schweiz Archive

Ein Film, ein Thema: Schweizer Blogger

Eine spannende Idee hatte Michi Eugster da für seine Maturaarbeit. Mit dem „bloggerfilm“ soll dem Zuschauer die (Schweizer) Bloggerwelt vertrauter gemacht werden. Ein wohl nicht ganz einfaches Unterfangen, das vor vier Monaten seinen Anfang mit der Projektseite genommen hat. Nach und nach sammelte Michi Interviews und begann vor vier Wochen dann mit dem Schnitt des Kurzfilms.

Und nun gibts den Film endlich auch online:

(Ganz schön speziell, hier einen Beitrag zu schreiben, ohne den Inhalt zu kennen. Aber so ist das nun mal, wenn man dringend weg muss und den Beitrag schreibt, ohne dass das Video schon online ist. Bleibt zu hoffen, dass es, wenn der Beitrag veröffentlicht wird, dann auch tatsächlich zu sehen ist… )

Und nachdem ich den Film nun auch selber ansehen konnte: Das Resultat ist wirklich gelungen! Ich glaub‘ das wird mein neuer Empfehlungsfilm, wenn mich mal wieder jemand fragt, was Blogs (und die Blogger dahinter) eigentlich sind…

Einmal mehr: Anthrazit-Award für BloggingTom

BloggingTom - Eine der 200 besten Websites der Schweiz

Nach 2006 und 2008 hat es dieses Jahr pünktlich zum fünfjährigen Jubiläum meines Blogs wieder zur Auszeichnung als eine der 200 besten Websites der Schweiz gereicht.

Jedes Jahr wählt das Magazin anthrazit die 200 besten Websites des Jahres in diversen Rubriken. Neben Experten (Sibylle Buff und Dr. Peter Hogenkamp, Usability; Markus Gabriel und Christian Schwengeler, Innovation; Bruno Habegger und Roger Hausmann, Inhalt und Gestaltung; Dr. Pascal Sieber, Nutzwert) beurteilen die anthrazit-User den Gesamteindruck der Websites, wie es in der dazugehörigen Medienmitteilung heisst.

Da freut es mich doch umso mehr, dass ich mit meinem, äähm, Retro-Design noch immer Preise abräumen kann. Danke!

Google StreetView jetzt auch für die Schweiz

Heute nacht hat Google StreetView auch für die Schweiz freigeschalten und wird dies am Vormittag an einer Pressekonferenz in Zürich bekanntgeben. Komplett sind die Bilder aber natürlich noch bei weitem nicht. So sind etwa von den Strassen Zürichs oder Bern bereits ziemlich komplette Datensätze vorhanden, ausserhalb der Grossstädte sieht das allerdings noch etwas anders aus. In Rapperswil beispielsweise ist das StreetView-Kameraauto erst durch die Hauptstrasse gefahren.

Interessant übrigens auch, wie der Fahrer des Kameraautos die Strecken abfahren muss. So zeigt sich zum Beispiel auf der Autobahn A53, dass er jede Ausfahrt benutzt hat, um danach gleich wieder auf die Autobahn einzubiegen. So ist kurioserweise der Kreisel an der Autobahnausfahrt Uster-Nord bereits fotografiert, während die Strassen rundherum noch auf ihre Erfassung warten.

Von den Google-Kameras erfasst wurde auch Peter Hogenkamp von Blogwerk, komplett mit Znünisäckli und iPhone (wie der @pixelfreund entdeckt hat).

Peter Hogenkamp mit Znünisäckli erwischt

Allerdings sieht er nicht wirklich überrascht aus. Wahrscheinlich wartete er dort schon seit Tagen auf die Vorbeifahrt des Google-Kameraautos… 😉

Google-Handy G1: Schweiz lahmt mal wieder

Google Handy G1

Bekanntlich bringt T-Mobile Googles erstes Handy G1 im Februar sowohl in Deutschland als auch in Österreich offiziell auf den Markt. Grund genug also, die hiesigen Mobilnetzbetreiber anzufragen, ob denn auch hierzulande mit einer baldigen Lancierung des Handys gerechnet werden kann.

Die Antworten bestätigen: Die Schweiz zählt einmal mehr zu den Hinterwäldlern. Während Sunrise darauf verweist, dass T-Mobile derzeit über ein Exklusivrecht verfügt und man deshalb keine weiteren Fakten liefern könne, heisst es bei Swisscom nur, dass man das Handy testen wolle und dann entscheiden werde. Einen Terminplan dafür gäbe es aber nicht. Orange als dritter Player im Schweizer Markt hat sich bisher auf meine Anfrage gar nicht geäussert.

So bleibt den Geeks oder Early-Adopters hier in der Schweiz wohl einmal mehr nichts anderes übrig, als sich das G1 über andere Kanäle zu beschaffen (wenn sie sich denn überhaupt von ihrem iPhone trennen wollen), zum Beispiel direkt via Google oder Zwischenhändler wie Digitec. Schade, dass wir da immer so hinterherhinken müssen…

[Update] 21. Januar 2009
Auch Orange hat sich noch zu Wort gemeldet. Allerdings kann auch Pressesprecherin Therese Wenger nicht mit konkreten Fakten aufwarten:

Zur Zeit wird eine allfällige Einführung auf Gruppenebene evaluiert. Nähere Angaben, ob und wann eine Einführung überhaupt in Frage kommt, sind momentan nicht verfügbar.

Erfolgreiche erste SOMESSO

Die gestern zum ersten Mal am Gottlieb Duttweiler-Institut (GDI) durchgeführte SOMESSO war ein Erfolg. Organisator Arjen Strijker hat die Konferenz zum Thema Corporate Social Media in nur fünf Monaten auf die Beine gestellt und dabei ein recht gutes Händchen gehabt. Dies trifft nicht nur auf die Auswahl der diversen Speaker zu, sondern auch auf die Räumlichkeiten (das GDI ist ein eher gehobener Konferenzort) und auch beim Drum und Dran wie dem Essen.

Als Speaker besonders hervorheben möchte ich Thomas Power (was für ein passender Name) von Ecademy, der nicht nur kompetent rüberkam, sondern seinen Vortrag auch immer wieder mit einer kleinen Anekdote oder einem Spass auflockerte, und so die Zuhörer gekonnt in seinen Bann zog.

Auch Daniel Jörg von Burson-Marsteller verdient ein Kompliment. Er sprang kurzfristig für seinen Chef ein, der krankheitshalber nicht teilnehmen konnte und musste somit eine fremde Präsentation erklären, was er aber mit Bravour schaffte…

Auffallend bei den Pitches der Startups war dann einerseits, dass man immer mal wieder dieselben sieht (die auch das gleiche Sprüchli aufsagen) und es sich nicht bei allen um Technologiefirmen handelte, sondern auch um Agenturen. Irgendwie ungewöhnlich, wie nicht nur ich fand…

Mehr zu den einzelnen Speeches gibts unter anderem bei Stephanie Booth, Fotos bei flickr und diverse Videos und Slides werden noch heute auf dem SOMESSO-Blog aufgeschaltet.

founder.ch: Redaktionell wäre anders

founder.ch

Heute vor einer Woche ging founder.ch live, laut Selbstbeschreibung des Redaktionsleiters David Dostal eine neue Plattform auf der Schweizer Startups ihre Firma präsentieren und Neuigkeiten posten können. Betrieben wird founder.ch via Digerati GmbH von der Centralway Holding aus Zug, welche vor rund zwei Jahren den Aggregator blog.ch kaufte und daraus einen gesichtslosen Bloghoster machte.

Die Liste der aufgeführten Startups liest sich etwas traurig, sind doch bisher erst deren 13 eingetragen. Kommt dazu, dass von diesen wiederum lediglich vier tatsächlich aus der Schweiz stammen. Für ein Angebot mit dem Claim „Founders in Switzerland“ doch eher seltsam, schliesslich hat sich beispielsweise am TechCrunch Meet-up in Zürich gezeigt, dass die Schweizer Szene sehr viel breiter ist. Allerdings scheint founder.ch dort nicht wirklich auf Interesse zu stossen.

Das mangelnde Interesse schlägt sich denn auch in den Beiträgen nieder. Unter den bisher sechs publizierten Artikeln sind lediglich zwei „Echte“: David Dostal war bei amiando und Ceknito mit der Kamera auf Besuch. Zwei Beiträge sind Mitteilungen in eigener Sache und weitere zwei widmen sich gyn.de. Und diese haben es in sich: Auf der redaktionellen Plattform schreibt, im Auftrag des founder.ch-Redaktionsleiters David Dostal, der zugleich gyn-Geschäftsführer und Sohn des Gründers ist, die Marketingleiterin von gyn.de einen PR-Artikel. Angesichts dieser Konstellationen überraschen Aussagen in den Beiträgen wie „rasanter Erfolgskurs“, „überwältigende Eigendynamik“ oder „überaus erfolgreich“ nicht. Zwar gibt es einen Hinweis auf die Interessenbindung, allerdings wird dieser ziemlich umständlich formuliert im letzten Absatz versteckt.

In der Blogosphäre ist die Resonanz auf founder.ch bisher ausgeblieben. Kein einziger Kommentar eines externen, kein einziger Trackback. Kein Wunder: Worüber sollte man auch bloggen, wenn jeder Neuigkeitsgehalt fehlt?

Natürlich: founder.ch ist erst eine Woche alt, aber das „redaktionelle Konzept“, wenn man es denn so nennen darf, scheint alles andere als zukunftsweisend. Es scheint mir generell heikel, wenn Startups auf der Plattform eines Investors präsentiert werden. Eine „echte“ Startup-Plattform wie das IFJ würde sich wohl besser eignen, die Jungfirmen entsprechend zu promoten.

Good Bye Slug.ch!

Nach über drei Jahren gibt Benny Rüegg offensichtlich seinen Blog-Aggregator slug.ch auf. Während dieser Zeit ist mir slug.ch so richtig ans Herz gewachsen und gehörte zu meinen täglichen Ansurf-Stationen – schliesslich bot die Seite einen komfortablen Überblick über die Themen der Schweizer Blogger.

Good Bye Slug

Doch nun soll damit Schluss sein. Keine Hosterprobleme mehr, keine Blogkarte und keine Charts. Im Nachhinein war das Ende von Bennys Aggregator absehbar gewesen, wollte er diesen doch im Juni 2008 verkaufen. Der Verkauf scheiterte aber wohl an der Relation zwischen Preisvorstellung und den umstrittenen Besucherzahlen.

Aber der unangekündigte Abgang hat mich heute morgen doch erstaunt. Schade. Ich persönlich würde den Betrieb von slug.ch auf alle Fälle sofort übernehmen, wenn – ja wenn – da nicht die hohen Preisvorstellungen wären.

Immerhin, Alternativen gibt es, wie meine Liste der Blog-Aggregatoren zeigt. Allerdings sollte ich die jetzt wohl updaten und slug.ch aus der Liste streichen…

[Update] 19.09.2008
Nur einen Tag später ist Slug wieder online

Reply.ch – Online-Marketing in der Schweiz

Mit Reply.ch hat Michel Lazecki, als Publisher Director Campaigns bei Tradedoubler kein ganz Unbekannter, ein neues Blog gestartet, das sich thematisch dem Online-Marketing der Schweiz widmet.

Michel dazu:

Nun, der Blog ist eine B2B Geschichte für das CH Online Marketing. Bislang gab es leider noch keinen Blog, wo wirklich die Brancheninsider über die eigene Branche schreiben.

Die Liste der Autoren (auch wenn manche Namen nur in der Sidebar erscheinen) lässt sich sehen. Neben diversen Autoren von Tradedoubler schreiben u.a. auch Mark Berger, COO von PartyGuide, Rico Daniel von OMC sowie Erik Beyer von GBase zum Thema Marketing im Internet und plaudern (hoffentlich) auch etwas aus dem Nähkästchen…

Gehackte Schweizer Blogs

Bereits gestern hat Matthias über Schweizer Blogs geschrieben, die gehackt wurden und nun unsichtbar im Quelltext für Viagra & Co. Werbung machen. Eine kleine Recherche zeigt, dass neben den dort genannten Blogs „Le Journal du Chef„, „Planet Welti„, „CVP Luzern“ und „slug.ch Blog“ auch „EduBlog„, „piece O plastic“ und „derBlogger“ betroffen sind. Allen gemeinsam ist, dass sie veraltete WordPress-Versionen nutzen und damit ein einfaches Ziel für solche Angriffe sind.

Spamlinks in WordPress-Installationen

Die Inhaber der im Quelltext versteckten Domains wie haaan.com oder unchartedparent.com dürften mit der Aktion allerdings nichts zu tun haben, sondern sind selber Opfer eines Hacks geworden. Beim Aufruf der URLs wird nämlich in einem iframe ein Script von googlus.com gestartet, eine Domain die in Sachen Spam nicht ganz unbekannt ist. Das Script selbst ruft eine Seite von UmaxSearch auf und übergibt die Affiliate-ID 82462. Umax wiederum bietet eine Art Pay-per-Click-Suchmaschine an, und so sind auch die Beweggründe der kriminellen Machenschaften klar.

Den betroffenen Bloggern (die ich, soweit Mailadressen eruierbar waren, informiert habe) kann ich nur raten, schleunigst auf die neuste WordPress-Version upzudaten, denn Google reagiert ziemlich schnell auf die versteckten Links, wie auch der Werbeblogger schon erfahren musste. Eine ziemlich gute Anleitung zum richtigen Vorgehen findet sich zum Beispiel bei Holy Shmoly!.

[Update] 19:33 Uhr
Knapp 2 1/2 Stunden nach meiner Infomail haben immerhin zwei Betroffene bereits reagiert. Sowohl das Blog der CVP Luzern wie auch der slug.ch Blog sind derzeit nicht erreichbar…