Medien Archive

Mit Google Currents gegen Flipboard & Co.

Mit seiner Magazine-App „Currents“ ist Google vor fast genau einem Monat einen weiteren Schritt in den Digital-Publishing-Markt gegangen. Mit der App, die sowohl für Android als auch fürs iPad und iPhone erhältlich ist (derzeit allerdings nur in den USA), werden Inhalte aus Zeitschriften, Nachrichten-Sites und Blogs in einem weitaus schöneren Format präsentiert, als das bei normaler Ansicht auf mobilen Geräten sonst üblich ist. Die App erinnert jedoch in weiten Teilen an Flipboard.

Ist man erst mal mit seinem Google-Login angemeldet, lassen sich bequem Inhalte abonnieren und die entsprechenden Icons werden auf dem Home-Screen der App platziert. Dass Google später einmal Geld mit Digital-Publishing verdienen möchte liegt auf der Hand – und ist auch offensichtlich. Zwar werden derzeit nur „Add for free“-Buttons neben den auswählbaren Zeitschriften und Newsseiten gezeigt, doch es dürfte nicht allzu lange dauern, bis da auch erste kostenpflichtige Inhalte erscheinen werden.

Twitter ist eh Scheisse!

In den letzten Wochen sind mir immer mehr Mitarbeiter des IDG-Verlags (unter anderem Computerworld und PCtipp) auf Twitter gefolgt. Nur: Ich folge nicht zurück. Der Grund dafür ist einfach. Egal ob der Twitter-Account @cw_has, @cw_jst, @cw_mrh, @dl_lee oder @Adlersan heisst, alle twittern dasselbe – nämlich die aktuellen Newsmeldungen ihrer Redaktionen. Etwas persönliches von sich preiszugeben, kommt für die Autoren offensichtlich nicht in Frage.

Nachdem mir gestern nun der nächste „Nachrichtenschleuder-Account“ aus dem Hause IDG gefolgt ist, liess ich mich zu einem Tweet hinreissen:

Tweet - Verwunderung über IDG-Twitteraccounts

Prompt – und unerwartet – bekam ich auch eine Antwort, direkt aus der Redaktion des PCtipp:

Tweet - Antwort von IDG - adlersan

Zugegeben, was es gestern und heute zu Mittag gegeben hat, ist nicht die beste Idee, einen Twitter-Account attraktiver zu machen. Lediglich gebetsmühlenartig Newsartikel anzuteasern allerdings auch nicht.

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass man bei IDG das Medium Twitter nicht wirklich begriffen hat – aber halt unbedingt präsent sein will. Aber am Ende findet man Twitter doch nur Scheisse…

Disclosure: Ich schreibe u.a. für inside-it.ch/inside-channels.ch und arbeite somit für einen Mitbewerber von IDG. Die obige Beitrag entspricht jedoch meiner privaten Meinung.

Der Dauerrausch im Netz

Im Dauerrausch der Kontakte - BloggingTom

Auf die Front der Sonntags Zeitung hat es zwar nicht ganz gereicht, aber immerhin auf die Front des „Trend“-Bundes. Und das nicht zu knapp: Immerhin belegen Madame Chic und Schlau, Stephanie, Leumund und ich fast zwei Seiten mit der Story „Im Dauerrausch der Kontakte„. Hintergrund der Story sollte eigentlich das „Alyways-On-Problem“ und die Frage nach etwas mehr Offline-Zeit in der heutigen Netzwelt sein. Herausgekommen ist, wie ich finde, nun aber eher ein Portrait von vier bekannten Bloggern und Twittern. Was aber auch nicht soo schlecht herausgekommen ist, wie einige nun finden. Denke ich…

Als Cablecom-Kritiker, Kultpulli-Träger und Apple-Skeptiker, wie ich im Beitrag von Barnaby Skinner beschrieben werde, nehme ich meinen Informationsauftrag aber natürlich immer ernst und präsentiere dafür für einmal staunende Blicke eines Apple-Fans anlässlich der Präsentation von Apples iPad. Damit hier auf diesem Blog auch Apple mal etwas zu Ehren kommt:

So, und nun gilt es, den in der SonntagsZeitung publizierten Vorsatz auch in die Tat umzusetzen:

«An Wochenenden nehme ich mich zurück, der Partnerin zuliebe», sagt Bloggingtom. «Bitte nicht nachschauen. Manchmal rutscht eine Meldung durch.»

(Foto: Esther Michel)

„Erfolgsgeschichte Twitter“ in 10vor10

So ganz einfach ist dieses Medium Fernsehen nun wirklich nicht. Während die Protagonisten sich darin üben, Konversationen vor der Kamera mehrmals zu wiederholen, Räume abzuschreiten und (nicht immer einfache) Fragen zu beantworten kämpft der Redaktor mit der Zeit. Zwar versuchte das Team von SF, @abtmartin und ich am vergangenen Montag fast sechs Stunden lang, den 10vor10-Beitrag über Twitter in Szene zu setzen. Und doch werde ich das Gefühl nicht los, dass im Beitrag irgendwas fehlt. Vielleicht kann man Twitter doch nicht in der Kürze eines 10vor10-Beitrages erklären. Doch: Brauchen wir dazu statt 140 Zeichen wirklich eine ganze DOK-Reihe?

Klar ist hingegen, dass mein Pullover (wenn ihr wüsstet, wie kalt es am Montagmorgen in Einsiedeln war) zumindest beim Twitterpublikum gar nicht angekommen ist. Was ich dann auch gleich zum Anlass genommen habe, das gute Stück für einen guten Zweck zu versteigern. Wer steigert mit?

Zum Schluss noch ein Danke: An Christian Bachmann als verantwortlicher Redaktor, sowie die „Kameramannen“ Marco Krobath und Rolf Gaschet. War ein cooles Erlebnis mit euch!

Das Einsiedler Geheimprojekt

Was da gestern in und ums altehrwürdige Kloster Einsiedeln in Sachen #geheimprojekt abging, war ganz schön anstrengend. Konversationen, die mehrfach zu wiederholen waren, Räume, die mehrmals abzuschreiten waren, Fragen, auf die man nicht immer eine Antwort wusste und sogar Rollstuhl-Stossen gehörte dazu.

Geheimprojekt in Einsiedeln

Die Twittergemeinde lag mit ihren Ratereien dann auch ziemlich daneben. Weder wollte ich die Stiftsbibliothek ausrauben, noch spiele ich im neusten Illuminati-Film mit. Wobei: Kameras waren in der Tat dabei, allerdings keine von Disney, Universal oder 20th Century Fox, sondern vom Zürcher TPC.

Geheimprojekt in Einsiedeln

Und wer jetzt noch immer gespannt ist, darf das heutige 10vor10 um 10vor10 auf SF1 nicht verpassen.

MusicStar: Bubis wohin man sieht…

MusicStar

Nach der „Musicstar“-Sendung vom letzten Sonntag auf SF1 hat das Format bei mir den letzten Goodwill verloren. Nicht nur, dass die Kandidaten bzw. deren Stimmen es wohl nicht nicht mal in einen Recall beim deutschen Pendant „Deutschland sucht den Superstar“ schaffen würden, auch die Professionalität ist doch unter aller Sau.

So habe ich vor dem Fernseher immer wieder das Gefühl, dass irgend ein Tontechniker das Ganze nicht im Griff hat. Meist ist nämlich die Musik lauter als der Gesang abgemischt. Und apropos Musik: Wieso singen die alle solche unglücklich verkürzte Versionen der Songs?

Gänzlich unprofessionell wirds aber, wenn man sich die Jury ansieht. Nicht nur, dass Gölä trotzig den Saal und am Ende gleich die Sendung verlässt, weil sein „Liebling“ rausgeflogen ist. Auch Jurychef(?) Roman Kilchsperger ist doch schlicht unhaltbar. Seine Ausrede, dass er damals Gölä nur aus dem Saal gefolgt ist, weil er meinte, die Sendung sei bereits zu Ende, hatte ich ihm damals ja noch knapp abgenommen, aber sein Verhalten in der letzten Sendung war schlicht unprofessionell.

Dass Kilchsperger und Kandidat Leo ihre Privatfehde vor der Kamera austragen, ist ja bereits seit einigen Sendungen nichts neues. Dass ein Jurymitglied sich wie ein „Bubi“ zu Sprüchen wie „Dir ist scheissegal, was ich sage, und mir ist scheissegal, was du singst“ hinreissen lässt, anstatt seinem Job nachzukommen und den Auftritt des Kandidaten zu beurteilen, ist schon mehr als entlarvend, genauso wie der nachgeschobene Tipp an Leo, von der Bühne zu verschwinden und die Koffer zu packen. Und dass sich Kilchsperger am Ende sogar weigerte, eine Benotung für den Auftritt abzugeben, passt da schon ganz ins Bild des Sprücheklopfers, der zwar fürs Leben gern austeilt, aber Rückpässe ganz und gar nicht vertragen kann.

Beim Schweizer Fernsehen scheint man die Entwicklung immerhin mit steigendem Argwohn zu beobachten. Zumindest betont Marco Meroni, Mediensprecher von SF, gleich zwei Mal, dass die Jurymitgliedern angehalten seien, sachlich zu bleiben und die Kandidaten fair zu kritisieren. Und gleich drei Mal ist in der Antwort auf meine Anfrage zu lesen, dass sich die beiden „diese Woche zusammensetzen und die Sache bereinigen“ wollen.

Trotzdem: Das Format „MusicStar“ scheint, zumindest auf SF, gestorben zu sein. Schlechte Stimmen und eine unglaublich unprofessionelle Jury tragen nun mal nicht dazu bei, dass das Format jemals noch zum Erfolg führen wird.

Und um den Kommentaren nun etwas vorzugreifen: Ja, ich wohne in Hinwil. Und ja, Leo stammt aus Hinwil. Aber ich kenne Leo nicht und behaupte auch gar nicht, dass er irgendwie singen könnte. Dass es nun gleich Leos Hahnenkampf mit Kilchsperger zu verdanken ist, dass dieser Blogbeitrag entsteht, ist purer Zufall. Es hätte genauso ein anderer Kandidat sein können…

(Bild: © SF)