Die „Readers Edition„, das Citizen Journalism-Projekt der Netzeitung, ist seit heute online, zumindest für die bereits registrierten User. Ab Dienstag 6. Juni 2006 soll die Plattform dann frei zugänglich sein.
Um mir nach dem ersten Blick vor rund zwei Wochen einen Eindruck der nun fertigen Plattform zu verschaffen, habe ich gleich mal ein Remake meines etwas älteren Artikels zu den Raubkopie-Statistiken eingereicht.
Da die Readers-Edition auf WordPress basiert, war das auch ganz einfach. Gestört hat mich bei der Eingabe des Artikels, dass keine Vorschau möglich war, so dass man den Text nur im Editor sieht und ihn so quasi blind absenden muss. Sobald der Artikel von einem Moderator geprüft wird, ist ein Ändern des Artikels dann nicht mehr ohne weiteres möglich, da der Zugriff darauf gesperrt wird:
Warum Beiping so lange an meinem Artikel arbeitete, wurde mir dann nach der Veröffentlichung klar: Die Schweizer Rechtschreibung kennt kein scharfes S („ß“), das Ding ist noch nicht mal auf unserer Tastatur zu finden. Aber Beiping musste/durfte das „ß“ überall in meinen Artikel einpflegen. Da kann man bei der Netzeitung nur hoffen, dass es nicht zu viele Autoren aus der Schweiz gibt 😉
Ich bin weiter gespannt, wie sich das Ganze entwickeln wird, denn das Projekt steht und fällt mit mit der Qualität der Autoren. Zumindest die ersten bereits eingereichten Artikel lassen gutes hoffen…
Ja, leider ist es nicht möglich, dass die Autoren die Artikel nachträglich bearbeiten. Weil WordPress nur eine Version des Artikels kennt, stünde die geänderte Form sofort wieder online – was ohne nochmalige kontrolle durch einen Moderator problematisch wäre.
Die Sache mit der Vorschau kommt auf die endlos lange ToDo-liste. vorschau wäre natürlich schon gut…
Sonst erst mal danke für den schönen Artikel 🙂
@Arne: Nenne hier ein Windows mein Eigen und, soeben versucht, ein alt+s bewirkt da leider gar nichts. Andererseits muss ich gestehen, dass ich auch keine Ahnung davon habe, wann denn nun „ss“ und wann ein „ß“ zum Einsatz kommt.
Arbeitest du mit Mac? Da macht man das ß mit alt+s. Ich vermute, unter Windows kann das nicht viel schwieriger sein…
Ich mach das ganz gern. Spart nämlich den Deutschen auch das Nachdenken darüber, ob ihr Autor ein orthographischer Trottel ist. Denn im Gegensatz zu Menschen in der Schweiz, die über den Tellerrand schauen (müssen) und den Unterschied in der Orthographie kennen, kennen die Deutschen in Deutschland solche Feinheiten in der Regel nicht ? und vermuten wahrscheinlich das Schlimmste.
kicherIch glaube, wann das ß zum Einsatz kommt, wissen nach der Reform der Rechtschreibreform auch viele deutsche Profischreiber nicht mehr. Im Grunde kommt das ß immer dann zum Einsatz, wenn der Vokal vor ihm lang gesprochen werden soll. Hat man also zuviel Masse, ist es vorbei mit den Idealmaßen. (Nur so als Beispiel…)
Sie hätte abgeschafft gehört, diese SS-Rune, genannt Eszett. Das wäre IMHO der Hauptgrund für die Rechtschreibereform gewesen. Man wird der fehlenden Kenntnis bezichtigt, wenn man sich schweizerisch in deutsche Foren hineinschreibt. Imperialismus und deutsche Leitkultur sind Synonyme!
Dies mein Hauptanliegen. Frohe Pfingsten!
Mindestens das Prinzip von Wikipedia scheint im Artikel über den Buchstaben SZ funktioniert zu haben, da dort die Unterschiede zwischen der deutschen, schweizer(ischen) und liechtensteinischen Schreibweise erläutert werden.
Leider kann ich den Artikel nicht verlinken, da Akismet meinen Kommentar sonst als Spam identifiziert.
Andi, ich will hier ja keinen Quark breitreten, aber was ich meinte, geht so:
Ich war nächtens in einem deutschen Forum in eine Diskussion verstrickt (Thema: das Schreiben, eben), als mich plötzlich ein bundesdeutscher User anfuhr: Lern du erst einmal die Rechtschreibung!
Leicht belämmert las ich nochmals meine Beiträge durch… Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: der meinte meinen Nicht-Gebrauch des Eszett. Der kannte den schönen Wikipedia-Artikel zum Eszett nicht, das Problem der unterschiedlichen Tastaturen nicht…
Bei der Rechtschreibereform wurde das Eszett-Problem andiskutiert, dann aber verdrängt. Ich frage mich nun, soll ich in deutschen Foren das Eszett verwenden oder nicht..?
Ich habe Dir auch in keiner Weise widersprochen, weil ich selbst als eingewanderter Deutscher mittlerweile kein SZ mehr verwende, wollte nur darauf hinweisen, dass man in Zukunft solche Leute auf den Wikipedia-Artikel hinweisen könnte.
Man könnte den Deutschen (und Österreichern) mit einem Gif entgegenkommen, das bei jedem Beitrag signalisiert: Schreiber ist Eszett-frei, weil Schweizer. Wäre einfacher, als auf das Wiki hinzuweisen.