… kommt mir hoch, wenn ich solche Stories von den Markensheriffs der FIFA höre:
Mittlerweile mahnt die FIFA ihre letzten verbliebenen Fans ab: beispielsweise den Freizeitkicker Michael M., der im mühevollen Nahkampf um ein einziges Ticket für Angola-Iran erfolgreich war. Jubelnd riss er sich sein Hemd vom (Bier formte diesen wunderschönen) Körper. Als Ersatz wollte er sich spontan als Souvenir folgenden Text auf ein Trikot drucken lassen. Er wollte (es kam nie dazu)…
“WM 2006
IRAN-ANGOLA
ich war dabei”Unüberlegt legte er das Produkt in seinem Spreadshop an – vielleicht gab es ja außer ihm noch jemand, der im freien Verkauf an Karten gekommen war…?!
[…]
Wusste er nicht, dass schon allein die Bezeichnung eines Artikels als “WM 2006-Shirt” in den Augen der FIFA ein Verbrechen ist?! Wusste er nicht, dass er für diesen Artikel eine Abmahnung und Unterlassungserklärung von den FIFA-Anwälten bekommen würde, samt Rechnung im vierstelligen Bereich? Wusste er nicht! Armer Michael M.
Da trifft es sich ja gut, dass FIFA-Chef Blatter im heutigen Tages-Anzeiger ein Interview gab. Ob die Antwort auf die nachstehende Frage in Zukunft aber für mehr Augenmass bei den Sheriffs sorgt, wage ich zu bezweifeln:
Das Fifa-Motto lautet „For the good of the game“. Angesichts der zunehmenden Kommerzialisierung der Weltmeisterschaften könnte es auch „For the good of the business“ heissen.
Blatter: Tatsächlich müssen wir die Kommerzialisierung der Spiele überdenken. Vielleicht sollten wir künftig nicht mehr das Maximum, sondern ein Optimum herausholen. Das heisst aber auch, dass die Fifa mehr Sensibilität dafür entwickeln muss, was eine Bevölkerung zu akzeptieren bereits ist. Das kann je nach Land sehr unterschiedlich sein. Was die deutschen Gemüter zurzeit erhitzt, würden zum Beispiel die Franzosen problemlos wegstecken, davon bin ich überzeugt.
Dann schlage ich dringendst vor, sofort mehr Sensibilität in Sachen Markenpolitik zu entwickeln. Denn in dieser Sache denken wohl weder die Deutschen noch die Franzosen anders. Denn das ist, gelinde gesagt, einfach unter jeder, aehm…, Sau.
Wer mich kennt, der fragt sich nun sicher, wieso hat er denn, wie sonst üblich, nicht auch von der FIFA eine Stellungnahme eingeholt. Ganz einfach: Meine beiden Anfragen an die FIFA betreffend Blogger und Bildrechten sind seit rund zwei Monaten unbeantwortet und auch der Vermarkter der Bildrechte, die FIFA-Tochter Infront Sports & Media scheint keine Lust zu haben, irgendwelche Fragen zu beantworten. Also lassen wir das doch einfach in Zukunft.
Der Fifa sind die kleinen Fans sowieso scheissegal. Das Geld holen die mit Werbung.
Sicher ein interessantes Buch:
Mehr beim Blick…
Die können jedoch auch anders:
FIFA setzt Markenrechte mit Gnade durch (nicht mein Blog)
@Adrian
lustig, der omc-blog setzt den link auf ihren fanartikelshop gleich selber.
noch lustiger, die google anzeigen passen präzis..
ob die fifa wirklich anders kann? oder ob der betreffende „blog“-eintrag einfach eine marketing-technische meisterleistung darstellen soll??
fragen über fragen
gut gebrüllt.. löwe -ähm- bloggingtom!
dorftrottel findet den profi-fussball übrigens doof, gefährlich, und ein kurz vor dem zünden stehendes pulverfass der massenhysterie. er zieht ämel schon vor der em08 aus zürich raus..
eine andere lustige fifa-geschichte gibt’s übrigens auch bei sprechtakel fussball ist halt nicht gleich fußball
Scheint mir, dass je länger je mehr mit dem Inkasso von Lizenzgebühren das wirklich grosse Geld verdient wird. Da passt mein Beitrag Fussball-WM in der Gartenbeiz grad prächtig dazu.
Abmahnung mit Gnade. Jups, die war echt, habe die Mail noch. Der Link zum Shop (fanartikelshop.net) ist im Posting weil a.) auch mein Shop und b.) es der abgemahnte Shop war. Natürlich ist der Abmahnungsgrund mittlerweile behoben.
Ich hatte im Header des Layouts Offizielle Fifa Produkte eingebunden, die welche im Shop auch verkauft werden. Mit den Produkten im Shop hat die FIFA kein Problem, da ja lizenziert aber im Header der Website betrachtete man die Produkte als Irreführung, so dass der User denken könnte es handle sich um einen Shop der FIFA… zugegeben, grenzfall und happy das ich kostenlos weg kam.
(zur geposteten Abmahnung war noch ein Begleitschreiben beigefügt mit detailliertem Grund der Verletzung inkl. Screenshot und Beschreibung.)
evtl. ist die abmahnung auch kostenlos angekommen, da ich schweizer wohnsitz geniesse und man es erst mal kostenlos versuchen wollte. es ist in der schweiz nicht so einfach die kostennoten durchzusetzen.
ric
omc blog
ach ja die liebe fifa… wir wollten eigentlich ein weborientiertes Tippspiel organisieren. Bei der nachfrage wie es mit dem Logo steht (ob man das verwenden darf oder nicht) haben sie mir gleich noch gesagt dass Tippspiele zur WM verboten wären und ich bei widerhandlung mit Folgen zu rechnen hätte…
wir habens dann sein gelassen…
Wie Tippspiele verboten? Dann machen sich wohl einige Tausend Betriebe schuldig, weil sie intern eben solche Tippspiele organisieren. Vielleicht betrifft der Hinweis der FIFA aber auch nur „weborientierte“ (öffentliche?) Tippspiele.
Also ich hab in dem Email geschrieben, dass wir das im Kollegenkreise organisieren möchten. Quasi nur leute die wir auch kennen. Das ist aber offenbar schon „verboten“. So hat man es mir zumindest gesagt :S
Ich muss mal zuhause nachsehen ob ich das Mail noch habe. Bin nicht ganz sicher aber denke mal schon 🙂
Hm…. versteh‘ ich jetzt wirklich nicht ganz, was die FIFA da zu entscheiden hat. Geht die nach meinem Empfinden so ziemlich überhaupt nichts an. Aber mich sollte ja langsam nichts mehr wundern…
Ich frage ketzerisch: Ist die Geschichte „wasserdicht“? Hat sie jmd. abgeklärt, oder schreibt da einfach ein Blogger dem anderen ab? Für mich tönt das sehr nach einem Hoax. Jeder kritische Blogger passt auf beim Übernehmen von Geschichten, insbesondere von solchen, die genau ein weit verbreitetes Image unterstreichen.
Es wäre schade, wenn die sich selbst als so kritisch und aufklärerisch betrachtende Blogosphäre durch Nachplappern zur billigen und letztlich irrelevanten Gerüchteküche verkäme.
Ich sags mal so: Ich habe das Mail von Spreadshirt ebenfalls bekommen. Klar, damit ist immer noch nicht geklärt, ob Spreadshirt die Wahrheit sagt (schreibt). Allerdings halte ich Spreadshirt für ein seriöses Unternehmen so dass ich keine Zweifel daran habe, dass die Geschichte stimmt.
Welchen Beweggrund sollte Spreadshirt auch haben, der FIFA in dem Masse an „die Karre“ zu fahren.
Wie Adrian oben in den Kommentaren aber auch festgestellt hat, kann die FIFA auch anders.