Monthly Archive: November 2006

Anwaltlicher Vodcast

Law Vodcast

Bloggende Rechtsanwälte sind in der Schweiz (noch?) Mangelware (ausser Konrad Jeker kommt mir grad keiner in den Sinn). In Deutschland hingegen gibts schon einige stattliche Anzahl bloggender Anwälte. Dr. Bahr geht nun noch einen Schritt weiter: Neben seinem Law Podcast gibts neu auch noch einen Law Vodcast:

Alle eineinhalb Monate, und zwar immer Dienstags, präsentieren wir auf Law Vodcast unsere neuesten Filme aus dem Online-Recht, dem Gewerblichen Rechtsschutz und dem Gewinn- und Glücksspielrecht.

Dabei sind die Videos professionell aufbereitet und wirklich gut gemacht. Schade nur (für uns Schweizer), dass es dabei um deutsches Recht geht…

Cold Calls von Krankenkassen

Ich weiss, der Kampf um Kunden ist hart und sogenannt „gute Risiken“ sind bei jeder Krankenkasse begehrt. Darum werde ich auch bereits überall auf Plakaten, in Radio- und Fernsehspots und im Internet mit Krankenkassen-Werbung bombardiert. Schliesslich kann per Ende Jahr mal wieder die Kasse gewechselt werden. Soweit so gut.
Wir Prämienzahler zahlen offenbar aber trotz gegenteiligen Behauptungen viel zu viel Geld für den Verwaltungs- und Werbeapparat, denn einige Krankenkassen können es sich sogar leisten, professionelle Callcenter anzustellen, die den lieben langen Tag nichts anderes machen, als potentiellen Kunden hinterherzutelefonieren. Zumindest Wincare und Progrès haben mich nun innerhalb von wenigen Tagen angerufen und wollten mir einen Krankenkassenwechsel schmackhaft machen.

Da unsere Telefonnummer seit Jahren mit einem Stern („Wünscht keine Werbung“) versehen ist und das Einhalten dieses „Werbeverbots“ zumindest für die Mitglieder des Schweizer Direktmarketing Verband SDV verbindlich ist, wollte ich von der Progrès-Dame wissen, woher die verwendeten Adress- bzw. Telefondaten stammen und von welcher Call-Center Firma sie anrufe. Diese Fragen mochte sie mir dann aber nicht beantworten und beendete kurz aber freundlich das Telefonat.

Immerhin will man der Sache bei der Helsana, der „Muttergesellschaft“ der Progrès, nachgehen und abklären, wieso Cold Calls auch bei vorhandenem Stern im Telefonbuch durchgeführt werden. Allerdings konnte man mir auch dort nicht sagen, welche Firma mit der Kundenaquirierung beauftragt wurde, denn die Telefonate würden teils aus dem eigenen Call-Center und teils via verschiedenen externen Firmen vorgenommen. Schade, ich hätte mich gerne mit dem Verantwortlichen des Call-Centers unterhalten…

Online Dateien konvertieren

Dateien in ein anderes Format zu konvertieren ist eigentlich nicht schwierig. Zumindest wenn man die entsprechenden Programme kennt und auch installiert hat. Einfacher gehts online, zum Beispiel mit Zamzar, das nach eigenen Angaben über 150 Konvertierungsmöglichkeiten anbietet. Allerdings muss die zu konvertierende Datei in einer von 25 möglichen Formaten vorliegen und darf nicht grösser als 100 MB sein. Für den „Normalgebrauch“ dürfte das Angebot aber allemal reichen.
Nur 50 MB gross darf die zu konvertierende Datei bei Media Convert sein, dafür bietet der Service einige Formate mehr an. Media Convert ist zudem in der Lage, direkt aus einer URL einen Screenshot in allen möglichen Grafikformaten zu erstellen.

Allerdings hat die Online-Konvertierung auch Nachteile: So kann das Rauf- und Runterladen der Daten je nach Grösse doch einen (oder zwei) Moment dauern und man muss darauf vertrauen, dass einem der Anbieter nichts ungewolltes unterjubelt. Bei Zamzar kommt dazu, dass die eMail-Adresse mit angegeben werden muss.

(via digg)

Trau keiner Umfrage…

Umfragen gibt es viele und überall. Während die einen stolz verkünden, ihre Umfragen seien repräsentativ (auch wenn ich immer wieder Zweifel habe, ob man einfach ein paar Hundert Leute nach ihrer Meinung fragen und das dann auf die Gesamtbevölkerung hochrechnen kann), geben die anderen offen zu, dass die Ergebnisse nur aus ein paar Umfragewilligen generiert werden.

Auch die Weltwoche fragt auf ihrer Webseite immer wieder die Leser um ihre Meinung. Die aktuelle Frage „Befürworten Sie die Kohäsionsmilliarde für die neuen Mitgliedstaaten der EU?“ wurde bis heute 18.08 Uhr von 1403 Lesern beantwortet. Zwar weist auch die Weltwoche darauf hin, dass die Umfrage nicht repräsentativ ist, doch dass die Umfragen so kinderleicht zu manipulieren sind, spricht auch nicht wirklich für eine seriöse Programmierung.

Weltwoche Umfrage - Stand 18.08 Uhr

Konkret habe ich nach dem im Weltwoche-Forum genannten Beispiel mal 30 Minuten lang die Umfrage ein wenig bombardiert. Und siehe da: Waren es um 18:08 Uhr noch 88 Personen, die mit „Weiss nicht“ geantwortet haben, sind es dreissig Minuten später bereits 1168 Personen.

Weltwoche Umfrage - Stand 18.38 Uhr

Dass es so einfach ist, die Umfrageergebnisse zu beeinflussen, liegt an der nachlässigen Programmierung des Tools. So werden offenbar weder Referer noch die Übergabeart der Daten geprüft. Im Originalformular werden die Daten zwar per „Post“ übergeben, doch selbst wenn diese per „GET“, also via URL übergeben werden, nimmt das Tool die Antwort an. Die einzige kleine Hürde besteht darin, dass beim Abstimmen ein Cookie übergeben wird, das ein weiteres Abstimmen verunmöglichen soll. Dass das aber keine wirkliche Sperre ist, sollte heutzutage jedem klar sein…

(via Mail von Thomas)

UTube klagt gegen YouTube

Wie wenn YouTube nicht schon genug Ärger hätte… Nun kommt auch noch die Rohrfirma Universal Tube and Rollerform Equipment Corp. und will gegen YouTube klagen. Universal Tube’s Domain utube.com wurde nämlich nach dem Kauf des Videohosters durch Google von Besuchern nur so überrannt: Waren es früher lediglich rund 1’500 Besucher, sollen allein im August 68 Millionen Hits gezählt worden sein, was zu einigen Schwierigkeiten in der Erreichbarkeit der Domain führte. Damals bat Ralph Girkins von utube.com noch um Hilfe von YouTube für das Hosting:

The owner of the company has no intention of suing Google, or YouTube, but he is however asking them for help hosting his site because at the time of the interview he couldn’t even access it (even though I accessed it right now with no problems at all).

Heute sieht alles ganz anders aus, denn Universal Tube hat Klage eingereicht:

The lawsuit asks that YouTube stop using the youtube.com domain name or reimburse Universal Tube for the cost of establishing a new corporate identity.

Während der erste Vorschlag wohl eher zur Sorte „Spassmacher“ zählt, ist die zweite Idee, Universal Tube die Kosten für ein Rebranding zu bezahlen, ja zumindest noch real und würde von YouTube wohl auch aus der Portokasse zu bezahlen sein. Allerdings fehlt Universal Tube offenbar einfach der richtige SEO:

Intelligent umgesetzt würde der utube Traffic alleine für eine Refinanzierung des Rebrandings ausreichen – und für noch ne Menge mehr.