Kampf der Auskunftsdienste

Mit der Abschaltung vom „Hundertelfi“, der Swisscom-Telefonauskunft Ende 2006 hat der Wettbewerb unter den Auskunftsanbietern gerade erst so richtig begonnen. Bereits aber ist klar, dass die Swisscom eine nicht so glückliche Figur macht. Die Wahl der Kurznummer 1811 ist wohl nur suboptimal und auch in Sachen Werbung kann die Swisscom nicht wirklich punkten:


Weitere Spots der Kampagne 1811: Bruno Bondi | Nadja Beck

Konkurrent 1818, hinter der die amerikanische Infonxx, nach eigenen Angaben der weltweit grösste Auskunftsdienst mit über einer Milliarde Anfragen jährlich, steht, macht mit ihrer grossen Werbekampagne eine wesentlich bessere Figur.


Weitere Spots der Kampagne 1818: Abfahrt | Number Training | Windkanal

Während die Brüder 18 und 18 geschickt die alte Auskunft 111 in Pension schicken, versucht die Swisscom krampfhaft (und wohl mit etwas bescheidenerem Budget), den Kunden klar zu machen, dass man nur die 8 zwischen 1 und 11 schieben muss. Nicht ganz einfach das Unterfangen und zudem in den Spots einfach nur schlecht kommuniziert.

Doch die Swisscom hat einiges zu verlieren, immerhin geht es um einen Markt von jährlich fast 36 Millionen Anrufen auf die Auskunftsnummern, von denen die Swisscom im letzten Jahr via 111 noch rund 34 Millionen abwickelte. Und so versucht die Swisscom nun, der erfolgreichen Werbekampagne der Konkurrenz Steine in den Weg zu werfen, wie der Tages Anzeiger weiss:

Die Parallelen zwischen der 1818-Werbung und ihrem eigenen Material sind der Swisscom nicht entgangen. «Die Schrift, die Farben und das Thema Ski kommen mir doch sehr bekannt vor», meint Sprecher Carsten Roetz. Der Telecomkonzern nimmt die 1818-Werbung zwar «mit Humor», so Roetz, tatenlos zuschauen will die Swisscom trotzdem nicht: «Wir prüfen zurzeit, ob wir etwas dagegen unternehmen können.»

1818 wehrt sich und sagt, dass das Schrift, Logo und Auftritt auf einem internationalen Grundkonzept beruhten, und das Thema Ski habe man gewählt um einen Bezug zur Schweizer Kultur herzustellen. Auf den ersten Blick könnte man tatsächlich davon ausgehen, dass die Skifahrer-Kampagne von 1818 nur aufgrund des Swisscom-Sponsoring der Schweizer Alpin-Skifahrer zustande kam. Dem ist aber offenbar nicht so, denn auch der französische Infonxx-Ableger wirbt mit dem Thema Ski.

Das alles ist wohl nur ein Sturm im Wasserglas und ein Versuch der Swisscom, ihre Auskunftsnummer 1811 besser zu positionieren.

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5 Comments

  1. Marcel Marchon 10.01.2007
  2. BloggingTom 10.01.2007
  3. phrasardeur 10.01.2007
  4. Peter Hogenkamp 10.01.2007
  5. Ralf Beyeler 11.01.2007