MusicStar: Bubis wohin man sieht…

MusicStar

Nach der „Musicstar“-Sendung vom letzten Sonntag auf SF1 hat das Format bei mir den letzten Goodwill verloren. Nicht nur, dass die Kandidaten bzw. deren Stimmen es wohl nicht nicht mal in einen Recall beim deutschen Pendant „Deutschland sucht den Superstar“ schaffen würden, auch die Professionalität ist doch unter aller Sau.

So habe ich vor dem Fernseher immer wieder das Gefühl, dass irgend ein Tontechniker das Ganze nicht im Griff hat. Meist ist nämlich die Musik lauter als der Gesang abgemischt. Und apropos Musik: Wieso singen die alle solche unglücklich verkürzte Versionen der Songs?

Gänzlich unprofessionell wirds aber, wenn man sich die Jury ansieht. Nicht nur, dass Gölä trotzig den Saal und am Ende gleich die Sendung verlässt, weil sein „Liebling“ rausgeflogen ist. Auch Jurychef(?) Roman Kilchsperger ist doch schlicht unhaltbar. Seine Ausrede, dass er damals Gölä nur aus dem Saal gefolgt ist, weil er meinte, die Sendung sei bereits zu Ende, hatte ich ihm damals ja noch knapp abgenommen, aber sein Verhalten in der letzten Sendung war schlicht unprofessionell.

Dass Kilchsperger und Kandidat Leo ihre Privatfehde vor der Kamera austragen, ist ja bereits seit einigen Sendungen nichts neues. Dass ein Jurymitglied sich wie ein „Bubi“ zu Sprüchen wie „Dir ist scheissegal, was ich sage, und mir ist scheissegal, was du singst“ hinreissen lässt, anstatt seinem Job nachzukommen und den Auftritt des Kandidaten zu beurteilen, ist schon mehr als entlarvend, genauso wie der nachgeschobene Tipp an Leo, von der Bühne zu verschwinden und die Koffer zu packen. Und dass sich Kilchsperger am Ende sogar weigerte, eine Benotung für den Auftritt abzugeben, passt da schon ganz ins Bild des Sprücheklopfers, der zwar fürs Leben gern austeilt, aber Rückpässe ganz und gar nicht vertragen kann.

Beim Schweizer Fernsehen scheint man die Entwicklung immerhin mit steigendem Argwohn zu beobachten. Zumindest betont Marco Meroni, Mediensprecher von SF, gleich zwei Mal, dass die Jurymitgliedern angehalten seien, sachlich zu bleiben und die Kandidaten fair zu kritisieren. Und gleich drei Mal ist in der Antwort auf meine Anfrage zu lesen, dass sich die beiden „diese Woche zusammensetzen und die Sache bereinigen“ wollen.

Trotzdem: Das Format „MusicStar“ scheint, zumindest auf SF, gestorben zu sein. Schlechte Stimmen und eine unglaublich unprofessionelle Jury tragen nun mal nicht dazu bei, dass das Format jemals noch zum Erfolg führen wird.

Und um den Kommentaren nun etwas vorzugreifen: Ja, ich wohne in Hinwil. Und ja, Leo stammt aus Hinwil. Aber ich kenne Leo nicht und behaupte auch gar nicht, dass er irgendwie singen könnte. Dass es nun gleich Leos Hahnenkampf mit Kilchsperger zu verdanken ist, dass dieser Blogbeitrag entsteht, ist purer Zufall. Es hätte genauso ein anderer Kandidat sein können…

(Bild: © SF)

12 Comments

  1. Claudio 10.03.2009
  2. Andreas Hobi 10.03.2009
  3. crossworld 10.03.2009
  4. bugsierer 10.03.2009
  5. Matthias 10.03.2009
  6. Tom 10.03.2009
  7. shibumi 10.03.2009
  8. Maximilian 11.03.2009
  9. Titus 12.03.2009
  10. karsten 12.03.2009
  11. Alexander 12.03.2009
  12. Christian 13.03.2009