In den letzten Wochen sind mir immer mehr Mitarbeiter des IDG-Verlags (unter anderem Computerworld und PCtipp) auf Twitter gefolgt. Nur: Ich folge nicht zurück. Der Grund dafür ist einfach. Egal ob der Twitter-Account @cw_has, @cw_jst, @cw_mrh, @dl_lee oder @Adlersan heisst, alle twittern dasselbe – nämlich die aktuellen Newsmeldungen ihrer Redaktionen. Etwas persönliches von sich preiszugeben, kommt für die Autoren offensichtlich nicht in Frage.
Nachdem mir gestern nun der nächste „Nachrichtenschleuder-Account“ aus dem Hause IDG gefolgt ist, liess ich mich zu einem Tweet hinreissen:
Prompt – und unerwartet – bekam ich auch eine Antwort, direkt aus der Redaktion des PCtipp:
Zugegeben, was es gestern und heute zu Mittag gegeben hat, ist nicht die beste Idee, einen Twitter-Account attraktiver zu machen. Lediglich gebetsmühlenartig Newsartikel anzuteasern allerdings auch nicht.
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass man bei IDG das Medium Twitter nicht wirklich begriffen hat – aber halt unbedingt präsent sein will. Aber am Ende findet man Twitter doch nur Scheisse…
Disclosure: Ich schreibe u.a. für inside-it.ch/inside-channels.ch und arbeite somit für einen Mitbewerber von IDG. Die obige Beitrag entspricht jedoch meiner privaten Meinung.
yeahhhh…endlich einmal einer, der schonungslos ist:-)ich find twitter auch scheisse, aber den account lösch ich trotzdem nicht, weil es ab+zu Spass macht, zu lesen, was da alles sinnloses getwittert wird.
Das schöne an Twitter ist doch, dass jedem frei steht, wen er in der Timeline liest. Da reguliert sich selber, ob man ernstzunehmende Follower findet oder nicht. Wer Twitter Scheisse findet und dazu noch vom Chef gezwungen wird, dies zu Nutzen wird ja auf Twitter eine riesen Stimmungskanone abgeben. 😉
Schade, wenn eine solche Twitter Strategie gepflegt wird. Dann doch lieber auf Twitter verzichten und es auf freiwiliiger Basis den Mitarbeitern nahe legen, sie könnten es ja ausprobieren.
Ob wirklich eine Twitter-Pflicht seitens IDG besteht, weiss ich natürlich nicht. Auffallend ist aber immerhin, dass es sich um jeweils um eine Art „Geschäftsaccounts“ handelt (@cw… für Computerworld, @dl… für Digital Living)…
Genau, Tom, am Ende doch noch richtig analysiert. Unsere Mitarbeiter haben neben persönlichen Twitter-Accounts auch noch einen Geschäfts-Account (cw_ dl_ ) wo sie News oder eigene Geschichten twittern (übrigens ohne Pflicht oder Zwang). Solche persönliche Nachrichtenschleuder-Accounts sind IMHO attraktiver als ein reiner Twitter-Newsfeed.
Und abgesehen davon, wie @ymotux richtig schreibt: In Twitter kann ja jeder tun und lassen was er will.
@Marcel: Versteh‘ aber den Sinn der Geschäfts-Accounts nicht, für das Nachrichtenschleudern gibts doch bereits die Firmenaccounts wie @computerworldch.
Aber natürlich: Machen kann jeder, wie er will. Keine Frage. Obs der Anzahl Follower hilft, ist dann aber nochmal eine gaaanz andere Frage.
Hi Tom
Ich verstehe Deine moralisierenden Argumente nicht ganz. Warum genau sollte Twitter nicht als Verbreitungsinstrument für fachliche IT-Informationen mit persönlichem Touch dienen? Neben all der gequirlten Scheisse die gezwitschert wird, haben doch auch autorengeprägte „journalistische“ Tweets ihre Daseinsberechtigung, oder?
Und wie Marcel schon erwähnt hat: Twittern kann und darf eh jeder was er will. Um auf deine Frage zurückzukommen: Die computerworldch-Tweets laufen automatisiert und sind in gewisser Weise auch eher unpersönlich. Daher auch die Einbindung der Redaktoren in Form von personalisierten Tweets.
Gruss
Oli
Gegen das twittern von „IT-Informationen“ bzw. das Anteasern von Artikeln spricht im eigentlichen Sinn nichts. Aber es irritiert mich, das man dafür extra „persönliche Geschäftsaccounts anlegt. Folge ich einem Firmenaccount, ist mir ja klar, dass dort wenig persönliches getwittert wird. Bei einem persönlichen Account erwarte zumindest ich etwas anderes…
Also Gestern hatte ich Pasta mit Carbonara zum zMittag, am Abend Nachos con queso und zum Dessert warme Schokoladenwaffel mit Schokosauce, Vanille-Eis und Rahm.
Aber Bücher sind es wohl auch nicht 😉
RT @biblionomicon: „Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand.“ (Erasmus von Rotterdam)
Ich würde sagen: vielleicht haben sie es noch nicht begriffen, die Leute von IDG. ABER: wie werden sie es lernen? Indem sie loslegen, erste Schritte machen, auf die Schnauze fliegen.
Immerhin haben sie sich entschieden, mal auszuprobieren, das Twitter-Zeugs 🙂 ich nehme mal an, sie merken ziemlich bald, wie sie besser mit Twitter umgehen können. Vielleicht sitzt einer in ihren Reihen, der etwas mehr Erfahrung hat und die anderen etwas coachen kann?
BTW: Bombay Bad Boy Instant Noodles.
@Tom: Dein Bashing war intern sehr befruchtend ;-)… Und wie @Sam schreibt: Wir probieren, fliegen evtl. auf die Schnauze – aber wir lernen.
Vielleicht noch zur Überlegung der Geschäftsaccounts: Ich (persönlich) benutze Twitter als Newskanal. Mittagsmenüs-Tweets sind aus meiner Sicht Spam – brauch ich nicht. Aber ich muss das zwangsläufig zur Kenntnis nehmen, wenn ich ab und zu eine Tweet-Trouvaille finden will.
Ich denke, es wird je länger je mehr Leute auf Twitter geben, die diesen Kanal als Newsfeed benutzen (wollen) und nicht um irgendwelche Banalitäten (für das gibts Facebook) zur Kenntnis zu nehmen (müssen).
Und genau hier will IDG ansetzen: Redaktoren verfassen seriöse Tweets für IT-Interessierte. Ob es jetzt Sinn macht, jeden Redaktor persönlich twittern zu lassen, oder @computerworldch dazu zu benutzen, ist eine andere Frage. Die Antwort haben wir aber schon gefunden. Man sieht sich ebenfalls auf @computerworldch .
Na dann bin ich mal gespannt, was sich nun ändert. Und für ein nächstes Mal könnt ich ja dann ein Coaching verkaufen… 😉
Ich würde gerne den Kollegen Daniel Bader von der IDG Schweiz auf Twitter sehen. Doch den Gefallen wird er mir wohl nicht so schnell tun…. 😉
Ich freue mich aber auch über alle anderen Kollegen auf Twitter und packe sie in die Liste der Schweizer Techjournis auf Twitter: http://twitter.com/hediger/techjournis
Danke für den Artikel. Mir geht es anders, ich nutze Twitter für die Informationsbeschaffung / Informationsübermittlung, das tägliche Gelaber vieler Leute auf Twitter interessiert mich nicht, weder über Essen, noch wo Einkaufen, welche Bar, wie viele Kaffees etc., möglich das ich in diesen Dingen asozial bin, aber irgendwie geht es mir ganz gut so asozial. Meine Timeline ist alleine mit den für mich interessanten Themen voll genug, so dass Tools in der Regel das “Wichtige” heraussortieren. Twitterer mit zuvielen “Bullshit-Tweets” werden von mir in der Regel “entfollowt”.
Also ich schließe mich da auch Thomas Hutter und deren an die Twitter vorwiegend als Infokanal zum favorisieren Thema nutzen. Ich bin zwar neu auf dem Gebiet und auch wenn mir klar ist, dass Twitter dafür gedacht ist allen Followern mitzuteilen was man gerade tut, finde ich die Technik viel interessanter um Infos zu einem bestimmten Bereich / Themengebiet zu erhalten. Ein Werkzeug kann man ja auch anders nutzen. Und wenn es funktioniert, warum nicht.
Ich finde es auch massiv überzogen , was gewisse b,c,d Promis im Internet tagtäglich aus ihrem Privatleben preisgeben.
Mich persönlich interessiert es zb. weniger was täglich gegessen wird.
Für meinen Teil halte ich mich an die Devise, dass ich das Twittern lieber sein lasse, als es halbherzig oder langweilig werden zu lassen.
Ich gebe auch gerne zu, dass das „volle Eintauchen in das Twitterversum“ mehr Zeit abverlangt, als speziell November und Dezember für Selbständige übrig haben.
* Welches ist nun die Goldene Mitte zwischen privatem und geschäflichem?
* Wäre es besser eine Weile zu schweigen, wenn es nichts neues zu berichten gibt oder ist es besser, ständig zu posten – auch auf die Gefahr hin, dass es niemanden interessiert?
Was meinen die alten Hasen dazu?