Spreeblick nun auch Verlag. Na und?

Nachdem letzte Woche die Blogwelt rätselte, was der ominöse Counter auf einigen Blogs bedeuten soll, ist es nun klar: Johnny hat einen Verlag, genauer die Spreeblick Verlag KG, gegründet.

In diesen Tagen wurde die Spreeblick Verlag KG gegründet, der erste deutsche und vor allem unabhängige Weblog-Verlag. Das Familienunternehmem im wirklichen Sinne des Wortes kümmert sich um die Veröffentlichung hochqualitativer Blogs zu Nischenthemen und vermarktet diese, soll heißen: Finanziert sie über Werbung und Sponsoren.

Aha. Aber ist das alles? Wie ich bereits beim Rätseln über die Counter geschrieben habe, fand ich die Aktion (ohne zu wissen, was denn da kommen würde) gut gemacht. Aber nun bin ich, ehrlich gesagt, enttäuscht. Ach so, der Johnny gründete einen Verlag. Toll. Ich wünsch‘ ihm, ganz ehrlich, den Erfolg den er sich wünscht. Aber die Marketingidee liess einem doch auf etwas hoffen, warten, was irgendwie speziell sein soll.
Mir kommts vor als hätte ich zwei Tage einen Counter laufen lassen um nachher zu schreiben, dass nun endlich der Kaffee aus meiner neuen Espressomaschine läuft.


Vielleicht verstehe ich hier etwas gründlich falsch, aber ist es nicht so, dass sich hier schlicht und einfach ein paar Blogger zusammengetan haben um gemeinsam Werbung zu akquirieren? Aber dafür brauchts doch keinen solchen Hype… Denn, das behaupte ich jetzt einfach, die angepeilten, potentiellen Werbekunden haben von diesem Hype höchstwahrscheinlich gar nichts mitbekommen. Denn die leben nun einfach mal (noch) nicht in der Blogosphäre…
Ich hab‘ nichts gegen ein wenig Werbung (wenn sie denn einigermassen dezent daherkommt), und ich bin mir sicher, dass Johnny es gerade auch wegen seines Bekanntheitsgrades (u.a. wegen seiner Jamba-Stories) zumindest zu Beginn auch schafft, die entsprechenden Advertiser „anzukarren“, aber deshalb macht man doch keinen solchen Aufstand. Muss ich denn nun auch einen Verlag gründen, weil ich auf meinen Seiten ein paar AdSense-Werbeblöcke schalte?

Aber: Ich seh‘ auch etwas positives an der Spreeblick Verlag KG. Es ist offenbar die erste „Kommerzialisierung“ von Blogs im deutschsprachigen Europa und von daher sicherlich interessant, wohin sich das Verlagsschiff bewegen wird. Zu sehen, wo die See ruhig und wo rauh ist. Und vielleicht sind wir in ein paar Jahren ja alle soweit, dass wir eine Firma gründen, um unser Blog zu betreiben…

Na denn, viel Glück an Johnny und seine Mitstreiter (ganz ehrlich!). In einigen Monaten werden wir sehen, wohin die Reise geht…

Achso ja, der Focus wusste alles ein wenig früher. Das ist dann wohl der Preis der Kommerzialisierung.

2 Comments

  1. The Exit 13.06.2005
  2. Matthias 13.06.2005