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Spam des Tages

Lieber Andreas aus Zufikon

Heute hast Du mir das folgende Spam-Mail geschrieben:

Preiszerfall, mehr Konkurrenz und mehr Aufwand im Verkauf, was können Sie dagegen tun?

Grüezi
Mein Name ist Andreas Obenauer, Geschäftsführer der Firma Business Tuning – Coaching für Führungskräfte in KMU’s.

Durch intensive Marktbeobachtung und zahlreiche Gespräche mit Unternehmern haben wir die Ansatzpunkte herausgefunden, um gegen die Tendenzen Preiszerfall, mehr Mitbewerber und Mehraufwand im Verkauf etwas zu unternehmen.

Wo denken Sie, liegt Ihr Ansatzpunkt? Was möchten Sie gerne erreichen?

Ich bin interessiert – bitte hier klicken für.. weitere Infos
NEIN zurzeit nicht – bitte hier klicken für… in 90 Tagen wieder kontaktiert zu werden
NEIN bin nicht interessiert – bitte hier klicken für… löschen Ihrer Daten aus unserem Verteiler

Mit freundlichen Grüssen
Business Tuning
Andreas Obenauer

Eigentlich wollte ich doch gar nichts von Dir wissen, denn bis vorhin kannte ich Dich gar nicht. Und nun schickst Du mir Deinen Spam an eine eMail-Adresse, die ich ausschliesslich bei Domainregistrierungen nutze. Darum würde es mich ja schon interessieren, wie Du an die Adresse gekommen bist!? Hast Du Dich vielleicht über die Nutzungsbedingungen von Whois-Einträgen hinweggesetzt und die eMail-Adressen so gesammelt?

Wie auch immer: So nutzlos wie Deine Spamattacke scheint mir auch Deine Internet-Präsenz zu sein, die es unter http://www.marketing-aid.com zu bestaunen gibt und die noch nicht mal auf Deinen Namen registriert ist. Aber immerhin gibt es Dich wirklich: Nämlich beispielsweise im Handelsregister.

Trotzdem: Ich habe noch nie aufgrund von Spam-Mails irgend etwas bestellt oder würde es gar wagen, einen Business-Coach mit solche dubiosen Werbemethoden zu engagieren. Nur dass das auch mal gesagt ist.

Datenschutz bei .ch-Domains

In einer Pressemitteilung von heute weist die Stiftung Switch, welche in der Schweiz für die Registrierung von .ch- und .li-Domainnamen zuständig ist, darauf hin, dass im öffentlich zugänglichen Whois seit Anfang August 2005 keine eMail-Adressen der Domainverantwortlichen mehr publiziert werden. Und weiter:

Die Abfrage der E-Mail Adressen von Kunden, die einen Domain-Namen registriert haben, ist nun nicht mehr möglich. SWITCH erbringt mit der erwähnten Änderung einen wertvollen Beitrag im Interesse der Internet Community und zum Schutz vor Spam.

Das ist zwar richtig, aber doch nicht (ganz) wahr. Zwar wird mit der Entfernung der eMail-Adressen aus den Whois-Daten beispielsweise das scriptgesteuerte Sammeln von Adressen verhindert, verschwunden sind die Daten aber natürlich dennoch nicht.

Geht man den etwas komplizierteren Weg über die Switch-Homepage, wählt „Registrieren & Verwalten“ und „Eintrag zum Domain-Namen ändern“ kommt man ohne Login(!) oder ähnliches zur gewünschten eMail-Adresse. Im Unterschied zum Whois benötigt man für diesen Weg aber z.B. den Firmennamen und den Ort des Domaininhabers, dieser ist aber ohne Probleme aus dem Whois-Eintrag zu extrahieren.

Insofern ist es wahrscheinlich auch nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand ein Script bastelt, dass die Daten auf diesem Weg sammelt.