Webcam eingenommen.

Rasieren gilt nicht!
Die Gesichtserkennung funktioniert sehr gut, manchmal offenbar aber auch zu gut. Selbst wer mit der Hand beispielsweise ein Auge abdeckt, kann sich noch einloggen. Der Test mit meinem 4-Tage-Bart scheiterte aber – nach dem Rasieren war nur noch das Login via Passworteingabe möglich. Offenbar habe ich mich mit der Rasur dann doch zu fest verändert. Die Software ist allerdings darauf vorbereitet und lässt mehrere sogenannte „Face models“ (also gespeicherte Bilder) eines Nutzers zu. Nur muss man diese vorher halt auch hinterlegen.

Das Problem der Photo-Attacken
Mit einem Problem kämpft KeyLemon allerdings, wie die Mitbewerber, noch: Derzeit lässt sich die Software nämlich noch mit einem vor die Webcam gehaltenen Foto eines Nutzers überrumpeln und gewährt so auch einem möglichen Angreifer den Zugriff. Allerdings arbeitet man bereits daran, solche Foto-Attacken künftig zu entdecken. So soll einerseits die Umgebung mit in die Überprüfung einfliessen und die Software in einer späteren Version auch kleine Bewegungen des Nutzers mit in den Prüfvorgang miteinbezogen werden – zum Beispiel ein Augenzwinkern oder das Herausstrecken der Zunge. Aber KeyLemon will sich (zumindest im Moment) auch nicht als „richtige“ Sicherheitslösung positionieren, wie mir Gilles Florey, CEO und Mitgründer des Startups, erklärte: „KeyLemon positioniert sich als Fun, Magic und Convenient“.
4 KeyLemon-Lizenzen zu gewinnen
Wer es selber ausprobieren will, kann sich KeyLemon hier herunterladen (derzeit nur für Windows). Allerdings lässt die Demo-Version nur 30 Logins zu und verweigert danach ihren Dienst. Unter den Kommentatoren verlose ich aber zusammen mit KeyLemon 4 Lizenzschlüssel für das Bundle von LemonLogin und LemonScreen im Wert von je Fr. 19.95. Jeder Kommentar, der bis am 9. August 2009, 23:59 Uhr, hier eingeht, nimmt an der Verlosung teil. Viel Glück!