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Lesen bildet – Erst recht bei Studien

Das freut das Journalistenherz: Endlich mal eine Studie, wo nicht der Internet Explorer, sondern Mozillas Firefox als grösstes Sicherheitsrisiko gelistet wird. Klar dass alle sofort darüber schreiben, dabei aber offensichtlich nicht wirklich genau lesen. So zum Beispiel auch der Tages Anzeiger bzw. Newsnetz: „Studie: Firefox noch schlimmer als Internet Explorer„.

Tages Anzeiger / Newsnetz - Falschmeldung: Firefox noch schlimmer als Internet Explorer

Bisher zumindest hat sich dort aber noch niemand die Frage gestellt, wieso der Internet Explorer überhaupt nicht in der Studie vorkommt. Ist Microsofts Browser nun auf einmal der Musterknabe der Branche?

Die Lösung für die (Falsch-) Meldungen findet sich nämlich auch in den Studie – wenn man sie denn lesen würde. Dort heisst es nämlich unter anderem zu den Kriterien der untersuchten Programme:

The application cannot be automatically and centrally updated via free Enterprise tools such as Microsoft SMS & WSUS.

Immerhin: Bei Spiegel Online hat man den Fauxpas bemerkt und entsprechend ein Update hinzugefügt:

Die Studie von Bit9 bezieht sich nur auf Produkte, die nicht über Microsofts automatische Update-Services auf Stand gehalten werden. Ein Vergleich mit dem Internet Explorer lässt sich deshalb nicht aus den Ergebnissen herleiten.

Ob man beim Tagi/Newsnetz auch noch zur Einsicht kommt?

Update:
Bravo Newsnetz: 16 Minuten nach Veröffentlichung dieses Artikels schon ein (nicht-gekennzeichnetes) Update in den Artikel integriert und dem Artikel gleich noch einen neuen Namen gegeben. Das nennt man Transparenz!

Nachtrag:
Wer sich übrigens mal eine solche Sicherheitslücke herunterladen will, kann das beim Tages Anzeiger per Link im gleichen Artikel tun. Das nenn‘ ich mal Service:

Tages Anzeiger: Download der Sicherheitslücke

(Danke Manuel!)

Tagi Blogs ohne Kontrolle

Im Hause Tages-Anzeiger scheinen Blogs mehr ein lästiges Anhängsel zu sein. Zumindest beim Cityblog Zürich, das zum Ressort züritipp gehört, scheint man es nicht sehr genau mit der Kontrolle des Blogs zu nehmen.

Durch einen Referrer in meinen Statistiken bin ich heute nämlich darauf aufmerksam geworden, dass dort jemand einen Kommentar mit dem Titel „RIESEN BETRUG!“ geschrieben hat und auf einen Post hier im Blog verlinkt.

Kommentar im Cityblog des Tages-Anzeiger

Der Kommentar steht in keinem Zusammenhang zum eigentlichen Post „In der Stadtgärtnerei…“ beim Cityblog, und auf den ersten Blick kann durchaus der Eindruck entstehen, dass der Kommentar von mir kommt (was aber natürlich nicht der Fall ist).
In jedem halbwegs gepflegten Blog dürfte man nun aber annehmen, dass der Kommentar innert weniger Stunden wieder gelöscht wird. Im Cityblog scheint das jedoch nicht der Fall zu sein, denn immerhin datiert der Kommentar vom 6. Mai 2006. Also habe ich heute morgen um 10:09 Uhr einen Kommentar hinterlassen und um die Löschung des „falschen“ Kommentars gebeten, denn dieser ist auch aus rechtlicher Sicht nicht ganz unbedenklich. Doch dies ist auch acht Stunden danach noch nicht erfolgt.

Aus zuverlässiger Quelle weiss ich, dass die zuständigen Redaktoren der Tagi Blogs nach jedem neuen Kommentar ein Benachrichtigungsmail erhalten, wie das jede halbwegs moderne Blogsoftware macht. In der züritipp-Redaktion scheinen solche Mails jedoch ungelesen im elektronischen Papierkorb zu landen, denn anders ist nicht zu erklären, wieso keinerlei Pflege der Kommentare stattfindet. Dabei beziehe ich mich nicht nur auf das oben gemachte aktuelle Beispiel, es gibt noch weitere ähnliche Beispiele im Cityblog.

Sind die Blogs beim Tages-Anzeiger also nur eine „lästige“ Alibiübung? Sieht fast so aus. Auf alle Fälle bin ich gespannt, was man mir bei tamedia dazu zu erzählen hat…