Monthly Archive: Juni 2005

.xxx das Rotlichtviertel im Internet

Die ICANN hat der Einführung der Top Level Domain (TLD) .xxx für Erotik- und Pornografie-Sites nun doch zugestimmt.
Nach .info, .biz, .name, .travel und einigen anderen (neueren) TLDs kommen wir nun also auch in den Genuss einer Sex-Kennzeichnung.

Nur: Was bringts?
Aus meiner Erfahrung so ziemlich gar nichts. Ich habe hautnah beim Start der .info/.biz/.name TLDs mitbekommen was passiert: Alle grösseren Firmen versuchen, Ihre Markenrechte durchzusetzen und registrieren Ihre Marke oder Firmennamen „halt“ auch noch als .xxx. Eigentlich ein logischer Schritt, denn das Prozessieren um die Herausgabe einer Domain ist um einiges teurer.

Das Argument, dass quasi mehr „Namensraum“ im Internet entsteht, kann und will ich so nicht gelten lassen, und das gilt nicht nur für die neue .xxx-TLD. Ausser dem „kleinen“ Privaten werden viele versuchen, auch bei den neuen TLDs ihren bestehenden Namen zu sichern. So schwellen zwar die Domainportfolios vieler Betreiber an, wirklicher Mehrwert wird damit aber nicht geschaffen.

Zugegeben: Bei .xxx wird sich wohl mancher überlegen, ob er die Domain tatsächlich registrieren und auch nutzen will, schliesslich wird eine Präsenz unter .xxx ein wohl eher schmuddeliges Image haben.
Aber genau dies werden sich wohl auch die Betreiber von Sex-Sites denken, und, auch wenn sie sich vielleicht eine .xxx-Domain gönnen, weiterhin oder gerade auch andere TLDs nutzen.

Damit disqualifiziert sich .xxx aber auch gleich selbst wieder (wie all die anderen neueren TLDs auch), denn somit ist auch die Ein- oder Abgrenzung von Erotikangeboten gescheitert. Zwar könnte ich nun als Provider oder Firma den Zugriff auf .xxx-Sites ausschliessen, alle weiteren Erotikangebote, die keine .xxx-Domain nutzen, wären aber weiterhin erreichbar und müssen mühsam mittels einer Exclude-Liste ausgeschlossen werden.

Totgeregnet

Schlagzeile: 36 Chinesen totgeregnet

Was für eine Schlagzeile heute in 20 Minuten: 36 Chinesen totgeregnet. Totgeregnet? Wurden die vom Regen erschlagen oder was?

Ja, die 36 Chinesen sind tot, 42 weitere würden vermisst, mindestens 3500 Häuser seien zerstört und 100’000 Menschen mussten ihre Dörfer verlassen. Schlimm genug…

Aber totgeregnet? Hmmm…

AdSense mit Keywords verfeinern

Offenbar gibt es eine Möglichkeit, die AdSense-Anzeigen von Google mit eigenen Keywords zu füttern, so dass Werbung auch unabhängig vom Seiteninhalt angezeigt werden kann. Sieht man sich bspw. den Quellcode von Findory an, findet man die beiden Variablen „google_kw_type“ und „google_kw“ im AdSense-Javascript-Code.

Dieses „Feature“ wird auf den AdSense-Seiten nirgends erwähnt und ist offenbar „Premium Publishers“ vorbehalten, wie Jason in seinem Blog schreibt:

This is something some publishers can use with permission in extreme cases where there are targeting issues (primarily Premium publishers, I believe). It is against the terms to use it without permission from the AdSense team.

Schade, denn wie auch InsideGoogle schreibt, wäre dieses Feature gerade für Blogs interessant, bei denen sich AdSense oftmals für „Blog“ als relevantes Keyword entscheidet. Dies sieht man auch hier in meinem Blog, wo viele Anzeigen jeweils für Blog-Hostings etc. werben, obwohl sicherlich interessantere Keywords auf der Seite vorhanden wären.

(via Google Blogoscoped)