Das Zürcher Start-Up Zattoo macht derzeit offenbar schwierige Zeiten durch. Wie inside-it.ch berichtet, misslang im April 2008 nämlich der Versuch, weitere Geld von den bisherigen Investoren aufzutreiben, was die Verantwortlichen zwang, die Notbremse zu ziehen:
Zattoo baute Stellen ab, es kam zu „tränenreichen Entlassungen“ wie Zattoo-Chef Beat Knecht im Gespräch mit inside-it.ch sagt. In Zürich wurde sechs Mitarbeitenden auf Ende Juli gekündigt und ein paar Stellen wurden im Ausland weggekürzt. Insider sagen zudem, dass Stellenpensen reduziert wurden. Keinen Abbau gab es hingegen im Entwicklungszentrum im amerikanischen Ann Arbor, betont Knecht. Da fielen einzig Temporärjobs weg. Statt wie ursprünglich geplant 70, wird Zattoo per Ende Jahr nun nur 40 Mitarbeitende haben.
Auch die Strategie wurde geändert. So wird die teure Expansion in neue Märkte wie Italien und die USA aufgegeben. In Spanien wurde der Gratis-Dienst sogar eingestellt und wird fortan nur noch als Bezahlversion weitergeführt.
Immerhin scheint Zattoo die schwierigen Zeiten für den Moment umschifft zu haben. Sieben Millionen Franken neues Kapital sind wieder vorhanden oder fest zugesicht, wie CEO Beat Knecht sagt. Allerdings räumt er ein, dass das neue Geld nicht für ein ganzes Jahr reicht.
Bleibt zu hoffen, dass es das Geschäftsmodell auch in Zukunft erlaubt, die TV-Programme kostenlos via Internet zu übertragen. Denn ans „schnell mal reinschauen“ hab‘ ich mich längst gewöhnt…
So toll Zattoo auch sein mag (TV-Schauen übers Internet war nie so einfach wie mit Zattoo): Wo mit diesem Geschäftsmodell Geld (ich korrigiere: genügend Geld zum Unterhalt der Infrastruktur und zur Bezahlung des Traffics) erwirtschaftet werden soll, war mir nie so klar.
Wie wir seit mehreren Jahren feststellen müssen, stehen auch Internet-Startups nicht über denn Paradigmen der Marktwirtschaft – irgendwoher muss der „Treibstoff“ kommen, um den Betrieb zu finanzieren!
… vielleicht müssen wir uns auch irgendwann davon verabschieden, dass alles immer kostenlos ist, wobei ich selber nicht weiss, ob ich für Zattoo Geld bezahlen möchte. Es ist praktisch, klar aber dafür jeden Monat Betrag X bezahlen? Wohl eher nicht.
Ich weiss nicht, also für diese neuen „HiQ“-Channels würde ich durchaus die, was war das, 15 Franken pro Monat bezahlen (wenns für mich via Swisscom-VDSL nicht theoretisch gratis wäre, was zwar auch nicht wirklich funktioniert). Die kann man nämlich wirklich auch angenehm schauen und sieht z.B. beim Fussballschauen den Ball, was gegenüber dem „normalen“ Zattoo ein dramatischer Vorteil ist ;-).
Zumindest bei Leuten ohne TV, denke ich, hat Zattoo schon ein Zielpublikum, das auch was bezahlen würde. Nur sind das vermutlich nicht sooo viele …
Wenn ich nun sagen würde, das musste so kommen, wäre das etwas überheblich aber Bannerwerbung ist nun mal auf dem absteigenden Ast, das musste auch Facebook schmerzlich zur Kenntnis nehmen.
Ich hoffe natürlich auch dass sie eine andere Werbeform finden, sonst muss ich mir dann doch ein TV neben meinen Bürotisch stellen 😉
Ich würde bezahlen, wenn ich morgen Abend Rete4 empfangen könnte. Das ist der einzige Sender, der FCZ vs. AC Milan überträgt. Irgendwie müssten die das doch hinkriegen, dass man die verschlüsselten Sender gegen Aufpreis auch aus einem anderen Land (legal) schauen kann. Ich steh nicht so auf Proxy-Gefrickel, auch wenn das gehen soll…
Warum bekommt Zattoo kein Geld von der Billag oder SRG SSR idée suisse?
Dank Zattoo konnten die Herren und Damen vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen argumentieren, dass auch Computernutzer der Billag-Steuer unterliegen. Den Erfolg ihrer Argumentation findet ihr unter http://www.bakom.admin.ch/dienstleistungen/faq/00763/00783/02366/index.html?lang=de .
Zattoo war so stolz, dass sie dies in einem Blogeintrag gefeiert haben.
Seit dem 1. September ist es also soweit. Die Gebühren (ich nenne sie lieber Steuern, da ich keinen direkten Nutzen davon habe) fallen auch für alle an, die nur einen Computer haben.
Die Radiogebühren fallen schon an, wenn z.B. ein Player installiert ist, d.h. bei jedem, unabhängig davon, ob wirklich damit Radio gehört wird oder nicht.
Beim Fernsehen muss man noch bei Zattoo oder einem vergleichbaren Services angemeldet sein, damit die Gebühren greifen. Ja, ihr habt richtig gelesen, man muss nur angemeldet sein, damit die Steuerpflicht greift. D.h. die Deinstallation von Zattoo reicht nicht und von Zattoo kann man sich nicht abmelden, zumindest habe ich keinen entsprechenden Button bei ihnen gefunden.
Alles hat offenbar ein Ende. Schade. Es trifft halt wieder mal die Kleinen. Wobei, wie erwähnt das Vergnügen im Rahmen bleibt bei der Darstellungsmöglichkeit und einem Standardanschluss. Das Billgafreie Programm ohne Kabelanschluss wäre dann auch vorbei. Es muss nicht, aber es ist schön, wenn es kostenlos ist. Werbung würde sich auch anders einbauen lassen.
Der digitale Graben wird so immer breiter. Von wegen Internet verbindet.
Ihr könnt Zattoo wenigstens verwenden. Bis nach Österreich sind sie bisher ja noch nicht einmal gekommen mit ihrem Ausbau. Was sich jetzt wohl endgültig erledigt hat 🙁
MfG Christian
Zatto übermittelt die E-Mailadressen und Daten der USER an Swisscom und Bilag damit diese entsprechende User feststellen können welche das Programm ohne Anmeldung verwenden.
Swisscom analysiert den Stream und teilt die Adressdaten der Bilag mit welche dann Hausbesuche abstattet.
Sollte eine Analyse nicht erfolgreich verlaufen und der User persönlich iderntifiziert werden, wird von ZATTOO kein Sender mehr für die E-Mail über welche man sich einloggt freigeschaltet.
So kann man auch Marketing betreiben .
Wenn man einen neuen Account mit login bei Zatto einrichten und alles geht wieder.
@paul Was sind deine Quellen für deinen Beitrag? Woher hast du diese Behauptungen? Danke für eine Erläuterung.
Gruss
@Paul: Kann mir nicht vorstellen, dass Deine Informationen so tatsächlich stimmen. Würde mich freuen, wenn Du Deine Anmerkungen (und allenfalls die Quellen) etwas konkretisieren könntest…
@paul: das ist komplett falsch. Zattoo untersteht als Fernmeldedienstanbieterin dem Fernmeldegeheimnis und darf keine Nutzerdaten an Billag weitergebben. Das BAKOM hat auch klargestellt, dass es nicht möglich sei, von Internet-TV-Plattformen Kundendaten zu verlangen.
Gruss von Helen, PR-Frau bei Zattoo
sers Helen,
wünsch Euch auf jeden Fall noch viel Erfolg mit Zattoo!!-
vllt könntet ihr ja mal -wie ich bereits vorgeschlagen habe-ein sicherlich kostengünstiges programm wie pixelfusion“zur bidlverbesserung einbauen“-und man könnte ja auch auf stärker frequentierten seiten à la quicksilverscreen.com (zielgruppe dürfte ja passen 😉 ) auf euren service aufmerksam machen.-
sers Bernard
yabadabidu Kommentar fasst die Gebührenpolitik der SRG und des Bundes gut zusammen.
Für Blogger gibt es auf :
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