Blogging Archive

2012 wird wieder (mehr) gebloggt

Jahresende und ich schreib endlich mal wieder was in dieses Blog. Nur: Was schreibt man denn zum Jahresende? Einen Rückblick? Ein Ausblick? Nö, denn von beidem hab ich schon jetzt eine Überdosis aus den klassischen Medien.

Vielleicht aber könnt ich euch von meinem einzigen richtigen Vorsatz fürs 2012 erzählen? Ich habs ja eigentlich nicht so mit Vorsätzen, aber für das kommende Jahr hab ich mir tatsächlich etwas vorgenommen: Nämlich wieder mehr zu bloggen…

Die Voraussetzungen dafür sind gut, denn neben einer Veränderung auf beruflicher Seite Ende Januar (dazu zu gegebener Zeit mehr) sieht auch der Terminkalender für nächstes Jahr noch ziemlich leer aus. Das ist nichts spezielles? Bei mir schon, denn früher waren fürs neue Jahr immer bereits Termine für Konferenzen und ähnliches reserviert. Und 2012? Da ist bisher noch alles leer. Keine Konferenz, kein Jury-Mitgliedschaft und auch kein Tweetup. Nur die Ferien sind bereits eingetragen. Irgendwie ein seltsames Gefühl, andererseits aber auch befreiend, einfach mal noch nicht so verplant zu sein…

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein stressfreies neues Jahr, in welchem ihr wieder etwas mehr Zeit findet für alles, dass ihr schon immer mal wieder gerne (etwas intensiver) machen wolltet! Und dafür habt ihr sogar einen Tag mehr Zeit, denn 2012 ist ein Schaltjahr. Happy New Year!

Radio-Blogger gibt auf

Radio-Zürisee-Moderator Gerry Reinhardt verabschiedet sich nach etwas mehr als 2 1/2 Jahren vom bloggen. Als Moderator und Journalist sei er zu exponiert um weiter seine persönliche Meinung frei zu äussern, wie er im Abschiedspost auf „Abenteuer eines Radiomoderators“ schreibt:

In meiner Position als Radiomoderator und der Bekanntheit dieses Blogs lässt es sich nicht mehr frei und ungezwungen schreiben. Wenn ich über Coop schreibe, muss ich befürchten, dass sie keine Werbung mehr in meinem Radio schalten, wenn ich über Promis schreibe, muss ich damit leben können, dass sie mir keine Interviews mehr geben. Es geht nicht mehr. Sorry.

Bereits früher, als das Blog noch in der Site von Radio Zürisee integriert war, gab es offenbar Probleme mit seinem Arbeitgeber. So sei sein Blog dort zensuriert und umgeschrieben worden, was er damals zum Anlass nahm, ein eigenes, vom Radio unabhängiges Blog zu eröffnen.

Grundsätzlich ist jede Einmischung in private Angelegenheiten durch den Arbeitgeber ja zu verurteilen. Kritischer kann es aber werden, wenn der Blogger aus seinem Arbeitsalltag erzählt, erst recht wenn er, so wie Gerry zeitweise, ziemlich hart mit Firmen und Prominenten umgeht. Anderseits waren die Stories über die Schwierigkeiten des Journalisten mit Interviewpartnern und ähnliches gerade das Salz in der Suppe von Gerrys Blog. Doch die Nähe zwischen dem Geschriebenen und seinem Berufsalltag war in diesem Fall wohl einfach zu nahe, auch für Gerry selbst.

Obwohl nachvollziehbar ist es schade, dass Gerry sein Blog nun dicht macht. Gerade solche „Insights“ werde ich in Zukunft wohl vermissen…

(via eigent.li/ch)

Aufruf: Der BlogTipp der Woche

Je länger ich mich mit Blogs befasse, desto mehr bekomme ich einen Tunnelblick. Neue Blogs finden so nur selten den Weg auf mein Aufmerksamkeitsradar, was ziemlich schade ist. Denn ich bin mir sicher, dass es da draussen viel Blogperlen allerlei Couleur gibt, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Diesen Blogs möchte ich darum mit der Aktion „BlogTipp“ die Möglichkeit geben, sich einem grösseren Publikum vorzustellen.

Führst Du ein Blog das es verdient hat, ins Lampenlicht zu treten? Das ein paar Leser mehr gut brauchen kann? Dann bewirb Dich doch als BlogTipp bei mir (blogtipp@bloggingtom.ch).

Ein paar kleine Spielregeln müssen sein:

  1. Das Blog sollte nicht mehr als 30 Technorati-Links haben. (Ausnahmen bestätigen nicht die Regel, können allerdings durchaus mal vorkommen)
  2. Damit die Leser nicht nur vom Blog selbst, sondern auch vom Autor einen Eindruck bekommen können, schreibt du als Blogautor den Vorstellungsbeitrag gleich selbst. Zwei Sätze sind da sicher zu wenig, ein langfädiger Roman soll es aber auch nicht werden. Mach dir Gedanken!
  3. Auch wenn ich nicht vorhabe Zensur zu üben, behalte ich mir (vor allem aus rechtlichen Gründen) vor, Einsendungen abzulehnen.

Wieso ich die Blogs nicht selber vorstelle? Ich will ja nicht nur euch Lesern neue Blogs schmackhaft machen, sondern auch mein eigenes Blickfeld wieder erweitern. Und das geht nun mal nur, wenn der Input von anderer Seite kommt.

So, und nun bin ich gespannt, ob die Aktion „BlogTipp“ ein Echo findet, oder ob nach zwei Blogvorstellungen bereits wieder Schluss ist. Überrascht mich!

Löschen von Beiträgen gegen Bares?

Delete

Nicht alle Leser erfreuen sich an Beiträgen in Blogs. In Beiträgen genannte Firmen oder Privatpersonen stören sich immer öfter am Inhalt der Texte oder an den Leserkommentaren und wollen die so schnell wie möglich entfernt wissen. Bisher bediente man sich dazu der eher klassischen Mehoden wie Einschüchterung, Klagedrohungen oder (in Deutschland) den Abmahnungen.

Einen „moderneren“ Weg hat nun eine Firma eingeschlagen, die einen Beitrag auf einer Webseite von Patrick Gruban gelöscht haben wollte. Der Firma ging es, wie Patrick erklärt, weniger um den Beitrag an sich, sondern vielmehr um die Leserkommentare:

Genauer gesagt störte ihn nicht der positive Artikel, den ich vor einigen Jahren auf einer meiner Webseiten veröffentlicht hatte, sondern die vielen negativen Kommentare seiner Kunden. Ich antwortete erst, dass es da nichts zu besprechen gebe, schliesslich seien die Kommentare – soweit ich sie gelesen hatte – negativ aber nicht verleumdend und ich würde auch gerne jeden Kommentar entfernen, den ich übersehen hatte. Aber eine Mischung aus Drohung mit einem Anwalt und Aussicht auf eine Ausgleichszahlung überredeten mich zu einem Treffen am nächsten Tag.

Das Angebot, für das Löschen eines Beitrages 800 Euro zu erhalten, ist natürlich verlockend und führte beim aktuellen Beispiel auch zum Erfolg. Aus Patricks Sicht durchaus auch nachvollziehbar:

Dabei ging es nicht nur um die Aussicht auf schnelles Geld für ein Hobby-Projekt, das bisher nur wenige Euro abgeworfen hatte. Auf der anderen Seite hätte ich mit kostenpflichtigen Abmahnungen und Schadensersatzforderungen rechnen müssen. Und für ein Hobbyprojekt noch Geld an Anwaltsgebühren ausgeben, dazu hatte ich dann wirklich keine Lust. Vor allem, da mein Artikel sowieso positiv war und ich nur für das Recht der Kunden aufs Mekern gekämpft hätte.

Auch ich erhalte immer wieder Briefe und Mails, wo mir, mal anständig, mal bitterböse, mitgeteilt wird, dass der Inhalt eines Beitrages nicht den Vorstellungen der betroffenen Person oder Firma entspricht und die sofortige Löschung verlangt wird. Bis auf eine einzige Ausnahme wurde mir bisher zwar kein Geld oder sonstige Gegenleistungen angeboten, aber mein Grundsatz ist klar: Es gibt keine Löschung von Beiträgen hier im Blog!

Schreibe ich Beiträge, die zu Diskussionen Anlass geben könnten, recherchiere ich entsprechend und halte Fakten und Vermutungen strikt auseinander. Dazu kommt, dass ich den Betroffenen zumeist eine Möglichkeit zur Stellungnahme einräume und sie damit ihre Sicht der Dinge darlegen können. Daraus ergibt sich auch, dass entsprechende Klagen wohl nur sehr schwer durchsetzbar wären, weil ich die in den Beiträgen gemachten Aussagen entsprechend belegen kann. Bleiben die Kommentare der Leser. Diese gilt es, entsprechend zu beobachten und wenn (aus rechtlicher Sicht) nötig, zu editieren bzw. zensurieren.

Sicher, gegen eine entsprechende Geldzahlung einen Beitrag zu löschen und damit etwaigem Ungemach aus dem Weg zu gehen, ist verlockend. Trotzdem halte ich ihn für falsch, denn wer glaubwürdig sein will und zu seinen Aussagen im Beitrag steht, löscht diese nicht. Auch nicht für Geld…

Tele2 startet Mobiltelefonie-Blog

Als erster*) Mobiltelefonie-Anbieter der Schweiz geht Tele2 unter die Blogger und will das Corporate Blog „zum führenden Blog für Mobiltelefonie und Mobile-Internet in der Schweiz“ machen. Dazu verlässt man sich nicht nur auf interne Kräfte, sondern sucht via Trigami auch Schweizer Blogger, die für einen monatlichen Festbetrag Blog-Beiträge abliefern.

Glaubt man der Trigami-Ausschreibung, dann soll das Blog noch im April 2008 unter http://www.tele2blog.ch online gehen. Da vor dem Projektstart aber offenbar ein Kickoff-Workshop für die Tele2-Blogger durchgeführt werden soll, scheint mir der Terminplan jedoch ziemlich gedrängt um tatsächlich noch im April zu starten.

Spannend dürfte der neue Blog aber allemal sein, gewährt damit doch erstmals ein Mobilfunkanbieter der Schweiz (hoffentlich) etwas mehr Einblicke in die Branche…

*) Natürlich ist da auch noch die Swisscom mit ihrem Blog zum Thema Umweltmanagement und der misslungene Sunrise-Versuch. Tele2 ist aber der erste Telco, das einen Blog zum Kernthema Mobiltelefonie in der Schweiz lanciert.

In Kürze…

Nicht dass ich mir Chancen ausrechne, bei den BOBs, den International Weblog Awards 2006 der Deutschen Welle, zu gewinnen. Aber sich mal anzumelden kann ja nie schaden. Richtig eilig hat man es bei der Deutschen Welle mit der Freischaltung neu angemeldeter Blogs aber offenbar nicht, denn trotz meiner Anmeldung am letzten Freitag scheint mein Blog nach 5 Tagen noch immer nicht geprüft worden zu sein.

The BOBs - Dieses Weblog wird gerade von der Redaktion geprüft und in Kürze freigeschaltet.

Immerhin befinde ich mich damit in guter Gesellschaft. Was aber die Definition von Kürze angeht, scheinen die Deutsche Welle und ich ganz offensichtlich verschiedener Ansicht zu sein…

[Update] 15:59 Uhr
Na wer sagts denn: Kaum diesen Post geschrieben und schon wurde meine Anmeldung freigeschaltet. Na dann heissts für euch: Voten und kommentieren!

Partyguide und seine Blogs

Blogs sind „in“ und so erstaunt es nicht, dass bald jeder Webseiten-Betreiber Blog-Funktionen bietet. Da kann auch die Party-Community PartyGuide.ch nicht anders und lanciert kurzerhand Blogs für alle Nutzer, wie eMeidi und Claudio festgestellt haben. Schade aber, dass man sich bei der Umsetzung nicht auf bewährte Blogtools verlassen hat sondern eine eigene Lösung implementiert hat.

PartyGuide - Screenshot Blog-Eintrag

Schon mit der Sprachregelung scheint etwas Verwirrung aufgekommen zu sein. Während in der Erklärung „Was ist ein Blog“ noch korrekt von Artikeln die Rede ist, wird auf der Blogseite von Blogs anstelle von Artikeln geschrieben. So kommt es dann, dass von „Alle Blogs von [Membername]“ und „Neuen Blog erstellen“ die Rede ist, obwohl eigentlich „Artikel“ oder „Posts“ gemeint sind.
Ebenfalls sehr störend finde ich die fehlende Möglichkeiten, Links zu setzen (Button im WYSIWYG-Editor fehlt), RSS-Feeds anzubieten und direkte Permalinks und Trackbacks zu nutzen. Alles in Allem mehr oder weniger eine Kommentarfunktion, zu der nachher Kommentare geschrieben werden können 🙂

Sicherlich, nun kann man wieder darüber streiten, wie sich ein Blog definieren lässt. Zumindest sind die Partyguide-Blogs nicht wirklich „usable“…
Jason wir sollten dringend wieder einmal zusammen essen (hatten wir doch schon lange mal vor). Da müssten wir uns dringend mal über die Partyguide-Blogs unterhalten…

Zitieren aus öffentlichen Foren

Schmunzelnd, aber auch ein bisschen befremdet lese ich gerade, was in einem Forenthread bei OpenBC abgeht. Vor nicht allzu langer Zeit fragt dort ein (neuerdings) nicht genannt werden wollender User, wie es mit dem Persönlichkeitsschutz von Personen aussieht, deren Fotos er ohne deren Erlaubnis im Netz veröffentlicht hat. Daraufhin stösst Robert auf den Thread, zitiert in seinem Blog aus dem Forum und gibt seinen eigenen Senf dazu.

Soweit so gut. Nun aber entwickelt sich bei OpenBC eine Diskussion, in welcher Robert von verschiedenen Personen relativ unsanft „angefasst“ wird und sich rechtfertigen sollte, wieso er einen Thread aus dem OpenBC-Forum an die „Öffentlichkeit“ getragen habe. Es wird argumentiert, dass gemäss den Geschäftsbedingungen von OpenBC die „Verbreitung und öffentliche Wiedergabe von Inhalten der openBC-Websites oder von anderen Nutzern“ untersagt sind (ob damit auch die öffentlich zugänglichen Foren gemeint sind, wage ich mal zu bezweifeln) . Der Einwand Roberts, dass der Thread sowieso öffentlich sei und so auch von Google indexiert wird, wird dabei nicht weiter kommentiert. Robert dazu auf seinem Blog:

[…] offensichtlich ist die betreffende Person der Meinung, dass er hier so schlecht wegkommt, dass er diese Vorgehenweise wünscht. Andererseits lässt er es zu, dass sein OpenBC-Beitrag öffentlich von Google verfüttert wurde. Kapieren tue ich diese völlig widersprüchliche Denke nicht, aber muss ich auch nicht.

Unterdessen ist es gar soweit, dass der Fragesteller aus dem OpenBC-Forum eine öffentliche Entschuldigung „an prominenter Stelle in Ihrem Blog und auf openBC“ bittet. Andernorts bestraft man Robert sogar mit einem, ohh ganz böse, allgemeinen Kommentierverbot

Nun aber die Frage an euch: Wie seht ihr das? Muss ich nicht damit rechnen, dass meine Äusserungen, die ich einem öffentlichen (!) Forum mache, andernorts wieder zitiert werden? Das gleiche Prinzip wird doch auch bei Blogs angewandt: Ich schnappe in einem Blog etwas auf und kommentiere das in einem eigenen Post auf meinem Blog. Oder ist die Äusserung in einem öffentlichen Forum schützenswerter als diejenige in einem Blog, oder in den Kommentaren eines Blogs?

Ein thematisch sehr passender Beitrag zum Thema offene Kommunikation findet sich auch bei MiFoMM: „Kommunikation mit offenem Visier„.

Corporate Blogging in der Schweiz

Das Portal corporate-blog.ch richtet sich, wie’s schon der Name sagt, vorwiegend an Unternehmen, die sich mit den Möglichkeiten von Business-Blogs auseinandersetzen wollen:

Dieses Portal bietet zukünftig eine zusammengefasste Darstellung des Phänomens Corporate-Blog, ausgerichtet auf die Blogszene der Schweiz. Das neue Kommunikationsinstrument wird einerseits theoretisch behandelt, anderseits bietet das Portal eine kommentierte Literaturdatenbank und einen praxisorientierten Ratgeber für Unternehmen.

Neben der Projektarbeit der Initianten Adrian Iten und Nicolas Blanchard, beides Studenten am Institut für Kommunikation + Marketing in Luzern finden sich auf den Seiten auch praktische Tipps, eine Literatur- und Linkdatenbank und, wie könnte es anders sein, natürlich auch ein Blog.

Der Tipp, dass die URL eines Blogs mit Bedacht ausgewählt werden sollte, fehlt aber leider auf den Seiten. Kein Wunder, denn das Blog von corporate-blog.ch ist ja selbst nur unter einer kryptischen Joomla-URL erreichbar…