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LaCie übernimmt Wuala

Wuala

Der französische Speicherspezialist LaCie hat das Schweizer ETH-Spinoff Wuala übernommen. Durch den „Merger“ (in Wirklichkeit dürfte es aber wohl eine Übernahme durch LaCie sein) soll sich nichts ändern, sondern es gäbe nur Vorteile, heisst es in einem FAQ:

Bald werden zusätzliche Angebote und Produkte, auf denen Wuala implementiert ist, auf den Markt kommen. Die Fusion der beiden Firmen wird die derzeitige Funktionalität von Wuala überhaupt nicht beeinträchtigen. Wir werden wie bisher an der Entwicklung von Wuala weiterarbeiten.

Konkret dürfte das wohl heissen, dass Wuala künftig in Produkte von LaCie integriert werden wird, was durchaus Sinn macht. Auf der einen Seite LaCie, die vorwiegend für ihre Speicher-Hardware bekannt ist und auf der anderen Seite Wuala, das den Bereich „Online-Speicher“ abdeckt.

Wuala soll weiter von Zürich aus operieren und sucht sogar nach neuen Mitarbeitern. Die beiden Wuala-Gründer Dominik und Luzius werden zusäzlich Teil des LaCie-Managements sein.

Cyon modernisiert und rüstet auf

cyon Webhosting

Fast zwei Jahre lang war hinter vorgehaltener Hand vom Projekt „momo“ zu hören, nun ist es endlich online. Cyon, der Hoster meines Vertrauens, hat heute seine neue Verwaltungsplattform namens „Froox“ vorgestellt und hebt damit den „Automatisierungsgrad auf ein neues Level“, wie es in einer Mitteilung heisst. Und tatsächlich hat sich im Vergleich zum Vorgänger vieles getan.

Während auf my.cyon bisher nur rudimentäre Verwaltungsarbeiten erledigen liessen, können dort nun neben den persönlichen Daten auch Server, Domains oder Rechnungen bearbeitet werden. Auch der Domainbereich wurde massiv ausgebaut. Ab sofort können via cyon nun nämlich auch über 40 Domainendungen registriert und administriert werden. Und auch das Vermittlerprogramm wurde ausgebaut: Für die Vermittlung eines Neukunden gibt es eine Prämie zwischen Fr. 50.- und 150.-, was doch sehr attraktiv ist. (Und wer mir eine solche Prämie einbrocken will, darf gerne hier klicken und seine Webseiten zu Cyon umziehen)

Mein erster Blick auf das neue Verwaltungsinstrumentarium hat mich auf jeden Fall begeistert, auch wenn noch die eine oder andere kleine Kinderkrankheit zu finden ist. Aber das gehört ja dazu.

Und nun bin ich gespannt auf den nächsten Schritt: Das Multihoming, das nach dem Init7-Backbone-Ausfall auf der Prioritätenliste ganz nach oben gerutscht sein soll…

(Disclosure: Ich bin langjähriger Kunde von cyon)

Ryanair und die verrückten Blogger

Dass Statements von Mediensprechern nicht immer ganz „standardkonform“ ausfallen, ist eher selten, schliesslich ist man (meist) um das Image der Firma besorgt. Stephen McNamara, Head of Communications der irischen Billig-Fluggesellschaft Ryanair, muss gestern aber wohl einen ganz schlechten Tag erwischt haben, als er sich zu folgender Aussage hinreissen liess:

It is Ryanair policy not to waste time and energy corresponding with idiot bloggers and Ryanair can confirm that it won’t be happening again.

Lunatic bloggers can have the blog sphere all to themselves as our people are far too busy driving down the cost of air travel.

Das Statement ist die Reaktion auf einen Blogbeitrag von Jason Roe, wo suggeriert wurde, dass er einen Bug auf Ryanairs Website gefunden habe und man so Gratisflüge buchen könne. In Tat und Wahrheit zeigte das System einen Endbetrag von 0,00 an, weil Jason die Session neu startete und so die Variablen verloren gingen. Das Abschliessen der Buchung war aber nicht möglich. Jason fügte wenig später dann auch ein Statement hinzu, worin er bestätigte, dass so keine Gratis-Buchungen möglich sind.

Ryanair - Gratis-Tickets?

In den Kommentaren zum Beitrag fanden sich dann auch schnell Ryanair-Angestellte, die Jason als Lügner und Idioten bezeichneten, mit ihren Aussagen allerdings auch nicht ganz unrecht haben. Das Online-Portal Travolution fragte daraufhin bei Ryanair selbst nach und erhielt, neben der Bestätigung, dass es sich bei den Kommentatoren tatsächlich um Ryanair-Angestellte handelt, die oben erwähnte Antwort.

Aus Kommunikationssicht ist es sicher grenzwertig, mit Begriffen wie „verrückt“ und „Idioten“ um sich zu werfen. Andererseits kann ich die Reaktion auch ein bisschen verstehen. Ich fordere zwar auch schon lange, dass sich die Unternehmenskommunikation auch um Blogger zu kümmern hat, aber wenn solche offensichtlich falsche Behauptungen aufgestellt werden ohne das Prozedere durchzuspielen (hier: das Ticket ausgedruckt), können dem einen oder anderen schon mal die Nerven durchgehen…

Abzocke mit IQ-Tests

Unter massivem Einsatz von Google-Ads wird derzeit mit prominenten Gesichtern für einen Online-IQ-Test geworben. Das Ergebnis erhält aber nur, wer am Ende des Tests seine Handynummer eingibt – angeblich um einen PIN für den Zugriff auf die Ergebnisse zu erhalten. In Tat und Wahrheit ist die Abfrage der Handynummer aber der eigentliche IQ-Test.

Abzocke mit IQ-Tests - iq-testeuropaischer.com

Denn ist die Nummer erst mal eingegeben, hat man ein SMS-Abo abonniert, das einiges an Geld kostet. Wie hoch die Kosten tatsächlich sind, wissen aber wohl nur die Betreiber. Die Geschäftsbedingungen kann man zumindest interpretieren, wie man will: Einmal ist von neun Franken pro Woche die Rede, aber auch von 16 Inhalten à Fr. 3.- pro SMS, was dann mit Fr. 48.-/Woche zu Buche schlagen würde.

iq-testeuropaischer.com - Geschäftsbedingungen

Canon als eifriger Datensammler

Der Elektronikhersteller Canon hat mit „You Connect“ ein Vehikel gefunden, mit dem sich ein raffinierter Überblick über die Vorlieben seiner potentiellen Kunden erstellen lässt. „You Connect“ ist die hauseigene „Community“ von Personen, die gerne mal ein Canon-Produkt testen wollen. Wer sich da aber anmelden will, muss einen siebenseitigen Fragebogen ausfüllen, der es in sich hat.

Canon You Connect - Fragebogen

Da werden nicht nur die „üblichen“ Fragen wie Geschlecht und Geburtstag abgefragt, sondern es tauchen auch Fragen wie z.B. derjenigen nach eigenen Kindern auf – schön detailliert anzugeben, ob diese im eigenen Haushalt leben oder nicht. Oder die Frage, wie fest man an religiösen Ansichten und am Glauben festhält. Auch die Fragen, ob man an der „traditionellen Rollenverteilung“ der Geschlechter festhält, ob es einem wichtig ist, einen „höheren, sozialen Status“ zu erreichen oder ob man gerne „Kontrolle über Menschen hat“, fehlen nicht.

Ganz schön viel für eine simple Anmeldung in einer „Tester-Community“, bei der man nur mit viel Glück einmal für einen Test ausgewählt werden kann. Dass man auf Seite 7 nach dem Upload eines Fotos dann auch noch zustimmen muss, „dass Canon das von mir eingesandte Foto verwenden darf“, ohne dass genauer spezifiert wird, wann, wie und wo der Hersteller das Konterfei nutzen will, macht die Angelegenheit nicht gerade vertrauenswürdiger.

Aber offenbar werfen „testhungrige“ Leute gerne mal sämtliche Bedenken über Bord, nur um einmal ein neues Produkt testen zu dürfen. Wenn es denn jemals so weit kommt…

Streit um Wort (-marke) „Ausflugsziele“

In einem aktuellen Rechtsstreit unter zwei Schweizer Ausflugsportalen dreht sich alles nur um eine Frage: Ist das Wort „Ausflugsziele“ ein generischer, allgemein gebräuchlicher Begriff oder doch nicht? Man könnte zumindest annehmen, dass einem Wort, für das Google über 2,3 Millionen Treffer listet, und das auch in Wörterbüchern wie dem Duden gelistet ist, tatsächlich das Alleinstellungsmerkmal fehlt.

Der Hintergrund, direkt aus der Medienmitteilung:

Der Streit um die Domain http://www.ausflugsziele.travel geht in eine neue Runde. Nachdem die OPAG Online Promotion AG im Februar 2008 einen Domainwechsel von www.ausflugstipps.ch auf http://www.ausflugsziele.travel vollzogen hatte, wurde sie vom Mitbewerber abgemahnt. Die OPAG Online Promotion AG, Betreiberin des Internet-Portales Topin.travel hatte diesen Domainwechsel vollzogen, um damit auch in Deutschland und Österreich tätig sein zu können. Der Begriff „Ausflugsziele“ wird in Google zudem zehnmal häufiger als Ausflugstipps gesucht. Der Begriff „Ausflugsziele“ ist ein beschreibender Begriff und somit von allen Organisationen frei einsetzbar.

Das Institut für geistiges Eigentum (IGE) sieht das aber offenbar anders und hat auf Antrag der Firma ‚H+M Media‘ die Bildmarke „Ausflugsziele.ch“ in den Klassen 35, 39 und 41, sowie die Wortmarke „Ausflugsziele“ in der Klasse 35 eingetragen. Dagegen will sich ‚Topin‘, oder eben die OPAG AG nun aber wehren und strebt die Löschung der Wortmarke „Ausflugsziele“ an, wie mir Jörg Eugster von ‚Topin‘ telefonisch erklärte.

Ausflugsziele - Auszug aus Swissreg

Dass das im ureigenen Interesse von ‚Topin‘ geschieht, ist zwar klar, aber: Es liegt auch ganz im allgemeinen Interesse, den Verlauf dieser Auseinandersetzung weiter zu beobachten, denn immer wieder versuchen Unternehmen, allgemein gebräuchliche Worte markenrechtlich zu schützen und erhalten zum grossen Erstaunen auch die entsprechende Eintragung im Markenregister.

Zumindest der Wortmarken-Eintrag für „Ausflugsziele“ dürfte aber auf wackligen Füssen stehen, wie aus Fachkreisen zu hören ist. Für Markenspezialist Helmut Höfler von ‚Phänomina‚ ist der Begriff gerade im Bereich Tourismus/Gastronomie nicht monopolisierbar, worauf auch die Tatsache hinweise, dass die H+M Media nur die Wort-, nicht aber die Bildmarke in der Markenklasse 37, die unter anderem „Veranstalten von Reisen“ beinhaltet, registrieren konnte.

Ich bin ja mal gespannt, wie lange es dauern wird, bis die Wortmarke „Ausflugsziele“ wieder gelöscht wird. Oder im anderen Fall, wann ‚Schweiz Tourismus‘ und viele andere von der ‚H+M Media‘ für die Nutzung des Begriffs belangt werden.

Zur Vollständigkeit: Bei ‚H+M Media‘ scheint man sich nicht zum Fall äussern zu wollen. Die von mir kontaktierte Yvonne Heiniger, Mitgründerin und Geschäftsleitungsmitglied der Firma, versprach mir zwar einen Rückruf. Dieser ist bis zum jetzigen Zeitpunkt allerdings ausgeblieben. Ebenfalls unbeantwortet blieb das Mail mit den schriftlich eingereichten Fragen.

Microsoft hilft jetzt mit „Fix it“

Microsoft Fix it

An der Registry von Microsofts Betriebssystemen rumzubasteln, ist für viele Anwender nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. Das ist auch gut so, denn für Ungeübte kann sich ein Klick zu viel schnell zum Desaster entwickeln. Trotzdem sind für die Beseitigung von PC-Problemen immer wieder Eingriffe in die Registry nötig.

Mit „Fix it“ versucht Microsoft nun, Nicht-Profis Änderungen in der Registry zu erleichtern. Zwar verweisen auch die unter „Fix it“ aufgeführten Problemlösungen auf die altbekannten KnowledgeBase-Einträge. Allerdings wird bei manchen Lösungsvorschägen nun auch eine „Fix it“-Datei zum Download angeboten, die verspricht, die entsprechenden Registry-Änderungen gleich automatisch zu erledigen.

Ein guter Ansatz, der es auch Nicht-Techies möglich macht, den einen oder anderen Kniff aus der KnowledgeBase zu übernehmen…

(via Frog-Blog)

DayDeal.ch: Shopping für Spontane

Was im Ausland mit woot.com oder guut.de schon länger gang und gäbe ist, hält nun auch in der Schweiz Einzug. Auf DayDeal.ch haut die Mägenwiler Brack Electronics jeden Tag ein neues Produkt zum Spezialpreis raus. Ganz unter dem Motto „Es hät, solangs hät“ gibts nur eine limitierte (jedoch nicht kommunizierte) Anzahl des „Tagesprodukts“.

Die Vermutung, wonach DayDeal dazu genutzt werden könnte, grosse Lagerpositionen abzubauen, weist Guido Lamsfuss von Brack Electronics aber zurück. Bei den Produkten handle es sich nicht um Auslaufmodelle, sondern vielmehr um „coole, trendige und aktuelle Produkte“.

Daydeal.ch - Terratec Noxon iRadio

Solange das Team rund um DayDeal noch in der „Lernphase“ ist, empfiehlt es sich aber, jeweils bereits kurz nach Veröffentlichung des neuen „Tagesprodukts“ (9 Uhr) auf der Seite vorbeizuschauen, denn die DayDeals sind im Moment „Deals of the hour“. Zumindest das heutige Produkt, ein Terratec Noxon iRadio, war bereits nach rund 107 Minuten ausverkauft. Ob sich dieses Problem in den nächsten Tagen bessert, bleibt abzuwarten.

Wer sich neue Mini-Headsets von Sennheiser oder eine HDD-Dockingstation zulegen will, wird in den nächsten Tagen wohl einen Blick auf DayDeal.ch werfen müssen. Zumindest, sofern mich mein Gefühl nicht täuscht. Denn auch wenn Guido Lamsfuss nichts über die kommenden Produkte verraten wollte – manchmal hilft Kommissar Zufall…

Mit Google Ocean auf den Meeresgrund

Das heute vorgestellte Google Earth 5.0 bringt mit der Komponente Google Ocean den schon lange erwarteten Blick unter die Wasseroberfläche auf den Meeresgrund. Auf den virtuellen Reisen gibt es neben Unterwasservulkanen und -gebirgszügen auch Videos über die Meeresfauna und interessante Informationen über gesunkene Schiffe zu sehen.

Google Ocean: unter Wasser

Spannende Infos liefern die integrierten Layer. So kann zum Beispiel der Rückgang der arktischen Eisfläche über einen Zeitraum von dreissig Jahren beobachtet oder mit der Ebene ‚Tierortung‘ der Weg von Blauwalen durch den Ozean verfolgt werden.

Google Ocean: Arktis

Google Ocean: Great Barrier Reef

Spannend sind auch Neuerungen wie die virtuelle Zeitreise, die es erlaubt, auch ältere Satellitenbilder anzusehen. So zeigen zum Beispiel Bilder von New Orleans vor und nach Hurrikan Katrina eindrücklich, welche Verwüstungen der Sturm angerichtet hat.

Google Earth 5.0: Mars in 3D

Google Earth 5.0 bietet nun auch Karten, hochauflösende Fotos und Infos über den Mars. Die Infrarot- und Raumfahrtaufnahmen des roten Planeten lassen sich unter anderem mit einer virtuellen Marstour erkunden.


 

Switch ändert Domain-Registrierungsbedingungen

Switch ändert Domain-Registrierungsbedingungen

Wie die (einzige) Registrierstelle für .ch- und .li-Domains, die Zürcher Stiftung Switch mitteilt, werden die Bedingungen zur Registrierung von Domains per 1. März 2009 geändert. Neu registrierte Domainnamen können ab dann erst nach Eingang der Zahlung genutzt werden. Gemäss Mitteilung wird ein neuer Domainname zwar „wie bisher samt allfälligen Name-Servern sofort“ in die Datenbank eingetragen, der Eintrag ins Zonenfile (der für das Funktionieren der Domain nötig ist) erfolgt allerdings erst nach Zahlungseingang.

Damit rückt Switch von der bisherigen Praxis ab, Neu-Domains sofort (bzw. alle vier Stunden) ins Zonenfile einzutragen. Die Gründe dafür dürften wohl in der Tatsache liegen, dass bisher Domains registriert und für mehrere Wochen genutzt werden konnten, ohne je dafür zu bezahlen.

Wer Domains gleich bei der Registrierung mit Kreditkarte, Postcard oder Paypal (das als neue Zahlungsform eingeführt wird) bezahlt, merkt von dieser Neuregelung nicht viel, ausser dass seine Domain in kürzerer Zeit aktiviert wird. Switch kündigt nämlich gleichzeitig an, in Zukunft das Zonenfile stündlich, und nicht mehr nur vier Mal täglich zu aktualisieren. Wer allerdings Domains per Rechnung bezahlt, wird wohl einige Tage auf die Aktivierung der Domains warten müssen.