Während das Formel 1-Team McLaren-Mercedes gerade 100 Millionen Dollar Strafe und die Streichung der Punkte für die Konstrukteurswertung über sich ergehen lassen musste, kann der geneigte Leser nun viele der geheimen Details der Ferrari-Boliden nun im Internet nachlesen. Das 115 Seiten umfassende „Extraordinary Meeting Protocol“ [PDF, 278 KB) der Sitzung vom 13. September 2007 stellte die FIA nämlich irrtümlicherweise ins Internet. Zwar sind kleine Teile des Dokuments eingeschwärzt, doch wer die Sätze via Cut-and-Paste in ein anderes Programm kopiert, kann auch den Text unter der Schwärzung lesen.
So erfährt man aus dem Protokoll nicht nur einige technische Details der Ferrari-Boliden, sondern kann auch die Aussagen diverser beteiligter Personen nachlesen. Auch das Gehalt von McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan, der die geheimen Daten von Ferrari-Kollege Nigel Stepney erhalten hatte, wird genannt: Zwischen 300’000 und 400’000 Pfund, also zwischen 710’000 und 947’000 Schweizer Franken, soll er jährlich kassiert haben.
Die FIA tut die versehentliche Veröffentlichung zwar als Versehen ab, doch selbst dann ist das wohl ein handfester Skandal. Die einen müssen 100 Millionen Dollar Busse bezahlen und danach finden sich solche Daten im Internet wieder. Eigentlich müsste die FIA nun wohl auch 100 Millionen Busse bezahlen. Fragt sich nur an wen…
(via Corriere della Sera | Blick)
Ich glaube nicht, dass das ein Versehen war. Bei dem Medienrummel, der momentan um das Thema ist, war das 100% Absicht – so doof kann niemand sein, ausversehen mal schnell so eine Datei hochzuladen und sie dann noch irgendwo zu posten, dass sie auch gefunden wird 🙂
Das PDF wurde *nicht* aus Versehen ins Netz gestellt. Das war voller Absicht, McLaren und Ferrari haben die Mitschrift der Pariser Verhandlung vorher bekommen und durften schwärzen.
Das hat man gemacht, die FIA hat das PDF ins Netz gestellt. Allerdings in eben der Version aus der man die Schwärzungen umgehen kann.
Mittlerweile wurde das behoben und die PDFs lassen sich runterladen, ohne dass man die Schwärzung umgehen kann.
Is aber schick bei Dir noch die originale Version zu finden :o)
Genau Thomas hat recht, das Dokument wurde mit Absicht ins Internet gestellt.
Geheime Daten über Ferrari findet man da keine, den Ferrari hat angeblich nichts „einschwärzen“ lassen. Da hat McLaren vor allem gebrauch gemacht. Auf F1total.com hab ich einen interessanten Artikel dazu gefunden,
schaut hier
@Thomas, DonRivas: Danke für die Info, da hab‘ ich mich wohl zuwenig informiert. Und natürlich habe ich mir die 115 Seiten auch nicht vollständig zu Gemüte geführt, sondern das meiste lediglich überflogen.
Die FIA ist sowas wie ein Gott. Und Götter zahlen keine Bussen. Im Falle der FIA wär‘ ich aber dafür, das zu ändern.