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Google-Handy G1: Schweiz lahmt mal wieder

Google Handy G1

Bekanntlich bringt T-Mobile Googles erstes Handy G1 im Februar sowohl in Deutschland als auch in Österreich offiziell auf den Markt. Grund genug also, die hiesigen Mobilnetzbetreiber anzufragen, ob denn auch hierzulande mit einer baldigen Lancierung des Handys gerechnet werden kann.

Die Antworten bestätigen: Die Schweiz zählt einmal mehr zu den Hinterwäldlern. Während Sunrise darauf verweist, dass T-Mobile derzeit über ein Exklusivrecht verfügt und man deshalb keine weiteren Fakten liefern könne, heisst es bei Swisscom nur, dass man das Handy testen wolle und dann entscheiden werde. Einen Terminplan dafür gäbe es aber nicht. Orange als dritter Player im Schweizer Markt hat sich bisher auf meine Anfrage gar nicht geäussert.

So bleibt den Geeks oder Early-Adopters hier in der Schweiz wohl einmal mehr nichts anderes übrig, als sich das G1 über andere Kanäle zu beschaffen (wenn sie sich denn überhaupt von ihrem iPhone trennen wollen), zum Beispiel direkt via Google oder Zwischenhändler wie Digitec. Schade, dass wir da immer so hinterherhinken müssen…

[Update] 21. Januar 2009
Auch Orange hat sich noch zu Wort gemeldet. Allerdings kann auch Pressesprecherin Therese Wenger nicht mit konkreten Fakten aufwarten:

Zur Zeit wird eine allfällige Einführung auf Gruppenebene evaluiert. Nähere Angaben, ob und wann eine Einführung überhaupt in Frage kommt, sind momentan nicht verfügbar.

Google G1-Handy für (fast) alle

Google G1 Android für Entwickler

Nun gibts Googles Handy G1 auf Android-Basis auch ganz offiziell und direkt von Google. Um Entwickler zum Schreiben neuer Applikationen zu animieren, verkauft Google das „Android Dev Phone 1“ ohne SIM-Lock für 399 Dollar auf 18 internationalen Märkten, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Voraussetzung ist eine Registrierung auf der „Android Market Site“ für 25 Dollar.

Die Schweizer Digitec, die aus den USA importierte G1-Handys für 849 Franken kauft, wird daran wohl nicht wirklich Freude haben…

Kassensturz: Google ist böse

Wie das Konsumentenschutzmagazin „Kassensturz“ heute berichtete, verstossen hierzulande viele Firmen gegen das Gesetz, indem sie das Statistikprogramm Google Analytics einsetzen, ohne das auf der Webseite entsprechend zu kommunizieren. Gemäss Gesetz muss die Weitergabe solcher Daten dem Besucher mitgeteilt werden, wie der eidgenössische Datenschutzbeauftragte Hanspeter Thür gegenüber dem Kassensturz erklärte:

Jemand, der mit Google Analytics arbeitet, muss die Besucher der Website darüber informieren, dass die Daten ausgewertet werden und dass die Daten in die USA wandern.

Google selbst wäscht seine Hände jedoch in Unschuld, denn unter Punkt 8.1 der Nutzungsbestimmungen von Analytics wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Webseitenbetreiber eine solche Erklärung publizieren muss. Das Problem dabei: Kaum jemand liest seitenlange Nutzungsbedingungen solcher Dienste, bevor er sie einsetzt, obwohl er diese mit der Nutzung des Services stillschweigend akzeptiert.

Bleibt die Frage, wie gläsern man als Surfer gegenüber Google wirklich ist. Schliesslich könnte der Suchmaschinengigant mit den Daten aus der Websuche, Analytics, Mail, Chrome, oder AdSense & Co. ziemlich aussagekräftige Profile erstellen. Während Google gegenüber dem Kassensturz erklärte, dass die in Analytics erhobenen IP-Adressen nicht mit anderen Diensten von Google verknüpft würden, klang es vor kurzem in Deutschland noch anders. Dort schrieb das Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein im August in einer Pressemitteilung:

Eine Zusammenführung mit Nutzungsdaten mit denen anderer Google-Dienste ist möglich und wird generell von Google bestätigt.

Immerhin heisst es in den Nutzungsbedingungen von Analytics aber auch:

Google wird in keinem Fall Ihre IP-Adresse mit anderen Daten der Google in Verbindung bringen.

Google wird sich wohl hüten, die Nutzer beispielsweise mit der Weitergabe von Daten zu verärgern. Dennoch sammelt man Daten, wie Google ja auch selbst zugibt. Dies aber wohl vor allem für Werbezwecke, für die, wie es in der Datenschutzerklärung heisst, „Bereitstellung von gewünschten Services, einschließlich der Services mit angepassten Inhalten und angepasster Werbung“. In diesem Blickwinkel ist denn wohl auch die neuste Verknüpfung von Analytics mit AdSense zu sehen.

Trotzdem: Auch wenn Google-Managerin Marissa Mayer fast schon gebetsmühlenartig wiederholt „Vertrauen ist die Grundlage all unserer Arbeit“, gibt es immer wieder Bedenken, wie das auch Lars Reppesgaard in seinem Buch „Das Google Imperium“ thematisiert:

„Eine Garantie, dass Google die freiwillig zugeteilte Macht nicht missbraucht, bekommen die Nutzer nicht. Und ein Versprechen ist etwas anderes als ein einklagbares Recht oder ein Gesetz, an das sich jeder halten muss.“ Es ist schön und gut, dass die jetzige Google-Führung angibt, mit dem riesigen Datenschatz verantwortlich umgehen zu wollen. Doch was, so fragt der Autor, wenn die Gründer bei einem Flugzeugabsturz umkommen oder Google durch einen anderen Schicksalsschlag plötzlich führungslos wird? Was, wenn später einmal die Erben der Gründer nichts dagegen haben zu verkaufen? Was, wenn sie selbst die Kontrolle über Google behalten wollen, aber andere Ansichten als ihre Vorgänger darüber haben, was dem Nutzer zuzumuten ist?

Ich halte es allerdings trotz allem nach wie vor für vertretbar, Dienste wie Google Analytics auf Webseiten einzusetzen. Wer trotzdem nach Alternativen sucht, findet zum Beispiel hier, hier oder auch in der Auswertung meiner Google-Frust-Blogparade hilfreiche Links.

Notiz am Rande: Das Schweizer Fernsehen nutzt zur Auswertung der Besucherdaten das Analysetool Webtrends. Auch dieses übermittelt via Javascript Daten in die USA. Dies wird jedoch nirgends erwähnt, weder in der Datenschutzerklärung noch in den Nutzungsbedingungen. Was sagt der Kassensturz denn dazu?

[Update] 22:25 Uhr
Kollege Lang fragte im „Kassensturz-Chat“ Urs Gasser, Professor für Informationsrecht, zum Einsatz des Analysetools Webtrends beim Schweizer Fernsehen:

Kassensturz Chat Screenshot

Disclosure: Auch unter der Haube dieses Blogs kommt (nach einer langen Pause wieder) Google Analytics zum Einsatz. Die entsprechende Erklärung dazu findet sich (nicht erst seit heute) in der Privacy Policy.

Gogola löscht den Wissensdurst

Für den Wissensdurst gibts in Mumbai nun eine spezielle Tankstelle: Die Gogola-Bar…

Gogola

Die beiden Entrepreneurs haben offenbar eine etwas spezielle Möglichkeit gefunden, die internet-affine Bevölkerung zum Trinken ihrer Gola – crushed ice mit diversen Sirup-Toppings – zu bewegen und dabei auch Wert auf die Detailtreue ihrer Werbetafel gelegt. Nur die Homepage selbst scheint noch im Aufbau zu sein. Aber vielleicht liegt der verspätete Onlineauftritt ja auch daran, dass die beiden noch etwas Mühe mit der Schreibweise des http-Protokolls haben…

(via Frog-Blog | Photo: Creative Review)

Google Chrome für Mac und Linux

Mac- und Linux-Nutzer mussten bisher auf Googles Webbrowser Chrome warten, denn bisher existiert offiziell erst eine Version für Windows. Doch das Warten hat ein Ende, denn die Jungs bei CodeWeavers haben die Windows-Version innerhalb von 11 Tagen auf Mac und Linux portiert und nennen ihre portierte Version nun „CrossOver Chromium“.

CrossOver Chromium für Linux - Google Chrome

CrossOver Chromium für Mac OS X, Ubuntu, Debian, Red Hat, Mandriva, Suse und alle anderen Linux Distributionen gibts hier zum Download.

(via digital inspiration)

Google: Deutschland grösser als angenommen

Dass die Schweiz schon immer ein wenig von Deutschland beeinflusst wurde, ist ja nichts neues. Aber das wir neuerdings schon zu Deutschland gehören? Und was ist mit Belgien, Luxemburg, den Niederlanden oder Ungarn passiert? Alles deutsch?

Google Chrome Comic: Deutschland grösser als angenommen

Chrome scheint nicht im Google Forschungszentrum Zürich entwickelt worden zu sein. Die hätten (hoffentlich) zumindest die Schweiz nicht Deutschland zugeschlagen…

AdSense-Konto von Anti-Scientology Site gelöscht

Die einflussreiche Anti-Scientology-Seite enturbulation.org hat eine ihrer Einnahmequellen verloren. Gemäss einem Bericht von The Register hat Google das AdSense-Konto der Aktivisten letzten Dienstag mit folgender Begründung gelöscht:

While going through our records recently, we found that your AdSense account has posed a significant risk to our AdWords advertisers. Since keeping your account in our publisher network may financially damage our advertisers in the future, we’ve decided to disable your account.

Es wird spekuliert, dass Scientology als AdWords-Werber Druck auf Google ausgeübt hat, da auf Enturbulation aufgrund der Keywords wohl Scientology-nahe Werbeblöcke eingeblendet wurden. Das aber kann den Aktivisten nicht vorgeworfen werden, im Gegenteil: Die Scientologen hätten wie jeder AdWords-Werber selbst die Möglichkeit gehabt, bestimmte Domains von der Werbung auszuschliessen.

Bereits letzten Monat hat Google den YouTube-Account von Mark Bunker, Fernsehjournalist und Anti-Scientology Aktivist gesperrt. The Register dazu:

YouTube said it destroyed Bunker’s video channel because he’d already had an account suspended for violations of site policy. But it seems this rule does not apply to the Church of Scientology.