sprainTV Making of, Teil 3: Schnitt

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sprainTV, der wöchentliche rasante Blick auf das Schweizer Internetgeschehen ist eine humorvolle Web-Show, welche in der Blogger- und Twitterwelt rasch viele Fans gefunden hat. In einer vierteiligen Making-Of-Serie verteilt auf vier Blogs gibt Manuel Reinhard, Moderator von sprainTV, als Gastautor einen Einblick in alles, was sich hinter der Produktion einer Ausgabe von sprainTV verbirgt.

Was bisher geschah:
Making Of, Teil 1: Vorbereitung/Konzept, erschienen bei netzwertig.com
Making Of, Teil 2: Aufnahme, erschienen bei marcelwidmer.ch
Making Of, Teil 3: Schnitt, erschienen bei bloggingtom.ch
Making Of, Teil 4: Verbreitung, erschienen bei studisurf.ch

Making Of, Teil 3 – Schnitt

Während der Konzeptphase ensteht der Inhalt einer Web-Show, während der Aufnahme die Bilder und Töne dazu. Der Schnitt scheint da nur noch Nebensache zu sein. Dem ist aber nicht so, denn im Schnitt ensteht erst der eigentliche Groove der Show.

Technisches
Auf technischer Ebene stehen keine grossen Hindernisse im Weg, wir nutzen, was uns der Mac sowieso schon bietet: iMovie’09.
Die iMovie-Serie musste in der Vergangenheit zwar berechtigt Kritik einstecken, da seit iMovie 6 verschiedene liebgewonnene Features verschwunden sind. Doch da der Lern- und auch Geldaufwand für die nächst bessere Option Final Cut Express bereits beachtlich ist, ist iMovie immer noch die beste Wahl.

Was Neulinge beim ersten Blick in iMovie’09 verwirren kann, ist die Unterscheidung zwischen Projekte und Events. Eigentlich ist es einfach: Events enthalten alle Video-Rohdaten, welche man möglicherweise verwenden möchte während in einem Projekt aus diesen Rohdaten das eigentliche Video zusammengeschnitten wird. Ein Projekt kann natürlich Sequenzen aus mehreren Events enthalten kann.

iMovie'09

Na dann los!
Um auch die Schnittphase effizient durcharbeiten zu können, macht es Sinn, sämtliche Videosequenzen, Bilder und Audiodateien griffbereit zu haben. Da wir aus der Konzeptphase bereits wissen, welche Videoufnahmen und Bilder in welcher Reihenfolge vorkommen, platzieren wir diese gleich mal hintereinander im neuen Projekt. Dabei achten wir noch nicht auf genaue Übergänge oder Dauer der Anzeige von Bildern.

Dann platzieren wir die Audio-Textaufnahmen. Entsprechend dieser Aufnahmen lässt sich dann Sequenz für Sequenz das Timing und die Übergänge optimieren.

Etwa mehr Pepp, bitte!
Soweit so gut. Doch wahrscheinlich wird das Video nicht sonderlich spannend werden. Wir müssen es mit ein paar kleinen Handgriffen aufpeppen.

Als Erstes brauchen wir Hintergrundmusik. Aber Achtung, wenn du einfach deinen Lieblingssong von Shakira hinterlegst könntest du rechtliche Probleme kriegen. Zum Glück gibt es eine ganze Reihe von Websites welche Songs anbieten, die man für eine Web-Show legal nutzen darf. Zwar muss man im Einzelfall immer noch abklären, wofür genau der Song nun genutzt werden darf. Das ist in der Praxis nicht immer einfach. Doch mit etwas Mühe kannst du dir so einen Katalog von Songs aufbauen, die du immer wieder verwenden und deiner Web-Show so auch eine akustische Identität geben kannst.

iMovie selbst bietet dir ausserdem schon eine ganze Palette von Sound-Effects, Jingles und Hintergrundtönen, die du einsetzen kannst.

Ducking

Natürlich soll der Sound im Hintergrund den eigentlichen Sprechtext nicht übertönen. Dafür gibt es die praktische Funktion Ducking. Damit wird eine Audiospur, in diesem Fall die Spur mit der Sprache, als Hauptspur gekennzeichnet und andere Tonspuren „ducken“ sich entsprechend, das heisst die Lautstärke wird automatisch verringert.

Zackige Übergänge
Hilfreich, um Pepp in deine Sendung zu bringen sind auch sogenannte Stingers, wovon iMovie auch bereits einige auf Lager hat. Ein Stinger ist ein Soundelement, welches den Abschluss eines Beitrages oder den Übergang zum nächsten Beitrag ankündigt. Kombiniert mit einer kurz eingeblendeten schwarzen Fläche oder einem sonstigen optischen Übergang kann auf diese Weise erstaunlich einfach mehr Spannung generiert werden.

Noch mehr Drive kriegt man hin, wenn Moderationsszenen keinerlei Wartezeit enthalten. Wenn du in einer Szene vor der Kamera stehst und etwas sagst, schneide bewusst so, dass du gleich im ersten Moment, in welchem man die Videosequenz sieht sprichst und beende die Sequenz sofort nach dem letzten Buchstaben, den du sagst. Jeder Sekundenbruchteil an ruhiger Zeit, den du im Video drin lässt verlangsamt das Gesamtbild deiner Produktion. Die Zuschauer 2-3 Minuten an der Stange zu halten erfordert aber, stets neue Impulse zu setzen, keine Langeweile aufkommen zu lassen und ein hohes Tempo zu halten.

All diese kleinen Details machen aus, dass deine Show unterhaltsam und zackig wird. Glaubst du nicht? Dann lass dich von diesem Beispiel überzeugen:

Dann ab unter die Leute damit!
Der Schnitt stellt technisch also gar keine grosse Sache dar. Wichtig ist es, deinen Stil zu finden und den Groove deiner Show zu definieren. Hast du das geschafft und deine erste Ausgabe steht bereit, gilt es, diese unter die Leute zu bringen. Wie dies am Besten geschieht erfährst du am kommenden Freitag. Auf welchem Blog verraten wir am Donnerstag in sprainTV.

[Gastbeitrag von Manuel @sprain Reinhard]

3 Comments

  1. Christian Leu 21.12.2009
  2. BloggingTom 21.12.2009
  3. tonstudio 18.01.2010