Monthly Archive: September 2008

Handy-Datenklau mit dem CSI-Stick

CSI Stick

Auch schon mal das eigene Handy gedankenlos einem (Un-) Bekannten in die Hände gedrückt, damit er ein kurzes Telefonat machen kann? Wer sich seiner Daten auf dem Handy sicher sein will, sollte das in Zukunft unterlassen. Mit dem „Cell Seizure Investigator Stick“ sind die Daten nämlich blitzschnell aus dem Handy kopiert und zur weiteren Bearbeitung bereit. Der sogenannte CSI-Stick (passt marketingmässig doch grad wunderbar) speichert dabei je nach Handymodell sensitive Daten wie bspw. SMS (auch gelöschte), die Anruflisten, GPS Waypoints, eMails und auch das gesamte Filesystem.

Mit dem CSI-Stick extrahierte Daten

Der Stick, der offiziell für forensische Zwecke gebaut worden sein soll, ist ab 199 Dollar für jedermann erhältlich. Derzeit funktioniert der Stick zwar „nur“ mit Motorola- und Samsung-Handys, doch weitere sollen demnächst folgen. Der Identitätsdiebstahl ist so wohl nur noch einen Stick entfernt…

(via CNET News)

Das iPhone-Girl

Nicht schlecht gestaunt hat ein Brite, der mal eben auf seinem neuen iPhone herumgespielt hat:

Not sure if this is or is not the ’norm‘ but I just received my brand new iPhone here in the UK and once it had been activated on iTunes I found that the home screen (the screen you can personalise with a photo) already had a photo set against it !!!!

Das iPhone-Girl

Tatsächlich scheinen die drei Photos in einer chinesischen Fabrik entstanden zu sein, wo iPhones gefertigt werden. Die Bilder seien vermutlich von Arbeitern aufgenommen worden, die die Geräte getestet hätten, heisst es. Die nach der Zeitung „Southern Metropolitan Daily“ hübscheste Fabrikarbeiterin in China ist übrigens entgegen den Befürchtungen von Kommentatoren nicht entlassen worden, wie die Produktionsfirma mitteilte.

Wär das nicht ein neuer Marketinggag, wenn generell allen Geräten in Zukunft Fotos von den Angestellten beiliegen würden, die das persönliche Handy gefertigt haben? Personalisierung mal anders…

Google: Deutschland grösser als angenommen

Dass die Schweiz schon immer ein wenig von Deutschland beeinflusst wurde, ist ja nichts neues. Aber das wir neuerdings schon zu Deutschland gehören? Und was ist mit Belgien, Luxemburg, den Niederlanden oder Ungarn passiert? Alles deutsch?

Google Chrome Comic: Deutschland grösser als angenommen

Chrome scheint nicht im Google Forschungszentrum Zürich entwickelt worden zu sein. Die hätten (hoffentlich) zumindest die Schweiz nicht Deutschland zugeschlagen…

PartyGuide.ch an Axel Springer verkauft

Wie heute bekannt wurde, hat Axel Springer Schweiz die beiden Partyportale PartyGuide.ch und usgang.ch gekauft und will diese nun auch international vermarkten. Im Interview mit mir nimmt Jason Fellmann, Gründer und Geschäftsführer von PartyGuide.ch zum Verkauf Stellung:

Du hast soeben Deine Webseite PartyGuide.ch verkauft. Was waren die Beweggründe für den Verkauf?
Unsere Marktposition weiterhin zu steigern und unser Freizeit- und Ausgehportal auch im Ausland zu etablieren.

Die Synergien mit der Amiado Group und Axel Springer International führen dazu, dass wir langfristig eine Leaderposition im Schweizer Markt einnehmen werden und uns auch international schnell und nachhaltig entwickeln können.

Wieso hast Du Dich gerade für Axel Springer Schweiz als Käufer entschieden?
Es wurden verschiedene Optionen geprüft. Ich bin überzeugt mit Axel Springer den richtigen Partner gefunden zu haben. Axel Springer verfügt über ein breites Know How im Online Bereich und die Expansionspläne zusammen mit Students.ch sind sehr erfolgsversprechend.

Wie sieht die Zukunft von PartyGuide.ch nach dem Kauf durch Axel Springer Schweiz aus?
PartyGuide.ch bleibt PartyGuide.ch. Durch das Führen der drei Portale unter einem Dach können Synergien genutzt und der Marktauftritt wesentlich gestärkt werden.

Axel Springer hat ja nicht nur PartyGuide.ch, sondern auch usgang.ch gekauft. Besteht nicht die Gefahr, dass eines der beiden Portale in Zukunft vom Markt verschwindet bzw. die beiden Portale zusammengelegt werden?
Beide Portale haben ihre eigene Zielgruppe und ihren Brand, beide werden auch in Zukunft eigenständig bleiben. Die Idee war ja gerade zwei komplimentäre Portale zu erwerben, diese Unterschiede sollen auch in Zukunft bestehen bleiben.

Vor einiger Zeit hat ein Blogger Sicherheitslücken auf eurem Portal veröffentlicht, worauf ihr mit einer Klage vor Gericht reagiert habt. Ist der Fall inzwischen abgeschlossen oder konntet ihr euch aussergerichtlich einigen?
Wir stehen kurz vor dem Abschluss einer aussergerichtlichen Einigung.

Wieso hat PartyGuide.ch mit einer Klage auf die Veröffentlichungen des Bloggers reagiert und die Hinweise und sein Know-How nicht einfach entgegengenommen um die Lücken zu stopfen?
Ganz einfach: Weil wird den Unsinn stoppen mussten. Der Blogger informierte uns leider nicht direkt sondern öffentlich über seinen Blog.

Bin ich nun mit einem Millionär befreundet? Wie sieht die finanzielle Seite des Deals aus?
Ueber die Details wurde Stillschweigen vereinbart und das soll auch so bleiben.

Der Erfolg von PartyGuide basiert wohl nicht zuletzt auf der Hilfe von unzähligen freiwilligen und unbezahlten Helfern. Plant ihr, diese in irgend einer Art am nun erfolgten Verkauf zu beteiligen?
Für die über 700 aktiven Fotografen werden wir auch in Zukunft einiges bieten indem wir unseren STAFF-Shop noch weiter ausbauen, regionale Treffs und Ausflüge organisieren. Durch die Partnerschaft werden sich auch hier mehr Möglichkeiten zur Entwicklung bieten.

Du bleibst zwar Geschäftsführer von PartyGuide.ch, trotzdem: Hast Du Pläne für die Zukunft? Oder anders gefragt: Was wird Dein „next big thing“ im Internet?
Ich bleibe PartyGuide.ch erhalten und werde meine ganze Energie in die Weiterentwicklung des Portals stecken und freue mich zusammen mit Students.ch und Usgang.ch innerhalb der Amiado Group die Schweizer Internetlandschaft zu gestalten.

Disclosure: Ich kenne Jason Fellmann, Gründer und heutiger Geschäftsführer von PartyGuide.ch seit vielen Jahren auf privater Basis.

Sticky & Sweet: Das war nix, Madonna!

Madonna - Hard Candy

Eines gleich vorneweg: Ich bin mit Madonna und ihren Hits wie „Like a virgin“, „Into the groove“, „Like a Prayer“ & Co. aufgewachsen. Heute zählt Madonnas Musik für mich zwar (meist) immer noch zur „guten“ Musik, aber natürlich bin ich heute weit weg vom „Hardcore-Fan“. Vielleicht ist das einer der Gründe, weshalb das Konzert im Rahmen ihrer „Sticky & Sweet“-Tour vom letzten Samstag auf dem Flughafen Dübendorf für mich enttäuschend war.

Eigentlich könnte ich genau so gut von einem gelungenen Videoabend mit Freunden berichten, denn das einzige, was ich vom Konzert zu sehen bekam, waren Köpfe. Viele Köpfe. Ok, manchmal konnte ich zwischen den Köpfen noch eine Videoleinwand erblicken, die aber auch meilenweit entfernt zu sein schien. Ob das vielleicht an meinem Ticket der günstigen Kategorie lag? Eher nein, denn die Zuschauer auf Sitzplatztribünen hatten zwar freie Sicht, dafür sassen auch sie gaaanz weit weg vom Ort des Geschehens und hätten wohl besser ein Fernglas mitgenommen.

Klar, die Bühnenshow war ziemlich perfekt, typisch amerikanisch halt, aber auch etwas steril. Doch was nutzt die beste Show, wenn nur wenige Besucher in den optischen Genuss derselben kommen? Irritiert hat mich auch die Tatsache, dass der Hauptteil des Konzerts eine Playback-Show war. Wie ich in den Kommentaren bei der BAZ bereits lernen durfte, soll dies für Madonna-Konzerte allerdings normal sein. Andererseits: Was soll eine Show in Vollplayback denn nun wieder sein? Sicherlich kein Konzert, oder?

Insofern liegt bei Konzerten von Superstars wie Madonna ein konzeptioneller Fehler vor. Gehören solche Bühnenshows nicht ganz einfach in kleinere Konzertsääle, so dass der Fan und Zuschauer die Show auch wahrnehmen kann? Solches scheitert aber wohl nicht zuletzt an den enormen Gagenforderungen der Künstler. Obwohl: Madonna scheint ja bereits jetzt ganz fest sparen zu müssen

Auch musikalisch konnte ich mich nicht recht am Auftritt der Musik-Queen erfreuen. So vermisste ich die alten Songs. Und spielte sie trotzdem einen davon, konnte man sich sicher sein, keine Original-Version, sondern einen modernen Remix zu hören. Schade, auf Songs wie „Dont you want me“Like a Prayer“ oder „La Isla Bonita“ in der Originalversion hätten sich sicher auch noch viele andere gefreut.

Die Hausaufgaben nicht perfekt gelöst hat auch Konzertveranstalter Good News. So ist es für mich beispielsweise schleierhaft, wie man für die Zutrittskontrolle auf das Gelände nur so wenige Durchgänge öffnen kann. Erst recht unverständlich wird das aber für mich, wenn die rund 70’000 Besucher nach Konzertende erneut durch dieses Nadelöhr geschleust werden. Wartezeiten von über einer Stunde beim Betreten und Verlassen des Geländes mit Tausenden von anderen Leuten in einem Gemenge sind alles andere als angenehm. Und gefährlich. Nicht auszudenken, was da im Falle einer Panik passiert wäre…

Sie war da – und blieb doch unerreichbar weit weg. Und so gabs nur ein wirkliches Highlight am Madonna Konzert in Dübendorf: Die Patrouille Suisse