Robert Salisbury aus Jacksonville (USA) dürfte nicht schlecht gestaunt haben, als er nach Hause kam: Wildfremde Leute waren gerade dabei, sich sein Hab und Gut unter den Nagel zu reissen. Da nütze auch Salisburys Aufforderung wenig, die Sachen hierzulassen, denn die „Plünderer“ hielten ihm ein Ausdruck aus Craigslist unter die Nase. Dort stand schwarz auf weiss, dass der Mieter das Land verlassen müsse und viele brauchbare Sachen hinterlassen habe – zum mitnehmen.
„Sie dachten ernsthaft, bloss weil es im Internet steht, ist es wahr“ zitiert die SDA den ausgeplünderten Salisbury. Was den Blick wiederum veranlasste, darauf hinzuweisen, dass alles was auf der blick.ch-Webseite steht, „natürlich“ wahr ist…
Nicht so nett, was da mit den Leuten getrieben wird. Und irgendwann kommt es tatsächlich zum Herzinfarkt oder zur Schlägerei und dann ist das Theater groß.
Das war nicht das erste Mail, dass diese Nummer mittels craigslist lief. Eine Frau steht gerade wegen eines fast identischen, aber noch folgenreicheren Falles vor Gericht. Mehr dazu gibt es hier:
http://www.doktor-seltsam.de/2008-03-27-001
Mich erstaunt es immer wieder, wie viel Einfluss die Medien haben; bekanntestes Beispiel ist wohl das Hörspiel „Krieg der Welten“, das so realistisch aufgemacht war, dass viele Menschen Panik bekamen.
http://www.dradio.de/dlf/sendu.....el/368823/
Das war immerhin 1938; Das weitaus jüngere Blair Witch Project rief ähnliche Reaktionen hervor. Und Klaus Jürgen Wussow wurde öfters als Prof. Brinkmann angesprochen, nur weil er irgendwann einmal im TV Arzt der Schwarzwaldklinik war. Fiktion und Realität mischen sich bunt. Wie man auch hier sieht: Nicht immer mit den angenehmsten Folgen.
Ein lieber Grüß von Ansgar