fernsehen Archive

An der VIP-Bar


„Due to transmission of Wimbledon, the signal is currently scrambled on HD2/5. Your card will be re-activated for the FIFA“

Prinzip Hoffnung: Der Speaker meinte, die zweite Halbzeit sei sicher zu sehen. Immerhin: Es gibt ja noch den Big-Screen…

Kostenpflichtiges Blog

Was bei uns bereits Realität ist, will Deutschland ab nächstem Jahr einführen: Die Rundfunkgebühr für Computer mit Internetanschluss. Ob man nun tatsächlich Radio- oder TV-Programme via Computer empfängt ist nicht relevant, ausschlaggebend ist lediglich die technische Möglichkeit. Das Farliblog hat sich als Reaktion darauf was kreatives ausgedacht:

Ab sofort ist dieses Blog für alle Besucher kostenpflichtig, die über Rechner öffentlich-rechtlicher Institutionen hier lesen. Ein entsprechender Absatz ist unter Kontakt + Nutzung zu finden.
Wenn der Staat mich schröpfen will, schröpfe ich zurück 🙂
Die ersten Rechnungen gehen am 15. Juli raus, denn die entsprechenden Rechner einiger Institutionen hab ich schon in meinen Statistiken gefunden.

Aus den Nutzungsbedingungen:

Für Mitarbeiter öffentlich-rechtlicher Institutionen wie den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, dem Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst, Militärischer Abwehrdienst, Ministerien und andere Bundes- und Landesregierungsstellen sowie Institutionen der Kommunen ist diese Seite kostenpflichtig. Der Besuch dieser Seite schlägt mit 17,83 Euro pro Besucher und Monat zu Buche und wird von mir jeweils zum 15. des Folgemonats schriftlich in Rechnung gestellt. Bei einmaligen Besuchern wird davon ausgegangen, dass sie auch weiterhin die technischen Möglichkeiten haben, diese Seite zu besuchen. Aus diesem Grund werden monatliche Folgekosten in gleicher Höhe fällig, die der Besucher per Überweisung oder Bankeinzug erstatten kann, bis er nachweist, dass es ihm technisch nicht mehr möglich ist, diese Seite zu besuchen.
Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich zur Kontrolle gegebenenfalls persönlich erscheine.

Sehr schön der Hinweis darauf, dass zur Kontrolle auch persönliche Besuche vorkommen können. Ich stell‘ mir das grad so bildlich vor 🙂 Auch wenn das Ganze rechtlich nicht durchführbar ist, eine lustige Idee! Ich sollte mir überlegen, das auch hier in der Schweiz mal zu probieren…

(via Hirnrinde und law blog)

Neuer Schweizer TV-Sender heisst 3+

Logo 3+

Seit heute haben die Gerüchte ein Ende. Der unter dem Projektnamen „Elevator TV“ geplante neue Schweizer TV-Sender wird 3+ („drei plus“) heissen und im September 2006 starten. Um in der Publikumsgunst gleich von Anfang an gut dazustehen, schöpft man aus den Vollen. So werden zum Sendestart von 3+ gleich zwei grosse Eigenproduktionen gestartet, die man bereits aus dem Ausland kennt: „Superstar“ und „Switzerland’s next Supermodel“ sollen als Schweizer Pendants zu den deutschen Castingshows aufgebaut werden.
Auch filmmässig will man sich mit „den Grossen“ messen und zeigt beispielsweise Spiderman II in der Erstausstrahlung oder Filme wie Basic Instinct II oder XXX: State of the Union.

Genervt hat mich dafür als Endkunde einmal mehr die Verlautbarung über die Einspeisung des Senders ins Kabelnetz der Cablecom:

Dazu Leandro Boschelle, Leiter TV Product Management bei cablecom: „Wir freuen uns, das neue Schweizer Programm 3+ vom Start weg analog und digital in der Schweiz zu verbreiten und damit die Programmvielfalt von cablecom weiter auszubauen.“ 3+ wird auf dem heutigen Sendeplatz von ORF 2 empfangbar sein. ORF 2 wird ein neuer Sendeplatz zugewiesen.

Aus Sicht von 3+ mag das praktisch sein, da man so auf einen Schlag Hunderttausende von potentiellen Zuschauern hat. (die Pressemitteilung spricht denn auch von einer technischen Reichweite von 75%, bzw. rund 1,5 Millionen Haushalte via Cablecom). Aus Endkundensicht beginnt aber damit einmal mehr das Umprogrammieren der Sender und beschert so manch einem technisch unversierten wieder einmal ein Besuch des Fernsehtechnikers, der die Programmplätze umprogrammieren soll.

Trotzdem: 3+ scheint ein ziemlich ambitiöses Projekt zu sein, dass sich wohl nicht mit dem früheren „TV-Versuch“ TV3 vergleichen lässt. Mal sehen, was der neue Sender ab September 2006 wirklich bietet…

Hugo „Telezüri“ Bigi legt los [Update]

Sandro stellte bereits am letzten Freitag etwas Bewegung auf dem Blog von Telezüri-Moderator Hugo Bigi fest und nun scheints wirklich langsam loszugehen: Seit gestern gibts nämlich den ersten Post mit reellem Inhalt auf Hugos Blog: „Sind „alte“ Medien wirklich glaubwürdiger?„.
Noch ist die Kommentarfunktion aber noch nicht freigeschalten und die Blogs sind auf der TeleZüri-Homepage auch nicht verlinkt. Ob Kommentare aber überhaupt zugelassen werden, war zumindest im Februar 2006 noch nicht klar. Damals erklärte man mir bei TeleZüri auf Anfrage nämlich, dass es keineswegs sicher sei, dass die Kommentarfunktion freigeschalten werde. Ob dann allerdings die Interaktion mit dem Leser bzw. Zuschauer zustande kommt, wage ich sehr zu bezweifeln.

Somit heisst es erst mal abwarten und zu beobachten, wann die Blogs der TeleZüri-Mitarbeiter aus ihrem Tiefschlaf geweckt werden:

[Update]
Nun scheint es offiziell: Die ersten Blogs sind in bei TeleZüri entsprechend verlinkt worden. Ganz offiziell gibts nun also Hugo Bigi (der bereits einen neuen Post geschrieben hat) und und das Talk Täglich Blog, welches allerdings auf das Backstage-Blog verlinkt (und nur einen alten Eintrag bietet). Aber eben, die Kommentarfunktion fehlt noch…

Switzerland: 30 points

Eurovision Song Contest - Logo

Obwohl ich jedes Jahr aufs Neue genervt bin, konnte ich auch gestern abend einfach nicht wiederstehen, mir den Grand Prix Eurovision de la Chanson Eurovision Song Contest reinzuziehen. Und als ob ich es nicht gewusst hätte: Viel gescheites war auch dieses Mal nicht zu sehen, und treffender als Katharina könnte ich es eigentlich nicht beschreiben.
Ganz ehrlich, irgendwie hat mir der Country-Song der Deutschen gut gefallen. Oder lag das vielleicht daran, dass Olli Dittrich Schlagzeuger bei Texas Lightning war? Man identifiziert sich ja öfters mit Musik oder einer Gruppe, wenn man eine Person darin wiedererkennt.

Favorisiert hatte ich aber ganz klar den finnischen Beitrag der Gruppe Lordi, aber nicht etwa, weil mir die Musik gefallen hätte, im Gegenteil. Allerdings war das so ziemlich das Ausgefallenste, was ich seit langem an einem Eurovision Song Contest gesehen hatte. Und doch traute ich meinen Augen nicht, als die Finnen tatsächlich Punkt um Punkt aus allen möglichen Ländern einheimsten.

In Deutschland scheint man aber mit dem 15. Platz sehr enttäuscht zu sein, wie ich diversen Reaktionen entnehmen konnte. Auch Thomas Hermanns meinte in der Sendung „Grand Prix Party“ der ARD: „Wir hätten einen besseren Platz verdient, aber Deutschland hat einfach keine Nachbarn mehr, die uns Punkte geben“. Hey, das müssten wohl eher wir Schweizer sagen! Schliesslich haben wir euch Deutschen sieben Punkte gegeben (immerhin wurde das als nett bezeichnet), ihr dagegen bestraft uns rein nachbarschaftlich mit zero points!
Auch Georg Uecker meinte etwas später in derselben Sendung: „Wir liegen auf Platz 15 und damit vor der Schweiz und Ralf Siegel“. Na jetzt darf ich mich immerhin fragen, ob wir wegen Ralf Siegel oder wegen uns selbst keine Punkte vom nördlichen Nachbar erhalten haben. Aber wahrscheinlich habe ich das sowieso etwas zu persönlich genommen. Oder vielleicht doch nicht? Ach was, nur weil es letztes Jahr anstelle des üblichen „Switzerland 0 points“ endlich mal ganze 128 Punkte für die Schweiz gab, muss das nicht jedes Jahr so bleiben. Schon gar nicht, wenn wir offenbar keine Schweizer Künstler haben, die uns würdig vertreten könnten.

Aber warum auf den deutschen Äusserungen rumhauen, denn eigentlich sollten wir uns zuerst an der eigenen Nase nehmen. Ziemlich verduzt war ich nämlich ob den Kommentaren von Sandra Studer während der Übertragung der Sendung auf SF1. Ziemlich unüberhörbar äusserte Studer nämlich ihren Unmut über die Sieger aus Finnland. Von „…diese Monster können ja nicht mal sprechen“ über „die können ja nicht mal danke sagen“ bis zu „die sehen ja komisch und unsympathisch aus“ und „die sind unanständig“ war von Sandra Studer ziemlich alles zu hören, wie man auch bei Roter Stern Zürich nachlesen kann.

Überhaupt: Wollten wir nicht vor zwei Jahren ganz aus diesem Zirkus aussteigen? Jetzt wär wieder einmal Gelegenheit dazu, das würde uns manche Peinlichkeit ersparen.Gewinnen kann man eh nur mit Sympathiepunkten, und die bekommt die Schweiz sowieso nicht.

Weitere Meinungen:

RadioTV2000: Eine Zeitreise

Aus heutiger Sicht manchmal nicht ganz ohne Komik aber dennoch durchaus spannend gestaltet sich ein Blick zurück mit den Radio-und Fernsehdokumenten die die SRG auf Ihrem Portal RadioTV2000 zeigt.

RadioTV2000 - Spuren im Aether

So erfährt man beispielsweise in einer Radioreportage aus dem Jahr 1946 vom Flughafen Dübendorf (der Flughafen Kloten ist in Bau), dass auf der Passagierliste der abfliegenden Flugzeuge das Gewicht der Passagiere aufgelistet ist und vor dem Abflug erst addiert werden muss. Oder die Ölkrise 1973: Der Bericht der Tagesschau zeigt drastisch auf, zu welchen Einschränkungen hohe Ölpreise führen können. Und das könnte ja schon bald wieder aktuell werden.

Die mediale Aufbereitung der Vergangenheit ist gut gemacht, auch wenn ich das eine oder andere Thema vermisst habe. Klare Negativpunkte sind die nur briefmarkengrossen Videos und die etwas mühsame Navigation auf den Detailseiten. Trotzdem: Ein kleiner Blick zurück kann nie schaden…

(via Recherchen Blog)

Kein Umschalten bei Werbepausen

Wie Golem berichtet, hat Philips eine Technologie entwickelt, die den Fernsehzuschauer zwingen soll, während Werbeblöcken nicht umzuschalten. Auch bei aufgenommen Sendungen soll ein Vorspulen verhindert werden. Wer dennnoch den Sender wechseln oder vorspulen will, soll sich dies gemäss den Ideen von Philips mit einer Gebühr erkaufen müssen.

Das entsprechende Patent wurde am 30. März 2006 in den USA angemeldet.

Sollte sich das wirklich durchsetzen, dann kommen wohl harte Zeiten auf uns zu. Schon heute wundere ich mich, dass es sich für die Werbetreibenden lohnt, innerhalb eines 10 Minuten-Werbeblocks Werbung zu schalten. Gibt es tatsächlich Leute, die sich den ganzen Müll mehrmals während einer einzigen Sendung ansehen?

In dieser Hinsicht lob ich mir die „öffentlich-rechlichen“ Sender, was ein Beispiel vom Ostersonntag zeigt: „Der Herr der Ringe – Die zwei Türme“ lief gleichzeitig auf SF 1, ORF 1 und RTL, doch bei RTL begann die darauffolgende Sendung erst 40 Minuten nach den anderen Sendern. Somit gehen die 40 Minuten ganz aufs Konto Werbeblöcke, was doch ziemlich ekelhaft ist. Werbung ja, aber in solchen Ausmassen ist das schon fast nicht mehr auszuhalten.

Next country to invade

Dass viele Amerikaner nicht gut auf den Mittleren Osten zu sprechen sind, ist ja nichts neues. Doch da scheint es einige weitere Länder zu geben, in die, gemäss den Befragten, US-Truppen einmarschieren sollten.
Wenn die Truppen dann auch noch dieselben Geografie-Kenntnisse wie die Interviewten haben, kann das ja heiter werden…

Direktlink

(via pd.blog)

Aus SF DRS wird SF

Seit heute nun heisst „unser“ Schweizer Fernsehen nicht mehr SF DRS, sondern SF Schweizer Fernsehen. Darum wollte ich auch wissen, wie denn die neue Homepage von SF aussieht. Aber das ist offenbar nicht so einfach, denn weder die „alte“ URL http://www.sfdrs.ch, noch die neue http://www.sf.tv waren in den letzten Stunden erreichbar. Unterdessen scheinen die Seiten langsam aber sicher zum Laufen zu kommen…

Immerhin, so auf den ersten Blick sieht das Ganze gar nicht schlecht aus. Einzelne Seiten scheinen aber noch nicht in den neuen Auftritt übernommen worden zu sein (siehe bspw. Arena, DOK oder auch MTW).

Polissilop hat auch bereits entdeckt, dass der SF-Chefredaktor Ueli Haldimann mit seinem CR-Weblog auch unter die Blogger geht:

Im CR-Weblog wollen wir einen Dialog mit Ihnen, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer führen. Ich werde mich jede Woche zu mindestens zwei Themen äussern. Häufig werde ich Fragen aufgreifen, die per Mail oder Post eingegangen sind.

Sie, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, haben die Möglichkeit, sich zu den Themen des Blogs und zu den Meinungen in den andern Blog-Einträgen zu äussern.

Somit zuerst mal ein herzliches Willkommen unter den Bloggern! Und sogleich auch die ersten zwei Kritikpunkte zum Blog: Leider fehlt die Möglichkeit eines Trackbacks auf dem Blog und als störend empfinde ich auch die umgekehrte Ansicht der Kommentare (neuste Kommentare zuoberst). Aber hey, nobody is perfect und das ist doch schon mal ein Anfang!