Ob Alfa Romeo mit dem MiTo (Mi für Milano, To für Torino) tatsächlich den „sportlichsten Kleinwagen aller Zeiten“ (O-Ton Alfa Romeo) auf die Beine bzw. Räder gestellt hat, durften einige Blogger letzten Donnerstag testen. In einer Mischung aus Fahrsicherheitstraining und Rennfahrerfeeling durften wir den „Neuen“ über die Rennstrecke von Varano jagen und uns dabei ein eigenes Bild machen. Zur Verfügung standen uns 8 MiTos in der 155 PS-Version, die wir jedoch erst nach einem Briefing und 2 Testrunden mit den Instruktoren des Centro Internazionale Guida Sicura selber fahren durften.
Unter der fachkundigen Anleitung der Instruktoren, die allesamt selber Autorennen fahren, gings also auf die Piste und man merkte schnell, dass der MiTo ziemlich sportlich und dabei äusserst gut zu beherrschen ist. Zu verdanken hat der dies vor allem einer elektronischen Fahrdynamikregelung namens DNA, dessen Buchstaben für die Fahrprogramme „Dynamic“, „Normal“ und „All Weather“ stehen. Je nach Schalterstellung ändert die Elektronik die Toleranz des ESP, die Motorleistung, die Servounterstützung und vieles mehr, was sich Fahren auch gut bemerkbar macht. Während der Kleine in „Normal“ eher eine lahme Ente ist, entfaltet er in Stellung „Dynamic“ doch ein ziemlich sportliches Temperament. Im unteren Drehzahlbereich ist der 1,4 Liter Motor allerdings ziemlich lahm, was sich aber sofort ändert, sobald der Turbo seine Arbeit aufnimmt.
Interessant ist auch die Fülle an elektronischen Helferlein, welche es fast unmöglich machen, den MiTo aus dem Konzept zu bringen bzw. zum Ausbrechen zu bewegen. Was das heisst, zeigte uns Technical Director und Chefenwickler Philip Grief, der mit über 100 Stundenkilometer auf der Rennstrecke mehrfach das Steuer rumriss. Der MiTo jedoch behielt kühlen Kopf und brachte uns ohne Schwierigkeiten wieder auf Kurs. Solche Eigenschaften wünscht man sich doch exakt für ein Auto, mit dem der Nachwuchs seine ersten Fahrerfahrungen machen soll. Neckisch ist auch das Feature, das dem nachfolgenden Verkehr eine Vollbremsung durch das Einschalten der Warnblinkanlage anzeigt.
Neben den üblichen Trainings in Sachen Fahrsicherheit (wie Bremsmanöver und einem „Achter“-Kurs) gabs dann noch ein kleines Highlight: Einmal den Rennkurs mit einem Fahrzeug zu fahren, das gänzlich ohne elektronische Hilfen auskommen muss. Mit dem zur Verfügung stehenden Alfa Giulia und dem Spider wahrlich ein Abenteuer, auch wenn wir das (logischerweise) nur als Mitfahrer mitmachen durften. Aber es zeigte exemplarisch auf, wie sehr sich das Autofahren (in allen Belangen) in den letzten Jahren verändert hat.
Das Fazit
Der Alfa Romeo MiTo ist sicherlich sportlich. Ob es allerdings der sportlichste Kleinwagen aller Zeiten ist, wage ich zumindest leistungsmässig zu bezweifeln. Mehrfach beschlich einem beim Fahren das Gefühl, dass da doch noch etwas mehr Power kommen müsse – was aber leider Wunschdenken blieb. Bei der für Ende nächsten Jahres geplanten GTA-Version (1.8 Turbo-Benziner mit 230 PS) dürfte sich das aber sicherlich ganz anders anfühlen. Andererseits lassen die heutigen Strassenverhältnisse eigentlich auch keine Rennfahrerallüren mehr zu und so wäre ein Test des Fahrzeuges im normalen Alltagsverkehr sicherlich auch noch interessant gewesen. So aber bleibt nur der Eindruck von der Rennstrecke und der war eigentlich sehr gut. Als jemand, der nicht jeden Tag ein Auto testet (stimmt, ein Fahrvergleich mit einem Konkurrenzfahrzeug wär doch der Hammer gewesen), hat mir der neue Alfa äusserst gut gefallen. Der Wagen ist jederzeit unter Kontrolle und lässt sich sehr angenehm steuern.
Ab 27. September 2008 gibts den Alfa Romeo MiTo ab Fr. 27’900.- (1.6 Turbo-Diesel mit 120 PS) bzw. Fr. 28’500.- (1.4 Turbo-Benziner mit 155 PS) in der Schweiz zu kaufen. Und das inklusive drei Einweg-Alkoholtests, damit auch keiner mehr eine Ausrede bei der Polizeikontrolle hat 😉
Berichte weiterer teilnehmenden Blogger:
– AlfaNews: Meet Mito Bloggersday 1 (2, 3, 4, 5)
– Das Auto Blog: Testfahrt auf der Rennstrecke Varano (2, 3, 4)
– Basic Thinking: Alfa MiTo (2, 3)
– autoblog.it: al volante della piccola Alfa Romeo
– OurielOhayon: Alfa Romeo – Experience
flickr-Alben:
– BloggingTom: MeetMiTo
– misteroo: Alfa Romeo MITO
Nönö, dafür müsste ich ja zuerst noch die Vergleichsveranstaltungen von Mini, Polo & Co. besuchen 😉
Was mich wundern würde ist ob du ein Alfa-Typisches knattern bzw. vibrieren am Armaturenbrett nach einigen Runden ausfindig gemacht hast.
Netter Test 😉 Immerhin scheint ja auch dir das Design zu gefallen.
Na so wie wir da um die Kurven gedonnert sind, hat alles geknattert 😉 Spass beiseite, ich habe zwar nicht speziell darauf geachtet, aber es ist mir auch nichts dergleichen aufgefallen…
und, hast du schon einen bestellt? 😉