Die Basler „Sponsored Conversations“ -Agentur Trigami vermeldet heute in ihrem Blog die „Fusion“ mit Ebuzzing, dem Trigami-Pendant der Luxemburger Wikio Group. Seltsam irgendwie nur, dass sowohl Trigami als als auch Investor Red Alpine tunlichst vermeiden, das Wort „Verkauf“ in den Mund zu nehmen. Die offizielle Sprachregelung, so Red Alpine, sei „Trigami joins Ebuzzing„.
Fakt ist: Trigami geht in Ebuzzing auf, der Name Trigami verschwindet und die beiden Gründer Alain Aubert und Remo Uherek bleiben (für den Moment) an Bord und sind jetzt Wikio-Aktionäre. Welche Funktionen die beiden im „zusammengeschlossenen“ Unternehmen einnehmen, wollte man mir aber auch auf Nachfrage nicht sagen.
Irgendwie versteh‘ ichs nicht: Eigentlich wär das ganze doch eine (Basler) Erfolgsgeschichte. 2006 gegründet und trotz anhaltender Skepsis über das umstrittene Geschäftsmodell offensichtlich zum Erfolg geführt. Und am Ende dann ein (hoffentlich) lukrativer Verkauf an Wikio. Nur: Wieso man das hinter einem „Zusammenschluss“ versteckt, erschliesst sich mir nicht…
Hey Tom
„Seltsam“ wirkt das Wording nur im ersten Moment. Schaut man die Sache aber genauer an, macht es durchaus Sinn:
– Wikio SA kauft trigami AG und bezahlt mit Wikio-Aktien
– die Wikio-Tochter ebuzzing SA wird mit der trigami AG fusioniert
Für die Öffentlichkeit (bzw. die Werbekunden und Blogger) ist nicht der Kauf von Bedeutung, sondern der Zusammenschluss der beiden Plattformen. Deshalb wird auch nur dieser in erster Linie kommuniziert.
Also so sehe ich es als Aussenstehender. Vielleicht können Remo und Alain uns da noch einen weiteren Input geben.
Gruess
Lieber Tom
Vielen Dank für Deine Gedanken.
Unsere Funktion ist kein Geheimnis. Und eine diesbezügliche Frage/Nachfrage hat mich bisher leider nicht erreicht :). Zur Antwort: Dieselbe Funktion die wir jetzt schon haben -> Geschäftsführer D/A/CH.
Wichtig ist nicht, wie dieser Deal genannt wird. Wichtig sind die Implikationen. Der Begriff „Verkauf“ impliziert in der Unternehmer-Szene einen Exit gegen Cash und in den meisten Fällen einen mehr oder weniger schnellen Weggang der Gründer (meist um sich neuen Ideen zuzuwenden). Diese Implikation ist bei uns falsch und deswegen ist dieser Deal kein Exit, sondern der Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit, auf die wir uns sehr freuen. Wir denken und fühlen uns weiterhin als Unternehmer. Wir bleiben an Bord. Wir konzentrieren uns weiterhin auf den deutschsprachigen Raum. Unser Büro in Basel bleibt bestehen etc. Nur haben wir jetzt 140 Mitarbeiter in der Gruppe, Zugriff auf moderne Technologie, neue Produkte, mehr Ressourcen etc. Das ist neben der ausgezeichneten persönlichen Chemie der Grund für diesen Deal. Ausserdem haben uns die Erfahrungsberichte von Bertrand (Gründer Ebuzzing) und Andrea (Gründer PromoDigital, nun Ebuzzing Italien) überzeugt, die vor 18 bzw. 12 Monaten in derselben Situation waren wie wir.
Da die Begriffe Zusammenschluss, Verkauf, Exit, Akquisition, Merger, Anschluss, Fusion etc. meist umgangssprachlich verwechselt bzw. als synonym betrachtet werden, sind wir natürlich niemandem böse, der diesen Deal als Akquisition oder Verkauf bezeichnet :).
Ausserdem kann ich gut verstehen, dass viele Leute an Exit-Stories interessiert sind. Diese finde ich persönlich auch immer sehr spannend, sodass ich auch niemandem übel nehme, der diesen Deal in diese Richtung interpretieren möchte.
Liebe Grüsse
Remo