blog Archive

13 Jahre Bloggeschichten

Der 10. Februar ist ja schon fast ein historischer Tag. Heute vor sieben Jahren hab ich mich in diesem Blog mit „Ich bin auch ein Blogger“ zum ersten Mal zu Wort gemeldet. Und @thlang hat genau ein Jahr später ebenfalls seinen ersten Blogbeitrag geschrieben. Zugegeben, in unseren ersten Blogbeiträgen waren wir beide noch etwas wortkarg, doch das änderte sich, wie der geneigte Leser weiss, schnell.

Zusammen gibt es heute also 13 Jahre Bloggerdasein zu feiern. Und das tun wir natürlich standesgemäss mit einem spontanen Twitterbier Bloggerbier Blog-Geburtstags-Bier. Und damit wir zwei nicht so alleine sind, dürft ihr gern mit uns anstossen kommen. Jubiläumsgeschenke nehmen wir dabei natürlich jederzeit entgegen.

Wann: Heute, 10. Februar 2012, ab 19 Uhr

Wo: Im Route 66, Hinwil

Na, wer findet den Weg ins Züri Oberland?

Ein Film, ein Thema: Schweizer Blogger

Eine spannende Idee hatte Michi Eugster da für seine Maturaarbeit. Mit dem „bloggerfilm“ soll dem Zuschauer die (Schweizer) Bloggerwelt vertrauter gemacht werden. Ein wohl nicht ganz einfaches Unterfangen, das vor vier Monaten seinen Anfang mit der Projektseite genommen hat. Nach und nach sammelte Michi Interviews und begann vor vier Wochen dann mit dem Schnitt des Kurzfilms.

Und nun gibts den Film endlich auch online:

(Ganz schön speziell, hier einen Beitrag zu schreiben, ohne den Inhalt zu kennen. Aber so ist das nun mal, wenn man dringend weg muss und den Beitrag schreibt, ohne dass das Video schon online ist. Bleibt zu hoffen, dass es, wenn der Beitrag veröffentlicht wird, dann auch tatsächlich zu sehen ist… )

Und nachdem ich den Film nun auch selber ansehen konnte: Das Resultat ist wirklich gelungen! Ich glaub‘ das wird mein neuer Empfehlungsfilm, wenn mich mal wieder jemand fragt, was Blogs (und die Blogger dahinter) eigentlich sind…

Reputationsmanagement – So gehts. Nicht.

Eigentlich habe ich mich ja schon gewundert, dass es so lange dauerte, bis ich es das erste Mal mit so einem „Online-Reputationsmanagement-Dienst“ zu tun bekomme. Schliesslich schossen diese in den letzten Monaten fast schon wie Pilze aus dem Boden. Was mir bisher nie klar war: Wie diese Dienste die Löschung eines Beitrages erreichen wollen.

Seit dieser Woche bin ich ein bisschen schlauer. Da lag nämlich auf einmal ein eMail eines deutschen „Reputations-Verteidigers“ mit dem Betreff „Bitte um Entfernung“ im Postfach. Darin werde ich, sogar mit dem „vorsorglichen Hinweis“ darauf, „dass die Rechtslage in diesem Fall ungeprüft ist und durch uns auch nicht beurteilt oder bewertet wird“, in zugegeben äusserst freundlichem Ton gebeten, zwei Einträge in diesem Blog zu löschen. Sogar der Auftraggeber wird genannt. Seltsam nur, dass die beiden genannten Blogbeiträge thematisch nichts miteinander zu tun haben und der Auftraggeber im einen Beitrag auch gar nicht genannt wird.

Allerdings: Eine Löschung der Beiträge kommt für mich nicht in Frage. Denn einerseits sind die dort gemachten Aussagen belegbar und andererseits versprach mir der Betroffene bereits vor zwei Jahren nach meiner Intervention, meine eMail-Adressen aus seinem Verteiler zu nehmen und ein „Double-OptIn-Verfahren“ in sein Newsletter-System einzubauen. Passiert ist wenig bis nichts. Während ich zwar auf eine meiner eMail-Adressen den Spam nicht mehr bekomme, erhalte ich ihn nun auf zwei andere Adressen. Dazu erhalte ich sogar immer wieder Angebote, im Spam-Newsletter („Inserieren Sie beim auflagestärksten (NEU 160’000 E-Mail Abokunden) online Magazin der Schweiz.“) zu inserieren. Fragt sich nur, wieviele der 160’000 behaupteten Abokunden den Newsletter tatsächlich auf freiwilliger Basis lesen).

Und dann harre ich mal der Dinge, die mich als nächstes vom Reputationsdienst erreichen…

Wieviel ist Basic Thinking wert?

Deutschlands wohl bekanntester Blogger Robert Basic hat seine Ankündigung in die Tat umgesetzt und versteigert sein Blog ‚Basic Thinking‘ in einer eBay-Auktion.

Basic Thinking

Etwas erstaunt war ich ja schon, als ich zum ersten Mal von Roberts Idee hörte, denn gerade bei persönlichen Blogs stellt sich die Frage, wie viel ein solches Blog noch wert ist, wenn der Kapitän von Bord geht. Eine leere Hülle ist schliesslich einiges weniger Wert als eine gefüllte. Zudem stellt sich die Frage, ob es dem neuen Besitzer gelingt, die bestehende Leserschaft zu halten. Die Ankündigung Roberts, in Zukunft auf Buzzriders.com und RobertBasic.de weiterzubloggen, dürfte es dem potenziellen Käufer jedenfalls nicht einfacher machen.

Trotzdem scheint das Blog attraktiv, schliesslich konnte Robert im vergangenen Jahr fast 2,5 Millionen Unique Visitors und 3,6 Millionen Page Impressions verzeichnen und generierte damit Werbeeinnahmen in der Höhe von 37’000 Euro. Dies passt auch zum gerüchteweise zu hörenden Auktions-Mindestpreis von 30’000 Euro. Mit der grossen medialen Beachtung, die zum Beispiel durch Berichte in der Frankfurter Rundschau, Spiegel Online, FAZ, dem Handelsblatt und sogar von bild.de geschürt wurde, wird die Auktion diesen Betrag wohl erreichen. Auch die Mehrheit der Teilnehmer einer Umfrage von Gerald Steffens rechnet damit, dass der Verkaufspreis zwischen 50’000 und 100’000 Euro liegen wird.

Basic Thinking Zugriffsstatistik

Somit dürfte es spannend werden, wer am Ende wieviel Geld für das Blog bezahlt. Porno-, Poker- oder „sehr spezielle“ Pharma-Anbieter hat Robert schliesslich bereits in den Auktionsbedingungen ausgeschlossen. Damit fällt beispielsweise auch der potente Onlinecasino-Anbieter ‚Golden Palace‘ aus dem Rennen, der immer mal wieder als Gewinner aus bizarren Versteigerungen, hervorging. So ersteigerte Golden Palace etwa den früheren VW Golf von Papst Benedikt XVI für über 188’000 Euro.

Interessenten scheint es auf alle Fälle genug zu geben. Allein in den ersten drei Stunden der noch bis nächsten Donnerstag laufenden Auktion sind 117 Gebote eingegangen. Und das aktuell höchste Gebot liegt bereits bei 20’050 Euro.

Da kann ich nur staunen… und Robert viel Erfolg wünschen!

founder.ch: Redaktionell wäre anders

founder.ch

Heute vor einer Woche ging founder.ch live, laut Selbstbeschreibung des Redaktionsleiters David Dostal eine neue Plattform auf der Schweizer Startups ihre Firma präsentieren und Neuigkeiten posten können. Betrieben wird founder.ch via Digerati GmbH von der Centralway Holding aus Zug, welche vor rund zwei Jahren den Aggregator blog.ch kaufte und daraus einen gesichtslosen Bloghoster machte.

Die Liste der aufgeführten Startups liest sich etwas traurig, sind doch bisher erst deren 13 eingetragen. Kommt dazu, dass von diesen wiederum lediglich vier tatsächlich aus der Schweiz stammen. Für ein Angebot mit dem Claim „Founders in Switzerland“ doch eher seltsam, schliesslich hat sich beispielsweise am TechCrunch Meet-up in Zürich gezeigt, dass die Schweizer Szene sehr viel breiter ist. Allerdings scheint founder.ch dort nicht wirklich auf Interesse zu stossen.

Das mangelnde Interesse schlägt sich denn auch in den Beiträgen nieder. Unter den bisher sechs publizierten Artikeln sind lediglich zwei „Echte“: David Dostal war bei amiando und Ceknito mit der Kamera auf Besuch. Zwei Beiträge sind Mitteilungen in eigener Sache und weitere zwei widmen sich gyn.de. Und diese haben es in sich: Auf der redaktionellen Plattform schreibt, im Auftrag des founder.ch-Redaktionsleiters David Dostal, der zugleich gyn-Geschäftsführer und Sohn des Gründers ist, die Marketingleiterin von gyn.de einen PR-Artikel. Angesichts dieser Konstellationen überraschen Aussagen in den Beiträgen wie „rasanter Erfolgskurs“, „überwältigende Eigendynamik“ oder „überaus erfolgreich“ nicht. Zwar gibt es einen Hinweis auf die Interessenbindung, allerdings wird dieser ziemlich umständlich formuliert im letzten Absatz versteckt.

In der Blogosphäre ist die Resonanz auf founder.ch bisher ausgeblieben. Kein einziger Kommentar eines externen, kein einziger Trackback. Kein Wunder: Worüber sollte man auch bloggen, wenn jeder Neuigkeitsgehalt fehlt?

Natürlich: founder.ch ist erst eine Woche alt, aber das „redaktionelle Konzept“, wenn man es denn so nennen darf, scheint alles andere als zukunftsweisend. Es scheint mir generell heikel, wenn Startups auf der Plattform eines Investors präsentiert werden. Eine „echte“ Startup-Plattform wie das IFJ würde sich wohl besser eignen, die Jungfirmen entsprechend zu promoten.

Good Bye Slug.ch!

Nach über drei Jahren gibt Benny Rüegg offensichtlich seinen Blog-Aggregator slug.ch auf. Während dieser Zeit ist mir slug.ch so richtig ans Herz gewachsen und gehörte zu meinen täglichen Ansurf-Stationen – schliesslich bot die Seite einen komfortablen Überblick über die Themen der Schweizer Blogger.

Good Bye Slug

Doch nun soll damit Schluss sein. Keine Hosterprobleme mehr, keine Blogkarte und keine Charts. Im Nachhinein war das Ende von Bennys Aggregator absehbar gewesen, wollte er diesen doch im Juni 2008 verkaufen. Der Verkauf scheiterte aber wohl an der Relation zwischen Preisvorstellung und den umstrittenen Besucherzahlen.

Aber der unangekündigte Abgang hat mich heute morgen doch erstaunt. Schade. Ich persönlich würde den Betrieb von slug.ch auf alle Fälle sofort übernehmen, wenn – ja wenn – da nicht die hohen Preisvorstellungen wären.

Immerhin, Alternativen gibt es, wie meine Liste der Blog-Aggregatoren zeigt. Allerdings sollte ich die jetzt wohl updaten und slug.ch aus der Liste streichen…

[Update] 19.09.2008
Nur einen Tag später ist Slug wieder online

AdSense for Feeds für alle

Nach dem Kauf von Feedburner war es nur eine Frage der Zeit, bis Google sein AdSense-Programm auch für RSS-Feeds anbieten würde. Nach der (inzwischen wohl üblichen) Beta-Phase hat Google AdSense for Feeds nun auch für die Allgemeinheit freigegeben. Wer dieses nutzen will und seine Feeds bereits per Feedburner ausliefert, muss seinen Account allerdings zuerst manuell zu einem Google-Account migrieren lassen.

Interessant dürfte aber die Frage sein, ob die Leser Werbung im Feed akzeptieren werden. Obwohl Werbung in Blogs an sich inzwischen weitgehend akzeptiert wird, gilt der Feed irgendwie noch immer als eine Art heilige, werbefreie Zone. Da wird schon mal, wie damals bei den Diskussionen über vollständige oder gekürzte Feeds, damit gedroht, den Feed gnadenlos zu löschen, wenn sich der böse Blogger erdreisten sollte, Werbung per RSS auszuliefern.

Andererseits ist es wohl so, dass Stammleser zumeist werbeblind sind und damit eh nicht auf die Anzeigen klicken. Zufallsbesucher via Google & Co. wiederum schlagen auf der Webseite und nicht im Feed auf, was auch gegen Anzeigen im RSS-Feed spricht.

Ich persönlich kann mit Anzeigen in Feeds leben, solange diese einigermassen diskret und in annehmbarer Grösse daherkommen. In dieser Hinsicht ist wohl auch eine mögliche Einstellung bei AdSense for Feeds sympathisch: Es lässt sich nämlich einstellen, ob die Werbung bei jedem Beitrag oder nur nach einer bestimmten Anzahl erscheinen soll und auch, ob diese vor oder nach dem Text angezeigt wird.

Wie geht es euch? Ist Werbung im Feed akzeptabel oder ist der werbefreie Zugang via RSS heilig?

Kauft AOL Techcrunch?

Derzeit kursieren Gerüchte, wonach Michael Arrington sein Tech-Blog Techcrunch verkaufen will. Time Warner AOL soll seit fast zwei Monaten in Verhandlungen mit Arrington stehen und bereit sein, 20 bis 30 Millionen Dollar für das Blog hinzublättern. Valleywag meldet hingegen, dass Fox Interactive das Blog möglicherweise bereits gekauft haben könnte. Bei Techcrunch selbst will man die Gerüchte nicht kommentieren.

Vielleicht ergibt sich ja heute abend am Techcrunch Meet-up in Zürich die Möglichkeit, Mike Butcher von Techcrunch UK ein Statement zu entlocken. Ob er allerdings überhaupt weiss, was da allenfalls abgeht, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Techcrunch Meet-up Zürich

Aber am Meet-up gibts ja auch noch einiges anderes rund um die Schweizer Start-ups zu sehen und hören. Ich bin gespannt… Und wer nun spontan beschlossen hat auch noch teilzunehmen, den muss ich leider enttäuschen: Der Event ist invite-only…

Gehackte Schweizer Blogs

Bereits gestern hat Matthias über Schweizer Blogs geschrieben, die gehackt wurden und nun unsichtbar im Quelltext für Viagra & Co. Werbung machen. Eine kleine Recherche zeigt, dass neben den dort genannten Blogs „Le Journal du Chef„, „Planet Welti„, „CVP Luzern“ und „slug.ch Blog“ auch „EduBlog„, „piece O plastic“ und „derBlogger“ betroffen sind. Allen gemeinsam ist, dass sie veraltete WordPress-Versionen nutzen und damit ein einfaches Ziel für solche Angriffe sind.

Spamlinks in WordPress-Installationen

Die Inhaber der im Quelltext versteckten Domains wie haaan.com oder unchartedparent.com dürften mit der Aktion allerdings nichts zu tun haben, sondern sind selber Opfer eines Hacks geworden. Beim Aufruf der URLs wird nämlich in einem iframe ein Script von googlus.com gestartet, eine Domain die in Sachen Spam nicht ganz unbekannt ist. Das Script selbst ruft eine Seite von UmaxSearch auf und übergibt die Affiliate-ID 82462. Umax wiederum bietet eine Art Pay-per-Click-Suchmaschine an, und so sind auch die Beweggründe der kriminellen Machenschaften klar.

Den betroffenen Bloggern (die ich, soweit Mailadressen eruierbar waren, informiert habe) kann ich nur raten, schleunigst auf die neuste WordPress-Version upzudaten, denn Google reagiert ziemlich schnell auf die versteckten Links, wie auch der Werbeblogger schon erfahren musste. Eine ziemlich gute Anleitung zum richtigen Vorgehen findet sich zum Beispiel bei Holy Shmoly!.

[Update] 19:33 Uhr
Knapp 2 1/2 Stunden nach meiner Infomail haben immerhin zwei Betroffene bereits reagiert. Sowohl das Blog der CVP Luzern wie auch der slug.ch Blog sind derzeit nicht erreichbar…

Tele2 Mobile-Blog eingestampft

Das ambitiöse Projekt von Tele2, mit dem „Schweizer Mobile Blog“ als erster Schweizer Telco ein Mobile-Blog zu starten, ist schon gestorben, bevor das Blog überhaupt das Licht der Öffentlichkeit erblicken durfte. Wie Trigami heute den beteiligten Bloggern mitteilte, wird „das Projekt im gegenwärtigen Status beendet“. Und weiter:

Tele2 evaluiert gegenwärtig neue Strategien, weshalb die Aktivitäten im Mobilebereich ausgesetzt werden, davon sind insbesondere Marketing und Sales betroffen. Da die Aktivitäten in den gegenwärtigen Saleschannels nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, werden die Ausgaben in diesem Bereich auf ein Minimum reduziert.

Tele2 Mobile Blog

Damit fällt das Blogprojekt dem durch das schwedische Mutterhaus verordneten Sparkurs in Sachen Mobilfunk zum Opfer. Gemäss Matts Tilly, Chef von Tele2 Schweiz wolle der Konzern in einer strategischen Analyse prüfen, „ob sich das Mobilfunkgeschäft für Tele2 in Zukunft noch lohnt„.

Zwar stieg die Anzahl der Tele2 Handy-Abos im ersten Quartal 2008 von 44’000 auf 91’000, doch die Gesamtzahlen des Schweizer Ablegers im gleichen Zeitraum sind ernüchternd: Bei einem Umsatz von 62 Millionen Franken resultierte gerade mal ein Gewinn von 344’000 Franken.

Kein Wunder machen so Gerüchte um einen Verkauf der Schweizer Tochter die Runde. Im Mutterhaus spricht man zwar von „etwas viel Spekulation„. Ganz aus der Luft gegriffen sind diese Gerüchte allerdings nicht, denn im deutschsprachigen Ausland hat Tele2 bereits grosseTeile verkauft. In Österreich wurde die Mobilsparte im Oktober 2007 an Telekom Austria verkauft, während das Festnetzgeschäft in Italien und Spanien an Vodafone ging. Und nun soll in Österreich auch die Festnetzsparte verkauft werden. Da ist die Vermutung, dass auch die Schweizer Tochter abgestossen werden soll, nicht mehr sehr weit weg.

Sicherlich schade, dass das Blogprojekt damit bereits vor dem offiziellen Start gescheitert ist. Etwas mehr Einblicke in die Schweizer Mobilfunkszene wären sicher spannend gewesen. Doch wer weiss, vielleicht springt ja Swisscom, Sunrise oder Orange in die Lücke…