Führerstandsfahrt mit Grossfahndung

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„Du bist von unserer Glücksfee gezogen worden und hast die Führerstandsfahrt des cargo-blogs gewonnen“, hiess es vor knapp einem Monat in einem Mail an mich. Gewonnen habe ich mit einem ziemlich belanglosen Kommentar im Cargo-Blog, was wieder einmal zeigt: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt…“

Für Verwirrung sorgte dann aber bereits unsere Anreise zum „Startbahnhof“ Arth-Goldau, denn Kollege Martin und ich entschieden uns für eine andere Zugroute, als uns von SBB Cargo bzw. der zuständigen Werbeagentur Consoco vorgeschlagen wurde. Schliesslich wollten wir die 1. Klasse-Tageskarte mal so richtig ausnutzen. Mit unserer Alternativanreise waren wir sogar 3 Minuten früher am „Start“, aber wir genehmigten uns zuerst einen Kaffee am Bahnhof. Das führte dann allerdings zu reger Betriebsamkeit, denn es wurde eine Grossfahndung nach uns ausgelöst. Tja, manchmal hilft es, wenn man das eMail genauer lesen würde:

– *Treffpunkt : Bahnhof Goldau am Zug 2261
– Beginn der Fahrt : 09.18 Uhr
– Ende der Fahrt : 11.46 Uhr

*Der Treffpunkt ist so gewählt, dass Du mit Zug 2261 nach Goldau reisen kannst: Zürich ab 08.09 Uhr/Goldau an 08.49 Uhr.

Den Zug 2261 setzten wir nämlich mit „unserem“ Zug, auf welchem wir die Führerstandsfahrt absolvieren sollten, gleich. Doch noch während der Grossfahndung stiessen dann auch wir auf Aegid Planzer, der uns auf unserer Reise begleiten sollte. Davon, dass der Lokführer am Bahnhof bereits abfahrbereit wartet, konnte aber keine keine Rede sein, denn die erste Info die wir erhielten war, dass „unser“ Zug geschlagene 70 Minuten Verspätung hat. Also wieder zurück zum Kaffeetrinken und uns gegenseitig beschnuppern. Da erfuhren wir dann auch, dass es sich bei „unserem“ Zug nicht um einen Personenzug (wie bei den Führerstandsfahrten üblich), sondern um einen Güterzug handelt. Geschickt gemacht, schliesslich stammt der Gewinn von SBB Cargo 😉

So ein Güterzug eignet sich aber auch viel besser für eine Führerstandsfahrt als ein „normaler“ Personenzug, da es für die Fahrt einiges mehr zu beachten gilt. Das beginnt bereits beim Beschleunigen, wo bei den langen Zügen darauf geachtet werden muss, dass die Kupplungen nicht zu fest belastet werden und geht bis zum Bremsen bei der Gotthard-Talfahrt, wo im „Sägezahn-Verfahren“ gebremst werden muss, um einerseits eine Überhitzung der Räder zu verhindern und andererseits um stets genügend Bremsluft zu haben.

Ich bin ja weiss Gott alles andere als ein „Bahnfan“, aber diese Fahrt im Führerstand einer Lokomotive war doch ziemlich eindrücklich. Und eines habe ich gelernt: Als Laie unterschätzt man die Tätigkeit und die damit verbundene Verantwortung eines Lokomotivführers gewaltig. Nur schon deshalb war die Fahrt äusserst spannend und lehrreich. Interessant wär nun aber auch der Vergleich mit einer modernen Lok, beispielsweise in einem TGV oder einem Cisalpino, wo es wohl um einiges „elektronischer“ zugeht…

Zum Schluss ein Dankeschön: An die Verantwortlichen von SBB Cargo und Conosco, unseren Experten Aegid Planzer sowie an unseren Lokführer, Herr Mazzuchelli. Nur über den Aufkleber auf Mazzuchellis Köfferchen müsste man nochmals diskutieren:

Aktion saubere Innerschweiz - Juhui ich bi kei Zürcher
Wobei: Eine gewisse Rivalität zwischen Zürchern und den anderen Kantonen hats ja schon immer gegeben 😉

12 Comments

  1. chregu 29.07.2007
  2. Paddy 29.07.2007
  3. Christian Schmidt 29.07.2007
  4. Stefanie Berg 30.07.2007
  5. BloggingTom 30.07.2007
  6. Stefanie Berg 30.07.2007
  7. Gris-Gris 30.07.2007
  8. Paddy 30.07.2007
  9. RHO 31.07.2007
  10. Meike 1.08.2007
  11. der lokführer 2.08.2007
  12. Gris-Gris 2.08.2007