swissblogpress: Quo vadis?

Bei swissblogpress kracht es mächtig im Gebälk: Nach den sofortigen Rücktritten von Christian als Präsident und Roman als Aktuar ist die Zukunft des Vereins ungewisser als je zuvor. An einer ausserordentlichen Generalversammlung soll am 19. Oktober 2007 darüber entschieden werden, ob swissblogpress aufgelöst wird oder doch noch einmal ein Neustart gewagt werden soll.

Die Rücktritte der beiden Exponenten sind ein guter Anlass für mich, auch meinen Austritt aus swissblogpress zu kommunizieren. Damit vollziehe ich (endlich) den bereits lange angedachten Schritt weg vom Verein.

Gerade als Gründungsmitglied fällt dieser Schritt nicht ganz leicht. Allerdings musste ich im Laufe der Zeit feststellen, dass die „Vereinsmeierei“ bei swissblogpress mehr von internem Hickhack und einem endlosen Positionsfindungsprozess geprägt ist, und damit der eigentliche Zweck des Vereins viel zu kurz gekommen ist. Die Wunsch- und Ideenliste der Mitglieder war lang, umgesetzt wurde jedoch so gut wie nichts. Roman hat das bereits am 20. August 2007 treffend festgehalten:

Einerseits stört mich die Passivität des Vereins, die sich aus dem fehlenden Engagement praktischer aller Mitglieder ergibt. Jene hat sich wie ein Geschwür auch im Vorstand breit gemacht. Und andererseits fehlt mir ein Gesicht, ein Charakter und eine konkrete Aufgabe, die den Verein prägen würde. Also alles hervorragende Aussichten, um den Verein in das Nirgendwo zu schicken.

Zugegeben, ich gehöre auch zur Gruppe der „passiven Mitglieder“, allerdings hatte ich dies schon anlässlich der Gründungsversammlungen mehrmals kommuniziert. Roman hat das aber tatsächlich richtig erkannt: Neben den vielen „Passiv-Mitgliedern“ gehen die Aktiven ziemlich unter und schafften es meist nicht einmal, sich Gehör zu verschaffen oder eine Reaktion zu provozieren. Das ist wohl ein Fehler, zu dem auch ich mich bekennen muss…

Sei es wie es will: Ich glaube nicht mehr daran, dass sich der Karren nochmal aus dem Dreck ziehen lässt. Dafür sind zuviele Kräfte und die letzten Sympathien verspielt worden. Ob das die verbleibenden Mitglieder aber auch so sehen, wird sich spätestens im Oktober an der Generalversammlung zeigen…

18 Comments

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  1. Voila. Langsam folgen mir jetzt alle anderen auch wieder aus dem Verein heraus. 🙂 Die Situation scheint sich nicht wesentlich verbessert zu haben. 🙂 Hey, Tom, wir könnten doch einen ehemaligen Verein Gründen. Oder gibts schon Vereinsfreunde.ch?

  2. Das wars dann, denke ich mal, für diesen „Verein“, denn um was immer es dabei ging, Glaubwürdigkeit und Vertrauen schaffen solche Manöver und Nachrichten rund um den Verein nicht.

    Der Verlust für die Mini-Szene-Schweiz hält sich ja in Grenzen, ausserhalb wird er wohl noch nichtiger sein.

  3. ein gründungsmitglied das nicht an der gründungsversammlung dabei war….aiaiai tom, jetzt hast haber grosse worte benutzt.

  4. Pingback: Yoda’s Blog » Blog Archive » Mein Austritt aus swissblogpress
  5. Auch Du … 🙂

    Eine weitere Bestätigung für meinen Entschluss, (noch vor der Gründungsversammlung – und vor Leu 😉 ) ausgetreten zu sein. Die Chance, Blogger unter einen Hut zu bringen (weil sie unterschiedlichste Blog-Motive haben), ist wie die Quadratur des Kreises.

  6. Marcel, nicht nur unterschiedlichste Blog-Motive. Auch unterschiedliche Intelligenz-Quotienten, Bildungshintergründe, Verankerungen im Real-Analogen, poltische Haltungen.

    Elitäre Ansagen – wie damals von sbp – sind für mich das pure Gegenteil von dem, was Blogosphere ist oder sein sollte. Und durchschaubar war von Anfang an: Solche Vereine sind Vereine zwecks Zuhälterei. Wird das noch mit schönen Worten übertüncht, dann ist das nur noch peinlich. Speziell für „die Linke“ in solchen Veranstaltungen. Ich habe sie für den konkreten Fall andernorts als „gelbe A****löcher“ taxiert.

    Klar Schiff nun, Tom, Gratulation zu deinem Schritt.

  7. Pingback: Passivscheitern | Bürger-Herold
  8. @ Gris-Gris
    Ja, auch das.

    Von den genauso unterschiedlichen Erwartungen an den Verein gar nicht zu sprechen: Zwischen „Ich will Kohle machen“ und „Ich will mich mit Gleichgesinnten treffen können“ gibts noch zig Varianten.

  9. Pingback: Braucht die Swiss Blogosphere tatsächlich eine Art von TCS? » Paperholic
  10. @leu: Vereinfreunde.ch ist leider schon weg, da scheint schon mal jemand aus einem Verein ausgestreten zu sein 😉

    @kus: Ich war zwar nicht an der „offiziellen“ Gründungsversammlung dabei, das stimmt. Dafür an den Brainstormingsitzungen, bevor „die grosse weite Welt“ überhaupt wusste, das da so etwas wie swissblogpress in Planung war.

  11. ohh, ich war auch an keiner Gründungsversammlung dabei. Warum macht man eigentlich nicht ein Management Buyout von SBP und verkauft den ganzen Laden an Peer Dittmars Logcut? So als Deckmäntelchen um die KlauBlogs zu legalisieren?

  12. Ich kannte sbp bis vor wenigen Tagen auch nicht… Bin auch neu in der Szene aber ich denke nach diesem Beitrag ist es auch nicht mehr notwendig, sbp zu kennen 😀

  13. Pingback: DAS SUBJEKTIVE » Enttäuscht von der Blogosphäre
  14. Ich bin schon gar nie beigetreten, respektive habe mein Interesse nach einer Nacht drüber schlafen wieder zurückgezogen. Mir ist einfach nicht klar geworden, weshalb man für alles und jedes in der Schweiz gleich einen Verein gründen muss. Ich meine, was haben Sie und ich denn überhaupt gemein. Nur weil Sie und ich eine interaktive Website betreiben, sind wir doch keine Freunde fürs Leben. Ich respektiere ihr Treiben hier, das sollte doch eigentlich reichen. Übrigens, der Herr Schenkel macht auch noch einen guten Bloggerjob, muss ich ihm lassen.

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