Monthly Archive: Januar 2006

Technikprobleme bei Hostpoint

Der Hosting-Provider Hostpoint, nach eigenen Angaben „mit 35’000 Kunden und rund 45’000 aktiven Domains (Stand September 2005) […] im reinen Hostingbereich die Nr. 1“, kämpft derzeit offenbar mit schwerwiegenden Problemen. Vor Wochen bereits hatte man dort offenbar Lastprobleme und sperrte beispielsweise die Webpräsenz von Christian Leu (Blogtrends, Leumund etc.) und Benjamin’s slug.ch. Via Technorati finden sich derzeit ebenfalls Postings die besagen, dass sich die Ausfälle beim Hoster seit rund 14 Tagen häufen und offensichtlich ist man bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht Herr der Lage.

Peter liefert in seinem Post „Hostpoint schwächelt“ eine Zusammenfassung, die auch aufzeigt, dass ein Troubleticket seit dem 31.12. besteht bzw. bestand, denn das Troubleticket ist nicht mehr online. Das ist auch eine Sache, die mir nicht ganz einleuchten mag, denn ich beobachte die Ausfälle von Hostpoint ebenfalls seit ein paar Tagen und mir fällt auf, dass immer wieder neue Troubletickets eröffnet werden und gleichzeitig alte Tickets sang- und klanglos verschwinden. Keine Rede davon, dass bspw. ein Ticket geschlossen wurde oder so; nein, die Tickets werden schlicht gelöscht.

Hostpoint garantiert in ihren Geschäftsbedingungen eine Verfügbarkeit von 99% pro Jahr, was etwas mehr als 3.5 Tage Nichterreichbarkeit pro Jahr bedeutet. Insofern bewegt sich Hostpoint derzeit wohl noch im grünen Bereich, und auch die Tatsache, dass die Ausfälle bis jetzt vor allem über die Festtage stattfanden, war wohl Glück im Unglück.
Ungemütlich könnte es allerdings werden, wenn die Probleme nicht in Kürze gelöst werden, denn auf den „Problem-Servern“ finden sich nicht nur privat betriebene Seiten, sondern auch Unternehmens-Webauftritte wie z.B. Kuoni Reisen, Bridgestone/Firestone, swissmetal, Adam Touring, Aargauer Zentralmolkerei AZM, Würth AG oder Sony’s playstation.ch und auch das Alternative Lokalradio LoRa.

Hostpoint-Bashing bringt sicherlich nicht viel, da gebe ich Matthias recht. Allerdings sind die derzeitigen, nicht gerade kurzen Ausfälle bei Hostpoint auch nicht wegzudiskutieren. Und da stellt sich sicher einmal mehr die Frage, wie viel Wachstum innerhalb kurzer Zeit ein Provider verkraften kann…

Verbockt…

Die vergangenen Feiertage hatten es in sich: Für den Shopblogger, dem das Sozialgericht Bremen Namensanmassung vorwirft, und für den Werbeblogger, der vom Vater von Heidi Klum aufgefordert wird, den „gesetzlich geschützten Namen Heidi Klum“ aus der URL eines Posts zu entfernen.
Doch auch die beiden „Angreifer“ reiben sich wohl die Augen: Denn beide haben mit ihren (meiner Meinung nach unberechtigten) Forderungen nun so ziemlich das Gegenteil von ihrem ursprünglichen Willen erreicht. Auf einmal tummeln sich dutzende neuer Suchergebnisse auf Google zu den Themen. Robert hat dazu bereits erste Analysen gemacht, und zeigt seine Ergebnisse unter „Kopf-an-Kopf Rennen beim Keyword “Sozialgericht Bremen”“ sowie „Einsamer Spitzenreiter: “Heidi Klum” + Werbeblogger“ auf. Allerdings ändern sich die Ergebnisse ständig und es kommen immer mehr Einträge dazu.

Die beiden Fälle zeigen einmal mehr auf, dass viele Leute das Internet und/oder die Blogosphäre noch nicht wirklich verstanden haben. Solange kein klarer Rechtsverstoss erkennbar ist, wird das immer ein Echo nach sich ziehen, dass in den meisten Fällen in dieser Form nicht gewünscht war, und ein Image eher beschädigen als verbessern kann. Da gerade Blogs von Google mit ihren ständig aktualisierten Seiten nach wie vor ein wenig „bevorzugt“ behandelt werden, dauert es jeweils nicht lange, bis die Blogs auf Topplätzen in den Suchresultaten gelistet sind. Mit der zunehmenden Verbreitung erreichen die Fälle auch die „Mainstreammedien“ wie Golem oder werden in einem Eintrag bei Wikipedia vermerkt.

Und das war wohl kaum das Ziel des Sozialgerichts oder des Heidi Klum-Papa’s. Ein Schuss, der wohl nach hinten losging. Wie schreibt Plus Eins so schön: „Wie in jedem Großkonzern üblich laufen nun auch bei Blogger Inc. Deutschland Sofortmassnahmen an. Die Meldung über das Eintreffen dieses VIP-Mails verbreitet sich unter den Kollegen wie ein unkontrolliertes Lauffeuer.

Und auch die rechtlichen Ansichten zum Thema kommen nicht zu kurz:

Willkommen im 2006

Schon interessant, was sich in der Silvesternacht so alles zuträgt. Da warten alle bei teilweise hohem Alkoholkonsum darauf, dass es Mitternacht wird, nur um erneut mit alkoholischem Saft anzustossen, wildfremden Leuten „Happy New Year“ zu wünschen und alles und jeden, das sich in der Nähe befindet, zu umarmen.
Noch mehr zu denken aber gibt, was in den Stunden nach dem Jahreswechsel so alles passiert: Mit steigendem Alkoholpegel häufen sich dann auch Liebes- und Beziehungsprobleme und scheinbar harmlose Diskussionen arten plötzlich in Streitigkeiten aus…

Wie gut, dass wir neben den ganzen Troubles um uns herum einen eigentlich rundherum gelungen Jahreswechsel feiern konnten. In diesem Sinne wünsch‘ ich euch, wenn auch verspätet, ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr!