Einmal mehr: Hoster-Probleme

Wie beim Leumund zu lesen ist, sind die Kunden-Websites des Billighoster hotspace.ch wegen einer Hardware-Panne seit rund 32 Stunden nicht erreichbar. Hoster-Ausfälle sind in den letzten Wochen in der Schweiz (leider) öfters vorgekommen, doch der Kommunikationsstil von HotSpace.ch ist im Vergleich mit den früher betroffenen Hostern ziemlich ungewohnt:

Leider können wir immer noch nicht voraussagen, wann wir endlich wieder ein funktionierendes System haben. Wir können jedoch leider nicht davon ausgehen, dass das heute noch der Fall sein wird.
Wir können Ihren grossen Ärger, Ihre Enttäuschung und Ihren Frust sehr gut nachvollziehen, doch glauben Sie uns, uns trifft solch ein Ausfall mindestens so hart, wie er Sie trifft.
Um Ihre Offlinezeit möglichst gering zu halten, bleibt uns leider nichts anderes übrig, als Ihnen einen Providerwechsel zu empfehlen.

Gerade Reseller (Wiederverkäufer) wie HotSpace haben bei Pannen ein Problem: Da die Infrastruktur nur gemietet ist, können sie auch keine Hand anlegen um das Problem zu beseitigen. Man ist via eMail oder Telefon auf den Support des effektiven Hosters angewiesen, und das kann durchaus dauern. Reseller die ihre Kapazitäten in den USA anmieten, haben dazu noch das Problem der Zeitverschiebung.

Wie das bei HotSpace genau aussieht, vermag ich nicht zu sagen. Gemäss HotSpace stehen die Server „in verschiedenen Rechenzentren in Deutschland und in der Schweiz“. Klar ist jedoch, dass ein Traceroute zu hotspace.ch in die USA zu NetSonic führt. Allerdings ist die dort gezeigt Seite nur ein Frameset, der eigentliche Inhalt [PDF] kommt von einem Cablecom-Hosting. Ein Traceroute zu Killerkitty, welcher ebenfalls vom Ausfall betroffen ist, zeigt jedoch zu Hetzner nach Deutschland. Interessant aber die Aussage von HotSpace:

Die Server stehen in verschiedenen Rechenzentren, weil auf diese Weise ein kompletter Ausfall verhindert werden kann.

ist auf den Technik-Seiten zu lesen (PDF, via WebArchive). Die Verteilung hat damit, wenn es denn den Tatsachen entspricht, offenbar nicht den gewünschten Effekt gehabt.

Fredy Künzler äusserte sich Anfang Jahr zum Billig-Hosting wie folgt:

Zudem muss man den 9-Franken-90 Hosting Kunden wieder mal in Erinnerung rufen, was Sie für CHF 9.90 eigentlich erwarten können. Zwei Biere? Ein Sandwich und eine Cola? Nicht mal einen ZVV 9-Uhr Pass mit Halbtaxabo kriegt man dafür.

Und damit hat Fredy, auch wenn das viele nicht einsehen wollen, recht: Nicht nur, aber gerade bei „9-Franken-90-Hostern“, die über keine eigene Infrastruktur verfügen, muss man mit solchen längeren Ausfällen rechnen, da diese, wie oben erwähnt, keinerlei Möglichkeiten haben, selbst auf den Ausfall zu reagieren. Und Hotspace zähle ich aufgrund der publizierten Angebote [PDF der Homepage] sicherlich zu den Billighostern, schliesslich kostete das teuerste Angebot nur gerade 8 Franken pro Monat…

9 Comments

  1. leu 23.02.2006
  2. Frankie 23.02.2006
  3. Denis 23.02.2006
  4. Denis 23.02.2006
  5. Gris-Gris 23.02.2006
  6. BloggingTom 24.02.2006
  7. Shark 17.11.2006
  8. BloggingTom 17.11.2006
  9. Raphael 5.03.2007