Zum zweiten Geburtstag des „nofollow“-Attributs ist in Deutschland eine fast schon ausufernde Diskussion über dessen Zweck und Nutzen entstanden. Ich kann mich zwar erinnern, dass die Diskussionen schon bei der Einführung des Attributs stattgefunden haben, doch dann wurde es ziemlich ruhig. Die neuerliche Diskussion über „nofollow“ ausgelöst hat Frank Helmschrotts Test mit den ersten 25 Blogs der Deutschen Blogcharts, wo er insgesamt 9 Blogs mit gesetztem „nofollow“ gefunden hatte.
Doch was bewirkt das von Google propagierte „nofollow“? Wikipedia dazu:
Nofollow ist die umgangssprachliche Bezeichnung für das rel=“nofollow“-Attribut, welches Hyperlinks im Internet beigefügt werden kann und das dafür sorgt, dass einige Suchmaschinen diese Hyperlinks nicht zur Berechnung der Beliebtheit der verlinkten Webseiten, gemessen mittels des PageRanks, heranziehen.
„nofollow“ sollte also im Kampf gegen Spam-Kommentare eingesetzt werden und verhindern, dass die Websites der Spammer durch Links in Kommentaren und Trackbacks verbesserte Rankings erhalten. Durch den standardmässigen Einsatz des Attributs in Software wie WordPress erhalten Kommentar- und Trackbacklinks aber automatisch ein „nofollow“-Attribut gesetzt, was auch nicht Sinn der Sache sein kann.
Während sich die meisten gegen den Einsatz von „nofollow“ aussprechen (und sogar einen Kommentarstreik auf Blogs mit „nofollow“ ankündigen), gibts auch einige wenige Befürworter wie zum Beispiel Dr. Web.
Ganz nach dem Vorbild von Jojos nofollow-Report, der die ersten 50 der deutschen Blogcharts auf „nofollow“ geprüft hat, habe ich die ersten 50 Blogs der Swiss Top 100 Blogs auf den Einsatz von „nofollow“ untersucht.
Hier die Ergebnisse:
1. textually.org – keine Kommentarfunktion
2. sissunchi – vererbt
3. swissmiss – nofollow, redirect script
4. 1 x umrühren bitte – vererbt
5. pasta and vinegar – nofollow
6. lunch over ip – nofollow, redirect script
7. starfrosch – vererbt
8. BloggingTom – vererbt
9. Lord Lance – vererbt
10. Le Mont De Sisyphe – JavaScript + andere Domain
11. picturephoning.com – keine Kommentarfunktion
12. Bon pour ton poil – nofollow
13. i was just really very hungry – nofollow
14. Climb to the Stars – nofollow
15. Ursi’s Blog – vererbt
16. Sybarites – keine Kommentarfunktion
17. journalismus – nachrichten von heute – vererbt
18. Der Leumund – vererbt
19. SideEffects – vererbt
20. Pendlerblog – nofollow
21. blogbox.ch – vererbt
22. Blogwiese – nofollow
23. Parlons Foot – nicht erreichbar
24. Thee Temple ov Psychick Blah – nofollow
25. From Switzerland to Canada – JavaScript + andere Domain
26. namics weblog – Redirect Script
27. JobBlog – vererbt
28. The Alarm:Clock Euro – keine Kommentarfunktion
29. neuerdings.com – vererbt
30. un grain de sel – nofollow
31. CH Internet Szene – vererbt
32. Media & Tech – nofollow
33. Un swissroll – vererbt
34. Politik Forum ignoranz.ch – vererbt
35. ArlesheimReloaded – vererbt
36. gimme5 – nofollow
37. Chili und Ciabatta – nofollow, redirect script
38. infamy – vererbt
39. superdeluxe weblog – nofollow
40. Bitflux Blog – vererbt
41. Yoda’s Blog – vererbt
42. CoCoBlog – nofollow
43. Der Verwerter – vererbt
44. Medienspiegel.ch – nofollow
45. eDemokratie.ch – vererbt
46. Le Bondy Blog – nofollow
47. Beobachtungen zur Medienkonvergenz – nofollow, redirect script
48. Autre Regard – nofollow
49. imortality – nofollow
50. zorra im wald – vererbt
Von den 50 Blogs vererben also 22 Blogs (oder 44%) ihren PageRank oder sonstige Credits, womit wir gegenüber den 50 erstplatzierten deutschen Blogs (54% vererben) doch etwas schlechter abschneiden. Während einige Blogger das Attribut wohl absichtlich einsetzen, dürfte der Mehrheit die Existenz von „nofollow“ in ihrem Blog gar nicht bewusst sein, da beispielsweise WordPress und Blogger das Attribut standardmässig setzen.
Wer nun in seinem WordPress-basierten Blog „nofollow“ ausschalten möchte, dem helfen die Plugins von Kimmo Suominen oder Semiologic (die beide ihr Plugin „DoFollow“ benannt haben) und das bei der deutschen WordPress-Version mitgelieferte Plugin „Follow“ weiter.
Biig thanks für deine Bemühung!
bei dr. Web gibt’s auch noch n’Bericht.
Dr. Web ist doch heutzutage kein wirklicher Faktor mehr.
Gruß
Marc
Gute Übersicht – Dank für die Mühe! Bin selber erklärter Nofollow-Hasser… 😉 Das Zeugs wird bei mir nie zum Einsatz kommen.
dofollow – tolles ding! erspart einem nach jedem wp-update wieder im code fummeln zu müssen 😉
Wäre gut zu wissen, wie der heutige Stand so ist… haben wir uns verbessert?
Was der nofollow-Tag alles bewirken kann, sieht man momentan an den deutlich reduzierten PageRanks in der Blogszene. So hat es Google mal wieder geschafft, die gesamte Szene in seine (Google-)Grenzen zu weisen.
Sehr guter Beitrag, habe mittlerweile auch nofollow bei mir entfernt!! Hoffe das noch mehr leute dazu übergreifen, wobei ich es nicht für Relevant für die SERPS finde bzw. schätze!! Trotzdem sollte jeder gute Kommentar belohnt werden!!!
wenn man im blog zugespamt macht das natürlich kein spaß, sondern nur mehrarbeit. grundsätzlich sollte man das aber zulassen, außer die kommentare sind einfach nur sinnlos wie toller blog – oder interessanter kommentar. schließlich hat sich der texte des beitrages auch etwas mühe gegeben um einen ordentlichen beitrag zu schreiben.
Meiner Meinung nach, für SEO-Zweckeauch ist das Nofollow Attribut sogar hilfreich, (Vermeidung von seiteninternem “duplicate content”), aber keine echte Lösung gegen Spam-Problem.
Die Suchmaschinen müssen definitiv einen anderen Weg finden, schlechte bzw. unrelevante Links auszusortieren. Nofollow bekämpft nicht den Spam!
Nochmal in kurz: die Vernetzung von Inhalten ist der Grundgedanke des Internet!.
Ich bleibe dabei, bei mir gilt “Follow”!
und Kleindatenhaltung